Zusammenführung mit Freigängerkatze?

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melisma

melisma

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17. Februar 2014
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Ich hatte schon mal ein Thema eröffnet, aber darin waren so viele verschiedene Fragen angerissen, dass es wohl etwas erschlagend wirkte.
Ich bräuchte eure Einschätzung, ob unsere Zusammenführung so gelingen kann oder ob wir etwas ändern sollten.

Anfang Januar haben wir zwei Fundkitten vom Tierschutz aufgenommen.
Sie sind jetzt knapp 5 Monate alt und haben sich gut eingelebt. Am 14. März werden sie kastriert.

Jetzt möchte eine ältere Katze (12 Jahre) mit einziehen.
Es handelt sich um unsere Mietz, die vor vier Jahren selbstständig zum Nachbarn umgesiedelt ist. Er hat sie seitdem versorgt.
Wir rechneten nicht damit, dass sie zurückkommen würde, aber wir hätten sie sehr gerne wieder bei uns.

Da sie bei der ersten Begegnung ziemlich aggressiv auf die Kleinen reagierte (gesträubte Rückenlienie, dicker Schwanz, Heulen, Angriff), haben wir sie erst mal getrennt und versuchen nun eine langsame Zusammenführung mit Gitter.
Mietz hat die Küche zur Verfügung, weil dort auch eine Tür zur Terrasse ist.
Die beiden Kleinen bewohnen ungerechterweise den Rest des Hauses.
Getrennt sind Alt und Jung durch einen Gitterrahmen.

Dummerweise ist Mietz aber nicht ständig da. Mal lässt sie sich gar nicht blicken, mal verbringt sie ein paar Stunden in der Küche oder auf der Terrasse.
Damit sie sich überhaupt miteinander beschäftigen, füttern wir sie so, dass sie sich sehen können.
Die Kleinen gehen recht unbekümmert damit um, sitzen auch mal direkt am Gitternetz, pföteln hindurch und klettern daran hoch. Sie würden wohl gerne Kontakt aufnehmen.
Mietz dagegen hat hier drinnen fast immer einen "Irokesenrücken". Während sie frisst, beobachtet sie die Kleinen beim Fressen aus dem Augenwinkel oder ignoriert sie. Manchmal faucht sie auch. Ganz selten geht sie von sich aus zum Gitter, aber nur um zu schlagen.
Wenn sie auf ihrem Korbstuhl liegt, dreht sie „dem Elend“ meist den Rücken zu, und falls die Kleinen toben, verschwindet sie lieber nach draußen.
In der Küche festhalten kann ich sie nicht, denn sobald sie sich eingesperrt fühlt, wird sie panisch.

So geht das jetzt seit zweieinhalb Wochen und ich kann keine Änderung erkennen.

Wie schätzt ihr das ein, kann das überhaupt noch was werden, wenn Mietz sich dauernd entzieht?
Oder brauchen wir einfach viel mehr Geduld?
Können wir der „Spätheimkehrerin“ irgendwie helfen, die kleinen Irrwische gelassener hinzunehmen?

Liebe Grüße
melisma

ps Jetzt gerade räkelt sich Mietz neben mir auf einem Küchenstuhl. Ausnahmsweise liegt ihr Fell mal glatt (die Kleinen schlafen nämlich).
Die Terrassentür ist angelehnt und wehe ich würde sie schließen. Wird ganz schön kalt auf Dauer 🙄
 
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Liebe Melisma,

ich habe mir nun Deine Threads durchgelesen und Eure Situation ist wirklich keine leichte.

Was mir einfällt ist, da Eure ältere Dame rausgehen kann UND sich ggf. zu Euren Nachbarn zurückziehen kann, doch die Gittertür wegzulassen. Ich habe Dich so verstanden, dass es zwar eindeutige Zeichen gab, dass die Kitten der Katze nicht zu Nahe kommen sollen, diese die Kitten aber nicht angegriffen hat, ist das richtig? Könnt Ihr eine Chipkatzenklappe einbauen, durch die erstmal nur die Katze kann (später sollen die Kleinen ja auch raus, oder?) und ihr in der Wohnung Plätze schaffen, die oben gelegen sind, damit sie ausweichen und beobachten kann?

Du wirst da bei Dir wahrscheinlich nie eine Freundschaft bekommen, aber evtl. doch eine Akzeptanz. Und ich denke, wenn Deine Katze als eingefleischte Freigängerin sich nicht mit den Kleinen auseinandersetzen kann, wie sie es von draußen kennt, wird das Spiel immer weitergehen. Wenn sie feststellt, dass die Kleinen Ihr ausweichen, könnte sie sich entspannter fühlen. Die Feststellung macht sie ja gerade nicht.

Ich habe auch einen Freigänger (4 Jahre) und der kennt nur die direkte Konfrontation, da wird direkt geklärt, wer Freund und Feind ist. Hätte ich unser Kitten hinter einer Gittertür behalten, hätte unsere ZuSaFü, glaube ich tatsächlich länger gedauert. So hat Merlin seine Grenzen ggü. Filou direkt klar gemacht und dadurch, dass er auch weiterhin raus konnte, ging das gut aus.

Ob dieser Rat das Gelbe vom Ei ist, weiß ich nicht, dafür habe zu wenig Erfahrung mit Zusammenführungen und ich hoffe für Dich, dass sich noch andere zu Wort melden, die da bereits mehr erlebt haben.

Ansonsten fallen mir noch die Stichworte Feliway-Stecker, Zylkene, Rescue-Tropfen ein. Da die Katze aber die Wahl hat und immernoch zu Euch kommt, anstatt zu den Nachbarn, die ihr ja auch Einlass gewähren, würde ich den Versuch weiter wagen.

LG
Mefi
 
Hallo Mefi,
danke für deine Antwort.

Ich habe Dich so verstanden, dass es zwar eindeutige Zeichen gab, dass die Kitten der Katze nicht zu Nahe kommen sollen, diese die Kitten aber nicht angegriffen hat, ist das richtig?

Doch, leider hat Mietz eine der Kleinen bei der ersten Begegnung angegriffen, sie hat sich richtig draufgestürzt mit dickem Schwanz und Kampfgeheul.
Stella konnte sich unter einen Polsterhocker retten, der für die Große zu niedrig ist. Mietz schoss sofort um den Hocker herum, um die Kleine von der anderen Seite zu attackieren. Daraufhin habe ich sie abgelenkt und nach draußen gelockt. Erstaunt mich jetzt noch, dass sie sich ablenken ließ.
Die nächsten direkten Begegnungen verliefen nicht so krass, aber nach meinem Empfinden war es jedes Mal kurz vorm Eskalieren. Wir haben nur vorher abgebrochen.

Und ich denke, wenn Deine Katze als eingefleischte Freigängerin sich nicht mit den Kleinen auseinandersetzen kann, wie sie es von draußen kennt, wird das Spiel immer weitergehen. ...

... Ich habe auch einen Freigänger (4 Jahre) und der kennt nur die direkte Konfrontation, da wird direkt geklärt, wer Freund und Feind ist. Hätte ich unser Kitten hinter einer Gittertür behalten, hätte unsere ZuSaFü, glaube ich tatsächlich länger gedauert. So hat Merlin seine Grenzen ggü. Filou direkt klar gemacht und dadurch, dass er auch weiterhin raus konnte, ging das gut aus.

Das ist ein guter Hinweis, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Meinst du, draußen wäre so eine Konfrontation vielleicht einfacher, weil Platz in alle Richtungen ist und man nicht um bevorzugte Liegestellen kämpfen muss?
Die Kleinen dürfen raus, sobald sie kastriert sind, das geschieht schon nächste Woche. Naja, ein paar Tage werden sie sich wohl von der Operation erholen müssen. Aber danach begegnen sie sich auf jeden Fall im Garten.

Könnt Ihr eine Chipkatzenklappe einbauen, durch die erstmal nur die Katze kann ... und ihr in der Wohnung Plätze schaffen, die oben gelegen sind, damit sie ausweichen und beobachten kann?

Eine Chipklappe ist vorgesehen, aber Mietz muss erst noch gechipt werden. Bei der Gelegenheit möchte ich sie auch gesundheitlich checken lassen. Sie ist ja nicht mehr die Jüngste und momentan ziemlich dick.

Erhöhte Liegeplätze können wir einrichten, da wäre das Klavier, zwei Schränke … Ich fürchte nur, dass immer die Kleinen drauf wären.
Mietz hat in der Küche einen erhöhten Kratzbaum und jetzt auch einen Kuschelplatz auf dem Tisch. Beides gefällt ihr nicht, der Korbstuhl ist ihr lieber. Sie springt wohl nicht mehr so gern.

Über Zylkene werde ich mich mal schlau machen.
Ob die Stecker hier eine Wirkung hätten, bezweifle ich, das Haus ist offen gebaut und wir sind notorische Fensteraufreißer.
Und Rescue-Tropfen am besten für mich selbst, oder?

Liebe Grüße
melisma
 
Hallo Melisma,

Das ist ein guter Hinweis, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Meinst du, draußen wäre so eine Konfrontation vielleicht einfacher, weil Platz in alle Richtungen ist und man nicht um bevorzugte Liegestellen kämpfen muss?
Die Kleinen dürfen raus, sobald sie kastriert sind, das geschieht schon nächste Woche. Naja, ein paar Tage werden sie sich wohl von der Operation erholen müssen. Aber danach begegnen sie sich auf jeden Fall im Garten.

Nein, ich meine nicht, dass die Begegnung draußen zwischen Deinen Katzen anders verlaufen könnte, sondern das Begegnungen draußen so ablaufen, dass da gleich die direkte Konfrontation möglich ist und meist auch passiert. Katzen sitzen ja nicht Wochen vor einem Gartenzaun und beobachten sich erstmal. Sie kennt es nicht anders. Ich würde es draußen aber nicht darauf ankommen lassen, sondern die Kleinen erst noch ein Weile drinnen behalten, bis sich alle drei wenigstens aus dem Weg gehen können, wenn die ältere Mietz bei Euch bleibt. Ich würde sie drinnen vielleicht doch noch ein paar mal ohne Gittertür aufeinander treffen lassen und Deiner alten Mietze bei Angriffen auf die Kleinen ablenken, so wie es schon einmal funktioniert hat. Und das eben eine ganze Zeit lang, außer Du siehst, dass es wirklich nicht geht, lässt es also einmal drauf ankommen oder auch ein zweites Mal, wenn sich keiner verletzt oder einpullert oder einkotet. Wenn Du sie wieder trennst, fängt das Ganze nämlich wieder von vorn an. Gleichfalls ist Deine alte Mietz zu unterstützen, wenn die Kitten sie zu sehr nerven sollten. Und vor allem, wenn sich alle brav verhalten, lob die, dass sich die Balken biegen und gib ihnen Leckerchen, und lob sie und lob sie... 😉 Die Einmischungen sollten also ruhig, aber bestimmt sein, ohne Hektik und das Loben kann schön überschwenglich sein, dass die schon denken, Du hast nicht mehr alle Latten am Zaun.

Draußen wäre die Gefahr, dass die Kitten bei einer Flucht in eine falsche Richtung laufen mir erstmal zu groß, wenn Du es da drauf ankommen lässt. Ja, auf kurz oder lang werden sie sich sowieso draußen begegnen, aber bei den ersten Freigängen wäre ich an Deiner Stelle erstmal mit dabei. Hmmm... ziemlich vertrackt, aber ich denke, Deine alte Mietz ist einfach erfahren darin, sich zu verteidigen und muss erst verstehen, dass die beiden ihr wahrscheinlich noch nichts tun.

LG
Mefi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mefi

Nein, ich meine nicht, dass die Begegnung draußen zwischen Deinen Katzen anders verlaufen könnte, sondern das Begegnungen draußen so ablaufen, dass da gleich die direkte Konfrontation möglich ist und meist auch passiert.
… sondern die Kleinen erst noch ein Weile drinnen behalten, bis sich alle drei wenigstens aus dem Weg gehen können, wenn die ältere Mietz bei Euch bleibt.

Ah, verstehe.

Ich sorge zunächst für ein paar Hochsitze und werde sie Mietz in Ruhe zeigen.
Die Kleinen erforschen sowieso alles Neue.
So weiß hoffentlich jede, wo sie sich im Notfall hinflüchten kann.
Und dann Gittertür auf *grusel*.

Da Mietz aber rausgeht, fängt das Ganze ohnehin jedesmal von vorne an, egal was ich mache. 😡
Wir werden sehen, vielleicht läuft es auch jedesmal entspannter ab.

Bei den ersten Freigängen der Kleinen bin ich natürlich dabei, am besten bei Regen, vor der Fütterung und mit Spielangel bewaffnet.
Erst wird Reinkommen geübt.
Die Kleinen sind ja frei geboren maunzen schon an den Fenstern.

Deine alte Mietz ist einfach erfahren darin, sich zu verteidigen und muss erst verstehen, dass die beiden ihr wahrscheinlich noch nichts tun.

Noch nicht, da hast du recht.
Die Kleinen wachsen und werden irgendwann ebenfalls um ihr Revier kämpfen.
Bis dahin sollte Mietz möglichst fest dazugehören, drinnen und draußen.

Liebe Grüße
melisma
 
Ich bin sehr gespannt. Erzähle weiter. Ich lese mit!

Viel Erfolg 🙂

LG
Mefi
 
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Da bin ich wieder.

Für erhöhte Liegeflächen haben wir mit einem Aufstieg zum Klavier und einem Kletterbaum gesorgt.
Wer saß oben? Natürlich die Kleinchen.
In den letzten zwei Tagen hat Mietz uns zwar besucht, wollte aber lieber draußen in der Sonne bleiben.

Heute kam sie für eine Weile rein - ohne Gittertür.

Sie hat ein wenig das Wohnzimmer inspiziert, sich hingelegt, weiter inspiziert ...
Die kleine Luna war nicht dabei, sie hat oben geschlafen. Aber Stella lief im Abstand von 1-2 Metern hinter ihr her.
Einmal kam sie der Großen zu nahe, zog sich aber nach einem Faucher von Mietz sofort zurück.
Mietz' Schwanz wurde trotzdem immer dicker.

verlauf1.jpg


Wir haben an einer Terassentür ebenfalls ein Gitter angebracht, damit wir lüften können.
Hier ließen wir Mietz hinaus, als sie nicht mehr mochte.
Klein Stella wäre beinahe hinterhergewutscht.

Als Mietz das merkte, drehte sich sich um,

verlauf2.jpg


kam zum Gitter, spuckte und schlug zu.
Leider habe ich nicht gesehen, ob sie die Krallen ausgefahren hatte.
Stella wich jedenfalls zurück.

verlauf3.jpg


Mietz wollte wohl hinterher und attakierte statt dessen den Gitterrahmen.

verlauf5.jpg


Für heute lassen wir es erst mal dabei.

Ich bin mir unsicher mit der Körpersprache von Mietz, will sie ernsthaft angreifen oder nur Grenzen setzen?
Rückenlinie gesträubt (sieht man auf einigen Fotos), Pupillen schmal, Schnurrhaare nach vorne, Ohren etwas seitlich und wechselnd zwischen vorne und hinten.

Jetzt schläft Mietz wieder auf ihrem Terrassenstuhl und sieht total entspannt aus.
Stella ist ebenfalls entspannt und spielt mit zerknülltem Papier.

Liebe Grüße
melisma
 
Hallo,

ich hab den Thread gerade erst entdeckt. Zunächst ein Kompliment an dich, wie genau du die Körpersprache beobachtet hast!

Und die spricht eigentlich eher Positives, Mietz will klar machen, dass sie der Boss ist und mit jungem Kroppzeugs nichts am Hut hat. Ängstlich ist sie aber nicht, und wohl auch nicht extrem auf Angriff aus.

Wenn Mietz bei der "Verfolgung" durch Stella diese nur angefaucht, aber nicht angegriffen hat, nachdem Stella sich (regelkonform) zurückzog, bin ich eigentlich recht zuversichtlich, dass das klappen wird...


Auf jeden Fall ist es gut, dass du viele Rückzugsmöglichkeiten geschaffen hast, unabhängig davon, wer die nutzt.
 
Mietz will klar machen, dass sie der Boss ist und mit jungem Kroppzeugs nichts am Hut hat. Ängstlich ist sie aber nicht, …
So sehe ich das auch.
Wenn sie ängstlich wäre, würde sie wahrscheinlich einfach nicht mehr kommen.

… und wohl auch nicht extrem auf Angriff aus.
Das hoffe ich sehr.
Vielleicht kommt es bei ihr drauf an, wie lange die Situation andauert.
Man merkte den zunehmenden Stress, ihr Schwanz schlug immer unruhiger.
Statt anzugreifen, ging sie dann lieber raus?
Als sie am Gitter rüttelte, sah es allerdings schon danach aus, als ob sie der Kleinen hinterher wollte.

Wenn Mietz bei der "Verfolgung" durch Stella diese nur angefaucht, aber nicht angegriffen hat, nachdem Stella sich (regelkonform) zurückzog, bin ich eigentlich recht zuversichtlich, dass das klappen wird...
Danke, das macht mir Mut.
Morgen versuchen wir es wieder.

Liebe Grüße
melisma
 
Das hoffe ich sehr.
Vielleicht kommt es bei ihr drauf an, wie lange die Situation andauert.
Man merkte den zunehmenden Stress, ihr Schwanz schlug immer unruhiger.
Statt anzugreifen, ging sie dann lieber raus?
Als sie am Gitter rüttelte, sah es allerdings schon danach aus, als ob sie der Kleinen hinterher wollte.

Sie hat aber eine Handlungsmöglichkeit, wenn ihr der Stress zu viel wird, sie geht dann... und sie kommt zurück - das ist schon mal eine sehr gute Nachricht!

Ich will dir nichts vormachen, das wird keine entspannte Zusammenführung - aber die Zeichen stehen auf "mögliche Zusammenführung"!

Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte deine Mietz auch wieder zum Nachbarn ziehen, oder? Hat sie bislang aber nicht getan....

Im Gegenteil, sie stellt sich der neuen Situation, obwohl die stressig und anstrengend ist....
 
Hallo mrs.filsh

einfach wird es sicher nicht, aber "Mögliche Zusammenführung" ist immerhin eine Option.

Ich fürchte, dass die Damen irgendwann bei uns im Haus oder draußen aneinanderrasseln werden.
Bis dahin möchte ich möglichst viele Situationen miteinander herbeiführen, bei denen nichts Schlimmes passiert, sondern vielleicht sogar etwas Positives, wie Futter zum Beispiel. Ich dachte sogar daran, bei einer der nächsten Begegnungen ungesundes, stark riechendes Grillhähnchen zu kredenzen. 😀
Bei Hunden würde das wahrscheinlich klappen. Aber bei Katzen ???

Zusätzlich versuche ich nach Kräften Stallgeruch zu verteilen, indem ich rein und raus gehe, um sie abwechselnd zu streicheln.
Mietz schnuppert aber nie, gibt bloß Köpfchen (solange sie gestreichelt werden will).

Wie auch immer, falls es zum Krach kommen sollte, sind sie sich wenigstens nicht ganz fremd. Vielleicht gehen sie sich dadurch eher aus dem Weg, wie es die anderen Katzen, die sich ihre Reviere nach Zeiten teilen, ja auch tun. Normalerweise wollen Lebewesen nicht zu Schaden kommen und vermeiden riskante Situationen. Darauf hoffe ich.

Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte deine Mietz auch wieder zum Nachbarn ziehen, oder? Hat sie bislang aber nicht getan....

Naja, sie hält sich im Moment mal hier, mal da auf, je nachdem, was gerade geboten wird. Mietz erkennt sowohl unser, als auch das Auto des Nachbarn am Klang. Wenn eins davon vorbeifährt, spaziert sie eine Minute später in die entsprechenden Einfahrt. 😉
Beim Nachbarn ist vor zwei Jahren ein Kater eingezogen, was ihr wohl nicht besonders gefiel. Sie faucht wohl manchmal immer noch. Wenn es aber darum geht, Fremdkatzen vom Grundstück zu vertreiben, arbeiten die beiden inzwischen effektiv zusammen.

Jetzt gerade ist Mietz nicht bei uns.
Auf der Jagd? Auf Kontrollgang? Beim Nachbarn?
Es gibt auch einen seltsamen Katzentreff im Dorf, da sitzt dann ein ganzes Dutzend neben der Kreuzung zusammen. Dort habe ich sie schon gesehen, etwa gegen Vier Uhr nachts.

Wer weiß, wo sie sich gerade herumtreibt.
Mietz ist mit den Jahren eine sehr eigenwillige Katze geworden.

Liebe Grüße
melisma
 
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Liebe Melisma,

ich finde auch, dass weder die Fotos noch Deine Beschreibung für aggressives Verhalten sprechen. Ich denke, es ist richtig, es den Katzen zu überlassen. Und wenn es mal auf die Nuss gibt, ist das nicht unbedingt falsch oder schlimm. Deine alte Mietz ist eine sehr erfahrene Katze und hat gelernt, sich Jungspunde und Feinde vom Leib zu halten.

Bei uns ist es auch so gewesen, dass Merlin drinnen wesentlich ruppiger zu Filou war, als draußen. Da habe ich mitlerweile den Eindruck, dass Merlin Filou als zu seinem Revier angehörig einstuft und ihn teils sogar verteidigt, wenn eine andere Katze ihn angehen will und er keine Fluchtmöglichkeit hat... vielleicht verteidigt er auch nur sein Revier, aber er ist ein Prügelkater, der Kleine jedoch bekommt davon nichts ab.

Auch drinnen ist es jetzt nach einem halben Jahr, das Filou nun bei uns ist, sehr entspannt geworden. Beide verstehen sich gut. Es gibt zwar keine Kuschelsession, aber Spielen und ein freundliches Miteinander.

Und ich denke, hätte ich Merlin nicht die Gelegenheit gegeben, sich direkt mit dem kleinen Kerl auseinanderzusetzen, hätte es länger gedauert oder vielleicht wäre es zu Übergriffen gekommen. Er musste hautnah erleben, dass ihm keine Gefahr droht, wie draußen eben auch.

Ich freue mich mit Dir, dass Du offenbar zuversichtlich sein kannst.

LG
Mefi
 
Hallo mefi,

Da habe ich mitlerweile den Eindruck, dass Merlin Filou als zu seinem Revier angehörig einstuft und ihn teils sogar verteidigt, wenn eine andere Katze ihn angehen will und er keine Fluchtmöglichkeit hat …
Was für eine schöne Vorstellung, dass es bei uns mal so werden könnte.
Ursprünglich hatte ich sogar insgeheim gehofft, dass Mietz den Kleinen alles Wichtige zeigt, wie man z. B. Autos anhält (ja, das kann sie), in welchem Garten Hunde wohnen und wo ständig Futter draußen steht. 😉
Inzwischen würde mich eine Koexistenz riesig freuen.

Heute war zufällig eine katzenerfahrene Freundin hier, als Mietz uns besuchte.
Sie (die Freundin) hat lange für den Tierschutz gearbeitet und ist selbst Pflegestelle / Endstation für Schwervermittelbare.
Sie schlug vor, die Große zu uns hereinzuholen und gleich auf einen Sessel zu setzen, damit sie von oben gucken kann.
Während die Kleinchen heranwuselten, wurde Mietz die ganze Zeit gestreichelt, was sie Anfangs auch genoss.
Im Endeffekt nütze es nicht viel, vielleicht war es sogar kontraproduktiv, weil sie sich bei all der Zuwendung nicht recht konzentrieren konnte.

Stella sprang auf den Sessel daneben und spazierte freundlich auf Mietz zu. Luna machte sich an der Armlehne lang, um zu schnuppern.
Ablenken ließen sich die Kleinen nicht, ich hätte sie nur noch packen und wegtragen können.
Mietz fauchte abwechselnd zu beiden Seiten.
Wie es sich gehört, wichen die Keinen zurück, näherten sich aber bald mit ganz langen Hälsen wieder an.
Mietz hielt nicht lange aus.
Sie sprang vom Sessel und strebte eilig zur Tür.
Als wir öffneten, flitze sie hinaus.

Ich denke, es prasselte einfach zu viel auf die Katze ein, die Freundin (die sie mag), das irgendwohin Platziert werden, das Streicheln, die kleine Stella, die kleine Luna …

Später kam Mietz noch einmal wieder, wollte aber nicht ins Wohnzimmer, sondern nur in die Küche, die ja noch abgetrennt ist.
Dort holte sie sich Streicheleinheiten ab, putzte sich, schnupperte missfällig am frisch gefüllten Napf und saß unschlüssig ein wenig herum.

Das war’s an Begegnung für heute.

hätte ich Merlin nicht die Gelegenheit gegeben, sich direkt mit dem kleinen Kerl auseinanderzusetzen, hätte es länger gedauert oder vielleicht wäre es zu Übergriffen gekommen. Er musste hautnah erleben, dass ihm keine Gefahr droht, wie draußen eben auch.
So etwas Ähnliches hat unsere Freundin auch gesagt.
Heute hat sie allerdings gesehen, dass Mietz sich genau dem mit ziemlicher Dringlichkeit entzieht.

Genau wie du, weist unsere Freundin auf die Gefahr hin, dass die Kleinen bei einem Übergriff draußen vielleicht in Panik wegrennen könnten und dann nicht mehr zurückfinden.
Mietz kennt sich in der Umgebung aus, weiß jeden Schlupfwinkel, jedes Loch im Zaun. Für die Kleinen ist das alles neu.
Oje.

Morgen werde ich Mietz drinnen wieder selber laufen lassen und versuchen, so unbeteiligt wie möglich zu wirken.
Oder ich verteile Leckereien.
Wenn die doch bloß nicht alle so satt und mäkelig wären.

Liebe Grüße
melisma
 
Du könntest noch zwei Dinge tun:

erst mal, die Kleinen gut darauf trainieren, auf ein Geräusch hin zu dir zu kommen. Nimm ein Geräusch, das weit trägt, auch der zugerufene Name geht natürlich. Das sollte sitzen, bevor sie rausgehen, und zwar bei nahezu 100%

Und du kannst nach Gelegenheiten Ausschau halten, zu denen es möglich wäre, die Kleinen rauszulassen, während Mietz nicht im Revier unterwegs ist. Das geht, wenn sie bei dir inhäusig ist, oder du kannst mit dem Nachbarn klären, ob er bereit wäre, ab Tag X bei dir anzurufen, dass Mietz sich gerade dort zusammen gekringelt hat (und am besten auch wieder, wenn sie wach wird)

In Kombination von Beidem kannst du dann den Kleinen ermöglichen, auch draußen ihre Schlupfwinkel zu finden, bis sie das erste Mal auf Mietz treffen.


Und alle anderen geplanten Maßnahmen zur Zusammenführung laufen natürlich weiter....
 
Hallo mrs. filsh,
die Kleinen gut darauf trainieren, auf ein Geräusch hin zu dir zu kommen.
Aus diesem Grund haben wir schon seit längerem einen bestimmten Futterpfiff eingeführt.
Stella kommt beinahe zu 100% angelaufen – falls sie hungrig ist und nicht gerade schläft. 😉
Luna bleibt, wie bei fast allem, erst mal in einiger Entfernung sitzen und sieht sich an, was da passiert.
In das kleine Dünnchen müssen aber undbedingt Kalorien rein.
Darum habe ich sie bisher einfach hochgenommen und vor den Napf gesetzt. Dann frisst sie auch sofort.
Wenn ich so weitermache, bedeutet der Pfiff am Ende für sie: "Sofort Hinsetzen, dann wird man zum Futter getragen." 😀
Das werde ich jetzt nicht mehr tun.
Falls sie trotzdem nicht von selbst auf den Pfiff reagiert, kann ich mit ihr so ähnlich üben, wie bei der Klicker-Konditionierung, nur eben mit Pfiff statt Klick.

Luna maunzt übrigens plötzlich verstärkt, läuft hinter mir her, will dauernd gestreichelt werden, am besten überall gleichzeitig, suhlt sich regelrecht in meine Hände hinein -
die will doch nicht etwa so kurz vor der Kastra noch rollig werden?

Und du kannst nach Gelegenheiten Ausschau halten, zu denen es möglich wäre, die Kleinen rauszulassen, während Mietz nicht im Revier unterwegs ist.
Auch das haben wir bereits überlegt.
Es gibt bestimmte Zeiten, an denen Mietz sich nie auf unserem Grundstück aufhält. Z.B morgens von ca. 6.00 bis 9.00, dann wieder um 18.00 herum und gegen 21.00.
Zu diesen Zeiten ist sie allerdings nicht immer beim Nachbarn, das habe ich schon erfragt. Vielleicht hat sie noch andere Futter-/ Schmusestellen. 😕
Wenn Mietz gerade bei uns im Haus ist, wäre es natürlich am sichersten für die Kleinen.
Aber Mietz ist nicht die einzige, seit Kurzem streifen FÜNF potente Kater abwechselnd um unser Haus herum und weitere kastrierte Kater/Katzen gibt es hier natürlich auch. 😱

Am Freitag werden die Kleinchen kastriert und für die Tage danach ist vom Wetterbericht Abkühlung und Regen angesagt.
Also beste Voraussetzungen, das Reinkommen zu üben und einen relativ fremdkatzenfreien Garten zu haben.

Die geplante Zusammenführung setzen wir natürlich fort.
Heute gab es bei uns ein kleines Fest, mit so schrecklichen Vorbereitungen wie Umräumen und Staubsaugen.
Stella und Luna waren im ehemaligen Kittenzimmer gut aufgehoben.
Mietz schaute nur mal kurz vorbei und ging sofort wieder.
Ich bin mir aber sicher, dass sie morgen wieder da sein wird.

Liebe Grüße
melisma
 
Das sind doch Super-Voraussetzungen!!

Und wenn du sicher bist, dass Mietz morgen auch wieder da sein wird, dann ist die Lage doch ganz gut insgesamt 🙂



5 potente Kater, das ist grausiglich 😱
 
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doppelpack und mrs. filsh haben jetzt in meinem ersten Thread geantwortet.
Dort ist die Anfangssituation ausführlicher beschrieben. Falls jemand nachlesen möchte: http://www.katzen-forum.net/eine-ka...uation-aeltere-katzendame-zu-zwei-kitten.html

Damit das nicht zerfasert, nehme ich die beiden Antworten als Zitate hierher mit.
Die Kitten kannst solltest jetzt schon kastrieren lassen, mit nunmehr 20 Wochen sind sie "fällig", ich würde immer zwischen 4-5 Monaten kastrieren. Wäre zum einen gut wegen der potenten Kater, zum anderen auch wegen der Zusafü.

Für die alte Katze würde ich eine Chip gesteuerte Klappe einbauen, so können nicht irgendwelche Kater eindringen.

Ansonsten würde ich eben weiterhin Decken und Körbe immer wieder austauschen, damit die Altkatze die fremden Gerüche"annimmt".

Bachblüten und/oder Zyklene und/oder Feliway könnten unterstützend eingesetzt werden, das würde ich mit einem kompetenten TA/THP mal absprechen.

Die Gittertür würde ich erst öffnen - und auch dafür wäre eine Katzenklappe gut, damit die "Alte" jederzeit rauskann, die Kitten aber natürlich nicht - wenn es keinerlei Aggressionen mehr am Gitter gibt. Auch würde ich verschiedene Situationen ausprobieren, also auch z.B. wie wird bei gemeinsamen Füttern am Gitter reagiert usw.

BTW Wem gehören die Kater denn? Im Zweifel würde ich da mal den Tierschutz einschalten, solche Tiere können ja auch Krankheiten übertragen, von dem Gestank mal ganz abgesehen.

Rauslassen würde ich die Kitten auch frühestens mit einem Jahr und erst wenn die ZusaFü vorbei ist, bei 4 potenten Katern allerdings eher später, die sind ja so klein, die können sich ja kaum zur Wehr setzen.
Hallo doppelpack,

Die Gittertür ist zwar noch eingebaut, damit Mietz sich in Ruhe in der Küche aufhalten und fressen kann, aber wir haben die Katzen inzwischen mehrmals zusammengelassen.
Bisher ist dabei nichts Schlimmes passiert, Mietz möchte allerdings ziemlich schnell wieder gehen.

Zyklene habe ich jetzt bestellt.

Die Kater gehören verschiedenen Leuten aus dem Dorf.
Zwei Tierschützerinnen leben hier vor Ort und reden sich seit Jahren den Mund fusselig.
Aber demnächst soll wohl endlich ein Gesetz in Kraft treten, nach welchem alle Freigänger kastriert sein müssen.

Jedes Frühjahr gibt es eine Streunerfangaktion.
Die ehemalige Kumpanin von Mietz hat es sich mehrmals in solchen Fallen bequem gemacht – Köder gefressen und gepennt. Am nächsten Morgen wurde sie ja immer freundlich begrüßt und befreit. 😱
Ich musste sie dann zeitweilig zuhause einsperren.

Ich bin auch zögerlich, ob ich so junge Kätzinnen bereits rauslassen würde. Es käme auf das Gebiet an, aber die Vielzahl der potenten Kater macht mir da auch Sorge.

Meine Kätzin ist 10 Jahre alt und natürlich seit Ewigkeiten kastriert. Dennoch wird sie von potenten Katern umlagert (so wie deine Mietz ja wohl auch, wenn man die Küchengerüche betrachtet), die offenbar darauf warten, dass sie rollig wird - immerhin stimmt ja die Jahreszeit!

Bloß, die blöde Katz wird einfach nicht rollig 🙄

Und dann kommt es regelmäßig zum Kampf - weiß der Himmel, von wem der ausgeht, aber ich vermute, die Kater kommen meiner Kätzin zu nahe. Ich (bzw. die Katz) hab jährlich etwa 3 tierarztpflichtige Bissverletzungen, für die ich im Januar schon immer Geld zurücklege.

Bei mir ist das okay, die mrs.norris ist erfahren genug, sich zu wehren - aber bei deinen Lütten ist die Situation anders, die kennen das ja gar nicht...

Hallo mrs. filsh,
Mietz hatte in all den Jahren bei uns und auch beim Nachbarn nie wesentliche Kampfverletzungen. Zumindest haben wir keine bemerkt. Zu Anfang waren sie ja zu zweit und später hatte sie wahrscheinlich schon eine sichere Position.

Es sind übrigens doch „nur" vier Kater, einer hat sich als Kätzin entpuppt (nicht kastriert, eiei).
Mir wurde erzählt, dass Mietz mit zwei von diesen Katern locker befreundet ist. Vor einem großen Grauen zieht sie sich zurück und ein Getigerter geht ihr aus dem Weg.

Ich glaube eigentlich nicht, dass die Kater ihretwegen kommen, sondern eher um das nun hundefreie Revier in Besitz zu nehmen.
Und wahrscheinlich auch wegen der Kitten – frische noch intakte Kätzinnen eben.

Wären die Kleinen von einer gut umsorgten Mutterkatze in einer Wohnung zur Welt gekommen, würde ich den Freigang auch hinauszögern.
Die beiden sind aber wild geboren und das merkt man. Von Anfang an wurde an den Fensterrahmen gepfötelt und gekratzt. Sie versuchten daran hochzuklettern oder gingen miauend an der Scheibe hin und her. Mit Spielen ließen sie sich zum Glück ganz gut ablenken.

Inzwischen sind sie schlau geworden. Sie ahnen, ob einer von uns gleich hinausgeht und lauern geradezu darauf, mit durch die Tür zu flitzen. Wir müssen höllisch aufpassen.
Besuch kommt hier normalerweise einfach rein. Auch den fangen wir nun vorher ab oder wir verschließen die Haustür.
Bevor die Kleinchen versehentlich oder gar unbemerkt in den Garten geraten, möchte ich sie auf das Draußen kontrolliert vorbereiten und zumindest hoffen können, dass sie auch in extremeren Situationen zurückfinden.


Ob die Jungen sich wohl gegen erwachsene Katzen wehren könnten?
Wahrscheinlich nicht, aber sie haben ganz gutes Rüstzeug dabei.

Lunas extremen Selbsterhaltungstrieb konnte ich erleben, als sie hohes Fiber hatte und nicht einmal mehr gehen konnte. Beim Tierarzt hat sich trotzdem dermaßen gewehrt, dass drei erfahrene Personen nötig waren, sie festzuhalten, und alle hatten danach Wunden. Zu der Zeit war Luna gerade mal geschätzte 12,5 Wochen alt.
Sie ist insgesamt eher misstrauisch und sucht erst mal nach Deckung, von wo aus sie beobachten kann.
Wenn sie schließlich vertraut, ist das ganz und gar, zumindest in der momentanen Entwicklungsphase.

Stella ist vom Wesen her neugierig und unbekümmert. Für TÄ ist sie gefährlicher, weil sie so zahm zu sein scheint. Doch sobald ihr eine Situation unangenehm wird, zögert auch sie nicht, zu Beißen und ihre Krallen einzusetzen.
Mietz gegenüber verhält sie sich tadellos, sucht Kontakt und reagiert sofort auf das Grenzensetzen der Älteren. Aber sie versucht es immer wieder von Neuem.

Zusammen üben die Kleinchen täglich alle möglichen Jagd- und Kampftechniken.
Naja, das taten die erwachsenen Dorfkatzen sicher auch und sie haben längst „Ernstfallerfahrung“.
Aber sie alle haben auch mal angefangen.
Ich kann nichts anderes tun, als die Kleinchen so gut wie möglich zu begleiten.


Mietz kam auch heute nur ganz kurz vorbei. Liegt es am Frühling?
Sie sprang in der Küche miauend rein und raus, bis ich ihr das Futter schließlich auf die Terrasse stellte. Dann hat sie gefressen.
Hm.

Liebe Grüße
melisma
 
Inzwischen ist ein Monat seit meinem letzten Beitrag vergangen.
Die Kleinen haben die Kastra überstanden und dürfen nun raus.
Bisher allerdings nur tagsüber und nur, wenn wir zu Hause sind.

Wir fingen mit 10 Minuten überwachtem Freigang an, um das Reinkommen zu üben.
Das Wetter war feuchtkalt, der Garten katzenfrei und die Kleinchen noch nicht gefüttert.
Zunächst reagierten sie wie erwartet und schoben sich „tiefer gelegt“ sehr vorsichtig auf die Terrasse hinaus.
Doch plötzlich rasten sie blindlings los - in verschiedene Richtungen, argh.

wiese.jpg


So zahm sie im Haus schon geworden waren -
alles Kuscheln, Nuckeln und Gefüttertwerden schien nicht mehr zu zählen, als sei draußen ein Schalter zur Wildheit umgelegt worden.
Sie ließen sich nicht locken und wir konnten uns höchstens auf zwei Meter nähern.

Aber wir waren auch zu zweit.
Da sie vor uns flüchteten, war es möglich, ihnen weiträumig den Weg in gefährliche Gefilde abzuschneiden.
Stella ließ sich auf diese Weise ins sichere Haus zurück treiben.
Luna musste ich in Bauchlage bespielen und konnte sie schließlich überlisten,
so dass sie sich unerwartet in meinen Armen wiederfand.
Das kam ihr wohl bekannt or, sie fing sofort an zu schnurren.
Für den Rest des Tages war ich nicht mehr zu gebrauchen ;-)

Die Freigangzeiten wurden täglich verlängert.
Bis wir sicher waren, dass sie den Weg zurück finden, haben wir sie begleitet und überwacht.
Die Katzenangel kam auch im Garten zum Einsatz, über den Rasen, über die Terrasse, rein ins Haus, raus aus dem Haus …
Da Reinkommen nicht mehr mit Drinbleibenmüssen verknüpft ist, hören sie inzwischen sogar beide auf den Futterpfiff (falls sie Hunger haben) Juhu!

Luna strebt am liebsten hoch in die Bäume
lbaum.jpg


lbaum2.jpg


Stella findet alles spannend, was wir im Garten machen
und vor allem den Teich.
steich1.jpg


steich3.jpg


Beide untersuchten alle möglichen Schlupfwinkel auf dem Grundstück.
Natürlich entdeckten sie bald den Hohlraum mit zwei Ausgängen unter der vorderen Holzterrasse.
Dort verschwinden sie jetzt, wenn z. B. plötzlich ein Rasenmäher losgeht, ein Auto kommt oder ein Hund auf der Straße Gassi geht.

Auf dieser Terrasse steht allerdings auch der Lieblingsstuhl von Mietz.
Es kam, wie es kommen musste:
Mietz hatte ihre Gewohnheiten geändert und besuchte uns, als die Kleichnen gerade dort wuselten.
Nichts geschah.
Mietz ließ sich bestreicheln, die Kleinchen tobten im Abstand drum herum.
Die Dame weiß ja längst, dass da zwei junge Katzen wohnen und die Kleinchen hatten ihren Ruheplatz ja auch schon beschnuppert.
Mietz wirkte draußen wesentlich gelassener als im geschlossenen Raum.

Inzwischen gab es mehrere durchs Fenster beobachtete Treffen.
Mietz sieht sich das Gewimmel von ihrem Stuhl aus an.
Kommen die Kleinen zu nahe, wird ihr Schwanz dick.
Manchmal verengen sich ihre Pupillen und sie spannt sich an, als wolle sie gleich drauf losspringen.
Bisher hat sie es aber nicht getan. Manchmal ist sie lieber gegangen.
Wenn es warm genug ist und alle Türen offen stehen, wird Mietz wahrscheinlich irgendwann hereinspazieren.
Bis zum nächsten Winter ist noch genügend Zeit, dass sich Gewohnheiten unter den Dreien einstellen.


Das Katerproblem scheint sich ebenfalls entspannt zu haben.
Es ist nur noch ein großer Blauer übrig und der sucht offenbar Anschluss.
Oft sehen wir ihn, wie er Mietz hinterherläuft.
Wenn sie sich auf eine Bank setzt, sitzt er kurze Zeit später auch darauf.

Etwas Ähnliches macht er mit der kleinen Luna.
Sie ist intensiv beschäftigt, ihre langen Arme in das neu entdeckte Mauseloch zu stecken, da liegt er plötzlich blinzelnd neben ihr im Gras.
Wenn sie ihn bemerkt, wirkt sie kurz irritiert, gleich darauf ist die vorbeifliegende Hummel wichtiger.

kater.jpg


Stella dagegen begegnet ihm so:

sbuckel.jpg


Diese Haltung nimmt Stella allerdings sehr oft ein.
Z. B. beim Raus- und Reinrennen, bei Scheinangriffen auf nicht vorhandene Scheingegner,
vor dem rasanten Erklimmen eines Baumes, beim Verfolgen der quietschenden Schubkarre …


Weder Mietz, noch die Kleinchen wirken ängstlich oder gar verstört dem Kater gegenüber.

Die einzige Ängstliche bin wohl ich ;-)

Liebe Grüße
melisma
 
Wieder ist ein Monat ins Land gegangen.
Die Kleinchen toben nun durch die Katzenklappe (chipgesteuert) rein und raus wie sie wollen.

Mietz kommt regelmäßig vorbei und flezt sich dann aufs Sofa, meist genau zur Spielfilmzeit.
Unser gutes Futter wie Macs und Co verschmäht sie, nicht aber das, was ich gerade esse. Sobald sie mich essen, oder auch nur einen Teller in der Hand halten sieht, miaut sie und versucht vehement, danach zu angeln. Komisch, von meinem Mann will sie nur Streicheleinheiten, selbst wenn der gerade ein Leberwurstbrot verspeist.
Solange ihr die Kleinchen nicht zu nahe auf die Pelle rücken, sieht sie äußerst entspannt aus. Werden 50cm Abstand unterschritten, ist in schneller Folge mit Drohmiauen, Fauchen und Hieben zu rechnen. Zum Glück akzeptieren die Kleinen das und weichen zurück. Stella lässt es öfter drauf ankommen, Luna macht vorsichtshalber gleich einen Bogen um die Ältere.

Da Mietz durch die Klappe hinaus kann, haben wir sie mehrmals auf dem Sofa schlafen lassen, wenn wir selbst ins Bett gingen. Es gab weder nächtliches Getöse, noch haben wir morgens irgendwelche Flellflocken gefunden.

Alles gut, dachte ich.
Jetzt ist es Zeit, dass auch Mietz mit einem Chip ausgestattet wird und ebenfalls nach Belieben kommen und gehen kann.
Dachte ich.

Gestern Nachmittag spazierte Mietz herein, entdeckte die schlafende Stella auf dem Treppenfensterbrett und ging sofort auf sie los. Die Kleine konnte sich nur noch in die Ecke ducken.
Als ich Mietz rief, kam sie herunter und Stella verschwand nach oben. Aber sobald sich Stella auf der Treppe zeigte, rannte Mietz erneut auf sie los und verfolgte sie durch den oberen Flur.
Erstaunlicherweise konnte ich Mietz wieder „abrufen“.
Stella traute sich jedoch erst hinunter, als Mietz gegangen war.
Und Luna traute sich erst hinein, als Mietz gegangen war.

Die arme Mietz bekommt nun vorerst keinen Chip, sondern wird weiterhin von uns rein- und rausgelassen, eben nur dann, wenn wir zuhause sind und zur Not eingreifen können.
Offenbar wäre es Mietz am liebsten, wenn die Kleinchen so bald wie möglich ausziehen würden. Und sie hat Recht, je länger sie wartet, desto schwieriger wird es für sie, denn die Kleinchen wachsen ja. Irgendwann wird sich das Kräfteverhältnis wahrscheinlich umkehren.
Können Katzen so vorausschauend agieren?
Bei Mietz habe ich manchmal den Eindruck.

Liebe Grüße
melisma
 
Hallo Melisma,

Wie läuft es denn bei euch?
 

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