entlaufender Freigänger von falschem Dosi aufgenommen

[schepi0815]

Hallo,

wir haben ganz wichtig Fragen zu folgender aktueller Thematik - gehen - aus Vorsichtsgründen - nicht auf Einzelheiten ein:

Freigänger Katze ist seit Tagen abgängig, Plakate wurden aufgehängt - beim aufhänger der Plakate wurde eine Fundmeldung einer Katze entdeckt - nach dem Bild und der Beschreibung ist es die vermisste Freigängerin.

Nach Telefonat mit der Finderin wurde klar das bereits ein "Fremder" die gesuchte Katze als "angeblich" seine abgeholt hat.

Leider hat sich die Finderin keinen Namen und keine Adresse des vermeintlichen Besitzers geben lassen.

Durch die aufgehängten Plakate hat sich jemand gemeldet der die gesuchte Katze neu bei einem seiner Nachbarn gesehen hat.

Nun die Fragen - gibt es rechtlich Möglichkeiten um die Katze wieder zu bekommen falls der "vermeintliche" Eigentümer eine Herausgabe bzw. eine "Gegenüberstellung" verweigern sollte.

Sorry ist ein wenig schwammig und ein wenig wirr - hoffen aber unsere Fragen so gestellt zu haben das jemand Antwort weiß - wichtig ist das es rechtliche Schritte sind die man unternehmen kann (rechtlich fragwürdige Schritte fallen uns eine ganze Menge ein).

Vielen Dank für Eure Hilfe !

 

[tiha]

Wenn sie gechippt und/oder tätowiert und registriert ist, würde ich da schon eine hohe Chance sehen. Wie das genaue Vorgehen ist, weiß ich leider nicht.

 

[Africanstar]

Wenn Du eindeutig beweisen kannst, das es die Katze ist, dann muss er sie herausgeben!

Rechtlich gesehen bleibt der Besitzer einer Katze 6 Monate lang, nach offizieller Verlustmeldung, weiter Besitzer der Katze!

Ist es der Polizei schon gemeldet? Kann nur dringend dazu raten!!!

 

[Calimera]

... ich schubs mal

 

[Hexi]

Der einzige Vorteil, das Tiere noch als "Sache" und "Eigentum" gelten. Kann der Eigentümer beweisen, dass das Tier ihm gehört, kann er ggf. sogar mit polizeilicher Hilfe die Herausgabe der "Sache" fordern.

Ich würde ebenfalls die Polizei einschalten. Oft reicht es ja schon, wenn so ein Herr (oder Dame) in Grün daneben steht 😀.

Sollte es gar nicht funktionieren, kannst man den "Abholer" sogar auf Herausgabe verklagen.

Wenn du lediglich eine sichere Rechtsauskunft haben möchtest, kann du dich auch ohne Rechtschutzversicherung an ein örtliches Gericht wenden. Bei einer vorhandenen Rechtsschutzversicherung kannst du natürlich auch einen Anwalt vor Ort fragen bzw. direkt beauftragen.

 

[schnabeltier]

Wenn du lediglich eine sichere Rechtsauskunft haben möchtest, kann du dich auch ohne Rechtschutzversicherung an ein örtliches Gericht wenden.

Gericht erteilen keine Rechtsauskünfte!

Wenn ein Fremder Deine Katze abgeholt hat, hat er kein Eigentum daran erworben. Etwas anderes könnte nur gelten, wenn er gutgläubig ein Tier gekauft hat, dass jemand anderem gehört. So dürfte der Fall hier aber nicht liegen. Ich würde an Deiner Stelle zur Polizei gehen.

 

[Zugvogel]

Auch eine gutgläubig erworbene Sache gehört nicht dem Käufer, sondern dem rechtmäßigen Besitzer, sofern der Verkäufer nicht dieser gewesen ist.
Klartext: Ein Käufer erwirbt nicht das Recht an Dingen, die dem Verkäufer nicht gehört haben.

Zugvogel

 

[Hexi]

Gericht erteilen keine Rechtsauskünfte!

Stimmt - aber die meisten haben eine Rechtsauskunftsstelle ... zumindest hier in Düsseldorf.

 

[Kleeblatt]

Auch wenn die katze nicht gechipt ist, sollten doch einige Fotos klären, dass es meine Katze ist...oder? Katzen sind soooo unterschiedlich gezeichnet, dass es schon fast einem Fingerabdruck gleichkommt. Außer natürlich sie sind schwarz oder weiß, aber auch da kann man meistens an den Pfoten spezifische Merkmale feststellen.

 

[schepi0815]

Danke für Eure Antworten ... werde einmal ausführlicher und genauer Berichten wie es weiter geht - ist immer schwierig zu schreiben bei einem "schwebenden" Verfahren weil man nie weiß ob die "andere" Seite mitliest ...

Auf jedenfall hatt sich gestern Abend noch eine Möglichkeit aufgetan die heute ausprobiert wird - drückt bitte die Daumen das die Maus bald wieder in ihrem "richtigen" Zuhause ist.

 

[miamaar]

Ich würde auch zur Polizei gehen, mit Fotos, und vielleicht noch einer Freundin als Zeugin... Selbst wenn die Katze nicht gekennzeichnet ist, sollte das ausreichen.
Der unrechtmäßige "Neubesitzer" hat keinen Anspruch, denn auch bei Hehlerware ist es so das "Unwissenheit nicht vor Schaden schützt"..
Ich hoffe die Leute bekommen ihre Katze wieder.. 🙁🙁🙁
Daumen sind gedrückt..
Silke

 

[Cikey]

Wenn sich jemand als "Besitzer" des Katers ausgegeben hat, es aber nicht ist, ist das doch Diebstahl, oder? 😕

 

[schnabeltier]

oT:

Nur mal zur Aufklärung - scheint ja häufiger vorzukommen, dass eine Katze wegkommt:

§ 932 BGB Gutgläubiger Erwerb vom Nichtberechtigten

(1) Durch eine nach § 929 erfolgte Veräußerung wird der Erwerber auch dann Eigentümer, wenn die Sache nicht dem Veräußerer gehört, es sei denn, dass er zu der Zeit, zu der er nach diesen Vorschriften das Eigentum erwerben würde, nicht in gutem Glauben ist.
In dem Falle des § 929 Satz 2 gilt dies jedoch nur dann, wenn der Erwerber den Besitz von dem Veräußerer erlangt hatte.

§ 935 BGB Kein gutgläubiger Erwerb von abhanden gekommenen Sachen

(1) 1 Der Erwerb des Eigentums auf Grund der §§ 932 bis 934 tritt nicht ein, wenn die Sache dem Eigentümer gestohlen worden, verlorengegangen oder sonst abhanden gekommen war.
...

Da stellt sich dann nur die Frage, ob die Katze dem Eigentümer abhandengekommen ist.

 

[Cikey]

Ich habe das so verstanden, als habe der andere "Besitzer" den Kater nicht erworben, sondern, die Finderin betrogen und behauptet, er sei der rechtmäßige Besitzer 😕

 

[schnabeltier]

@Cikey: ja, da hast Du recht, deswegen habe ich auch "OT" geschrieben. Ich bin wirklich gespannt, wie die Sache weitergeht.

 

[Cikey]

Ja, ich auch! Dieser Gedanke, dass sich jemand eine fremde Katze aneignet und die wirklichen Dosis diese Katze schmerzlich vermissen macht mich traurig und wütend!

Ich drücke die Daumen, dass es einen rechtlich Weg gibt, der Erfolg haben wird!

 

[Dixxl]

Zu den "Beweisen":
Selbst wenn es ein völlig schwarzer Kater sein sollte, dürften Fotos doch genug sein, denn man macht die Katzenbilder ja im eigenen (erkannbaren) Zuhause. Und sind die Bilder digitalisiert, kann man das Entstehungdatum nachweisen (und wir alle machen ja immer wieder mal Katzenbilder über die Jahre).
Außerdem können auch Familienangehörige aussagen, dass dies eure Katze ist.

Dieser Fall ist ein Grund, warum ich so ein fanatischer Chip-Verfechter bin - selbst wenn der Verbleib einer Katze nicht klar ist - beim 1. Tierarztbesuch wird alles geklärt.

Zu fragen wäre hier halt noch, warum die Katze so vertrauensvoll (lies: naiv & schludrig) an den Erstbesten abgegeben wird, der sagt es sei seine - und dann wird noch nicht mal Name + Adresse notiert (und noch verifiziert, durch Personalausweis, Tel.buch o.Ä., solange der Abholer noch da ist!).

Alles Gute für die Rückholung!!
gruß,
Marion.

 

[schepi0815]

Hallo,

also als Erstes Heidi ist wieder Zuhause.

siehe auch hier http://www.katzen-forum.net/vermiss...mpelhof-nahe-ehemals-flughafen-tempelhof.html

Und nun zu der Geschichte hinter der Geschichte....

Es ging um die Freigänger Katze einer Nachbarin. Die Familie war im Urlaub und ist am Freitag Nachmittag nach Hause zurückgekehrt.

In der Familie leben zwei Freigänger. Für die Zeit in der sie nicht da waren, hat sich ein direkter Nachbar um die zwei Rabauken gekümmert – ihnen zu Fressen gegeben und sie bekuschelt – außerdem sind die Zwei auch gern gesehene Gäste bei anderen Nachbarn wo sie mal ein Schläfchen halten oder Schmuseeinheiten bekommen.

Als Heidi am Freitag nicht auftauchte haben sie sich noch nicht all zu viele Gedanken gemacht, da die beiden ab und zu auch mal eine etwas größere Runde drehen. Als Heidi am Samstag noch immer nicht aufgetaucht war haben sie bei uns geklingelt um zu fragen ob wir Heidi gesehen haben und gebeten ob sie mal in Dungweg dürften um Heidi zu rufen (der Dungweg ist ein Weg zwischen den Gärten an denen ihr eigener Garten nicht heranreicht – unserer aber schon).

Leider tauchte Heidi nicht auf obwohl sie immer auf die Stimme ihres Frauchens reagiert – wir haben ihr noch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben welche Schritte noch unternommen werden können (Katzensuchdienst, Tasso, Tierschutzverzeichnis, Polizei etc) – das haben sie auch alles sofort gemacht.

Leider sieht es bei den Nachbarn technisch „ganz schlecht“ aus – kein Computer und keine Digicam – deshalb dauerte es bis Montag bis sie uns Bilder geben konnten (aktuelle mussten noch entwickelt werden) – wir haben dann ein Suchplakat erstellt. Damit haben sie am Dienstag die ganze Umgebung gepflastert.

Bei der Verteilung ihrer Suchmeldung sind sie auf eine Fundmeldung gestoßen – nach der Beschreibung und dem Foto waren sie überzeugt, dass das ihr Heidi ist.

Bei einem Telefonat mit der Finderin stellte sich heraus, dass Heidi bereits am Samstag von einer Familie mit einem kleine Kind abgeholt wurde.

Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass die Finderin im Haus einen Bekannten hatte dem Heidi gefiel und sie haben daraufhin beschlossen Heidi einfach bei ihm zu lassen. Nach diesem Beschluss hatten sie alle Fundmeldungen die sie verteilt hatten wieder eingesammelt – nur die eine hatten sie zum Glück vergessen.

Das Heidi am Samstag von einer Familie abgeholt worden sei war eine glatte Lüge. Auf den Namen und die Adresse der Finderin sind wir durch die Rückwärtssuche der Telefonnummer im Internet gekommen.

Heute hat Heidis Frauchen bei sämtlichen Nachbarn geklingelt und Heidis Suchmeldung verteilt – dabei hat sie herausgefunden wer der alleinstehende Herr ist der Heidi aufgenommen hatte. Als sie bei ihm geklingelt hatte und er die Tür öffnete kam ihr sofort Heidi entgegen und sprang ihr auf den Arm – der Herr hat sie ohne weiteren Schwierigkeiten herausgegeben.

Der älteste Sohn konnte so gar nicht verstehen wie die Finderin so schamlos lügen konnte und ist persönlich noch mal vorbei gegangen um sie zur Rede zu stellen.

Sie hat ihm ganz klar gesagt das sie der Meinung ist wenn nach drei Tagen keiner die Katze mit Plakaten suchen würde (Internet zählt bei ihr nicht – das habe sie schließlich nicht) dann sei es ihr gutes Recht zu bestimmen bei wem diese Katze zukünftig wohnen sollte – sie wäre schließlich im Tierschutz aktiv. Auch auf die Frage warum sie nicht mit der Wahrheit herausgerückt sei als die tatsächlichen Besitzer sich bei ihr gemeldet hätten ließ sie nicht von ihrem Standpunkt ab das sie dazu das Recht gehabt hätte – das sie dem Tier damit so gar keinen Gefallen getan hat steht auf einem ganz andern Blatt.

Heidi ist eine Freigängerin, hat einen Katerkumpel, drei Kinder um sich herum und lebt in einem großen Haus – bei dem von der Finderin ausgesuchten neuen Zuhause wäre sie Wohnungskatze – allein ohne kätzische Gesellschaft und würde mit einem älteren Herren in einer kleinen Wohnung leben also genau das Gegenteil von dem was sie heute hat und kennt.

Auf jeden Fall geht es Heidi gut sie ist gut versorgt und behandelt worden und ist nun wieder Zuhause bei ihrer Familie – noch ein wenig durcheinander – aber sie maunzelt schon wieder um nach draußen zu kommen – aber der wird ihr erst einmal für die nächsten Tage entzogen – sie soll sich erst wieder ein wenig beruhigen und wieder richtig zu Hause ankommen.

Ach ja – der erste Weg nach der Rückkehr war zum Tierarzt – Heidi ist jetzt stolze Trägerin eines Chips

 

[schnabeltier]

Hallo
schön, dass Heidi wieder da ist, aber die Geschichte ist ja echt der Hammer. Waren Deine Nachbarn bei der Polizei? Ich würde mal, obwohl ich mich im Strafrecht nicht gut auskenne, die Sache als Unterschlagung werten. Grundsätzlich bin ich kein Freund davon, sofort Strafanzeigen zu stellen, aber hier finde ich schon, dass es gerechtfertigt wäre. Das ist einfach gewissenlos!!!

 

[Blackfire]

Die Dame spottet ja jeder Beschreibung. Die tickt doch nicht richtig. Da würde ich wahrscheinlich auch für sorgen, dass sie einen Warnschuss bekommt. So geht es ja nun nicht. Ist ja schön, dass sie sich um die Katze gekümmert hat aber der Rest ist ja unter aller Kanone.