Blinder Kater aus dem Tierheim

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Mollyso

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8. April 2015
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Hallo an alle die sich angesprochen fühlen, ich bin neu hier und würde mich über Rat und Hilfestellungen freuen.
Ich bin auf der Website von meinem lokalen Tierheim auf ein blindes, traumatisiertes Katerchen gestossen welches "in ruhigen u einfühlsamen Haushalt in Einzelhaltung " vermittelt werden soll.
Sofort fühlte ich mich angesprochen und mein "Kümmer-Gen" ist angesprungen:pink-heart:
Der Kater ist ca 3 Jahre alt, wurde total verstört und traumatisiert auf der Strasse aufgefunden und von einer mitfühlenden Person in einer Tierarztpraxis abgegeben wo es Spitz auf Knopf stand weil er in einem Schockzustand war.
Keiner weiss was mit ihm passiert ist, ob die Blindheit schon vorher bestand oder durch einen Unfall lässt sich auch nicht sagen. Man hat aber bei einem Tier-Augenarzt festgestellt dass er definitiv blind ist.
Der Kleine wird in einem Käfig für sich allein gehalten weil er von den anderen Katzen im Heim gemobbt wird und so wie es aussieht, hat er sich mit seiner Beeinträchtigung noch nicht arrangiert und man hat dort wenig Hoffnung das er vermittelt werden kann.
Er sitzt nur teilnahmslos in seinem Kissen und nimmt keinerlei Anteil an irgendwas. Man kann nur heulen wenn man ihn sieht.
Ich habe "normale" Erfahrungen was Katzenhaltung angeht und habe auch im Freundeskreis nur Leute mit Katzen, könnte mir also schon vorstellen wie man dieses arme Tier aus seinem Trauma holen könnte mit viel Liebe, Geduld und Einfühlungsvermögen, Bachblüten, Homöopathie usw.
Trotzdem weiss ich natürlich nicht was aus dem Kater werden wird, ob er je aus sich rausgehen wird, vergesellschaftet werden kann mit einer anderen ruhigen Wohnungskatze usw. weil ich bin nicht dafür so ein blindes Tier auch noch allein zu halten.
Aber das muss man erst abwarten wie es sich entwickelt.
Ich habe jetzt ein paar Fragen die mir sicher nur Leute beantworten können die auch blinde Katzen aufgenommen haben.
Ich bin teilzeit-berufstätig, also ca.4 mal die Woche für 7 Stunden aus dem Haus, lebe allein und der Kater wäre dann allein in dieser Zeit solang es sich noch nicht zeigt ob ich eine andere Katze dazunehmen kann.
Ich würde ihn Ende des Monats aus dem Heim holen und habe mir dafür schon eine Woche Urlaub reserviert damit ich ihm helfen kann bei der Eingewöhnung.
Frage: Wie lange wird es wohl dauern bis sich der Kater eingewöhnt bzw zurechtfindet??
Weil nach der Woche muss ich ja wieder arbeiten....
Ich würde ihn zuerst nur in einem Zimmer lassen, wie mach ich das mit dem Klo??
Muss ich mehrere aufstellen?? Weil er sieht ja nichts...
Hat auch jemand Erfahrung damit wie es ist wenn man zu einer blinden Katze eine andere dazugesellt??
Was müsste ich noch beachten, was wäre noch wichtig??
Ja, das wärs erstmal fürs erste, würde mich freuen über Antworten und auch Ermutigung weil ich natürlich unsicher bin wie das alles laufen wird oder könnte, ob ich mir das zutrauen kann usw......
Liebe grüsse an alle die das lesen
 
A

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Hey!
Also ich würde den Kater auch erstmal, wenn es möglich ist, in einem kleinen Raum mit möglichst wenigen Möbeln, an denen er sich stoßen könnte, halten. Ihr solltet den Kater langsam nach und nach an jeden Raum gewöhnen lassen. Ein/zwei Katzenklos sollte er dennoch haben. Auch einen Kratzbaum. Ich würde ihm diese alle in Ruhe "zeigen", also wenn ihr seht, dass er sich am Boden o.Ä. die Krallen wetzt, ihn vorsichtig hochnehmen, bzw. ihn zum Kratzbaum locken. Wie groß ist denn deine Wohnung/dein Haus? Denn je größer, desto länger wird er benötigen um sich gewöhnen zu können. Du solltest auch darauf achten so wenig wie möglich die Möbel zu verrücken, nachdem er sich gewöhnt hat, denn dann fängt für ihn das Gewöhnungsprozedere von vorne an. Er wird auch sehr viel schreien um durch den zurückkommenden Schall Gegenstände zu erkennen, diese Fähigkeit muss er aber erst selbst lernen. Aber je nach dem wie lange er schon blind ist, wird er das schon können.

Liebe Grüße und viel Glück 🙂
 
Das bricht mir das Herz - der arme kleine Kater :sad:

Bei mir leben sieben Blindchen - die allerdings von klein auf blind waren und es nicht anders kannten/kennen. Sie haben keinerlei Probleme mit der Orientierung oder ihren Katzenkumpels. Wenn man es nicht weiß glaubt man nicht, dass sie blind sind.

Allerdings habe ich schon oft gehört, dass Katzen die mal sehen konnten große Schwierigkeiten haben, wenn sie plötzlich blind sind.

In deinem Fall bin ich ein bisschen ratlos - aber ich würde ihn auch erst mal in einem Raum lassen, vielleicht 2 Katzentoiletten aufstellen und versuchen sein Vertrauen zu bekommen. Ob es mit einer Vergesellschaftung klappt ? Leider weiss man ja nicht wie er vorher gelebt hat, ob er andere Katzen kennt ?
Ganz schön schwierig - man kann das ja auch nicht einfach mal versuchen...

Hier sind ja noch einige Foris mit Blindchen - vielleicht hat da ja noch jemand ein guten Rat für dich.

Auf jeden Fall finden ich es großartig, dass du dem kleinen Kerl helfen willst :pink-heart:
 
Ich glaube, daß ein passender, sozialer Gefährte für den Kater ein große Hilfe wäre. Sie sprechen die gleiche Sprache und eine Mitkatze ist eine ganz andere Orientierung und Sicherheit, als ein einfühlsamer Mensch, beides zusammen ist perfekt finde ich.

Einerseits ist natürlich wichtig, daß er die Räume nach und nach kennenlernt, daß es ruhig ist (laute Geräusche machen unsicher, weil das Zurechtfinden mit Gehör beeinträchtigt wird) und die Wohnung "konstant" bleibt - damit meine ich nicht ständig die Stühle umräumen oder etwas umstellen, Veränderungen sind okay, aber eben mit "Bekanntmachen", wichtig ist, daß die täglichen Strecken und Laufwege unbeeinträchtigt=verläßlich bleiben.
Andererseits ist mir aufgefallen, daß auch unsere sehr menschenbezogenen blinde Vicky viel von ihren Mitkatzen an Infos bekommt und ihr das zusätzlich Sicherheit gibt, sie orientiert sich an ihnen was "komische" Situationen angeht und auch sonst im Raum, sie lernt von ihnen beim akustischen Mitfolgen auch neue Wege usw. Wenn sie sich erschreckt hat und unterm Bett sitzt, kann ich viel erzählen bevor sie kommt... geht Freundin Ronya oder Kater Jamie unters Bett nachgucken und kommt wieder raus, überzeugt das wesentlich mehr.
Für eine passende Katze muß man aber sehr grundlich gucken, sie muß sozial sein, sehr tolerant (blinde Katzen unterschreiten oft die Distanzen) und in allen übrigen Parametern ähnlich gestrickt sein, auf keinen Fall zu lebhaft. Insofern sind da private Pflegestellen ein guter Anlaufpunkt, weil sie ihre Katzen im Alltag und mit anderen Katzen sehr gut einschätzen können.

Vielleicht hilft dir als Orientierung die Website unserer blinden Vicky http://www.catwhisper.de , insbesondere der Menüpunkt "Blinde Katze -Glückstipps", das sind so meine Erfahrungen - aber es gibt hier noch mehr Fories mit blinden Zaubermäusen.

Auf jeden Fall freue ich mich für den Kater, daß er dein Herz gewonnen hat und genau so findest du auch weiter die richtigen Wege für ihn, immer mit dem Herzen und nach Gefühl 🙂

Liebe Grüße
Karen
 
Unsere Lise ist mit 1,5 Jahren blind geworden. Es war ein Unfall und es war ein langes Drama. Aber sobald sie den Schalter auf "ich will wieder leben" umgelegt hatte, war sie wieder eine völlig normale Katze.

Wir sind ein paar Monate nach ihrem Unfall umgezogen und sie hat sich sofort in der neuen Umgebung zurechtgefunden. Ein wenig Hilfestellung bei der Treppe (die jetzt "andersrum dreht") und ein Tippen an der Schüssel und sie wusste wo alles war.

Klos waren vorher im Keller und sie hat sich da sogar selbstständig nach unten aufgemacht und sie gesucht (wir sind ihr nach, aber das war völlig überflüssig). Die standen natürlich wieder unten.

Dann hat sie das Haus erkundet - dass alles ein Umzugschaos war und 2-3 wochen lang umgeräumt, umgestellt und kartons rumstanden, hat sie überhaupt nicht beeindruckt. Im Gegenteil, manchmal hatten wir das Gefühl, das macht ihr richtig Spaß, gefordert zu sein. Sie hat sich schneller heimisch gefühlt als ihre sehende Schwester Emmy (Marie kam erst später dazu).
Rickie kann dazu sicher auch noch eine Menge erzählen. Ihr blinder Kater ist von USA nach Deutschland umgesiedelt mit 30-stündiger Heimreise.

Was ich sagen will: im Prinzip ist es ein völlig normaler Kater. Du musst eigentlihc nichts besonders beachten. Lass ihn in einem Zimmer ankommen, Futter und Klos rein und wenn er da drinnen ein wenig entspannt, dann mach mal die Türe auf und lass ihn selbst erkunden. Wie du das bei jeder anderen Katze auch machen würdest.
Eine Woche reicht genauso wie sie bei einer anderen Katze reichen würde. Du musst nur schauen, dass nichts gefährlich sein kann für ihn. Ansonsten wird er in deiner Abwesenheit sicher alles erkunden.

Hast du Treppen? Da haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich Lise leichter tut, wenn dort so kleine geklebte Teppiche liegen. Denn da hat sie mehr Halt und eine Orientierung.

Ein Partner wäre sicher von Vorteil. Lise orientiert sich schon an Emmy und Marie. Aber wenn er jetzt sehr unsozial und traumatisiert ist, dann würde ich warten, bis er sich eingewöhnt hat. Denn eine Katze, die er nicht kennt, kann auch stressig sein. Er sieht sie ja nicht und kann sie nicht beobachten. Aber wenn er aufgetaut ist, würd ich ihm einen sozialen Kater als Kumpel geben.
Dass er im Tierheim überfordert ist, ist normal. Er sieht die anderen Katzen nicht, kann nicht sehen, ob sie ihm wohlgestimmt sind und das wird ihn verunsichern und sogar Angst machen. Wer weiß, vielleicht taut er schnell auf, wenn er Ruhe hat.

Was mir bei Lise noch auffällt. Wo sie hochkommt, kommt sie hoch. Aber der Weg runter ist oftmals dann einfach beherzt der direkte. Also Sprung nach unten. Pass ein wenig auf, dass der Kater nicht in allzugroße Höhen kommt, nicht dass er sich beim Absprung verletzt. Er sieht den Boden nciht auf sich zukommen und federt deshalb nciht so ab wie sehende Katzen.

Ansonsten: keine Panik - der Kater bekommt das prima hin! Das Problem ist nicht die Blindheit, sondern das Trauma!


Und was mir noch einfällt. Hat der Kater seine Augen noch?
Aus Gesprächen mit mehreren Leuten, die auch eine blinde Katze haben, hab ich immer wieder mitbekommen, dass die Katzen aufgetaut sind, nachdem die Augen entfernt wurden. Wenn der Kater also wirklich nichts mehr sieht und er sich nicht entspannt, dann lass mal einen Augenspezialisten draufschauen, ob man die Augen nicht besser entfernt. Bei Lise ging es auch erst aufwärts, nachdem die Augen entfernt wurden.
 
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Und noch was fällt mir ein 😉

Ja er wird sich stoßen, er wird öfters gegen Möbel rumpeln. Auch später nach der Eingewöhnung noch. Aber das kannst du nicht ändern, das ist einfach so. Es tut einem selbst immer mit weh, aber man kann dem Kater das Augenlicht nicht wiedergeben. Nur das Beste draus machen.

Also wenn er sich stoßt... ignorieren. Es ist nichts passiert. Kein "armer Kater", kein "hast du dir weh getan" etc. Nur wenn man reagiert, merkt die Katze, dass was schlimmes passiert ist. Ob im Ankunftsraum viele oder wenige Möbel stehen ist egal. Er findet das schon heraus. Behandle ihn nicht wie ein rohes Ei, sondern wie einen normalen Kater.

Und sei nicht irritiert, wenn der Kater am Anfang scheinbar planlos durch die Räume läuft. Da zeichnet er sich nur seine Landkarte 😉

Am Anfang möglichst nicht hochheben. Damit nimmst du ihm ein bisschen was von der Orientierung. Und wenn, dann setz ihn danach wo ab, wo er sich auskennt (Kratzbaum, Futterschüssel etc.). Wenn er sich eingewöhnt hat und sich auskennt und Euch vertraut ist das nicht mehr so wichtig. Lise heb ich hoch, schmus ich ab und trag sie rum. Wenn ich sie dann absetze, dann schaut sie mal nach links dann nach rechts, dann geht sie ein paar Schritte und hat die Orientierung wieder. Aber da muss der Kater sich schon heimisch fühlen und euch vertrauen.
 
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Hallo Mollyso,
wir haben auch eine blinde Katze:
Guck mal hier:
http://www.tiere-aus-russland.de/201...atze-gewaehlt/


und hier:
http://www.tiere-aus-russland.de/wp-content/uploads/2014/11/Lulu-in-der-MOPO-5.Sep-14_2.pdf

Ich find's toll, dass Du Dich für den blinden Kater interessierst. Unsere Lulu findet sich super zurecht, auch, wenn wir am Wochenende in unser Ferienhaus fahren, weiß sie nach 1 Minute, wo sie ist und wo alles steht. Natürlich rennt sie mal irgendwo gegen, aber dann schüttelt sie sich kurz und weiter geht's... Sie ist total fröhlich und lebenslustig. Die Katzentoiletten, Futter und Wasser findet sie immer und es ist auch noch nie etwas danebengegangen.

Ich würde, wenn Du ihn erstmal in nur einen Raum lässt, ein oder zwei Toiletten (unbedingt ohne Haube) aufstellen. Die kannst Du ihm dann zeigen (reinsetzten und vielleicht mal im Streu kratzen). Ich schätze, dass er das dann schon verstehen wird. So würde ich es auch mit Futter/Wasser machen. Einfach davor setzten und abwarten. Als Tip: wenn Lulu nervös wird, dann machen wir keine Musik mehr an (oder Fernsehen), damit wirklich alles ganz ruhig ist und sie sich an unseren (Menschen-)Geräuschen orientieren kann. Sie weiß auch immer, wo die beiden anderen Katzen sind. Spielen geht natürlich auch nur bei absoluter Ruhe (mit Spielzeug, wo Glöckchen drin sind).

Beim Kratzbaum würde ich unbedingt erstmal eine ganz niedrige Variante aussuchen, da er mit Sicherheit Probleme hat, irgendwo herunterzuspringen. So haben wir das zunächst auch gemacht, allerdings hüpft Lulu inzwischen auch von ganz oben runter ...

Ich kann mir vorstellen, wenn der Kater erstmal bei Dir ist und merkt, dass er jetzt Ruhe hat und sich nichts mehr verändert, dass er dann auch auftaut. Mit einer zweiten Katze würde ich erstmal warten, wie sich der blinde Kater so entwickelt...

Auf jeden Fall drücke ich Dir die Daumen, dass alles gut klappt. Wie heißt der Kater denn überhaupt?
 
Liebe Mollyso,

Schoen, dass Ihr Euch fuer einen blinden Kater entscheidn moechtet.
Unser Bruno wurde, wie auch Abrakas Lise, mit ca 1.5 Jahren blind.
Davor war er ein streunender Strassenkater, der zur Kastra eingefangen wurde und dabei leider erblindete. Somit wurde er zur Orga zurueckgebracht, wo er 3 Monate in einem kleinen Kaefig lebte, allein. Seine Faehigkeiten, blind zurechtzukommen, wurden da nicht gerade gefoerdert.
Zu dieser Zeit half ich mehrmals woechentlich in besagter Orga und GG und ich entschieden uns, den Bruno mit zu uns nach Hause zu nehmen.
Wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits eine 10-jaehrige Katze, die ihrerseits fast 6 Jahre im TH, teilweise im Kaefig, verbrachte.

Zuerst durfte man Bruno nur nach Anreden beruehren, bei Beruehrung der Pfoetchen hat er sofort gefaucht und gekratzt; er kannte ja keum menschlichen Kontakt und die Erblindung war auch noch ein zusaetzlicher Einschnitt, den er nicht verstand.

So nach und nach wurde er zutraulicher, wobei er sich allerdings sehr an unsere Prissy orientierte. Spaeter kamen noch die anderen zwei Kater dazu, gleichaltrig wie Bruno.
Sie verstehen sich alle sehr gut.

Blinde Katzen sind sehr sozial und brauchen einen Partner zur Orientierung.
Ich wuerde dm Kater zu Beginn ein Zimmer mit Klo geben, viel mit ihm redden, beim Annaehern immer sprechen, so nach und nach die ganze Wohnung dazu freigeben und auch zu Beginn in jedem Zimmer, das er betreten dar, ein Klo aufstellen.
Zuerst auch keine Dinge umstellen, denn er braucht feste Orientierungspunkte. Spaeter ist das egal, beim Spielen und Jagen rennt Bruno jetzt noch gegen Waende und Moebel.

Bruno ist inzwischen der Oberschmuser der Nation und eng mit Prissy liiert.
Sogar unsere 32-stuendige Reise von Amerika nach D hat er prima gemeistert, mit 3-woechigen Zwischenstop, bevor es in unsere endgueltige Wohnung ging.
Niemand sollte Blindchen unterschaetzen, sie kommen erstaunlich gut zurecht, auch, wenn sie erst spaeter und dazu ploetzlich erblindeten.

Ob eine Zweitkatze von Anbeginn gut ist, oder erst, wenn der Kater sich eingelebt hat, ist schwer zu beantworten. Bei uns kam der Bruno ja zu einer Erstkatze und es klappte auf Anhieb, wobei Prissy eben sehr "muetterlich" und sozial veranlagt ist.
Auf jeden Fall sollte es eine soziale, ruhige, souveraene Katze sein, kein Jungspund und nicht dominierend.

Ich wuensche Euch alles Gute und eine glueckliche Hand mit dem Blindchen.🙂
 
:yeah:wowh.....vielen vielen Dank das ich schon so viele wirklich informative Tipps, Ratschläge, Erfahrungsberichte bekommen habe!
Ich werde mir alles zu Herzen nehmen!
Ich kann euch gar nicht sagen wie mich das erleichtert und auch ermutigt!
Vielen Dank!
Bin froh mich hier angemeldet zu haben und werd mich bestimmt immer wieder hier "blicken" lassen, vor allem dann wenn er erstmal bei mir ist.
Ich fahr jetzt zweimal die Woche ins Tierheim um mit ihm zu "kontakten", bis ich ihn dann Ende des Monats zu mir hole.
Ich hatte sogar heute schon das Gefühl das seine Aufmerksamkeitsspanne besser war als letztes Mal, er war unentwegt dabei die Ohren zu spitzen und mir zuzuhören, die Körperhaltung war entspannter und ich durfte ihn sogar am Kinn kraulen ohne das er sich wieder zurückgezogen hat.
Was für ein Süsser, obwohl ich ihn ja noch gar nicht richtig anschauen konnte weil er sich so zusammenkrümmt im Körbchen.
Nächstes Mal bring ich dann mal nen Pulli oä. mit damit er mit meinem Geruch auch vertraut wird.

Hallo Abraka, ich wohne in ner 50qm Wohnung mit ziemlich gleich grossen Räumen, keine Treppen.
Der Kater hat seine Augen noch. Aber danke für diese vielleicht in Zukunft wichtige Info!
Hallo Lulu`s Frauchen, im Tierheim haben sie ihm den Namen Robbie gegeben aber der passt nicht zu diesem sensiblen kleinen Wesen.
Ich muss ihn erstmal hier haben und ihn kennenlernen, dann bekommt er den Namen der zu ihm passt.
Danke an alle und schönen Abend!
 
Hallo Mollyso

Trau dich einfach.
Anfangs wird es warscheinlich etwas schwierig für euch beide sein.
Doch das wird sich ganz schnell geben.
Robbie wird sich schnell bei dir einleben und du wirst seine behinderung nicht mehr als beeinträchtigung empfinden.
Was er braucht ist kontinuität.
Das wird ihm sicherheit geben.

Das du ihn schon jetzt regelmäßig besuchst finde ich gut ,das hätte ich dir auch als Rat gegeben.
Wenn es möglich ist fahr ruhig 3-4 mal die Woche zu ihm.
Kann er sich wenn du da bist frei im Raum bewegen oder sitzt er dann auch im Käfig?
Mag er Leckerchen?
Damit kannst du dich gut bei ihm Einschlemen.

Ich würde mich freuen wenn du hier weiter berichten würdest.:yeah:
 
guten Morgen Birgitt,
danke für die Unterstützung!
das Katerchen lebt momentan in einem Käfig im Quarantäneraum, da darf ich nicht rein.
Er wird zu mir in einen anderen Raum gebracht in einem Kissen in das er sich ganz fest und eng zusammenkrümmt, das Köpfchen wird zwischen den Pfoten versteckt, die ganze Körperhaltung sagt "ich bin nicht hier, out of order, lass mich in Frieden."
Gestern hat er dann aber auf meine Ansprache reagiert, hat auch das Köpfchen in meine Richtung geschoben und die Öhrchen gespitzt, hören kann er gut.
ich durfte ihm auch das Kinn und am Hals kraulen, er mag es nicht wenn man ihn am Rücken streichelt, da zuckt er aber nur und zieht sich noch mehr zusammen, er wehrt sich nicht mit fauchen oder krallen, es ist als hätte er sich selbst aufgeben, teilnahmslos eben.
Mit Leckerlies hab ichs schon probiert, da schnüffelt er ein bisschen dran, bleibt aber ansonsten teilnahmslos und regungslos in seiner gekrümmten Haltung die doch so unbequem für ihn sein muss!
Da er in dieser Haltung ist würde ich ihn nie rausnehmen und mit ihm "schmusen" wie mit anderen Katzen.
Der muss selber langsam aus diesem Zustand rauskommen, das wird dauern, keine Ahnung, auch keine Ahnung ob das noch mal wird, die Mitarbeiterin im Tierheim meinte, "der Robbie ist wie ein Überraschungsei, man weiss nicht was aus ihm wird", tja das stimmt.
Da das ganze sich als sehr ungewiss darstellt habe ich natürlich auch meine Stunden wo ich denke das schaff ich nicht, ich traus mir nicht zu, weil ich auch eine schlimme Erfahrung mit meiner Lieblingskatze Molly machen musste, wo ich so sehr gekämpft hatte und zum Schluss doch verloren habe.
Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und so hab ich jetz auch Angst es könnte wieder schlecht ausgehen.
Aber wenn ich ihn so sitzen seh in diesem Käfig, wo er wahrscheins sein Leben fristen müsste, da fühl ich mich jetz in der Verantwortung....
Aber es ist gut dass ich mich hier angemeldet habe und so Unterstützung haben werde.
Danke, bis bald:yeah:
 
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Lise hat auch eine depressive Phase. Aber dann hat sie plötzlich den Schalter umgelegt. Aber sie hatte immer uns als vertraute Personen. Und ihre geliebte Schwester Emmy.
Für einem Kater im Tierheim ist die Situation um vieles schlimmer. Aber ich würde wetten, wenn er einmal über seinen Schatten gesprungen ist und sich traut, Vertrauen zu fassen, dann wird das wieder.
Wie lange das dauert, weiß man nie. Aber wenn er mal bei euch zur Ruhe kommt, merkt dass jetzt alles gut wird, dann taut er sicher auf!
Erste Anzeichen merkst du ja jetzt schon.
 
Das er jedesmal in einen anderen Raum gebracht wird ist ehr kontrproduktiv.
Das verschlimmert den Streß für Robbie natürlich noch zusätzlich.
Eigentlich müßten das die Pfleger im TH auch wissen.

Aber nichts desto trotz.
Mach dir erstmal keine alzugroßen Sorgen.
Die Situation im TH ist für die meisten Tiere purer Streß.
Wenn sie erstmal einzuhause gefunden haben und da zur ruhe kommen,sieht das ganze schon ganz anders aus.
Laß ihn die Zeit die er braucht.
Das wird schon.

Kennst du diese Federpuschel,besorg dir einen,damit kannst du vorsichtig versuchen ihn zu streicheln und erste spielversuche machen.

Meine damals 17 Jahre alte Gini hat im TH acht Monate im Käfig gesessen.Sie hat alles was zwei Beine hat bösartig attakiert.
Als sie kam hat sie anfangs auf dem Kühlschrank gewohnt,jedesmal wenn ich die Küche betreten habe hat sie mich angegriffen.Sie war komplett durch den Wind.
Es hat zwar einige Wochen gedauert aber sie ist wieder eine ganz normale verschmußte Katze geworden.
 
Bitte nicht böse sein, aber wie weit ist das Katerchen gesundheitlich in Ordnung.

Dieses "nicht über den Rücken streicheln" und "gekrümmt sitzten", erinnert mich stark an meine Katze mit Blasenentzündung.

Oder habe ich da was überlesen, oder spinn ich nur, lach.


Viel Glück für den Kleinen.
 
Das er jedesmal in einen anderen Raum gebracht wird ist ehr kontrproduktiv.
Das verschlimmert den Streß für Robbie natürlich noch zusätzlich.
Eigentlich müßten das die Pfleger im TH auch wissen.

Wie soll man denn Quaranataenekatzen sonst handhaben?
Oftmals sind die THs Dank den Vermehrern sowas von ueberfuellt, dass sogar gesunde Katzen in Kaefigen und Kennels leben muessen.

Bitte nicht böse sein, aber wie weit ist das Katerchen gesundheitlich in Ordnung.

Dieses "nicht über den Rücken streicheln" und "gekrümmt sitzten", erinnert mich stark an meine Katze mit Blasenentzündung.

Die Koerperhaltung und die Reaktion beim Streicheln lassen mich auch an Schmerzen denken. Ist der Kater gesund?
Ansonsten ist die Blindheit eine Umstellung, die er erst mal bewaeltigen muss, das geht nicht von jetzt auf gleich.

Leider bist Du darauf nicht eingegangen, aber ich wuerde dringendst eine Zweitkatze empfehlen. Und ansonsten wird er sich genauso wie eine gesunde, nicht behinderte Katze bewegen. Bruno klettert z.B. am Deckenspanner bis ganz oben hin (Foto), spielt und kuschelt mit den anderen, ist unser bester Fliegenfanger (und war in Florida unser bester Kakerlakenjaeger die sind da riiiieeesig gross), rennt, springt, man merkt es ihm kaum an.

Akustisches Spielzeug mag er gar nicht, aber die Kugelbahn oder zusammengeknuellte Notizzettel sind seine Welt. Federangel, Baelle, er macht alles sehr geschickt.

Als er im Kaefig im Heimlebte, tat es mir jedes Mal in der Seele weh, wenn ich ihn allein lassen musste und er sein Pfoetchen durchs Gitter steckte, um jemanden zu suchen.
(Ich hatte da bis zu 85 z.T. schwer kranke Katzen 4 mal pro Woche zu betreuen, Kaefige putzen, Klos reinigen, halt volles Programm, neben einen Vollzeitjob ausserorts. In D sind die TH-Mitarbeiter oft auch sehr gefordert, dazu kommt, dass ein Leben im Kaefig oder TH generell Stress ist und es darum sehr schwer ist, ein Tier korrekt einzuschaetzen.)

Du brauchst keine Zweifel an Dir zu haben; eine blinde Katze ist nicht schwerer zu "bemuttern" als eine "normale".
Und zur Ermutigung paar Bilder, die sagen mehr als alle Worte. Der blinde Bruno ist der Schwarz/weisse, voll integriert und voll ein Rabauke.

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Ganz ehrlich, wenn sicher ist, daß der Kater gesund ist, dann halte ich es für das Beste ihn so schnell wie machbar zu dir zu holen, weil da alles für ihn nur besser werden kann.
Diesen Einigeln kann auch einfach ein großes Schutzbedürfnis vor all den Einflüssen vor Ort sein, er kann sie ja nicht "fassen" und zuordnen, er möchte sich dem am liebsten entziehen. Deshalb glaube ich auch nicht, daß ihr dort vor Ort große Fortschritte machen könnt, jeder Tag in einem ruhigen Zuhause ist besser als dort.

Gib ihm dann erstmal einen Raum für sich, wo er in Ruhe "zu sich" kommen kann und nimm da Kontakt zu ihm auf indem du dich anbietest, aber laß den Kater auf dich zukommen, nicht andersrum - das bedeutet für ihn nämlich ein respektieren seines Distanzbedürfnisses und gibt ihm Sicherheit, so wächst Vertrauen.
Den Rest der Wohnung würde ich freigeben, sobald du ein gutes Gefühl hast, das kann schon am ersten Tag sein oder eben später, je nachdem.
Und dann würde ich zügig nach einem passenden Zweitkater suchen, denn ein guter Kumpel wird dem Kater vieles erleichtern.

Im Tierheim unter den Umständen mit Käfig, vielen fremden Menschen und Katzen, dem Lärmpegel, wird der Kater viel mehr Mühe haben zurechtzukommen, als in einer ruhigen Umgebung wie dann bei dir.
Ich habe bisher nur Katzen erlebt, die daheim aufgeblüht sind. Beide waren angeblich sehr ruhige Vertreter, nunja, nach dem einleben sind sie ausgelassene Miezen mit Bewegungsdrang geworden, nix Couchpotato, das ist ja auch schön so, doch daran sieht man auch wie sehr der Stress unter den Tierheimbedingungen (kein Vorwurf, es geht dort einfach kaum besser, die Umstände bringen es mit sich) schon "normalen" Katzen zusetzt.

Liebe Grüße
Karen
 
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Hazelcats,
An sich wuerde ich (OK, wer zu wenig Erfahrung hat, sollte dies nicht tun) die Katze auch krank nach Hause nehmen und zu Hause behandeln, aber ich dachte, der Urlaub der TE liegt fest und soll zur Eingewoehnung dienen.
Aber ich finde generell auch, je eher er in ein Zuhause kommt, desto besser.

Deinen Rat, den Kater einfach machen lassen, ihn nicht draengen, finde ich sehr gut, ebenso den Hinweis auf eine Zweitkatze tunlichst schnell, sowie er eingewoehnt ist.🙂
 
Danke für die vielen Anregungen und Tipps und natürlich die Fotos!
Nach allem was mir so geraten wird, mach ichs wahrscheinlich richtig, mein Gefühl sagt mir eben auch, mich ihm nicht aufzudrängen, ihn nicht zu bedrängen, und so werde ich es auch halten wenn er zuhause eingezogen ist, einfach warten und mich dezent anbieten und ihn nicht überfordern.
Eine Zweitkatze müsste dann vom Charakter sozial und offen sein aber erstmal muss ich ja sehen wie ER sich entwickelt.
wenn ich ihm gleich eine vor die Nase setze wäre er bestimmt erstmal überfordert und gestresst könnte ich mir vorstellen weil er sich zusätzlich zur neuen Umgebung auch noch mit einer anderen Katze auseinandersetzen muss, aber wissen tu ichs natürlich auch nicht.
Das ist ja nicht so einfach weil ich ja auch nichts über ihn weiss, man sagte mir nur dass er total ängstlich ist und schreckhaft und man habe es dort noch nicht versucht ihn mit anderen zusammen zu tun weil die Räumlichkeiten zu klein sind und er hilflos den anderen ausgesetzt wäre.
Es wird auch dann nicht einfach mit einer Zweitkatze weil es soll ja passen, da ist nix mit "mal versuchen und wenns nicht klappt dann....."
Die im tierheim zuständige Dame für Katzen rät mir, ihm erstmal Zeit zu geben, sich einzuleben, sich zu arrangieren mit der Blindheit und dann, später könnte man sich Gedanken darüber machen ob man ihm überhaupt eine Zweitkatze zugesellt.
Da wir grad beim Thema sind, es gibt doch bestimmt auch Foren oder Vermittlungsstellen von Wohnungskatzen wo aber die Leute die betreffenden Katzen gut kennen und einschätzen können Oder??
Also quasi wer verträgt sich mit wem und so.....
 
Die Menschen die Pflegestellen betreiben kennen ihre Tiere sehr gut und können Sie genau einschätzen.
Wenn du hier im Forum bei Notfellchen ein Gesuch aufgibst und genau beschreibst worum es geht, werden dir geeignete Kandidaten vorgestellt
 
danke Ottilie für diese sehr hilfreiche Info, so werd ichs machen!
Danke für die Erfahrungen die ihr mit euren Hausgenossen macht, fühl mich gut aufgehoben hier!:yeah:
 

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