halja
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- 20. August 2014
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- Bärliiin
Liebe Forennutzer,
das wird ein längerer Beitrag, der für mich auch nicht einfach zu schreiben ist. Ich hoffe, ihr verzeiht mir die Länge.
Ich teile mein Leben seit neun Jahren mit meiner wunderschönen Perserdame Freyja (kein Peakface, sondern mit kleiner aber feiner Nase, geschätzt 1cm; keinerlei Atem- oder Augenprobleme), die immer kerngesund war. Da sie viel zu lange alleine gewesen war, wollte ich ihr wieder Gesellschaft besorgen. Das habe ich auch und kurz nacheinander sind die Babyfellknäuel Skadi und Idun bei uns eingezogen. Die drei verstehen sich prächtig. Aber:
Zwei Wochen nach Iduns Einzug habe ich bei ihr eine kahle Stelle hinter dem Öhrchen entdeckt und beschlossen, am nächsten Tag zum Tierarzt zu fahren - und am nächsten Morgen tränten Iduns Augen, Freyja hatte eitrigen Ausfluss und Skadi Durchfall. Also hopp, alle drei in die Transportboxen. Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich: Idun hatte Katzenschnupfen und Hautpilz mitgebracht und Freyja sich heftig mit dem Schnupfen (Herpes und Chlamydien) angesteckt. Über die nächsten Wochen haben wir die Samtpfoten mit einem Breitbandantibiotikum für die Augen, Freyja zusätzlich einem Gel gegen Herpes und natürlich gegen den Pilz (äußerlich, systemisch und die Umgebung (Ozon)) behandelt. Danach wurden die Kleinen auf Anraten meiner Tierärztin neu grundimmunisiert und schließlich kastriert. Die Kastration haben sie gut überstanden und die Wunde verheilte planmäßig, auch beim Fädenziehen bekamen wir ein Daumenhoch; dazu hatte ich Skadis wiederkehrenden Durchfall auf eine Futterunverträglichkeit festnageln können (Animonda Carny…). Ich dachte: "Super, wir haben es hinter uns!"
Hatten wir nicht. Einen Tag nach dem Fädenziehen (heute vor einer Woche) hat Idun abends plötzlich angefangen zu speicheln und kurz darauf erbrochen. Ich war besorgt, aber da sie nur zweimal erbrochen hat und danach Ruhe war, wollte ich noch nicht zum Tierarzt rennen. Am nächsten Morgen wollte sie nicht fressen, was bei ihr wirklich nicht normal ist, denn sie ist mein kleines Fressmonster. Aber nachmittags hat sie dann einige Happen Schonkost zu sich genommen und ein paar getrocknete Hühnchenleckerli erbettelt. Und wieder dachte ich: "Wir haben es hinter uns."
Wieder lag ich falsch, denn spät an diesem Abend kam das Speicheln und Erbrechen zurück und wir sind in die Notfallklinik gefahren. Mehrere Röntgenbilder ohne und mit Kontrast (Luft), Blutbild, alles ohne Auffälligkeit, so dass wir Fremdkörper, Darmverschluss oder Vergiftung ausschließen konnten. Sie bekam Novalgin und etwas unter die Haut gegen den Flüssigkeitsverlust, und wir sollten am Morgen in unsere normale Klinik, falls sie immer noch nicht fraß. Tat sie nicht, also los. Sie kam an den Tropf und es folgten weitere Tests, darunter Kotuntersuchung (nur von einer Probe, weil ich nur eine von ihr hatte sammeln können) und Tests auf FIP, FIV und FeLV (meine Tierärztin hat mir gesagt, dass sie das für unwahrscheinlich hält, aber sie kennt mich und weiß, dass ich "leicht" überängstlich bin, was meine Fellknäuel angeht und da bei den Symptomen nur noch das Fieber fehlte…). Alles unauffällig/negativ, aber der Katze ging es offensichtlich schlecht.
Am nächsten Tag (Donnerstag) keine Besserung und sie hatte nun seit fast 3 Tagen nichts mehr gegessen, also wieder los, an den Tropf und weiter mit der verzweifelten Suche. Per Ultraschall wurde eine Verdickung der Darmwände gleich hinter dem Magen festgestellt; leider hat sie zu diesem Zeitpunkt so stark gespeichelt, dass man ihr nicht genug Kontrastmittel für ein schlüssiges Röntgenbild geben konnte. Es sah nicht aus, als würde sie es zum nächsten Morgen schaffen, also OP. Es musste zum Glück kein Stück Darm entfernt werden; die Ärzte denken, dass sich die beginnende Invagination durch die Narkose gelöst hat. Aber der Darm war stark entzündet und der Katzenschnupfen zurück. Über Nacht habe ich sie nach Hause geholt, damit sie nicht alleine war und auf der Heizmatte eingemummelt bei mir schlafen konnte. Am nächsten Morgen zurück in die Klinik. Mittags rief mich meine Tierärztin an, dass der Mundraum durch das Herpes so entzündet sei, dass sie sie noch nicht einmal mit der Spritze füttern konnten (zu allem kommt noch hinzu, dass die Maus gerade im Zahnwechsel ist). 4 Tage ohne Futter bei einer Katze, die ein knappes halbes Jahr alt ist - nicht gut! Sie bekam eine Magensonde gelegt und blieb über Nacht in der Klinik, damit sie das langsame Anfüttern überwachen konnten.
Am Samstagnachmittag konnte ich sie abholen und meine Tierärztin (die an ihrem freien Tag extra dafür in die Klinik kam!) hat mir erklärt, wie ich alles machen muss, mit der Sonde, dem Verband, den Spritzen mit dem Antibiotikum. Und auch wenn ich eine starke Aversion gegen Dinge, die im Körper sind und da "nicht hingehören" und schon seit ich denken kann dazu eine panische Angst vor Spritzen habe, hätte ich das alles irgendwie gepackt. Auch, dass sie auch in Zukunft eine teure Katze sein und wahrscheinlich in spätestens 2 Jahren ihre Zähnchen verlieren wird, kann ich verkraften (auch, wenn ich ehrlich sagen muss, dass diese Odyssee meine Reserven mehr als geplündert hat). Wie gesagt, mit dem allem wäre ich klargekommen, aber dann hat meine Tierärztin mir das eine Ding gesagt, mit dem ich nicht klarkomme (und das ihr auch sichtlich schwer fiel):
Sie hat mir geraten, Idun wegzugeben, zum Schutz von Freyja und Skadi.
Idun sei immunsuprimiert und habe chronischen Katzenschnupfen und die beiden anderen gehören Rassen an, die jeweils auf Nasen- (Perser) und Zahnfleischprobleme (Coonie) anfällig seien. Dazu käme, dass Freyja langsam in die Jahre komme (jetzt noch nicht, aber in drei, vier Jahren beginne ihr Immunsystem abzubauen) und wenn Iduni immer wieder krank wird und Viren ausscheidet, seien die beiden dem immer ausgesetzt (woran Freyjas Immunsystem ja auch nicht gewöhnt ist).
Ich liebe Freyja über alles, wir haben so viel durchgemacht zusammen und ohne sie… wäre ich ziemlich sicher nicht hier. Auch wenn das extrem klingen mag, es ist nun mal so. Sie ist meine kleine "Schicksalskatze". Und auch Skadi, meinen kleinen Kampfschmuser, möchte ich nie mehr missen. Ich will nicht, dass eine von ihnen gefährdet ist und schon gar nicht will ich eine von ihnen früher verlieren als zwingend nötig.
Aber ich kann Idun doch nicht weggeben. Sie ist mein Puschelchen. So liebevoll und geduldig und tapfer: Sie hat in der Klinik wirklich alles mit sich machen lassen, ohne Knurren oder sich zu wehren, sie lässt mich auch zu Hause alles machen und wartet brav, sogar wenn ich drei Anläufe brauche, um den Verband fest genug zu binden damit er nicht verrutscht, oder um die Hautfalte richtig zu erwischen um ihr die Spritze geben zu können. Sie will immer mit mir kuscheln und reagiert trotz allem, was sie schon durchmachen musste, auf jedes kleinste Streicheln von mir mit lautem Schnurren. Ich kann einfach nicht.
Ich will Idun nicht im Stich lassen. Nun, da sie die kritischen Tage überlebt hat, ist ihre Prognose gut: Sie kann ein langes Leben führen, wenn auch mit Schnupfenschüben und wahrscheinlich relativ bald zahnlos. Aber ich kann auch nicht ihr Wohl über das der anderen beiden stellen, wenn sie deren Gesundheit gefährdet. Skadi hat bisher keine Schnupfenanzeichen gezeigt, weder das erste noch das zweite Mal (sie hatte sich nur mit dem Pilz infiziert); Freyja hat es beim ersten Mal stark erwischt, diesmal zeigt sie bisher noch keine Anzeichen (und sie wurde natürlich auch ihr Leben lang geimpft) – aber eben. Wenn es wirklich so gefährlich für sie ist, wie kann ich es denn verantworten?
Das einzig Positive ist, dass Idun, seit wir zu Hause sind, sehr schnelle Fortschritte macht: Sie hat nicht mehr vor Stress gespeichelt und das erste, was sie zu Hause wollte, war auf Skadis Napf losgehen. Da durfte sie noch nicht, aber da sie auch gestern Morgen nach dem Füttern an den Napf wollte, habe ich mit der Ärztin ausgemacht, sie in Mini-Portionen über den Napf zu füttern (eigentlich sollte ich den erst heute probeweise anbieten, weil das Mäulchen so entzündet war), sie war gestern bereits auf Klo und heute war es komplett geformt (TÄ meinte ich soll erst Dienstag oder Mittwoch was erwarten), und sie wollte auch gestern schon wieder mit dem Laserpointer spielen. Sie hat schlichtweg alle Erwartungen übertroffen. Und noch bedeutender für mich: Ich wurde gestern beim Aufstehen bereits wieder mit quängeligem Quietschen dazu angehalten, mich zu beeilen und das Futter vorzubereiten – das ist meine Iduni wie sie leibt und lebt, das kleine Fressmonster!
Sie ist meine kleine Kämpfermaus. Der Gedanke daran, sie weggeben zu müssen, ist zuviel für mich.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Deswegen wollte ich fragen, ob es vielleicht Forennutzer gibt, die Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation haben?
Ich hoffe irgendwo, dass es eine dritte Möglichkeit gibt. Keine Ahnung, vielleicht immunstärkende Mittel für Idun (und später Freyja)? Ich hab hier schon öfter von L-Lysin gelesen, weiß aber immer noch nicht, was das genau ist. Oder was Homöopathisches (vielleicht kennt jemand einen guten Tierheilpraktiker in Berlin)? Und bei einem Schub vorübergehende Isolation und danach könnte ich das Isolationszimmer jeweils mit Ozon von den Keimen befreien, denn das Gerät will ich so oder so behalten (eventuell dann auch zur Vorbeugung die Wohnung regelmäßig ozonieren?). Die Kleine ist ja auch noch jung und das Immunsystem wird mit dem Erwachsenwerden doch stärker - vielleicht legt sich das dann ja. Bei einem wirklich krassen Schub gäbe es auch die Möglichkeit, sie vorübergehend bei einer Freundin unterzubringen (hat nur Hunde). Aber ich befürchte, ich rede mir das alles nur schön und im Endeffekt ist es entweder Gefahr für Freyja und Skadi oder Idun weggeben.
Ich hätte einfach gern die ehrliche Meinung von Leuten, die damit mehr Erfahrung haben als ich.
In diesem Sinne,
halja
das wird ein längerer Beitrag, der für mich auch nicht einfach zu schreiben ist. Ich hoffe, ihr verzeiht mir die Länge.
Ich teile mein Leben seit neun Jahren mit meiner wunderschönen Perserdame Freyja (kein Peakface, sondern mit kleiner aber feiner Nase, geschätzt 1cm; keinerlei Atem- oder Augenprobleme), die immer kerngesund war. Da sie viel zu lange alleine gewesen war, wollte ich ihr wieder Gesellschaft besorgen. Das habe ich auch und kurz nacheinander sind die Babyfellknäuel Skadi und Idun bei uns eingezogen. Die drei verstehen sich prächtig. Aber:
Zwei Wochen nach Iduns Einzug habe ich bei ihr eine kahle Stelle hinter dem Öhrchen entdeckt und beschlossen, am nächsten Tag zum Tierarzt zu fahren - und am nächsten Morgen tränten Iduns Augen, Freyja hatte eitrigen Ausfluss und Skadi Durchfall. Also hopp, alle drei in die Transportboxen. Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich: Idun hatte Katzenschnupfen und Hautpilz mitgebracht und Freyja sich heftig mit dem Schnupfen (Herpes und Chlamydien) angesteckt. Über die nächsten Wochen haben wir die Samtpfoten mit einem Breitbandantibiotikum für die Augen, Freyja zusätzlich einem Gel gegen Herpes und natürlich gegen den Pilz (äußerlich, systemisch und die Umgebung (Ozon)) behandelt. Danach wurden die Kleinen auf Anraten meiner Tierärztin neu grundimmunisiert und schließlich kastriert. Die Kastration haben sie gut überstanden und die Wunde verheilte planmäßig, auch beim Fädenziehen bekamen wir ein Daumenhoch; dazu hatte ich Skadis wiederkehrenden Durchfall auf eine Futterunverträglichkeit festnageln können (Animonda Carny…). Ich dachte: "Super, wir haben es hinter uns!"
Hatten wir nicht. Einen Tag nach dem Fädenziehen (heute vor einer Woche) hat Idun abends plötzlich angefangen zu speicheln und kurz darauf erbrochen. Ich war besorgt, aber da sie nur zweimal erbrochen hat und danach Ruhe war, wollte ich noch nicht zum Tierarzt rennen. Am nächsten Morgen wollte sie nicht fressen, was bei ihr wirklich nicht normal ist, denn sie ist mein kleines Fressmonster. Aber nachmittags hat sie dann einige Happen Schonkost zu sich genommen und ein paar getrocknete Hühnchenleckerli erbettelt. Und wieder dachte ich: "Wir haben es hinter uns."
Wieder lag ich falsch, denn spät an diesem Abend kam das Speicheln und Erbrechen zurück und wir sind in die Notfallklinik gefahren. Mehrere Röntgenbilder ohne und mit Kontrast (Luft), Blutbild, alles ohne Auffälligkeit, so dass wir Fremdkörper, Darmverschluss oder Vergiftung ausschließen konnten. Sie bekam Novalgin und etwas unter die Haut gegen den Flüssigkeitsverlust, und wir sollten am Morgen in unsere normale Klinik, falls sie immer noch nicht fraß. Tat sie nicht, also los. Sie kam an den Tropf und es folgten weitere Tests, darunter Kotuntersuchung (nur von einer Probe, weil ich nur eine von ihr hatte sammeln können) und Tests auf FIP, FIV und FeLV (meine Tierärztin hat mir gesagt, dass sie das für unwahrscheinlich hält, aber sie kennt mich und weiß, dass ich "leicht" überängstlich bin, was meine Fellknäuel angeht und da bei den Symptomen nur noch das Fieber fehlte…). Alles unauffällig/negativ, aber der Katze ging es offensichtlich schlecht.
Am nächsten Tag (Donnerstag) keine Besserung und sie hatte nun seit fast 3 Tagen nichts mehr gegessen, also wieder los, an den Tropf und weiter mit der verzweifelten Suche. Per Ultraschall wurde eine Verdickung der Darmwände gleich hinter dem Magen festgestellt; leider hat sie zu diesem Zeitpunkt so stark gespeichelt, dass man ihr nicht genug Kontrastmittel für ein schlüssiges Röntgenbild geben konnte. Es sah nicht aus, als würde sie es zum nächsten Morgen schaffen, also OP. Es musste zum Glück kein Stück Darm entfernt werden; die Ärzte denken, dass sich die beginnende Invagination durch die Narkose gelöst hat. Aber der Darm war stark entzündet und der Katzenschnupfen zurück. Über Nacht habe ich sie nach Hause geholt, damit sie nicht alleine war und auf der Heizmatte eingemummelt bei mir schlafen konnte. Am nächsten Morgen zurück in die Klinik. Mittags rief mich meine Tierärztin an, dass der Mundraum durch das Herpes so entzündet sei, dass sie sie noch nicht einmal mit der Spritze füttern konnten (zu allem kommt noch hinzu, dass die Maus gerade im Zahnwechsel ist). 4 Tage ohne Futter bei einer Katze, die ein knappes halbes Jahr alt ist - nicht gut! Sie bekam eine Magensonde gelegt und blieb über Nacht in der Klinik, damit sie das langsame Anfüttern überwachen konnten.
Am Samstagnachmittag konnte ich sie abholen und meine Tierärztin (die an ihrem freien Tag extra dafür in die Klinik kam!) hat mir erklärt, wie ich alles machen muss, mit der Sonde, dem Verband, den Spritzen mit dem Antibiotikum. Und auch wenn ich eine starke Aversion gegen Dinge, die im Körper sind und da "nicht hingehören" und schon seit ich denken kann dazu eine panische Angst vor Spritzen habe, hätte ich das alles irgendwie gepackt. Auch, dass sie auch in Zukunft eine teure Katze sein und wahrscheinlich in spätestens 2 Jahren ihre Zähnchen verlieren wird, kann ich verkraften (auch, wenn ich ehrlich sagen muss, dass diese Odyssee meine Reserven mehr als geplündert hat). Wie gesagt, mit dem allem wäre ich klargekommen, aber dann hat meine Tierärztin mir das eine Ding gesagt, mit dem ich nicht klarkomme (und das ihr auch sichtlich schwer fiel):
Sie hat mir geraten, Idun wegzugeben, zum Schutz von Freyja und Skadi.
Idun sei immunsuprimiert und habe chronischen Katzenschnupfen und die beiden anderen gehören Rassen an, die jeweils auf Nasen- (Perser) und Zahnfleischprobleme (Coonie) anfällig seien. Dazu käme, dass Freyja langsam in die Jahre komme (jetzt noch nicht, aber in drei, vier Jahren beginne ihr Immunsystem abzubauen) und wenn Iduni immer wieder krank wird und Viren ausscheidet, seien die beiden dem immer ausgesetzt (woran Freyjas Immunsystem ja auch nicht gewöhnt ist).
Ich liebe Freyja über alles, wir haben so viel durchgemacht zusammen und ohne sie… wäre ich ziemlich sicher nicht hier. Auch wenn das extrem klingen mag, es ist nun mal so. Sie ist meine kleine "Schicksalskatze". Und auch Skadi, meinen kleinen Kampfschmuser, möchte ich nie mehr missen. Ich will nicht, dass eine von ihnen gefährdet ist und schon gar nicht will ich eine von ihnen früher verlieren als zwingend nötig.
Aber ich kann Idun doch nicht weggeben. Sie ist mein Puschelchen. So liebevoll und geduldig und tapfer: Sie hat in der Klinik wirklich alles mit sich machen lassen, ohne Knurren oder sich zu wehren, sie lässt mich auch zu Hause alles machen und wartet brav, sogar wenn ich drei Anläufe brauche, um den Verband fest genug zu binden damit er nicht verrutscht, oder um die Hautfalte richtig zu erwischen um ihr die Spritze geben zu können. Sie will immer mit mir kuscheln und reagiert trotz allem, was sie schon durchmachen musste, auf jedes kleinste Streicheln von mir mit lautem Schnurren. Ich kann einfach nicht.
Ich will Idun nicht im Stich lassen. Nun, da sie die kritischen Tage überlebt hat, ist ihre Prognose gut: Sie kann ein langes Leben führen, wenn auch mit Schnupfenschüben und wahrscheinlich relativ bald zahnlos. Aber ich kann auch nicht ihr Wohl über das der anderen beiden stellen, wenn sie deren Gesundheit gefährdet. Skadi hat bisher keine Schnupfenanzeichen gezeigt, weder das erste noch das zweite Mal (sie hatte sich nur mit dem Pilz infiziert); Freyja hat es beim ersten Mal stark erwischt, diesmal zeigt sie bisher noch keine Anzeichen (und sie wurde natürlich auch ihr Leben lang geimpft) – aber eben. Wenn es wirklich so gefährlich für sie ist, wie kann ich es denn verantworten?
Das einzig Positive ist, dass Idun, seit wir zu Hause sind, sehr schnelle Fortschritte macht: Sie hat nicht mehr vor Stress gespeichelt und das erste, was sie zu Hause wollte, war auf Skadis Napf losgehen. Da durfte sie noch nicht, aber da sie auch gestern Morgen nach dem Füttern an den Napf wollte, habe ich mit der Ärztin ausgemacht, sie in Mini-Portionen über den Napf zu füttern (eigentlich sollte ich den erst heute probeweise anbieten, weil das Mäulchen so entzündet war), sie war gestern bereits auf Klo und heute war es komplett geformt (TÄ meinte ich soll erst Dienstag oder Mittwoch was erwarten), und sie wollte auch gestern schon wieder mit dem Laserpointer spielen. Sie hat schlichtweg alle Erwartungen übertroffen. Und noch bedeutender für mich: Ich wurde gestern beim Aufstehen bereits wieder mit quängeligem Quietschen dazu angehalten, mich zu beeilen und das Futter vorzubereiten – das ist meine Iduni wie sie leibt und lebt, das kleine Fressmonster!
Sie ist meine kleine Kämpfermaus. Der Gedanke daran, sie weggeben zu müssen, ist zuviel für mich.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Deswegen wollte ich fragen, ob es vielleicht Forennutzer gibt, die Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation haben?
Ich hoffe irgendwo, dass es eine dritte Möglichkeit gibt. Keine Ahnung, vielleicht immunstärkende Mittel für Idun (und später Freyja)? Ich hab hier schon öfter von L-Lysin gelesen, weiß aber immer noch nicht, was das genau ist. Oder was Homöopathisches (vielleicht kennt jemand einen guten Tierheilpraktiker in Berlin)? Und bei einem Schub vorübergehende Isolation und danach könnte ich das Isolationszimmer jeweils mit Ozon von den Keimen befreien, denn das Gerät will ich so oder so behalten (eventuell dann auch zur Vorbeugung die Wohnung regelmäßig ozonieren?). Die Kleine ist ja auch noch jung und das Immunsystem wird mit dem Erwachsenwerden doch stärker - vielleicht legt sich das dann ja. Bei einem wirklich krassen Schub gäbe es auch die Möglichkeit, sie vorübergehend bei einer Freundin unterzubringen (hat nur Hunde). Aber ich befürchte, ich rede mir das alles nur schön und im Endeffekt ist es entweder Gefahr für Freyja und Skadi oder Idun weggeben.
Ich hätte einfach gern die ehrliche Meinung von Leuten, die damit mehr Erfahrung haben als ich.
In diesem Sinne,
halja