MaltaCats
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- 19. Juni 2011
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- bei München
Servus,
ich bin selber auch allergisch.Ich habe meine Katzen bekanntlich aus Malta, die Mutter war Perser-Mix, auf sie habe ich nie reagiert, daher hab ich's mit den Kitten versucht. Das ganze war auch keine Kurzschlußaktion, sondern über ein Jahr geplant, mit Abchecken Tierarzt hier und dort, Zollbehörden, Flughafen etc.
Obwohl ich selber Ärztin bin, kann ich natürlich weder für die erwähnten (nicht empfohlenen!!) Medikamente, ihre Nebenwirkungen oder auch ein Nichtansprechen keine Verantwortung übernehmen. Man trägt das Risiko eben immer selber - und natürlich auch die Katzen. Deshalb war mir wichtig, wenn ich schon so ein Experiment starte, VORHER geklärt ist, wer die Katzen nimmt, damit sie nicht ins Tierheim müssen oder getrennt werden.
Trotzdem wollte ich berichten, denn auch mit dem "wissenschaftlich-medizinischem" Wissen um Allergien etc. kann man nicht vorhersehen, wie es läuft. Ich war 7, als ich das erste Mal (im Pferdestall) allergisch reagiert hab, und von daher - der erste Allergietest sprach auf alles, was Fell hat, an - gab's kein Haustier außer Schildkröten, kein Gassigehen mit den Nachbarshunden, keinen Reitunterricht, nicht mal Zoobesuche oder den Klassenausflug auf den Bauernhof für mich. Das war ne DIE Katastrophe für mich, die ich eigentlich Tierärztin werden wollte. Nun ja, jetzt, wo nicht mehr meine Eltern, sondern ich selber für mich verantwortlich bin, hab ich's gewagt. Ich hatte allerdings nie allergisches Asthma, sonst hätt ich mich vielleicht nicht getraut. Hier also mein Bericht:
Ich hatte mir schon vor dem Einzug der Kätzchen alles zugelegt, was für das Tagtägliche wie auch für den Notfall nützlich erschien:
- Asthmaspray (Berotec o.ä., ich fand mit Cortison gut, weil es die Bronchien von diesem Dauerreiz wieder "runterbringt". Hätte ich richtige Erstickungsanfälle gehabt, die Medikamente zur Bronchienerweiterung ständig nötig machen, wäre der Versuch gescheitert. So ehrlich muß man sein. Der eigenen Gesundheit zuliebe.)
- Antihistaminika zum Einnehmen. Das Einzige, das mich nicht am nächsten Tag ausknockt (machen fast alle müde) ist Loratadin. Jeder Allergiker wird wissen, womit er am besten klarkommt.
- Antihistamin-Gel, z.B. Fenistil, damit die Kratzer gar nicht erst so fies aufschwellen.
- Desifizierspray für Kratzer
- Allerpet - zum Einreiben der Katze einmal die Woche. Kann man auch ins Putzwasser tun und soll Allergene unwirksam machen. Ich nehm's noch einmal die Woche, die Flasche ist ja da (von Amazon), merke aber selber keinen Unterschied.
- Sagrotan antibakterieller Hygiene-Reiniger zum Sprühen, entfernt laut Werbung über 90% aller Allergene. Der antibakterielle Teil war jetzt nicht das, was mich angezogen hat, ich hab eher was gegen diese "ich-muß-alle-Keime-töten-"Mentalität.
- einen neuen Staubsauger mit guter Saugleistung, Polsterdüsen und - wichtigstes von allem - einem HEPA-Filter, der Allergene (und Schimmelsporen etc. zurückhält, statt sie wieder mit der Abluft rauszupusten. Den Effekt riecht man übrigens - es stinkt nicht mehr nach "Staubsauger". Hilft natürlich nur, wenn man den Filter und den Beutel regelmäßig auswechselt.
- Habe mir regelmäßiges Wischen angewöhnt. Aber das tut man vielleicht bei Pfötchenabdrücken auf dem Laminat eh öfter.
Weitere Maßnahmen:
- auf staubarme Katzenstreu achten. Wenn möglich, das Katzenklo von jemand anderem säubern lassen. Das war anfangs für mich sehr niesattacken-fördernd, teilweise mit Hustenanfällen. Ein Geschirrtuch um Mund und Nase (ich sach nur "die Daltons") hat mir geholfen, mach ich aber mittlerweile nicht mehr, weil ich mir nie merken konnte, welche Seite "außen" und welche "innen" ist. Brauch ich auch nicht mehr.
- Schlafzimmer muß TABU sein, wenn man die Katze direkt neben dem Gesicht auf dem Kissen hat und das über Stunden, kann man sich die Vorsichtsmaßnahmen s.o. allesamt sparen. Wenn das klappt, hat man wahrscheinlich eh keine Allergie.
- regelmäßiges Bürsten mit "Furminator", das vermindert das Haaren deutlich. Meine haaren bisher eh fast gar nciht, aber auch sonst soll man das aber der Katze zuliebe auch nicht öfter als einmal die Woche machen. Als Allergiker auch möglichst nicht selber, sondern von nicht-allergischen Familienmitgliedern abnehmen lassen!
- Streicheln "en bloc", das heißt, nicht dauernd "mal schnell" streicheln und dann die Allergene an den Händen lassen. Ich würd's dann mal vergessen und mir die Augen reiben, dann schau ich umgehend nach Laborkaninchen aus. Ich streichel lieber mal ne halbe Stunde beide ausgiebig und wasch mir dann die Hände.
- regelmäßiges Hände und Unterarme waschen mit Seife und dann mit einer möglichst reizarmen Pflegecreme (z.B. eine für allergie-/neurodermitisgefährdete Babyhaut) eincremen hat mir auch geholfen. Speziell, als ich überall rote Punkte im Sinne einer allgemeinen Überreizung der Haut hatte, von Allergenen als solchen, dem vielen Waschen und den Minikratzern überall.
- Ich hab ne Kunstleder-Couch. Die ist mittlerweile (nach 8 Wochen) gepierct und gelocht von den Krallen, hat aber den Charme, leicht abwischbar zu sein.
- Ich habe mir, v.a. solange sie nicht raus dürfen, eine Fliegengittertür zugelegt, so daß das Lüften auch über Stunden möglich ist, ohne daß cih die Katzen wegsperren muß.
- wenn's geht, nicht selber zum Tierarzt gehen, oder ausmachen, daß man draußen und/oder nicht zu lange warten muß. Da ist ne geballte Ladung Allergene unterwegs!
Die ersten 2 Wochen waren teils furchtbar, hatte unstillbare Hustenattacken und hab meine (vorher schon für den Fall der Fälle organisierten) Plätze für die Katzen reaktiviert. Hatte auch mehrfach Heulkrämpfe, weil ich sie nciht wieder hergeben wollte. Teils hab ich Asthmaspray genommen - das hat prompt geholfen, manchmal so prompt, daß ich mich fragte, ob das nur der Psychoeffekt war. Wenn's über Nacht (im katzenfreien Schlafzimmer) oder beider Arbeit nicht besser wurde, lag's sicher zum Teil auch dran, daß immer noch Pollenflugzeit war, da hab ich dann mal 3-4 Tage Allergietabletten genommen, damit ich bzw. mein "hochgefahrenes" Immunsystem wieder runterkam. Zwischendrin hab ich's aber immer weg gelassen, um zu sehn, wie ich reagier.
Die Hustenanfälle wurden seltener, die Abstände zwischen den Medikamenten immer größer. Ich hab mittlerweile so ein Gefühl, daß meine Hände "nicht gesichtstauglich" sind und geh sie mir waschen, wenn ich die Katzen gestreichelt hab. Leider ekelt sich mein Freund vom dem KaKlo, ich mach's also selber, ebenso das Bürsten (jaaa, aber das macht so Spaß...kann man evtl. später, wenn sie Freigänger sind, draußen machen). Ich lüfte dauernd, wische häufig, und bin auch ohne sie im Schlafzimmer zu haben, ihre Kontaktperson. Sie kommen, wenn sie kuscheln wollen und sonst haben wir uns auch ohne dauernden Körperkontakt lieb.
Ich muß immer noch häufiger niesen, bisweilen auch mal kurz husten (besonders am Wochenende abends, also wenn ich den ganzen Tag mit ihnen drinnen war), Kratzer schwellen und jucken immer noch stark. Ansonsten geht's ganz gut, bin also nicht stärker geplagt, als wenn die Pollen fliegen.
Ich hoffe, daß auch die kalte Jahreszeit gut läuft, wenn ich nicht immer die Terrassentür auf lassen kann und die Heizungen die Allergene in der eh trockenen Luft rumschleudern. Evtl. kauf ich mir noch so nen Luftreiniger (nicht Befeuchter, hab eh ein Schimmelproblem).
Ich hoffe, ich habe dem einen oder anderen hier ein bißchen geholfen. Ich wünsche allen viel Glück!!!
Myriam
P.S. Bei Nachfragen schickt mir ne PN.
ich bin selber auch allergisch.Ich habe meine Katzen bekanntlich aus Malta, die Mutter war Perser-Mix, auf sie habe ich nie reagiert, daher hab ich's mit den Kitten versucht. Das ganze war auch keine Kurzschlußaktion, sondern über ein Jahr geplant, mit Abchecken Tierarzt hier und dort, Zollbehörden, Flughafen etc.
Obwohl ich selber Ärztin bin, kann ich natürlich weder für die erwähnten (nicht empfohlenen!!) Medikamente, ihre Nebenwirkungen oder auch ein Nichtansprechen keine Verantwortung übernehmen. Man trägt das Risiko eben immer selber - und natürlich auch die Katzen. Deshalb war mir wichtig, wenn ich schon so ein Experiment starte, VORHER geklärt ist, wer die Katzen nimmt, damit sie nicht ins Tierheim müssen oder getrennt werden.
Trotzdem wollte ich berichten, denn auch mit dem "wissenschaftlich-medizinischem" Wissen um Allergien etc. kann man nicht vorhersehen, wie es läuft. Ich war 7, als ich das erste Mal (im Pferdestall) allergisch reagiert hab, und von daher - der erste Allergietest sprach auf alles, was Fell hat, an - gab's kein Haustier außer Schildkröten, kein Gassigehen mit den Nachbarshunden, keinen Reitunterricht, nicht mal Zoobesuche oder den Klassenausflug auf den Bauernhof für mich. Das war ne DIE Katastrophe für mich, die ich eigentlich Tierärztin werden wollte. Nun ja, jetzt, wo nicht mehr meine Eltern, sondern ich selber für mich verantwortlich bin, hab ich's gewagt. Ich hatte allerdings nie allergisches Asthma, sonst hätt ich mich vielleicht nicht getraut. Hier also mein Bericht:
Ich hatte mir schon vor dem Einzug der Kätzchen alles zugelegt, was für das Tagtägliche wie auch für den Notfall nützlich erschien:
- Asthmaspray (Berotec o.ä., ich fand mit Cortison gut, weil es die Bronchien von diesem Dauerreiz wieder "runterbringt". Hätte ich richtige Erstickungsanfälle gehabt, die Medikamente zur Bronchienerweiterung ständig nötig machen, wäre der Versuch gescheitert. So ehrlich muß man sein. Der eigenen Gesundheit zuliebe.)
- Antihistaminika zum Einnehmen. Das Einzige, das mich nicht am nächsten Tag ausknockt (machen fast alle müde) ist Loratadin. Jeder Allergiker wird wissen, womit er am besten klarkommt.
- Antihistamin-Gel, z.B. Fenistil, damit die Kratzer gar nicht erst so fies aufschwellen.
- Desifizierspray für Kratzer
- Allerpet - zum Einreiben der Katze einmal die Woche. Kann man auch ins Putzwasser tun und soll Allergene unwirksam machen. Ich nehm's noch einmal die Woche, die Flasche ist ja da (von Amazon), merke aber selber keinen Unterschied.
- Sagrotan antibakterieller Hygiene-Reiniger zum Sprühen, entfernt laut Werbung über 90% aller Allergene. Der antibakterielle Teil war jetzt nicht das, was mich angezogen hat, ich hab eher was gegen diese "ich-muß-alle-Keime-töten-"Mentalität.
- einen neuen Staubsauger mit guter Saugleistung, Polsterdüsen und - wichtigstes von allem - einem HEPA-Filter, der Allergene (und Schimmelsporen etc. zurückhält, statt sie wieder mit der Abluft rauszupusten. Den Effekt riecht man übrigens - es stinkt nicht mehr nach "Staubsauger". Hilft natürlich nur, wenn man den Filter und den Beutel regelmäßig auswechselt.
- Habe mir regelmäßiges Wischen angewöhnt. Aber das tut man vielleicht bei Pfötchenabdrücken auf dem Laminat eh öfter.
Weitere Maßnahmen:
- auf staubarme Katzenstreu achten. Wenn möglich, das Katzenklo von jemand anderem säubern lassen. Das war anfangs für mich sehr niesattacken-fördernd, teilweise mit Hustenanfällen. Ein Geschirrtuch um Mund und Nase (ich sach nur "die Daltons") hat mir geholfen, mach ich aber mittlerweile nicht mehr, weil ich mir nie merken konnte, welche Seite "außen" und welche "innen" ist. Brauch ich auch nicht mehr.
- Schlafzimmer muß TABU sein, wenn man die Katze direkt neben dem Gesicht auf dem Kissen hat und das über Stunden, kann man sich die Vorsichtsmaßnahmen s.o. allesamt sparen. Wenn das klappt, hat man wahrscheinlich eh keine Allergie.
- regelmäßiges Bürsten mit "Furminator", das vermindert das Haaren deutlich. Meine haaren bisher eh fast gar nciht, aber auch sonst soll man das aber der Katze zuliebe auch nicht öfter als einmal die Woche machen. Als Allergiker auch möglichst nicht selber, sondern von nicht-allergischen Familienmitgliedern abnehmen lassen!
- Streicheln "en bloc", das heißt, nicht dauernd "mal schnell" streicheln und dann die Allergene an den Händen lassen. Ich würd's dann mal vergessen und mir die Augen reiben, dann schau ich umgehend nach Laborkaninchen aus. Ich streichel lieber mal ne halbe Stunde beide ausgiebig und wasch mir dann die Hände.
- regelmäßiges Hände und Unterarme waschen mit Seife und dann mit einer möglichst reizarmen Pflegecreme (z.B. eine für allergie-/neurodermitisgefährdete Babyhaut) eincremen hat mir auch geholfen. Speziell, als ich überall rote Punkte im Sinne einer allgemeinen Überreizung der Haut hatte, von Allergenen als solchen, dem vielen Waschen und den Minikratzern überall.
- Ich hab ne Kunstleder-Couch. Die ist mittlerweile (nach 8 Wochen) gepierct und gelocht von den Krallen, hat aber den Charme, leicht abwischbar zu sein.
- Ich habe mir, v.a. solange sie nicht raus dürfen, eine Fliegengittertür zugelegt, so daß das Lüften auch über Stunden möglich ist, ohne daß cih die Katzen wegsperren muß.
- wenn's geht, nicht selber zum Tierarzt gehen, oder ausmachen, daß man draußen und/oder nicht zu lange warten muß. Da ist ne geballte Ladung Allergene unterwegs!
Die ersten 2 Wochen waren teils furchtbar, hatte unstillbare Hustenattacken und hab meine (vorher schon für den Fall der Fälle organisierten) Plätze für die Katzen reaktiviert. Hatte auch mehrfach Heulkrämpfe, weil ich sie nciht wieder hergeben wollte. Teils hab ich Asthmaspray genommen - das hat prompt geholfen, manchmal so prompt, daß ich mich fragte, ob das nur der Psychoeffekt war. Wenn's über Nacht (im katzenfreien Schlafzimmer) oder beider Arbeit nicht besser wurde, lag's sicher zum Teil auch dran, daß immer noch Pollenflugzeit war, da hab ich dann mal 3-4 Tage Allergietabletten genommen, damit ich bzw. mein "hochgefahrenes" Immunsystem wieder runterkam. Zwischendrin hab ich's aber immer weg gelassen, um zu sehn, wie ich reagier.
Die Hustenanfälle wurden seltener, die Abstände zwischen den Medikamenten immer größer. Ich hab mittlerweile so ein Gefühl, daß meine Hände "nicht gesichtstauglich" sind und geh sie mir waschen, wenn ich die Katzen gestreichelt hab. Leider ekelt sich mein Freund vom dem KaKlo, ich mach's also selber, ebenso das Bürsten (jaaa, aber das macht so Spaß...kann man evtl. später, wenn sie Freigänger sind, draußen machen). Ich lüfte dauernd, wische häufig, und bin auch ohne sie im Schlafzimmer zu haben, ihre Kontaktperson. Sie kommen, wenn sie kuscheln wollen und sonst haben wir uns auch ohne dauernden Körperkontakt lieb.
Ich muß immer noch häufiger niesen, bisweilen auch mal kurz husten (besonders am Wochenende abends, also wenn ich den ganzen Tag mit ihnen drinnen war), Kratzer schwellen und jucken immer noch stark. Ansonsten geht's ganz gut, bin also nicht stärker geplagt, als wenn die Pollen fliegen.
Ich hoffe, daß auch die kalte Jahreszeit gut läuft, wenn ich nicht immer die Terrassentür auf lassen kann und die Heizungen die Allergene in der eh trockenen Luft rumschleudern. Evtl. kauf ich mir noch so nen Luftreiniger (nicht Befeuchter, hab eh ein Schimmelproblem).
Ich hoffe, ich habe dem einen oder anderen hier ein bißchen geholfen. Ich wünsche allen viel Glück!!!
Myriam
P.S. Bei Nachfragen schickt mir ne PN.