Unfall-Wildchen-Kater Taylor - beide Hinterbeine betroffen

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Taskali

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So - nun mache ich für Taylor hier mal einen Austauschthread auf, um speziell Leute mit Handicat-Erfahrung, die bei mir im Pflegithread nicht mitlesen um Hilfe und Meinungen zu bitten.

Es geht um diesen Spatz hier:

072_zpslinqeojj.jpg



Taylor ist ca. 2 Jahre alt, war vermutlich bisher Wildchen oder Hofkatze ohne Menschenkontakt und ich hab ihn vor 4 Wochen Nachts angefahren von der Straße gesammelt und in eine TK gebracht. Seit 1 Woche ist er jetzt bei mir auf meiner PS.
Beide Hinterbeine sind vom Unfall betroffen, Blase und Schwanzwurzel in Ordnung. Das eine Hinterbein war aus der Hüfte herausgerissen - da wurde der Femurkopf entfernt um das in Ordnung zu bringen. Das andere Hinterbein hatte einen offenen Splitterbruch im Kniegelenk. Da wurden Gelantinekapseln eingesetzt, die gut gewirkt haben, das Gelenk scheint wieder zu werden. Die Wunde machte Sorgen mit der Wundheilung, da das Gelenk komplett offen liegt. Aber seit er bei mir ist geht es aufwärts, da er nun das Kaklo benutzt und nicht mehr in seine Schlafhöhle pieselt und die Wunde somit nicht mehr strändig Uringetränkt wird. Das Bein ist wegen der Wunde Bandagiert, aber er benutzt es voll mit.
Das Problem liegt jetzt im Hüftgelenksbein. Dort scheint es Nervenschädigungen zu geben, er hat nach Aussage der TÄ ab dem Fersenbein kein Gefühl drin. Er benutzt das Bein mit, stützt sich zum Teil darauf ab, aber kann die Zehen nicht steuern und steht dann so, wie der Fuß fällt - was oft dann auf den gekrümmten/umgeknickten Zehen ist. Das Bein ist insgesamt noch sehr wacklig und weich. Da ihm das zu wacklig ist, will er dann das gesamte Unterbein aufsetzen, kann aber ja das verbundene andere Bein nicht mit einknicken und würde somit dann schief stehen und müßte das Hauptgewicht auf dem gelähmten Fuß haben, was nicht geht und somit fällt er um. Ist er in Hektik, dann schleift er das Bein hinter sich her und humpelt nur auf dem anderen.
Er ist trotz allem recht agil, bewegt sich im Raum umher, ist munter und will sogar die Spielangel fangen. Anfaßbar ist er nur unter fauchendem Protest, also Physio usw. wären noch ein Kunststück, aber ich arbeite an der Zähmung, blinzeln kann er schon super und Leckerlies aus der Hand nehmen auch.

Meine Frage richtet sich nun an Leute mit Erfahrung solcher Fälle: was kann ich tun, um es ihm zu erleichtern, um die Nerven anzuregen usw. Was macht Sinn, wie geht man vor in solchen Fällen?
Mit Wildchen kenne ich mich aus - mit Unfallfolgen und Nervenschädigungen nicht...
 
A

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Bei NervenSchädigungen auf jeden Fall Vitamin B zwölf geben
 
Ja, aber in welcher Form?
Ich hab gelesen, daß es gespritzt werden muß, da oral bei Katzen wirkungslos ist. Und das Spritzen soll wohl sehr schwierig sein, da es stark brennt...
Ist dem so, daß nur gespritzt hilft? Oder hilft doch auch oral?
 
Dann hatte mir die liebe Professor diesen Link hier eingestellt:

http://www.safebrace.de/orthetik3.htm

Das sieht mir eigentlich genau nach dem aus, womit man Taylor helfen könnte - was meint ihr? Wer hat mit sowas Erfahrung? Macht das Sinn? Oder wird es mit 2 bandagierten Beinen dann für ihn nur noch schwieriger?
 
So, ich erwähne es dann an dieser Stelle auch nochmal:

Vitamin B12 wird auch sehr häufig für CNI und Pankreatitis Patienten empfohlen und benötigt.

Dafür wird dann in der Regel entweder ein Vitamin B-Complex Pulver, oder aber die Vitamin B12 Folate E Kapseln von Pure Encapsulations empfohlen:

https://www.vitalabo.de/pure/b12-folate-e?gclid=CPLdwPXp5McCFQHkwgodZLQL2Q

(falls ich so einen shop-link nicht einstellen darf, sorry, dann einfach rauslöschen)

Der Grund hierfür ist, das in den Complex-Pulvern und auch bei dem encapsulations, das Vitamin B12 als Methylcobalamin vorliegt, die "aktivierte" Form von B12, und ich glaube, das zusätzlich die Folsäure nötig ist, wenn ich mich noch recht erinnere, um das B12 verstoffwechseln zu können.

Die Spritzen sind mit Sicherheit nicht schön und müssten alle 2 Tage gegeben werden, Timmi hat sie eine Zeitlang bekommen, und wir mussten ihn jedesmal gut festhalten... nur, wenn es mit Infusionen kombiniert wurde, ging es für gewöhnlich... (die TA hat das Vitamin dann in die Stelle gespritzt, wo dann die ganze Flüssigkeit grad war...)
 
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Dann hatte mir die liebe Professor diesen Link hier eingestellt:

http://www.safebrace.de/orthetik3.htm

Das sieht mir eigentlich genau nach dem aus, womit man Taylor helfen könnte - was meint ihr? Wer hat mit sowas Erfahrung? Macht das Sinn? Oder wird es mit 2 bandagierten Beinen dann für ihn nur noch schwieriger?

Was ähnliches wollte ich dir auch vorschlagen.

Vitamin B 12 wurde ich dir auch empfehlen.
Spritze hält je nach dosierung auch länger vor.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das das Preperat das ich bekommen nicht brennt.🙂
 
Sprich mal TÄ auf das Vit B 12 an, mir wurde von verschied. TÄ gesagt, dies würde nichts bringen.

Kommst du an den Spatz soweit ran, dass du ihn zum Nerven anregen mit einer sanften Bürste bürsten kannst?
 
Vit B12 ist auf dem Weg zu mir - ob was bringt oder nicht - keine Ahnung, aber unversucht möchte ich es nicht lassen...

rlm: Sanftes bürsten wäre mir denk ich möglich - was für eine Bürste sollte es sein? Welche Sorte würdest du dafür empfehlen?

Ich werde die TÄ'in heute beim Verbandswechsel mal auf den Flexiverband ansprechen, was sie dazu sagt, ob sinnvoll oder eher hinderlich, weil dann beide Beine verbunden
 
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Ja, auf jeden Fall Vitamin B.
Ich habe für meine Ziege das Vitamin B in flüssiger Form bekommen.
Der TA hat gespritzt und sagte, wir sollen das oral geben (zu zweit eine Ziege mit dem Zeug spritzen kann man vergessen). Außerdem ist es zum Spritzen nicht mehr zugelassen, nur noch für die orale Gabe.
Auf der Flasche stehen aber alle möglichen Tierarten drauf, vom Pferd bis zum Ziervogel. Von daher weiß ich nicht, ob es bei Katzen wirklich nicht oral wirkt.

Ich weiß ja von unserem Tierheim, daß solche Nachbehandlungen bei Scheuchen wirklich eine Herausforderung sind.
 
Bei Menschen wird B12 auch zur Nervenregeneration gegeben. Ein Bekannter hatte die auch als Tablette.


Übungen die du machen könntest wären z.B.

Bürstenarten: verschiedene von weich bis hard. Kannst auch mal eine Zahnbürste nehmen. Es sollen ja durch die Berührungen die Nerven stimuliert werden.

Jaqueca arbeitet sogar mit einer elektrischen Zahnbürste (Stimulation durch die Vibration und die Borsten).

Oder z.B. Igelbälle, Stoffe mit rauhen Oberflächen (z.B. Sisal, Waschhandschuhe etc.) Massageroller, warm/kalt Reize

Krankengymnastische Übungen, Massagen, Durchkneten, leichter Druck auf die Pfote von unten, Pfotenbewegung des Hochhebens per Hand machen.

Wenn er anfassen dann zu lässt, könntes du Laufübungen machen - als das Pfötchen korrigieren bei der Stellung.

Ansonsten: durchkneten, streicheln, dehnen, auch mal leicht zwicken. Auch mal die TÄ fragen wegen elektrischer Stiumulation.
 
Tina: Super - da sind tolle Ideen bei, von denen ich bestimmt was umsetzen kann. Er fängt jetzt an zugänglich zu werden, ich denke im Liegen komme ich an sein Pfötchen ran. Ihn im Laufen anfassen um zu korrigieren wird nicht gehen - da müßte ich eher mit Parcours und Leckerlies was machen, wenn wir soweit sind, daß er sich offen in meiner Gegenwart bewegt.

Ich glaub ich werde demnäxt mal ne Taylor-Einkaufstour starten... 😉
 
In so einer Katzensendung hatten sie auch mal gezeigt, wie man den Hinterkörper mit einem breiten Band hoch hebt, damit die Katze vorne laufen kann ohne sich so wahnsinnig anstrengen zu müssen
 
Wie gut ist er denn im Laufen wirklich?

Sonst hätte ich gesagt man könnte doch zb auch unterschiedliche Unterlagen auslegen. Was rauhes, Stroh, Sisal, was weiches, Wolldecken usw...und auch die Pfoten von unten zu reizen...
 
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Auslegen ist schlecht - erstmal ist der Raum nicht groß und dann kennt er bisher kein Kaklo und es war eine große Kunst ihn dazu zu kriegen die Kaklos so halbwegs als diese anzuerkennen - sprich: er pieselt eigentlich noch auf alles drauf, was auf dem Boden liegt und sich dafür anbietet als Kaklo genutzt zu werden - und das er durch Pfützen tappst muß zwingend vermieden werden, da oberstes Gebot ist, daß der Verband trocken bleibt, damit die Kniegelenkswunde heilen kann...
 
Okay, dann ist das zzt natürlich eher Quatsch...War nur so ein Gedanke ...
 
Gestern war ja bei Taylor wieder Verbandswechsel und als ich der Ärztin von meinen Beobachtungen, daß er den gelähmten Fuß gern aufsetzen wollen würde berichtet hab, hat sie von sich aus vorgeschlagen, den Fuß einfach mal probehalber auch zu bandagieren, um zu gucken, ob er damit dann besser klarkommt. Und ich denke das mit der Bandage war genau richtig. Er ließ sich gestern zum spielen wieder aus dem Karton locken, stand aber leider dann so, daß er genau frontal zu mir stand, ich also nicht gut sehen konnte, wie doll er das Bein mit aufsetzt - aber er ist defintiv langsam rausgelaufen und nicht auf einem Hinterbein gehüpft und stand dann ganz lange komplett aufrecht. Als ich ihn dazu bringen wollte etwas seitwärts zu gehen, damit ich besser sehen kann wie er die Füße koordiniert, hat er leider den Oberkörper nur mitgedreht und die Hinterbeine nicht und hatte dadurch dann zuviel Gewicht auf dem kaputten Bein und ist hinten wieder umgefallen. Mein Eindruck ist, daß er das kaputte Bein unterstützend mit einsetzt, aber eben (noch?) kein großes Gewicht drauf tragen kann. Aber durch die Bandage klappt das denk ich jetzt mit dem unterstützen deutlich besser, so daß er insgesamt sicherer steht.
Das zeigt nämlich auch sein Kaklo-Verhalten: heut Nacht war fast gar nix mehr draußen gelandet - und: er hat zum ersten mal gescharrt! Ich denke da er nun hinten etwas sicherer steht, kann er eben auch eine Vorderpfote mal kurz entbehren - das wird vorher wahrscheinlich nicht möglich gewesen sein.

Sollte sich mein Eindruck so bestätigen, dann werde ich ihm so eine Flexbandage kaufen, damit ich sie auch selbstständig ab und ran machen kann. Bei der festen Bandage jetzt kann ich ja sonst keine Übungen und dergleichen mit ihm machen.
 

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