Taskali
Forenprofi
- Mitglied seit
- 30. Juli 2009
- Beiträge
- 14.005
- Ort
- Nördlich von Berlin
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen aus meiner Vermittlerpraxis. Eine wahre Geschichte, die zeigt, wie sehr Katzen zum Teil unter ihrem Einzeldasein leiden und die zeigt, dass man niemals nie sagen sollte und es bei der Überlegung eine Zweitkatze anzuschaffen auf jede absolut individuelle Situation ankommt.
Man stelle sich einen Siamkater vor - in Einzelhaltung in einer kleinen Wohnung ohne Balkon - unkastriert. Bei einer Dosine, die ihn zwar abgöttisch liebt, aber die leider diesbezüglich eine völlig verdrehte Ansicht hat. So wurde der Siam einer Bekannten von mir gehalten. Der Siam schrie den ganzen Tag, rannte unruhige Kreise in der Wohnung, markierte. Sie putzte ihm hinterher und verweigerte alle Hinweise von mir, daß sowohl das markieren, als auch das schreien sich bessern würde, wenn er kastriert werden würde... und daß er einen Kumpel bräuchte, da er einsam ist. Sie wich mir aus, winkte ab, wand sich, wollte nicht... ich redete und redete - gut 2 Jahre lang. Schließlich stimmte sie zu: er wurde letzte Jahr endlich kastriert. Der Siam war 10 Jahre alt...
Und er wurde deutlich ruhiger, das markieren hörte auf. Endlich begriff sie, daß ich weiß wovon ich rede, was Katzen betrifft.
Wir sprachen auch über einen Kumpel für ihn, doch wir hatten beide Manschetten - ein Kater, der 10 Jahre Einzelkatze war nochmal vergesellschaften?? Auch ich war mir unsicher, ob man so etwas wagen sollte.... Das Thema fiel dann irgendwann wieder hintenrunter und war erstmal vom Tisch.
Dann kam Timour ins Spiel - ein schneeweißer Pflegling von mir mit verschiedenen Augenfarben...
Die Bekannte war bei mir zu Beuch, sah Timour und war verliebt. Doch mir war klar, daß das allein schon nicht gut gehen würde auf menschlicher Ebene - ich kenne ihren Freund und ich wußte Timour passt nicht zu diesen Leuten... Aber so nahm der Gedanke nun dem Siam doch einen Kumpel an die Seite zu stellen wieder Formen an und wir sprachen darüber und ich schlug ihr meinen Pflegling Nadir vor – einen kleinen 5 Monate alten Siammix aus Portugal. Mir war klar, daß das ein absolutes Experiment war - ein Jungspund zu einem 11 Jahre alten Einzelkater zu setzen, der eben diese 11 Jahre keine andere Katze mehr gesehen hatte... eigentlich ein "no go". Würde jemand hier im Forum dies so vorschlagen, würde ich den Kopf schütteln...
und dennoch: was war die Alternative? Sie vertraute mir nun, nachdem ich in allem Recht gehabt hatte, was die Kastra betraf. Eine andere Katze irgendwoanders her würde sie nicht wollen. Und sie war JETZT bereit dazu es zu versuchen - später vielleicht nicht mehr, wenn das Herz, was durch Timour vom Kopf in den Bauch gerutscht war dann wieder im Kopf war, dann ist es zu spät und der Siam wird einsam sterben in dieser kleinen Wohnung...
Und Nadir ist ein selbstbewußter Fatzke, dem hab ich so ein Experiment zugetraut ohne große Traumata zu überstehen, selbst wenns schief geht. Auch ist er absolut sozial, so dass er sich erwachsenen Katzen gegenüber mit dem nötigen Respekt verhält und sie nicht nervt, wenn sie ihn in die Schranken weisen...
Also erklärte ich mich bereit es zu versuchen (nachdem sie mir versicherte, daß wenn es gut gehen sollte dann, wenn der Siam dann irgendwann nicht mehr sein sollte wieder für Nadir ein neuer Kumpel folgen wird)
Als ich mit Nadir in der Box in die Wohnung kam, kam der Siam gleich neugierig an und beschnüffelte alles. Nadir ging aus der Box und bewegte sich vorsichtig und unterwürfig gurrend auf den Siam zu.... und was machte der?? Er beschnüffelte Nadir und gurrte zurück! Seine Dosine hatte einen derartigen Laut noch nie gehört und wusste gar nicht, dass Katzen derartiges von sich geben...
Was soll ich sagen: 1 Woche später nun machen die beiden alles zusammen: spielen, schlafen, fressen, auf Klo gehen, sich putzen...
Der Siam war 11 Jahre lang Einzelkatze... bei diesem liebevollen Verhalten Nadir gegenüber, was er jetzt zeigt, wie muß er gelitten haben diese 11 Jahre lang??
Was tut man einer Einzelkatze damit nur an?
Und es zeigt noch etwas - bezüglich der Vermittlungen: Nur weil eine Katze langjährige Einzelkatze war, heißt es nicht auch, daß sie es für immer bleiben muß... es kann sein, daß sie dadurch für andere Katzen nicht mehr zugänglich ist - aber Wissen kann man es erst, wenn man es mit einer gut ausgewählten Katze versucht hat...
In diesem Sinne - Nadir ist zu Hause - bei seinem älteren Kumpel, der nun endlich glücklich sein darf mit seinem kleinen Freund...
Man stelle sich einen Siamkater vor - in Einzelhaltung in einer kleinen Wohnung ohne Balkon - unkastriert. Bei einer Dosine, die ihn zwar abgöttisch liebt, aber die leider diesbezüglich eine völlig verdrehte Ansicht hat. So wurde der Siam einer Bekannten von mir gehalten. Der Siam schrie den ganzen Tag, rannte unruhige Kreise in der Wohnung, markierte. Sie putzte ihm hinterher und verweigerte alle Hinweise von mir, daß sowohl das markieren, als auch das schreien sich bessern würde, wenn er kastriert werden würde... und daß er einen Kumpel bräuchte, da er einsam ist. Sie wich mir aus, winkte ab, wand sich, wollte nicht... ich redete und redete - gut 2 Jahre lang. Schließlich stimmte sie zu: er wurde letzte Jahr endlich kastriert. Der Siam war 10 Jahre alt...
Und er wurde deutlich ruhiger, das markieren hörte auf. Endlich begriff sie, daß ich weiß wovon ich rede, was Katzen betrifft.
Wir sprachen auch über einen Kumpel für ihn, doch wir hatten beide Manschetten - ein Kater, der 10 Jahre Einzelkatze war nochmal vergesellschaften?? Auch ich war mir unsicher, ob man so etwas wagen sollte.... Das Thema fiel dann irgendwann wieder hintenrunter und war erstmal vom Tisch.
Dann kam Timour ins Spiel - ein schneeweißer Pflegling von mir mit verschiedenen Augenfarben...
Die Bekannte war bei mir zu Beuch, sah Timour und war verliebt. Doch mir war klar, daß das allein schon nicht gut gehen würde auf menschlicher Ebene - ich kenne ihren Freund und ich wußte Timour passt nicht zu diesen Leuten... Aber so nahm der Gedanke nun dem Siam doch einen Kumpel an die Seite zu stellen wieder Formen an und wir sprachen darüber und ich schlug ihr meinen Pflegling Nadir vor – einen kleinen 5 Monate alten Siammix aus Portugal. Mir war klar, daß das ein absolutes Experiment war - ein Jungspund zu einem 11 Jahre alten Einzelkater zu setzen, der eben diese 11 Jahre keine andere Katze mehr gesehen hatte... eigentlich ein "no go". Würde jemand hier im Forum dies so vorschlagen, würde ich den Kopf schütteln...
und dennoch: was war die Alternative? Sie vertraute mir nun, nachdem ich in allem Recht gehabt hatte, was die Kastra betraf. Eine andere Katze irgendwoanders her würde sie nicht wollen. Und sie war JETZT bereit dazu es zu versuchen - später vielleicht nicht mehr, wenn das Herz, was durch Timour vom Kopf in den Bauch gerutscht war dann wieder im Kopf war, dann ist es zu spät und der Siam wird einsam sterben in dieser kleinen Wohnung...
Und Nadir ist ein selbstbewußter Fatzke, dem hab ich so ein Experiment zugetraut ohne große Traumata zu überstehen, selbst wenns schief geht. Auch ist er absolut sozial, so dass er sich erwachsenen Katzen gegenüber mit dem nötigen Respekt verhält und sie nicht nervt, wenn sie ihn in die Schranken weisen...
Also erklärte ich mich bereit es zu versuchen (nachdem sie mir versicherte, daß wenn es gut gehen sollte dann, wenn der Siam dann irgendwann nicht mehr sein sollte wieder für Nadir ein neuer Kumpel folgen wird)
Als ich mit Nadir in der Box in die Wohnung kam, kam der Siam gleich neugierig an und beschnüffelte alles. Nadir ging aus der Box und bewegte sich vorsichtig und unterwürfig gurrend auf den Siam zu.... und was machte der?? Er beschnüffelte Nadir und gurrte zurück! Seine Dosine hatte einen derartigen Laut noch nie gehört und wusste gar nicht, dass Katzen derartiges von sich geben...
Was soll ich sagen: 1 Woche später nun machen die beiden alles zusammen: spielen, schlafen, fressen, auf Klo gehen, sich putzen...
Der Siam war 11 Jahre lang Einzelkatze... bei diesem liebevollen Verhalten Nadir gegenüber, was er jetzt zeigt, wie muß er gelitten haben diese 11 Jahre lang??
Was tut man einer Einzelkatze damit nur an?
Und es zeigt noch etwas - bezüglich der Vermittlungen: Nur weil eine Katze langjährige Einzelkatze war, heißt es nicht auch, daß sie es für immer bleiben muß... es kann sein, daß sie dadurch für andere Katzen nicht mehr zugänglich ist - aber Wissen kann man es erst, wenn man es mit einer gut ausgewählten Katze versucht hat...
In diesem Sinne - Nadir ist zu Hause - bei seinem älteren Kumpel, der nun endlich glücklich sein darf mit seinem kleinen Freund...
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