Nachdem Palis Auge sich nun bereits das zweite Mal entzündet hat, muss ich nun eine Entscheidung treffen....
Ende Juni bin ich ja zum Augenarzt, da die Pupille deformiert war. Pali hat dann Acular gegen Entzündung und Azopt gegen den zu hohen Augeninnendruck bekommen, zu tropfen jeweils 3x täglich.
Wir hatten das dann damit soweit im Griff, habe auch 1x monatlich kontrollieren lassen. Habe allerdings das Azopot dann weglassen können, da der Augendruck passte, und das Acular hab ich nach Rücksprache nur noch 2x gegeben, da Pali mit dem Getropfe einen immensen Stress hatte. Er ist teilweise stundenlang unter dem Bett nicht hervorgekommen und nur geduckt durch die Wohnunge gelaufen. Auch nicht schön für ihn.
Anfang September war ich eine Woche verreist und eine Freundin hat bei mir gewohnt. In dieser Zeit hat sich das Auge entzündet. Pali war aber in der Zeit schon dermaßen gestresst vom Getropfe, noch dazu von einer dritten Person, dass er wieder zu Markieren begonnen hat. Er hatte in dieser Zeit bereits 2x Monate erfolgreich die niedrige Dosis Clomicalm.
Nach 14 Tagen abwarten und 14 Tage wildestem Markieren, auch an neuen Stellen, habe ich notgedrungen das Clomicalm wieder erhöht, und zwar mit dem Hintergedanken so lange der "Stress" mit dem Auge besteht. Damit war zum Glück erstmal wieder Schluß mit Markieren.
Gleich am Freitag morgen nach Rückkehr Donnerstag abend sind wir zum Arzt. Um die Enzündung einzudämmen, hat Pali dann Inflamefan Augentropfen (cortisonhaltig) bekommen. Wir haben die Entzündung trotzdem nicht wegbekommen, daher musste er dann 6 Tage lang Onsior nehmen. Damit ging die Entzündung wieder weg. Das Inflamefan muss man langsam ausschleichen, also von 3x täglich eine Woche lang nur noch 2x täglich, dann eine Woche lang nur noch 1x täglich und dabei parallel wieder das Acular.
Diesen Sonntag war der erste Tage gänzlich ohne Inflamefan. Und Montag früh habe ich entdeckt, dass die Entzündung prompt wieder aufgeflammt ist. Also nach Rücksprache mit Arzt direkt wieder Inflamefan, und seit Dienstag abend, da es sich nicht besserte, wieder Onsior. Nun warte ich darauf, dass die Entzündung weggeht.
So: mein Plan war ursprünglich, den Zustand des Auges bis kurz vor Weihnachten rauszuzögern, da ich dann ab dem 19.12. über 2 Wochen Urlaub habe, und man nach einer Katarakt OP (egal ob nur Linsenentfernung oder künstliche Linse einsetzen) 14 Tage lang einen Augentropfenmarathon von 3-4 verschieden Tropfen, die (insgesamt) über den Tag verteilt 12x tropfen ausmachen. Das ist während der Arbeit eigentlich nicht so zu bewerkstelligen, da es wirklich regelmäßig und gewissenhaft gemacht werden muss.
Leider kann ich aber auch nur in Urlaub gehen, wenn mein Chef Urlaub macht, da 2-Mann-Büro.
So, und nun ist Dr. Fritsche (der einzige, der momentan in München diese OP so oft durchführt, dass nur er die nötige Praxiserfahrung hat) ausgerechnet vom Anfang bis Dez. in Urlaub, und die anderen Ärzte in der Praxis führen diese OP nicht durch.
Zweite Option: OP am 16./17.10., denn vom 20.-24.10. ist mein Chef auch eine Woche in Urlaub. Wollte eigentlich keinen Urlaub nehmen, aber...
Jedenfalls, Dr. Fritschte ist vom 13.-18.10. auch in Urlaub 🙁
Jetzt habe ich einen Termin am 22.10., d.h. ich habe dann eigentlich nur vier Tage zu Hause, um richtig zu tropfen, aber es geht dann eben nicht anders. Muss dann eben nachts aufstehen und da tropfen 🙁
Nun ist es so, dass Pali heute TROTZ hoher Clomicalm Dosis eine volle Blasenladung markiert hat. Er ist einfach super gestresst.
Sodass ich nun nicht weiß, ob ich die Katarakt OP in Form von Linsenentfernung inkl mit sich ziehendem Tropfmarathon und mehrmaliger Kontrollbesuche beim Tierarzt ihm wirklich zumuten soll?
Alternativ gibt es die Enukleation, also Entfernung, des Auges.
Dies ist auch mit Stress verbunden (Trichter), aber eben mit bedeutend weniger Stress.
Bei einer Linsenextraktion besteht die Gefahr, dass Pali trotzdem dauerhaft Tropfen gegen zu hohen Augeninnendruck bekommen muss. Ausserdem ist er dann ohne künstliche Linse extrem weitsichtig auf dem Auge (die einzusetzende Kunstlinse hätte +52 Dioptrien). Macht also eine Linsenextraktion ohne Kunstlinse überhaupt Sinn?
Extremer Stress 14 Tage lang durch 12x tägliches Tropfen sowie mind. 4-6 Kontrolltermine, wenn nicht sogar mehr
Es besteht eine Gefahr von ca. 20%, dass das Auge danach trotzdem entfernt werden muss, wenn die Heilung nicht richtig klappt.
Kostenpunkt ca. 1.200 EUR, plus weitere Kosten für die Nachkontrolltermine
Bei einer Linsenextraktion plus Kunstlinse besteht die Gefahr, dass die Kunstlinse ein Fremdkörpergefühl hervorruft. Außerdem die Gefahr, weiterhin und dauerhaft Tropfen gegen zu hohen Augeninnendruck
Extremer Stress 14 Tage lang durch 12x tägliches Tropfen sowie mind. 4-6 Kontrolltermine, wenn nicht sogar mehr
Auch hier die Gefahr, dass trotz Linsenextraktion das Auge danach entfernt werden muss
Kostenpunkt ca. 1.600 EUR, plus weitere Kosten für die Nachkontrolltermine
Bei einer Enukleation muss ich mich entscheiden, das im Prinzip "gesunde" (bzw. sehfähige) Auge entfernen zu lassen.
Der Post-OP Stress ist hier deutlich minimiert, allerdings weiss ich nicht, wie Pali danach damit umgeht, also ob für ihn hier eine Stresssitation entsteht mit nur noch einem Auge, was ihn weiterhin zum Markieren animiert.
Kostenpunkte ca. 500 EUR würde ich schätzen, plus weitere Kotsen für Nachkontrolltermine
Die Enukleation könnte ich theoretisch auch an der Uni TK München durchführen lassen, die Linsen-OP jedoch nur bei Dr. Fritsche.
Das haben mir mehrere Tierärzte und auch Augentierärzte, die selbst diese OP nicht durchführen, so gesagt.
Was soll ich tun? Ich bin wirklich ratlos und weiß nicht weiter... 🙁