@Ylvana,
Sie war dann aber noch den ganzen Tag zeitweise so "aufgekratzt", rannte den Catwalk entlang, guckt unters Sofa usw.
Für mich liest sich das nach großer innerer Anspannung.
Die Übersprungshandlungen, das Schlagen, die Unruhe zeigen, dass sie unsicher ist. Sie scheint "gestresst" zu sein, was nicht an Dir und auch nicht an Eurer Situation liegen muss.
Es können alte Verhaltensmuster sein, die sie mit sich trägt und die dazu führen, dass sie jetzt bei Euch so reagiert, wie sie reagiert.
Das kommt auf die Situation an. Wenn Mia Flocke absichtlich zu nahe kommt oder ohne Grund plötzlich nach ihr aushaut, dann rufe ich "Mia, nein". Ansonsten reagiere ich nicht drauf. Ist das so in Ordnung?
Es ist gut und auch richtig, dass Du Mia aufzeigst, dass Du ein unerwünschtes Verhalten nicht duldest. Wenn sie Dein "Nein!" akzeptiert bzw. Du sie in ihrem Verhalten stoppen kannst, ist es ok.
Ich habe auch schon mal die weichen Softbälle auf die Katze geworfen. Das ist für die Tiere wie ein sanfter Pfotenhieb, also nichts schlimmes.
Mit diesem "Pfotenhieb" habe ich gezeigt, dass ich es gesehen habe und auch nicht dulde.
Die unterlegene Katze kann sich dann der Situation entziehen und die stänkernde Katze wird ermahmt.
Aber noch einmal:
Man sollte damit aber nur sehr sparsam umgehen und auch nur gezielt einsetzen, weil es zu Frust führen kann.
Lob und Bestätigung sind viel wichtiger.
Da fällt mir noch etwas ein: Mia saß gestern Mittag auf dem Herd und sah mich erwartungsvoll an. Ich habe sie gestreichelt, sie hat auch leise geschnurrt. Plötzlich mauzt sie und haut nach mir! Ich habe mich kommentarlos umgedreht und mich Flocke zugewandt.
Das kommentarlose Umdrehen ist richtig, aber ich persönlich würde es nicht mit Flocke kombinieren, sondern irgendwas anderes tun.
Schau mal wie Mia auf das Wegdrehen reagiert. Wenn sie wieder entspannt, würde ich ihr nach einigen Minuten die Möglichkeit für eine neue Kontaktaufnahme anbieten, damit sie viele positive Erlebnisse hat.
Wenn sie mit einem Miesepetergesicht sitzenbleibt, würde ich den Raum verlassen und nebenan räumen
😎
Ebenfalls gestern, aber am Morgen, war Mia total durchgeknallt: sie hat Flocke zweimal durch die Wohnung gejagt - von der Küche in die Stube bis zur Balkontür, wo sie sich nicht mehr ausweichen konnte - und sie heftigst gehauen, beim zweiten Angriff hat Flocke einen Kratzer dicht unterm Auge (!) einstecken müssen.
Das sind natürlich Situationen, die nicht ok sind.
Achte darauf, wie sehr es Flocke beeinträchtigt, sie soll sich nicht zurückziehen und resignieren.
Beim zweiten Mal habe ich sie dann für ein paar Minuten ins Bad gesperrt. Ich musste sie aber quasi dahin "jagen", weil Mia sich nicht auf den Arm nehmen lässt. Und in ihrem Zustand hätte ich mir nicht getraut, sie irgendwie anzufassen.
War das so In Ordnung?
Das kurze Einsperren (einige Minuten) im Bad finde ich völlig ok.
Es schadet nicht, wenn sie mal eine kurze Auszeit hat
😉
Nicht gut ist es, wenn Du sie "jagen" muss.
Es ist nicht so einfach, weil man immer einen guten Mittelweg finden muss.
Hm, ob ich es noch einmal machen würde... wahrscheinlich ja, aber mit einer Katze, von der ich sicher weiß, dass sie nicht ganz so lebendig ist wie Flocke.
Katzen verändern sich oft im neuen Zuhause, weil sie dort keine Angst mehr haben müssen und endlich ankommen dürfen.
Ich denke, dass das der Hauptgrund dafür ist, dass sich die beiden noch nicht so doll verstehen, wie ich es mir wünsche.
Die Aktivität kann sicher auch dazu beitragen, aber m.E. ist es eher so, dass Mia generell "Probleme" mit Artgenossen hat. Ob nun agil oder nicht, der Artgenosse lebt, atmet und bewegt sich.
Wenn sie viele Negativerfahrungen gemacht hat, ist es für sie nicht einfach, neue, bessere Erfahrungen zuzulassen.
Ob Mia zufriedener war als vorher, kann ich nicht so ganz sagen. auf jeden Fall lebte sie ruhiger ^^ Wie ich es ja schilderte, ist sie seit ein paar Tagen wieder recht "normal" geworden, sprich, sie schläft jetzt ohne Angst auf meinem Bett und will sogar wieder spielen.
Das zeigt schon, dass Flockes Anwesenheit kein Nachteil für Mia ist.
Die Frage ist nur, ob es für Flocke reicht.
Ich denke aber, momentan würde Mia ohne Flocke glücklicher sein. Einfach, weil sie sich dann in jeder Hinsicht frei bewegen kann, niemand mehr da ist, der auf dem Kratzbaum sitzt, wenn sie da rauf will oder der blöde um die Ecke kommt, wenn sie auch gerade dort ist. So ist jedenfalls mein Empfinden momentan.
Bei solchen Katzen kann es sein, dass immer irgendwie etwas gut läuft, aber genauo irgendwie doof ist, ob nun mit oder ohne Artgenosse
😉
Artgenossen sind lästige Übel, andererseits bieten sie auch Ablenkung im Alltag. Und dazwischen schwankt Mia gewaltig.
😉
Ich hatte Dir noch eine PN geschrieben
🙂
@Arlene
Danke für Deine Ausführungen 😳) Ich gebe Dir in der Sache Recht, was die Auswahl einer Katze angeht. Allerdings glaube ich auch, dass es nahezu unmöglich ist, eine Katze 100% richtig einzuschätzen.
Ich nehme ja nur noch ältere Katzen auf und meine (jetzt) Erstkatze Lady war früher viel schlimmer drauf als Mia. Lady war ein alter Besen.
🙄
Da Lady meinem (mittlerweile verstorbenen) Moritz anfangs das Leben sehr schwer gemacht hat (wie Mia der Flocke), habe ich mich damals für dritte Katze entschieden. Das war eine sehr gute Entscheidung, weil mein sehr sozialer Moritz endlich wieder eine Herzenskatze hatte. Aber Cari hatte viel mehr Herz als Moritz brauchte, deshalb zog Nr. 4 ein
😉
Lady hat seitdem so manchen neuen Artgenossen akzeptieren müssen und sie hätte einigen davon gerne den Koffer gepackt
😎
Die Auswahl der Artgenossen ist das A und O. Man kann es drehen wie man will, das ist das Wichtigste überhaupt.
Bei uns haben nicht alle Zusammenführungen geklappt, weil die Katzen ihre Pakete mitbrachten. Wenn sie sich nicht mochten, wenn es nicht klappen wollte, dann musste der Neuzugang noch einmal umziehen. Letztlich war es dann im Sinne aller Katzen.
Je älter die Katzen werden, desto schwieriger wird es mit der Auswahl, weil ja auch die Neuzugänge älter sein müssen.
Yogi lebte auf einer Pflegestelle und zeigte sich hier exakt so, wie er beschrieben wurde.
Robbie lebte 3 Jahre in einem spanischen Tierheim und zeigte sich hier ebenfalls exakt so, wie der Tierpfleger ihn eingeschätzt hat.
Ich hoffe sehr, dass alle Katzen noch eine ganze lange Weile bei mir sind, aber für mich ist klar, dass ich nur Katzen von Pflegestellen oder Tierheim-Langzeitinsassen aussuchen werde, weil die Tiere aufgrund ihrer langen Zeit gut eingeschätzt werden können.