Morle und der (lange) Weg zu einer Pfotenfreundin

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Xhari

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16. November 2015
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Hallo zusammen,

nachdem ich im November schon mal hier geschrieben hatte und die Frage aufkam, ob eine Zweitkatze eine Option für mich wäre, denke ich darüber nach, ob es eine gute Idee für meine Morle wäre, ihr eine etwa gleichaltrige Katze oder einen ruhigen Kater dazu zu holen. Hier sind ja einige Verfechter der Mehrkatzenhaltung, ich bin dem sicherlich nicht abgeneigt und sehe es spätestens dann, wenn eine Katze in der Wohnung gehalten werden soll und die Menschen den ganzen Tag außer Haus sind, selbst als unbedingtes Muss an. Eine einzelne Wohnungskatze würde ich niemals halten.

Morle kam, nachdem meine alte Mauz verstorben war, relativ unverhofft zu mir. Ich kannte sie nur von Bildern, das Tierheim stand wegen eines hartnäckigen Pilzbefalls wochenlang unter Quarantäne und niemand durfte rein. Ihre Bilder sprachen Bände, so einen resignierten Blick habe ich selten bei einer Katze gesehen. Sie berührte mich spontan und ich wusste innerlich: Die gehört hierher...

Da ich damals depressiv war, aufgrund der Depression arbeitslos, hatte ich kaum Geld für eine neue Pfotenfreundin, trotzdem wagte ich es, mich, nachdem zumindest der Empfang wieder betretbar war, im Tierheim vorzustellen und zu fragen, ob ich als Pflegestelle mit der festen Absicht, dass die Kleine bei mir bleibt, sobald ich wieder Arbeit habe selbstverständlich auch im "eigenen Zuhause", in Frage käme. Das funktionierte, da Morle eine Dauerinsassin war, die sich nicht gerade von der besten Seite zeigte. Davon lasse ich mich jedoch, wenn meine Intuition sich mit solcher Gewissheit meldet, nicht abschrecken. Da ich auch schon einige Minitiger hatte und ebenfalls Erfahrung mit scheuen Katzen, machte ich mir da wenig Sorgen.

Die Geschichte unseres Zusammenraufens war dann doch etwas beschwerlicher, denn als wir sie abholten war ich nervös, die Katze im neuen Zuhause dauerverspannt und ständig in den unmöglichsten Verstecken, wo ich sie zeitweise kaum finden konnte. Für mich alles andere als beruhigend, aber nach und nach taute sie auf und wir bauten eine gute Freundschaft auf. Im Mai diesen Jahres konnte ich sie endlich fest übernehmen und freue mich immder noch jeden Tag, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt hat. Jetzt gerade, wo ich das schreibe, liegt sie etwas erhöht neben mir und schaut mir über die Schulter.

Morle ist eine jetzt 5jährige Freigängerin, die mit einem Abstrich raus und rein kann, wie sie möchte: Nachts mache ich das Fenster zu, sobald sie von ihrer Abendrunde zurückgekehrt ist. Das war während der Pflegizeit Bedingung, denn in meiner Gegend verschwinden immer mal Katzen, und ich habe es nach ein paar Wochen im Sommer, wo ich das Schließen zeitweise vergessen habe, wieder eingeführt, als Morle sich eine Zeitlang rarer machte und nur noch zum Fressen nach Hause kam. In der Zeit war ich beruflich und durch ein ehrenamtliches Engagement sehr viel unterwegs, ds war auch besagte Nachfrage im November. In der ersten Zeit fand sie das nicht toll, hat sich daran aber mittlerweile auch wieder gut gewöhnt und ist auch wieder verschmuster, seit ich mir bewusst mehr Zeit für sie nehme. Es kommt leider trotzdem immer mal vor, dass ich Phasen habe wo ich nur morgens und abends zu Hause bin. Morle geht dann meistens mit mir raus, wie oft sie tagsüber drinnen ist entzieht sich meiner kenntnis. Meistens ist sie es aber abends, wenn ich nach Hause komme - so wie es eigentlich immer war. Ich glaube nicht, dass sie unglücklich ist, wenn sie auch diese Zeiten, wo ich so wenig Zeit habe, ganz sicher nicht toll findet. Ich achte jedoch drauf, dass ich mir auch dann in der verbliebenen gemeinsamen Zeit viel Zeit für sie nehme. Was ganz sicher trotzdem zu kurz kommt, ist Spielen und Toben - ich bin eher fürs Kuscheln zuständig und niemand, der stundenlang versucht, seine Katze zum Spielen zu animieren. Unsere Spielzeiten sehen eher so aus, dass Morle geworfenen Leckerli behäbig nachtrabt. Bällen saust sie schon mal etwas ausdauernder hinterher, aber sobald sie die Lust verliert, verliere ich sie auch. Endlos spielen ist also nicht.

Bei der Übernahme habe ich das Thema Zweitkatze in sofern angesprochen, dass ich mich bei Bedarf als Pflegemama angeboten habe, denn den Großteil des Jahres bin ich nur für ca. 4-5 Stunden täglich außer Haus. Das ist nur zu bestimmten Zeiten anders, die etwa 4-6 Wochen andauern, 2 x im Jahr.

Damals wurde mir gesagt, dass Morle wohl lieber Einzelkatze bleiben würde. Deshalb stellte sich mir nicht wieder die Frage nach einer Vergesellschaftung, und deshalb bin ich auch unentschlossen, das Thema vielleicht doch noch in Angriff zu nehmen. Ich möchte nämlich eines auf keinen Fall, dass sie sich hier bei mir unwohl fühlt...

Was denkt ihr?
 
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Nachdem ich mich ziemlich blöd ausgedrückt habe, wurde das Posting noch mal überarbeitet. Auf den ersten Blick hätte es so wirken können, dass ich an der Beantwortung der Frage nicht wirklich interessiert bin, das wurde mir nach nochmaligen Durchlesen klar.. entschuldigt bitte. Ich hab vielleicht stellenweise immer noch holprige Formulierungen dabei, mich interessiert aber eure Ansicht wirklich, denn ich weiß nicht so recht, was ich denken soll.
Morle ist draußen, glaube ich, eher eine Einzelgängerin. Ich habe sie noch nie mit anderen Katzen spielen gesehen, kann aber nicht sagen, dass ich sie oft draußen beobachte. Sie hält sich zwar immer in Rufnähe auf, aber bei weitem nicht immer in Sichtnähe. Bisher ist mir nur selten eine fauchende Morle aufgefallen, und das auch immer bei demselben Kater. Sie muss ja nun nicht alle mögen...
 
Hallo,

soweit ich jetzt deinen Post durchgelesen habe denke ich nicht dass Morle eine Einzelkatze ist.

Ich kenne das von meinen Jungs - draußen gehts halt ums Revier.

Mit manchen sind die Jungs wirklich dicke befreundet und mit anderen gar nicht - da gibt es nur Gefauche und Streit.

Was mir allerdings aufgefallen ist, ist dass meine Jungs sich überwiegend mit anderen Katzen draußen verstehen die auch nicht alleine sind. Mit den Einzelkatzen gibt es fast immer Zoff. Ich vermute einfach mal dass die Einzelkatzen nicht so sozial sind wie Katzen die in Gruppen oder zu zweit gehalten werden bzw. die Katzensprache jetzt nicht so gut oder gar nicht drauf haben.

Wir haben hier in der Nachbarschaft Bekannte die zwei Katzen haben - draußen wird sich wirklich mit jeder anderen Katze geprügelt aber daheim mit ihrer Freundin ist immer Ruhe. Lt. meiner Bekannten haben sich die zwei noch nie gestritten.

Du kannst meiner Meinung nach nicht viel drauf geben wie sich Katzen draußen mit anderen Katzen verhalten weil draußen eben das Revier ist.

Wenn du deiner Morle die Freude machen willst und einen Kumpel holen, dann gleich alt, gleiches Geschlecht, ähnlicher Charakter und Temperament und dann eine gut sozialisierte Katze die die Katzensprache gut kennt und deine Katze "lesen"kann.
Die Vergesellschaftung würde ich auf alle Fälle als langsame Zusammenführung durchziehen

In deinem Fall würde ich auch zu einer erfahrenen Pflegestelle raten anstelle von einem Tierheim - Tierheim bedeutet oft Stress und die Pflegestelle kennt die Tiere besser
 
Hallo Paty,

danke schon mal für deine Antwort. 🙂 Und entschuldige, wenn ich noch mal nachfrage, aber was stimmt dich zuversichtlich, dass Morle keine Einzelkatze ist? Hier in der Wohnung konnte ich ja keine Katzenbegegnungen testen, in sofern kann ich ja nur zu draußen etwas sagen. Ein wenig habe ich auch der Aussage des TH vertraut, da Morle zwei Jahre dort war und vielleicht nicht gerade sonderlich interessiert an ihren Artgenossen? Da bin ich mir aber unsicher, ich habe auch in dem Moment nicht weiter nachgehakt...

Ich denke auch, wenn dann geht nur eine langsame Zusammenführung, weiß aber nicht, ob ich den Mut habe, das zu versuchen, wenn meine Maus von Anfang an klarstellen sollte dass sie nicht will. *kopfkratz* Ich habe jetzt ein paar Vergesellschaftungsthreads durch und echte Hochachtung vor jedem, der sich daran wagt und auch Monate nicht entmutigen lässt. Ich weiß nur nicht, ob ich die gleiche Kraft hätte... das machts eben auch schwer, die Frage zu beantworten, ob es für Morle tatsächlich ein Gewinn wäre, wenn eine Zweitkatze hier einzieht. Dass es langfristig so sein könnte, glaube ich ja.. aber wenns dann doch auch langfristig nicht so ist, sind drei Wesen damit unglücklich. 🙁
 
Morle ist 5 - nicht unbedingt ein Alter in dem man von 100% Einzelkatze ausgehen könnte.

Was mich angeht - ich denke einfach dass ein Katzenkumpel für die meisten Katzen ein Gewinn ist. Und zumal Morle andere Katzen kennt, wenn auch nicht unbedingt freundschaftlich draußen. Sie hatte ja schon Kontakt zu anderen Katzen.

Ich persönlich kenne in meinem privaten Umfeld einige Leute die es gewagt haben noch ältere Freigänger Einzelkatzen zu vergesellschaften und ich kenne da auch keinen einzigen Fall in dem es total schief gegangen wäre.

Meine gehen z.Zt. nicht viel raus (ok, sind auch Schönwetterkatzen bzw. Samson ist die totale Frostbeule 😀) und ihnen wird auch innen nicht langweilig da sie Kumpels haben.

Ich bin sicher hier werden noch einige schreiben, sicher auch welche die sagen mach es nicht, ist ein Risiko aber ich denke es ist wert es zu versuchen.
Aber wie gesagt - wenn dann nur mit wirklich erfahrenen Pflegestellen und langsamer Zusammenführung.

Ich sehe jeden Tag meine 3 Jungs, wie sie miteinander spielen, kuscheln, toben - ich würde, wenn es möglich ist, das jeder Katze versuchen zu bieten
 
Wenns so läuft, dass sie hinterher spielen, kuscheln, etc. dann finde ich den Gedanken auch sehr schön, wenn sie sich aber eher aus dem Weg gehen müssen oder die eine die andere mobbt... mja. Ich bin nicht sicher, ob ich das so toll fände, an sich bin ich auch nicht gewillt eine neue Fellnase aufzunehmen, wenns sein könnte dass sie wieder gehen muss. Da würde ich mich ziemlich mies fühlen. Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn ich mich einmal für ein Tier entscheide, setze ich alle Hebel dafür in Bewegung, dass ich ihm auch bis ans Lebensende ein gutes Zuhause bieten kann. "Ich habs versucht" würde sich da irgendwie schief anfühlen.

Ich hatte vor Morle eine Zeit lang zwei Katzen (anfangs war für mich nur Wohnungshaltung drin, da kam etwas anderes auch gar nicht in Frage) und fand es sehr schön, wie sie miteinander gekuschelt haben. Gespielt haben sie nur wenig, das mag aber daran liegen dass es Perserkatzen älteren Semesters waren - ich schaue, wenns irgendwie machbar ist, schon auch gerne darauf, einem Tier, das sonst eher schwer vermittelbar wäre, ein neues Plätzchen zu geben. Das würde ich wohl jetzt nicht, da käme es ja eher drauf an, einen passenden Partner/Partnerin für Morle zu finden.

Ein Wermutstropfen an der Paarhaltung war allerdings, dass die etwas ältere die jüngere "abgewatscht" hat, sobald die es mal wagte (was selten vorkam) sich mir zu nähern und schmusen zu wollen. Als meine kleine Prinzessin auf der Erbse, die ältere und sehr, sehr anhängliche Perserin starb, taute mein kleines "Aschenputtel" mir gegenüber sehr auf, es waren dann noch zwei richtig schöne gemeinsame Jahre bevor ich auch sie gehen lassen musste. 🙁 Ich hab beide sehr lieb gehabt, hab mich aber schon relativ früh gefragt ob diese Konstellation für beide das Wahre war...

Trotzdem habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, ob ich Cleo mit ihren 15 Jahren wieder vergesellschaften soll, aber aufgrund des eh schon vorhandenen Gedankens, dass sie wohl eher mehr aus sich herauskommen kann, wenn sie und ich allein bleiben, habe ich es nicht getan. Ich habe den Eindruck, diese beiden letzten Jahre allein mit mir haben auch ihr ganz gut getan. Auch das prägt mich natürlich ein bisschen... aber es gab eben auch die schönen Seiten, sie kuschelten viel gemeinsam und hatten sich gegenseitig, wenn ich nicht zu Hause war.

Tja, und jetzt ist da Morle... 🙂 Ich würde mir schon wünschen, dass eine Vergesellschaftung für sie oder die potentielle Kumpeline nicht bedeutet, dass eine der Beiden, was den Kontakt mit mir betrifft, so aufs Abstellgleis gedrängt wird. Ich möchte aber genauso wenig konstanten Unfrieden zwischen ihnen, daher macht mir auch die langsame Vergesellschaftung ein bisschen zu schaffen.. hab ich den Nerv, das monatelang durchzuziehen und auch dann noch, wenn kaum Besserung in Sicht ist? Oder werde ich "versagen" und die neue Katze wieder abgeben müssen, weil wir sonst alle drei nicht richtig glücklich sind?
 
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Hier in der Wohnung konnte ich ja keine Katzenbegegnungen testen, in sofern kann ich ja nur zu draußen etwas sagen. Ein wenig habe ich auch der Aussage des TH vertraut, da Morle zwei Jahre dort war und vielleicht nicht gerade sonderlich interessiert an ihren Artgenossen?

Dazu möchte ich kurz noch was sagen, auch wenn ich beim Thema ZuSaFü nicht helfen kann:
Testen kann man in der Wohnung sowieso nichts. Entweder man wagt sich an eine ordentliche ZuSaFü oder man lässt es. Gibt ja so Leute, die spaßeshalber mal ne Katze von Freunden für nen Nachmittag der eigenen Katze ins Revier setzen und dann ganz überrascht sind, weil die nicht so freundlich reagiert wie erwartet. Dann heißt es fälschlicherweise, das wären ja ganz offensichtlich Einzeltiere, so böse wie die sich angefaucht hätten 🙄. So schätze ich dich aber nicht ein, nicht dass das jetzt falsch rüberkommt.
Was ich eigentlich sagen wollte (sorry, Quatschbase 😳), ist, dass du bedenken musst: im Tierheim ist die Situation eine ganz andere. Das Tier kommt dort an, nachdem es entweder aus seinem Zuhause gerissen oder draußen (unter meist sehr unschönen Bedingungen) eingefangen wurde. Es steht zu dem Zeitpunkt also ohnehin unter enormem Stress. Dann kommt es dort an und wird erst mal auf sehr kleinem Raum einzeln in eine Quarantänebox gesteckt, wo es mit so vielen neuen Reizen auf einmal klarkommen muss. Auf den Bedürfnissen des Tieres wird (wenn auch ungewollt, weil es nun mal nicht anders geht, aber das versteht das Tier ja nicht) rumgetrampelt und es hat keine Möglichkeit, dem zu entkommen. Und wenn es (aus unserer Sicht) "Glück" hat, wird es dann einige Tage später wieder aus dieser Situation gerissen und in eine wiederum ganz neue Situation gesteckt, nämlich mit der Hau-ruck-Holzhammermethode in einen Auslauf mit vielen anderen Katzen zusammen, ob das Tier das nun will oder nicht.
Was ich damit sagen will: das Tierheim ist eine Ausnahmesituation und bedeutet für die meisten Tiere extremen Stress (sofern sie keine Langzeitinsassen sind). Man kann deshalb selten auf Einschätzungen aus dieser Situation vertrauen.
Und dazu kommt noch, dass leider viele Tierheimmitarbeiter auch nicht gerade auf dem neuesten Stand sind, was Katzenhaltung angeht, und daher viel Blödsinn erzählen. Das sag ich dir jetzt so als ehem. Mitarbeiterin.
 
"spaßeshalber" wohl nicht, nein... wobei ich das, um ehrlich zu sein, einmal gemacht habe, in fremdem Territorium und nicht mit einer Katze, sondern einem katzenerfahrenen Hund, weil ich auch den Wunsch irgendwo habe... aber mir sehr bewusst ist, dass der Weg bis dahin noch ein weiter ist, auch und gerade für mich. Der Kurzversuch war nicht mal total entmutigend, in sofern kanns schon sein dass dann die Vergesellschaftung mit einer anderen Katze erst recht kein drama wäre... Morle hat in ihrer Transporttasche gesessen, hatte noch Luft nach hinten, aber sie hat weder einen Buckel gemacht noch ist sie zurück gewichen. Sie hat gefaucht... aber das macht sie bei Fremden grundsätzlich, und es kommt auch bei mir noch vor, wenn ich mal unverhofft um die Ecke biege.

Ich glaube auch, dass ich zwar durch die beiden Perserinnen, vor allem Cleo, und durch Morle jetzt eine Menge dazu lerne, aber da gibt es auch noch ganz, ganz viel Neues zu lernen, trotz langer Erfahrung im Umgang mit Katzen. Ich habe ganz sicher in der Vergangenheit viele Fehler gemacht und bin jetzt auch noch nicht fehlerfrei. Vor allem wegen meiner Unsicherheit, die ja auch hier gerade wieder gut zum Vorschein kommt.
Morle war mit zwei Jahren im Tierheim allerdings Langzeitinsassin. Sie hat wohl noch eine Weile mit einer ihrer Töchter zusammen gelebt, die ihr wohl gern das Futter abgeluchst hat. Ich selbst habe sie im Tierheim ja leider nie erlebt, sonst wüsste ich wohl eher, was richtig ist. Aber durch die Quarantäne kannte ich sie, bevor ich sie abgeholt habe, nur von den Fotos.

Die Entscheidung "mach es oder lass es", puha. Im Moment tendiere ich ehrlich gesagt noch mehr zu "lass es", aber Morle wird nicht jünger und der Versuch nicht einfacher. Überstürzen werde ich es ganz sicher nicht, aber auf die lange Bank schieben nach dem Motto "kommt Zeit, kommt Rat" sollte ichs vielleicht auch nicht.
 
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Eifersucht in der Gruppe hatte ich noch nie - auch bei den Katern vorher nicht.

Nachts schlafen alle drei bei uns im Bett, Abends auf dem Sofa werden mein Mann und ich auch immer belagert. Selbst mein Kuschelmonster Samson hat kein Problem damit wenn Domi oder Merlin bei mir liegen und schmusen.

Wenn Morle jetzt 8 oder 9 Jahre wäre hätte ich auch gesagt lass es bleiben aber ich denke mit 5 Jahren ist sie noch zu jung.

Zur langsamen Zusammenführung kann ich dir leider auch nicht helfen, hatten wir hier nie nötig.

Vielleicht magst du dein Morle mal beschreiben und ein Gesuch unter den Notfellchen einstellen. Ich bin sicher hier sind viele die Katzen kennen die Euren Bedürfnissen entgegen kommen könnten. Und viele Pflegestellen unterstützen einen auch bei der Zusammenführung.
 
Ich denke ein großer Fehler der meisten Menschen ist zu wollen bzw. zu erwarten, daß Katzen miteinander kuscheln und spielen. Dies ist aus unserer menschlicher Sicht das Zeichen, daß sie Gesellschaft wollen und mögen und Katzen die nicht mit anderen Katzen kuscheln und/oder spielen wollen alleine bleiben - das ist aber fehlinterpretiert, da aus menschlicher Sicht gedacht.
Bei (erwachsenen) Katzen gilt Distanz als Höflichkeit.
Nimmt man diese Erkenntnis und betrachtet das Verhalten von 2 Katzen die zwar zusammen leben, aber scheinbar nicht miteinander groß agieren, dann bekommt das Ganze plötzlich ein anderes Bild. Dort sind 2 Wesen, die in friedlicher Eintracht eine Beziehung ausleben - eine Beziehung die für uns Menschen Nichtssagend und damit "nicht gültig" ist, denn sie kuscheln oder spielen ja nicht zusammen. Aber aus Sicht der Katze hat alles so seine Ordnung, denn die andere Katze hält sich an die kätzische Ettikette der Distanz, ist also höflich - und damit ist alles gut. Würde eine der beiden die Distanz ständig unterschreiten, dann würde es Streß geben und nix wäre mehr gut.
Die Frage für uns Menschen stellt sich dann: was haben die beiden aber dann voneinander?
Ich vergleiche das gern mit einem alten Ehepaar, seit 50 Jahren verheiratet, es werden keine großen Liebesschwüre oder Reden mehr ausgetauscht, er sitzt auf der Couch und sieht Fernsehen und sie sitzt in der Küche und löst Kreuzworträtsel. Sie wissen, der andere ist da, man ist nicht allein und damit ist alles gut - wäre der andere nicht da, wäre die Welt plötzlich nicht mehr ok...

Und das ist das, was 2 distanzierte erwachsene Katzen voneinander haben. Für uns mit unserer Einstellung nicht sichtbar, aber doch vorhanden findet eine interne Kommunikation zwischen den beiden statt - und das wollen und brauchen sie.
Erwartet man also bei der Vergesellschaftung von 2 erwachsenen Katzen die menschliche Harmonie, dann wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden - möchte man aber nur die kätzische Harmonie und ist somit mit einem friedlichen Zusammenleben zufrieden, dann wird man bei der richtigen Auswahl der Partnerkatze schlußendlich erreichen, was man wollte: mehr Zufriedenheit für die Katze selbst.

Bei Freigängern ist die Notwendigkeit eines Partners nicht so dringend, da sie ja eben draußen solche distanzierten Begegnungen haben können. Nichts destotrotz kann auch eine Gesellschaft drinnen z.B. in Schlechtwetterzeiten oder auch so einen Gewinn bringen, eben weil sie dann jederzeit wählen können, ob sie gerade Gesellschaft wollen oder nicht, ohne erst rausgehen zu müßen. Die Harmonie drinnen, wenn eine Katze auf dem Sessel und die andere auf der Fensterbank liegt ist sehr viel größer, als wenn nur eine irgendwo liegt. Man kann das auch gut beobachten, daß nicht selten trotz aller Distanz die Katzen immer im selben Raum liegen.

Also ich würde daher es versuchen an deiner Stelle - mit langsamer Zusammenführung mit Gittertür und ohne große Erwartung außer eben: friedliches Beisammensein als Ziel.

Wenn du es versuchen möchtest, dann schau dir bitte mal meine Yarini an - unten der Link in meiner Signatur - für sie suche ich genau so einen Platz, wo eine distanzierte Gesellschaft gewünscht wird und mit Freigang, denn sie möchte genau das: nicht allein sein, aber auch nicht bedrängt werden...
 
Lustig, Yarini habe ich mir vorhin angeschaut und mich auch gefragt, ob das passen könnte. Morle ist eine kleine, zierliche Katze, sie ist immer noch eher ängstlich würde ich sagen. Schnelle, unverhoffte oder "unrunde" Bewegungen sorgen dafür, dass sie auf Abstand geht (sehr zum Leidwesen meiner 95 Jahre alten Großmutter, die sie gerne mal streicheln würde - sie akzeptiert aber, dass Morle nicht angefasst werden möchte) und auch plötzlicher Lärm lässt sie erst mal das Weite suchen. Wenn jemand fremdes auf sie zukommt, muss derjenige das gaaaaaanz langsam tun und sie muss entspannt auf ihrem Kratzbaum liegen, damit sie, skeptisch beäugt, eine Berührung zulässt. Bei mir kommt sie auf Zuruf, lässt sich zwar nicht immer anfassen aber meist kommt sie, wenn ich mich aufs Sofa oder Bett lege, eine Weile schmusen und Köpfchen reiben. Ich kann sie dann auch mal "in den Arm nehmen". Deine Yarini klingt allerdings nicht so als würde sie das mögen *g* ist ja auch eher selten, für Katzen ist das ja eher Bedrängung.

Was ich nicht weiß, ist ob Morle Angst bekäme wenn Yarini sie anzickt, dafür kenne ich ihr Verhalten Artgenossen gegenüber zu schlecht. Und ein klein wenig würde ich mir auch wünschen, dass die zweite Katze Menschen gegenüber ein bisschen aufgeschlossener ist als meine Maus, damit meine Oma nicht immer traurig gucken muss, wenn die Miezen sich mal Leckerli abholen, aber sonst nichts von ihr wissen wollen. Aber das ist so gesehen kein "Muss"... vielleicht wäre sie (= die Partnerkatze) dann auch Morle gegenüber zu distanzlos?

Yarini berührt mich schon, das will ich jetzt nicht abstreiten. 🙂
 
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Das Verhalten von Katz zu Katze und Katze zu Mensch ist oft nicht gleich - eine Katze die absolut verschmust beim Menschen ist, kann bei Katzen total distanziert sein und umgedreht.

Bei Yarini ist noch ganz viel Potential da. Sie muß mal Menschenkatze gewesen sein und hat dann ganz unschöne Erfahrungen machen müßen - und jetzt kommt sie Stück für Stück von dem Streßlevel runter und zeigt immer mehr, was tatsächlich für ein liebesbedürftiges Wesen in ihr steckt. Also die Chancen für die Oma stehen ganz gut, wenn sie etwas Geduld hat 😉

Wenn du es mit Yarini versuchen willst, dann bin ich gern dabei. Sollte es nicht klappen - meine Mietzen können jederzeit wieder zu mir zurück. Den Herzschmerz falls es schiefgeht kann ich dir nicht nehmen, aber eben die Sicherheit geben, daß du dann nicht auf Dauer mit 2 Katzen da stehst, die sich nicht leiden können, sondern daß es dann eben eine schnelle und unkomplizierte Lösung im Sinne der Katzen gibt.

Ich schick dir mal per PN meine Handynr. und wenn du magst, dann kannst du mich ja heute Abend mal anrufen (ich muß jetzt endlich mal was arbeiten statt nur im Forum zu surfen 😀 ), dann können wir mal in Ruhe plaudern... 🙂
 
Ich denke ein großer Fehler der meisten Menschen ist zu wollen bzw. zu erwarten, daß Katzen miteinander kuscheln und spielen. Dies ist aus unserer menschlicher Sicht das Zeichen, daß sie Gesellschaft wollen und mögen und Katzen die nicht mit anderen Katzen kuscheln und/oder spielen wollen alleine bleiben - das ist aber fehlinterpretiert, da aus menschlicher Sicht gedacht.
...

(Habe das Zitat gekürzt, damit der neue Beitrag nicht so lang wird.)


@Taskali: Vielen Dank für diesen Beitrag 🙂 super auf den Punkt gebracht.

Kann man den gesamten Text irgendwie zentral zur Verfügung stellen, für alle Zusammenführungsgeplagten, Zweifler, etc.?
 
Ich glaube das Problem ist schon auch, dass es so lange dauern kann, bis die Katzen friedlich mit einander umgehen. Ich habe mit Taskali ja lange telefoniert, meine Angst ist (auch wenn ich das zugegebenermaßen so nicht formuliert habe) weniger, dass die Katzen eine friedliche Co-Existenz ausmachen, in der keine zu kurz kommt, auch wenn sie sich ansonsten eher distanziert begegnen. Die Sorge war und ist eher, dass sie sich jahrelang gar nicht verstehen und ständig angrummeln wenn sie sich sehen. Ich glaube nicht, dass ich das über lange Zeit aushalte.

Dazu kommt bzw. kam noch, dass die Überlegung, als ich die Frage gestern hier niedergeschrieben habe, noch keine aus dem Herzen kommende war. Ich war mir unschlüssig, denke das kommt auch gut rüber. Und ich habe relativ nüchtern nebenbei schon mal geschaut, welche Katze denn zu Morle passen könnte... aber mein "Ja" fehlte, das Bauchgefühl dass es stimig und richtig sein könnte und auch das Gefühl, dass ich eine zweite Katze überhaupt haben möchte und nicht nur die Vernunft sagt "aber für Morle wärs vielleicht besser".

Das ist jetzt definitiv anders. Yarini ist eine Katze, zu der ich auch mit dem Herzen "ja" sagen möchte. Mal sehen... man sagt doch immer, es kommt alles, wie es kommen soll. 🙂
 
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Das heißt du überlegst näher an Yarini oder hast dich sogar schon entschieden?

Ich finde es toll welche Gedanken du dir machst. Das ist auch keine Entscheidung die man leichtfertig trifft! Aber mit Taskali hast du eine sehr kompetente Partnerin, die ihr Katzen sehr gut einschätzen kann und dich auch bei der Zusammenführung nicht im Regen stehen lässt.

Für Morle würde es mich freuen wenn es klappt. Ich habe selbst drei Kater und bin deswegen überzeugter Mehrkatzenhalter 😳 Meine dürfen genauso wie Morle nur tagsüber nach draußen.

Du hattest weiter vorne gefragt woran man erkennt, dass Morle keine Einzelkatze ist. Ich würde es umgedreht sehen: für mich sind alle Katzen erstmal "mehrkatzenfähig". Echte unverträgliche Einzelkatzen sind eher die Ausnahme.
 
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Ich sag mal so, ich mag Yarini, und ich glaube das könnte funktionieren. Leider gibt es da noch die Sache, dass ich sie noch nicht jetzt sofort nehmen kann, ich arbeite aber an einer Lösung... versprechen kann ich nix. Bringt ja auch nichts, das Ganze jetzt übers Knie zu brechen.

Yarini steht weiterhin zur Vermittlung, ich für meinen Teil schließe aber nichts aus.. nur wenn sich jemand anders findet, wo es auch passt und Yarini schneller ausziehen kann, wäre das sicherlich besser für die Maus. 🙂 Das ist so der Stand der Dinge.
 
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Wir werden sehen - du hast recht - es kommt, wie es kommen soll. Sollte es bei dir schneller klappen mit allem als befürchtet, dann würde ich mich für Yarini und dich sehr freuen. 😉
Ansonsten wird sich zeigen, was und wie passieren soll...
 
Für Morle würde es mich freuen wenn es klappt. Ich habe selbst drei Kater und bin deswegen überzeugter Mehrkatzenhalter 😳 Meine dürfen genauso wie Morle nur tagsüber nach draußen.

Du hattest weiter vorne gefragt woran man erkennt, dass Morle keine Einzelkatze ist. Ich würde es umgedreht sehen: für mich sind alle Katzen erstmal "mehrkatzenfähig". Echte unverträgliche Einzelkatzen sind eher die Ausnahme.

Ist hier genauso - ich sehe Katzen auch weitgehend als sozial und vergesellschaftungsfähig und meine sind auch Teilzeitfreigänger

Allerdings bin ich - wie Tilawin - überzeugte 3 Katzen (Kater 😀) Halterin
 
@ Paty: 😱 Ich glaube, 3 Katzen wären mir zu viel, das könnte ich dann auch finanziell nicht mehr so gut stemmen. Spätestens dann, wenn alle irgendein Zipperlein haben und der TA nötig wird...

@ Taskali: Ich hoffe nur, dass Morle sich, sollte es so kommen, dann auch freut. :zufrieden: Danke dir, für den netten Austausch bisher.
 
@ Paty: 😱 Ich glaube, 3 Katzen wären mir zu viel, das könnte ich dann auch finanziell nicht mehr so gut stemmen. Spätestens dann, wenn alle irgendein Zipperlein haben und der TA nötig wird...

Nein 😀 - ich will dich nicht zu drei überzeugen. Ich wollte dir eben nur zeigen das auch wenn man drei hat die gut miteinander auskommen können, bzw. keine Eifersucht ensteht wenn man einen der drei knuddelt

Ich hatte auch erst zwei, dann drei, dann wieder viele viele Jahre nur 2 und jetz kam vor drei Jahren eben noch Domi dazu. Einfach weil ich drei wollte.
 

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