Zusammenführung - Alles noch im Rahmen?

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HappyNess

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Kurzes Vorwort: Nach 4,5 Monaten kann man unsere ZuSaFü gaaaanz langsam und vorsichtig als abgeschlossen bezeichnen (psssst, lasst das nicht die Mädels hören)! Der Rest ist Kür! Ein ganz großes Dankeschön an alle, die hier kommentiert oder still mitgelesen, Tipps gegeben und mich immer wieder ermutigt haben! Ich werde in diesem Thread weiter berichten, wie es mit den Mädels läuft!


Inhaltsverzeichnis

Seite 1 - Vorstellung und Situation nach 2 Wochen "Hauruck" Methode

Seite 1 - Arya beißt Lyanna in den Schwanz, tierärztliche Behandlung nötig

Seite 2 - Einbau der Gittertür

Seite 3 - Erster Kontakt durch's Gitter, die Situation entspannt sich langsam

Seite 6 - Gemeinsames Spielen am Gitter und ein fürchterlicher TA-Besuch

Seite 7 - Nach 2 Wochen Trennung öffnet sich zum ersten Mal das Gitter, bleibt aber in Abwesenheit der Dosis weiter geschlossen

Seite 13 - Die Gittertür bleibt jetzt auch nachts offen

Seite 15 - Das Gitter wird dauerhaft geöffnet

Seite 15 - Jetzt fängt Lyanna an zu pöbeln! 😱

Seite 19 - Es entspannt sich langsam wieder

Seite 27 - Eine neue Kratzsäule zieht ein

Seite 29 - Wir klickern

---------------------





Hallo zusammen,

(Einleitendes Blabla gekürzt, damit der Post nicht zu lang wird)


Erstkatze Arya: 15 Monate, weiblich, kastriert

Vom Charakter her ist Arya sehr extrovertiert und neugierig. Sie ist sehr menschenbezogen und vor allem auf mich fixiert, genießt aber auch die Gesellschaft anderer Katzen. Ansonsten ist sie altersgemäß sehr verspielt und aktiv.

Arya war leider für ein paar Monate eine Einzelkatze, bevor ich auf dieses Forum stieß und mich eines Besseren belehren ließ. Wir holten also Sansa dazu, ebenfalls eine Maine Coon, im gleichen Alter und von einer seriösen Züchterin mit Papieren und allem drum und dran. Die Zusammenführung der zwei Mädels lief traumhaft. Es gab ein wenig Gefauche und Gebrumme, auch mal einen Poftenhieb, aber nach 3 Wochen spielten sie zusammen und teilten sich einen Napf. Arya blühte merklich auf und es war toll zu sehen, wie sie die Gesellschaft einer zweiten Katze genoss.

Dann kam der Schicksalsschlag: Sansa starb während der Kastration. (Das ist wohl ein Thema für einen ganz eigenen Thread.) Wir alle waren und sind natürlich sehr traurig darüber. Da Arya sich aber sichtlich langweilte und auch uns gegenüber immer anhänglicher wurde, entschieden wir uns, eine neue Katze dazu zu setzen. Die ist nun seit 2 Wochen bei uns.

Zweitkatze Lyanna: 12 Monate, weiblich, kastriert
Lyanna ist ein ehemaliger Notfall aus Bulgarien. Ihr Alter wird auf ziemlich genau ein Jahr geschätzt. Über ihre Kindheit wissen wir wenig – nur, dass sie vor der Tötung gerettet wurde und dann über den Tierschutz nach Deutschland kam. Da landete sie zuerst bei einem anderen Paar, wo sie sich aber mit den zwei Katern nicht vertrug, da sie den Herren wohl zu wild und verspielt war. So kam sie also zu uns.

In den zwei Wochen, die sich jetzt bei uns ist, haben wir Lyanna als unheimlich liebesbedürftig und verschmust erlebt. Abgesehen davon ist sie ähnlich wie Arya sehr selbstbewusst und neugierig – sie erkundet hier alles und lässt sich auch von Aryas „Zickereien“ (dazu kommen wir gleich) wenig einschüchtern. Sie ist auch wirklich sehr aktiv und kann unheimlich wild spielen und rennen.


Die Zusammenführung
Wir holten Lyanna ab und brachten sie zunächst einmal in ein separates Zimmer, wo wir alles vorbereitet hatten (Fressnapf, extra Klo, Körbchen ...). Dort wollte sie erst einmal ausgiebig beschmust werden, was wir auch taten, nachdem wir den Raum erst einmal wieder verlassen und uns um Arya gekümmert hatten. Lyanna verbrachte dann die ersten paar Tage in dem separaten Raum.

Als beide Katzen schließlich neugierig auf verschiedenen Seiten der geschlossenen Tür standen und jaulten, öffneten wir die Tür einen
Spaltbreit, so dass sie Sichtkontakt bekamen. Nach einer Minute Starr-Duell rannte Arya weg, flüchtete sich auf den Kleiderschrank und spielte für den Rest des Tages die beleidigte Leberwurst.

In unserem Beisein ließen wir Lyanna in den kommenden Tagen die Wohnung nach und nach erkunden, während Arya das Treiben aus sicherer Entfernung beobachtete. Irgendwann traute Arya sich schließlich auch immer näher an die Neue heran und sie nahmen mit etwas Abstand auch Leckerlis von uns. Als wir nach ein paar Tagen das Gefühl hatten, wir könnten sie alleine lassen, ließen wir dann auch in unserer Abwesenheit die Türen geöffnet.

Das klappte soweit ganz gut. Als ich am ersten Tag von der Arbeit heimkam, wurde ich von beiden Katzen nebeneinander an der Wohnungstür begrüßt. Ich streichelte beide und wir gingen alle gemeinsam in die Küche, wo ich ihr Fressen fertigmachte. Gefressen wird momentan übrigens noch in getrennten Zimmern, de facto aber eigentlich nur 5 Meter voneinander entfernt, da lediglich der schmale Flur zwischen den Fressplätzen liegt.
Nachts schlafen jetzt beide Katzen bei uns im Schlafzimmer. Lyanna eigentlich immer am Fußende des Bettes und Arya entweder auf „ihrem“ Stuhl direkt neben dem Bett oder auf meinem Bauch.

Jetzt kommt das große Aber:
Leider benimmt sich Arya Lyanna gegenüber sehr „zickig“.
Nach zwei Wochen wird immer noch gemeckert, gebrummt und gefaucht, wenn Lyanna ihr zu nahekommt (z.B. wenn sie sich im Flur begegnen oder wenn Arya auf ihrem Stuhl sitzt und Lyanna setzt sich daneben, um aus dem Fenster zu schauen).
Die zwei Punkte, die mir am meisten Sorgen machen, sind die Prügelattacken und das Klobmobbing.

Das Klomobbing hatten wir bei Sansas Einzug auch schon, es hat sich aber nach einiger Zeit gegeben. Arya hört, dass die Neue auf dem Klo ist und legt sich auf die Lauer. Entweder beim Verlassen das Klos oder sogar noch während des Geschäfts wird Lyanna dann angesprungen. Sobald ich nun mitbekomme, dass Lyanna Richtung Klo geht, versperre ich Arya wortlos den Weg. Irgendwann versteht sie die Message dann und schleicht beleidigt von dannen. Oft wird Lyanna dann aber trotzdem angegangen, kurz nachdem sie das Klo verlassen hat.

Das bringt uns zu Punkt 2: Den Prügelattacken
Die Situation ist eigentlich immer sehr ähnlich. Arya sitzt auf einem erhöhten Punkt und Lyanna läuft vorbei. Manchmal habe ich das Gefühl, Arya wartet gezielt, manchmal ist es wirklich einfach Zufall. Arya nutzt jedenfalls die Gelegenheit, um Lyanna auf den Rücken zu springen und sie zu attackieren. Lyanna rennt weg, Arya hinterher. Wenn Arya sie erwischt, verknäulen sie sich kurz, es fliegt Fell und es gibt Gefauche und Gekreische von beiden. Meistens versteckt Lyanna sich daraufhin und kommt nach einigen Minuten wieder heraus, wenn die Gefahr vorüber scheint. Manchmal endet es auch damit, dass beide sich fauchend und mit angelegten Ohren gegenüberstehen, bis schließlich eine (das ist Fifty-Fifty) langsam umdreht und wegschleicht.
Ich habe allerdings auch schon beobachtet, wie beide scheinbar ganz entspannt mit etwa einem Meter Abstand in der Sonne lagen und wie Arya dann plötzlich aufsteht und Lyanna eine verpasst.

Diese Kloppereien sind eigentlich das, was mir die meisten Sorgen macht. Mittlerweile hat Lyanna, weil sie einfach kleiner und körperlich schwächer ist, an mehreren Stellen kleinere Macken (nichts Schlimmes oder Blutiges), wo Arya sie erwischt hat. Ich frage mich, ob das alles noch normal ist, oder ob es etwas ist, wo ich eingreifen sollte. Teilweise versuche ich schon, Arya mit einem Spielzeug o.ä. abzulenken, wenn ich merke, dass sie sich bereit macht. Klappt auch meistens ganz gut. Habe auch schonmal ein Handtuch geworfen, als sie sich gerade hatten, woraufhin Arya verdutzt abgelassen hat.

Positive Signale haben wir meiner Meinung nach aber auch:
- Lyanna lässt sich von Aryas Gehabe GsD nicht beeindrucken. Sie versteckt sich zwar, wenn Arya es gerade mal wieder auf sie abgesehen hat, kommt aber nach kurzer Zeit wieder hervor. In der Wohnung bewegt sie sich selbstbewusst (vielleicht zu selbstbewusst für Aryas Geschmack) und sucht auch die Orte, wo es vermehrt zu Attacken kommt, weiter auf. Sie ist also nicht irgendwie verstört.
- Lyanna ist auf Arya sehr neugierig und hat auch schon einige Male versucht, sie zum Spielen zu animieren. Sie wackelt mit dem Popo und springt Arya dann in den Weg. Ihre Mimik ist dabei freundlich und sie wartet auch in diesem Moment ganz klar ab, wie Arya reagiert. Arya quittiert das allerdings nur mit Gebrumme und Gefauche und geht dann weg.
- Auch Arya scheint prinzipiell neugierig auf Lyanna zu sein. Oft, wenn Lyanna gerade nicht aufpasst, schleicht Arya sich an und beschnuppert sie. Lyanna erschrickt und hebt drohend die Pfote, woraufhin Arya sich trollt.
- Sie können sich auch über längere Zeiten im gleichen Zimmer aufhalten und dann z.B. unabhängig voneinander spielen, am Kratzbaum klettern oder schlafen. Oft kommt es aber dann aber irgendwann wieder zur Klopperei.
- Gemeinsame Spielstunden mit uns nehmen sie sehr gut an. Wir spielen momentan jeden Abend mit einer Katzenangel und bekommen die Mädels auch dazu, dass jede mit einem Ende spielt. Sie liegen dann also ca. 1 Meter voneinander entfernt und bearbeiten beide ihr Ende der Angel. Zwischendurch wird die andere immer mal neugierig beäugt.

All das macht mir doch Hoffnung, dass hier nicht Hopfen und Malz verloren ist. Nur Aryas Attacken auf Lyanna machen wir ein wenig Angst. Sehe ich das richtig, dass es Dominanzgebahren von ihrer Seite ist? Bei der Vergesellschaftung mit Sansa hat sie das nicht gemacht, zumindest nicht in der Stärke. Allerdings war Sansa auch vom Charakter eher schüchtern und sanft und hat Arya recht schnell als die „Chefin“ anerkannt.

Mir ist klar, dass zwei Wochen für eine Vergesellschaftung natürlich gar nichts sind, aber was würdet ihr sagen? Läuft hier bislang alles im Rahmen oder muss ich mir wegen der Kloppereien Sorgen machen?
 
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A

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Hallo und willkommen im Forum 🙂

Schön, dass Ihr Arya eine Kumpeline geholt habt.

Ich denke, dass Arya nicht ganz so sozialisiert ist, da sie a) etwas zu jung von der Mutter weg ist und b) auch einige Zeit allein war. Da sich Lyanna nicht allzu sehr beeinträchtigen lässt von Aryas Attacken, denke ich, dass die beiden sich im wahrsten Sinne des Wortes noch zusammenraufen werden. Es braucht wahrscheinlich noch ein bisschen Zeit, bis Arya verstanden hat, dass Lyanna nun da bleibt, also noch ein bisschen Geduld.

Die beiden sind noch jung genug, um sich aneinander zu gewöhnen.

Gemeinsame Spiel- und Leckerlierunden werden da auf jeden Fall helfen.

Hier ist sehr gut erklärt, welche Regeln man anwenden sollte bei unerwünschtem Verhalten:

http://haustierwir.blogspot.de/2011/12/3-punkte-regel.html

Viel Erfolg, und vielleicht magst Du mal Fotos von den beiden Mädels einstellen? 😀
 
Hallo JeLiGo und danke für die Antwort!

Puuh, da bin ich ja erstmal ein wenig beruhigt. Mein Mann, der etwas weniger "Katzenmensch" ist als ich, war schon völlig resigniert und meinte, das würde nie was mit den beiden! Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings auch, dass sie sich noch einkriegen werden. Es sieht nur immer so wild aus und hört sich sooo schrecklich an, wenn sie sich fetzen! 😱

Habe schon überlegt, ob bei Arya auch die Trauer um ihre alte Freundin noch eine Rolle spielt und dass sie sich deshalb etwas schwer damit tut, Lyanna zu akzeptieren. Oder vermenschliche ich die Süße da zu doll?

Den Beitrag zur "drei-Punkte-Regel" finde ich toll. Arya reagiert sehr gut auf ihren Namen und weiß auch ganz genau, was "Nein" heißt. Leider ist sie auch sehr dickköpfig, wenn sie sich einmal was vorgenommen hat. Ich werde trotzdem mal versuchen, da konsequenter durchzugreifen, wenn ich das Gefühl habe, sie schießt sich gerade wieder auf Lyanna ein!
 
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Es sieht nur immer so wild aus und hört sich sooo schrecklich an, wenn sie sich fetzen! 😱

Kitten spielen oft sehr wild und auch sehr ruppig. Klar, denn so bereiten sie sich ja auf das "echte" Leben vor. Ich denke aber, das gibt sich.

Was die Trauer betrifft - es tut mir sehr leid, dass die Kleine während der Kastra gestorben ist 🙁 -, das kann vielleicht auch mit reinspielen, aber auch hier wird die Jugend es richten und sie das ganze schnell vergessen.
 
Kitten spielen oft sehr wild und auch sehr ruppig.

Ich glaube allerdings nicht, dass die Kloppereien und Verfolgungsjagden von Arya spielerisch gemeint sind. Verfolgen hat sie mit Sansa auch immer gern gespielt, aber bei dem, was sie im Moment macht, ist ihre Mimik viel aggressiver als im Spiel und sie faucht ja auch richtig.

Trotzdem machst du mir echt Mut! 🙂 Ich werde mal drauf vertrauen, dass die Zeit und die Jugend es richten werden und in der Zwischenzeit beherzt dazwischen gehen, wenn ich finde, dass Arya Lyanna zu doll malträtiert!
 
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Falls es sich nicht bessert, poste ruhig nochmal, es gibt hier recht viele Zusammenführungsspezialisten, nur heute am Brückentag schauen glaube ich nicht so viele hier rein 😉
 
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Alles klar, ich werde mal berichten, wie es sich entwickelt! Vielleicht schaut ja auch noch jemand anderes rein und hat noch ein paar Tipps! 🙂
 
Da bin ich mit einem Update - leider keinem so positiven! :-(

Unser Tag heute war eigentlich sehr entspannt. Die Katzen haben zwar nicht direkt miteinander gespielt, aber sie haben zusammen unter dem Bett erkundet, während ich die Unterbettkommoden aufgeräumt habe und dann sehr lange nebeneinander auf dem Bett geschlafen (mit etwa 2 Metern Abstand).

Ich war allerdings gerade mit Lyanna beim Tierarzt, da sich eine ihrer Blessuren von Aryas Attacken als Bisswunde am Schwanz herausgestellt hat, die ein wenig nässte und eiterte. Die Wunde war schon 1 oder 2 Tage alt, nehme ich an. Der Arzt hat die Wunde jetzt desinfiziert und verbunden und ihr ein Antibiotikum gespritzt.

Was heißt das jetzt für unsere Zusammenführung?
Kann sowas im "Eifer des Gefechts" passiert sein oder heißt es, dass Arya ihre neue Mitbewohnerin zu aggresiv angeht und dass wir nochmal einen Gang zurück schalten sollten? 🙁🙁🙁
 
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Hallo!

Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor...

Ich habe zu wenig Erfahrung um "echte" Ratschläge zu geben und möchte nur Mut machen.

Genauso wie bei dir (nur zwei Altkatzen, eine Neue) fand meine Altkatze (1,5J) die Neue (6M) doof.
Gerade das Klo Stalking hatten wir auch.
Wie du habe ich versucht das zu unterbinden aber aufgrund der Berufstätigkeit geht das nicht.
Gibt es einen Platz, wo sich Lyanna wirklich sicher fühlt? Bei unserer Kleinen war das auf meinem Kleiderschrank.
Dort habe ich ihr einen Sicherheitsplatz mit Klo, Futter und Kuschelecke eingerichtet. Hast du hier auch so eine Möglichkeit?
Das könnte die Situation bei euch entspannen.

Zwei Wochen sind natürlich noch nicht lange, das wird sicherlich noch.
Viel Spielen und entspannte Situationen schaffen wurde mir geraten.
Bei uns dauerte es 2 Monate, bis es einigermaßen lief. Auch jetzt, im dritten Monat fliegen ab und zu noch die Fetzen.

Zu der Verletzung: Ich würde es beim TA klären lassen und dann weitermachen mit der Zusammenführung.


Drücke dir die Daumen!
 
Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass Lyanna sich irgendwo unsicher fühlt. Sie schleicht teilweise geduckt vorbei, wenn sie sieht, dass Arya irgendwo schon lauert, aber ansonsten geht sie hier auch wirklich überall hin - sogar an die Stellen, die Arya eigentlich "für sich" beansprucht, wie oben auf den Kleiderschrank.

Im Moment ist Arya natürlich nicht amüsiert, weil Lyanna von gestern wohl noch nach TA riecht. Außerdem musste ich heute Morgen aus einem Stück Pappe eine Halskrause für die Arme basteln, weil sie immer wieder an den Verband am Schwanz gegangen ist. Mit Halskrause und verbundenem Schwanz sieht Lyanna für Arya jetzt scheinbar so gruselig aus, dass die nichts anderes mehr macht, als in der Ecke zu sitzen und zu fauchen.

Ich hoffe mal, dass sowohl Krause als auch Verband morgen wieder ab dürfen und dass wir dann hier zur "Normalität" zurückkehren können!
 
Das ist natürlich Mist mit der Wunde, dem Kragen und TA-Geruch 🙁 Das bringt nun wieder Unruhe da rein. Das sollte sich aber geben, wenn der Geruch weg (kleiner Tipp: reib die Maus mal mit einem getragenen T-Shirt von Dir ein, damit sie wieder nach "Zuhause" riecht) und der Kragen ab ist.

Schlimmstenfalls trenne die 2 räumlich für ein paar Tage, habt Ihr ein separates Zimmer und eine Gittertür? So könnten sich beide ein bisschen beruhigen.

Hast Du ansonsten schon mal an Unterstützung durch Bachblüten gedacht? Du könntest die Userin Ina1964 anschreiben, sie kennt sich damit super aus.
Sonst wäre auch Zylkene (kein Medikament, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel) eine Option. Das bekommt Du beim TA oder im Internet (da ist es etwas günstiger).
 
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Ein separates Zimmer hätten wir - Gittertür nicht, aber da ließe sich ja bestimmt irgendwas basteln oder improvisieren.

Ich möchte jetzt eigentlich ungern nochmal räumlich trennen, weil ich gerade vor der TA-Geschichte das Gefühl hatte, es bessert sich ein wenig.

An Bachblüten oder Feliway / Felifriend hatte ich auch schon gedacht.

Jetzt gleich muss ich mit Lyanna zur Nachkontrolle und hoffe mal, dass Verband und Trichter wieder weg dürfen. Dann werde ich mal gucken, wie die zwei aufeinander reagieren und schauen, wie ich weiter mache!
 
Ja, dann warte erst mal noch ein bisschen ab, Separieren nur im Notfall.
Vielleicht bessert es sich ja jetzt so langsam.
Feliwaystecker können sicher nicht schaden 🙂
 
Ich möchte jetzt eigentlich ungern nochmal räumlich trennen, weil ich gerade vor der TA-Geschichte das Gefühl hatte, es bessert sich ein wenig.

Also aber mal ehrlich: Die eine Katze hat die andere Katze beim Flüchten so heftig gebissen, dass sie einen Abzess bekommen hat. Das ist keine gute Situation und spricht nicht für eine Besserung, sondern für Wunschdenken. 😉🙂

Ihr habt Glück, dass die neue Katze so extrem souverän und gelassen/dickfellig zu sein scheint. Trotzdem sind das lauter negative Erfahrungen, die die beiden Katzen miteinander machen und die sie, wenn daraus noch mal eine Freundschaft werden soll, erst wieder überwinden müssen.

Ich rate dir daher, eine Gittertür einzusetzen und die Zusammenführung neu und im Zeitlupentempo zu starten. Ihr müsst aus der Negativspirale raus, die sich aus den immer neuen negativen Erfahrungen ergibt.
Ich verstehe, dass dir die Gittertür wie ein Rückschritt vorkommt, weil die Katzen ja schon zusammenlaufen. Sie laufen aber nicht gut zusammen. Es geht jetzt darum, die Karten neu zu mischen und ein besseres Gefüge zu erreichen.
Das erfordert Geduld.

Bei Zusammenführungen gehe ich so vor - ich lasse die Gittertür so lange drin, bis alle Katzen am Gitter entspannt miteinander sind. Ich locke die Katzen nicht ans Gitter, ich lasse sie machen. Das kann Stunden, Tage oder Wochen dauern - je nach Herkunft der Katzen müssen sie ohnehin erst noch separiert bleiben.
In den ersten Tagen, wenn die Gittertür offen ist, bin ich grundsätzlich anwesend und auch geistig dabei und ich trenne in der ersten Zeit auch noch mit Gittertür, wenn ich nicht da bin und auch nachts.
Zusammenführungen sind für Katzen harte Arbeit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ihnen gut tut, wenn sie zwischendurch auch mal entspannen und ihrem normalen Alltag nachgehen können. Das baut Stress ab und je geringer das Stresslevel, desto weniger kommt es zu Konflikten.

Ich moderiere Zusammenführungen auch, hier darf nicht gejagt, nicht in die Ecke gedrängt und nicht geprügelt werden. Später, wenn die Katzen eine gemeinsame Basis haben und sich einschätzen können, dürfen sie sich streiten - das ist ok. Meinetwegen dürfen sie es auch untereinander ausmachen, wenn es wirklich zwei gleichstarke Charaktere sind und beide Seiten sozial - und das heißt: grenzbeachtend - reagieren. Aber auch da bin ich vorsichtig, denn das bringt Stress mit rein und kann auch schnell kippen. Und bei dir ist diese Situation sowieso nicht gegeben, deswegen ist für mich "machen lassen" hier überhaupt keine Option.

Deine erste Katze benimmt sich flegelhaft, wenn sie der anderen von oben auf den Rücken springt. Das ist grob grenzüberschreitend und muss unterbunden werden, ebenso wie unfreundliche Jagereien, die in Prügeleien enden. Und wenn deine Katze die andere beißt während die bereits flüchtet - das zeigt die Stelle vom Abszess - meint sie es ernst und ich halte die Chancen für gering, dass die Katzen es von diesem Tiefpunkt aus von selbst und ohne Unterstützung schaffen, sich "zusammen zu raufen".

Ich halte viel davon, stressige Situationen zu entzerren, indem ich den Katzen beibringe, dass sie auf ein für sie positiv besetzes Signal reagieren, dem sie gerne folgen und damit aus der Situation gehen. Das funktioniert bei stresssensiblen Katzen gut.

Nun scheint deine Katze eher der Typ dominant-übergriffig und (mit Sicherheit) auch gestresst zu sein. Ich würde ihr also ganz klare Nein-Grenzen setzen und die konsequent durchsetzen. Sie darf nicht auf dem Klo mobben und auch nicht kurz danach. Sie darf nicht jagen. Sie darf nicht lauern.

Das gilt für die Zeit, wenn die Katzen zusammenlaufen.
An der Gittertür würde ich erstmal gucken, wie sie aufeinander reagieren.

Wenn du restriktive Grenzen setzt, hilft es aber wenig, einer Katze nur eine Grenze zu setzen, ohne ihr eine Handlungsalternative anzubieten, also zum Beispiel ein Angelspiel, um den Stress und auch den aufgebauten Frust durch das Nein wieder loszuwerden.

Dabei ist gutes Timing wichtig: Entweder du beginnst das Angelspiel, bevor deine Katze das Starren/Mobbing/Lauern etc. beginnt. Da musst du schnell sein und die Situation gut im Blick haben.

Wenn sie erst mit unterwünschtem Verhalten anfängt, würde ich sie mit Nein unterbrechen, warten bis sie das erwünschte Verhalten zeigt (z.B. das Starren unterbricht und sich wegdreht) und dann Loben und ein Alternativverhalten anbieten - frei nach dem Prinzip des Clickerns, bei dem man unerwünschtes Verhalten ignoriert (was hier nicht geht, weil ein weiteres Lebewesen involviert ist) und erwünschtes Verhalten verstärkt, indem man die Katze belohnt.

Zusätzlich würde ich jedes Mal die guten Situationen belohnen. Deine Katze geht an der anderen vorbei, ohne sie zu mobben - freundliches kurzes, unaufgeregtes Lob+Leckerchen. Deine Katze wollte lauern, unterbricht sich aber, weil sie dich bemerkt - Lob+Leckerchen. Sie gehen freundlich aneinander vorbei - Lob+Leckerchen. Sie geben sich Nasenstupser - Lob+Leckerchen. Und so weiter.

Negatives Verhalten möglichst stressfrei, aber konsequent unterbinden, positives Verhalten bestärken - dann habt ihr eine Chance, dass das klappt, weil die Neue wirklich hart im Nehmen zu sein scheint.
 
Tja, was soll ich sagen - das hatte ich befürchtet. -__-

Da ich handwerklich nun leider völlig talentbefreit bin, war ich gerade flux im Baumarkt und habe so ein Zaun-Element gekauft, das genau vor die Tür zum Arbeitszimmer passt.

Lyanna kommt nun erstmal wieder ins Arbeitszimmer und kann sich von ihrer Verletzung erholen und wir machen dann in aller Ruhe mit klaren Verhaltensregel und viel Lob für gutes Verhalten weiter.
 
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Der erste Tag und die erste Nacht mit Gittertür sind überstanden.

Abgesehen davon, dass Lyanna sehr gejammert hat, weil sie heute Nacht nicht zu uns ins Bett konnte, hatte ich das Gefühl, dass es beiden Mädels gut tut. Sie wirkten beide deutlich entspannter als in den letzten Tagen, wobei Lyanna im Moment eh viel schläft, weil das AB, das sie noch für den Abszess bekommt, sie müde macht. Der heilt übrigens sehr gut ab. Wenn wir Ende der Woche mit den Tabletten durch sind, dürfte sich die Sache erledigt haben.

Arya hat natürlich sofort gemerkt, dass da jetzt eine komische Gittertür vor dem Arbeitszimmer und die andere Katze dahinter ist. Sie ging auch sofort gucken. Wenn Lyanna weiter hinten im Zimmer ist, schaut Arya jetzt eher interessiert drein. Kommt Lyanna näher, fängt sie an zu knurren und zu fauchen. Lyanna guckt daraufhin wie gehabt eher verständnislos und unbeeindruckt.

Gestern Abend im Bett fiel mir noch ein, dass ich die Gittertür evtl. auch so im Flur positioniert kriege, dass jede Katze zwei Zimmer nutzen kann. Arya hätte dann Schlafzimmer und Bad und Lyanna hätte Küche und Arbeitszimmer. Wäre den Versuch wert, weil Lyanna dann wenigstens etwas mehr Kontakt zu uns hätte, was sie sicher schön fände. Werde ich heute Abend mal probieren.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten, wie es läuft und würde mich sehr über Ratschläge und Unterstützung freuen. Wir wünschen uns wirklich, dass es mit den zwei Mädels klappt - einerseits, damit Arya nicht alleine bleibt und andererseits, weil wir Lyanna schon echt lieb gewonnen haben und nicht wieder abgeben möchten! :-(
 
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Das wäre doch schön, wenn es mit der anderen Aufteilung klappt, dann haben beide mehr Platz, was sicher weiter zur Entspannung beitragen dürfte.
Nun braucht es sicher noch etwas Geduld, aber ich meine ja nach wie vor, dass beide Katzen jung genug sind, um sich zusammenzuraufen. 🙂
 
Wenn du gerne liest, dann könnte ich dir die Bücher von Christine Hauschild sehr ans Herz legen.
Sie beschreibt die Katzen Kommunikation ganz hervorragend vor allem in ihrem Buch Tier Arzt Training für Katzen
 
Wenn du gerne liest, dann könnte ich dir die Bücher von Christine Hauschild sehr ans Herz legen.
Sie beschreibt die Katzen Kommunikation ganz hervorragend vor allem in ihrem Buch Tier Arzt Training für Katzen

Danke, das werd ich mir mal ansehen! 🙂

Ich habe es tatsächlich geschafft, den Flur mit dem Gitter zu teilen, so dass jede Katze jetzt 2 Zimmer und ein Stück Flur für sich hat.

Gerade eben schrieb mir mein Mann.
Er war gerade dabei, Lyanna ihr AB zu geben, als auf einmal Arya hinter ihnen saß. :wow: Er hatte wohl das Gitter einen Spalt breit auf gelassen und sie hat sich einfach mal durchgequetscht. Es gab allerdings wohl kein Gezicke. Er hat sie dann hochgehoben und - an Lyanna vorbei - zurück in ihren Bereich getragen. Das hat sie auch ohne Protest zugelassen.
 

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Ist ja super, dass das mit dem Flur geklappt hat.
Kein Gezicke ist auch ein gutes Zeichen, vielleicht hat sich die Angelegenheit schneller erledigt als gedacht 🙂
 

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