Anämie - Hilfe mit Blutbefunden

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Hallo Ihr Lieben,

ich bin ja jetzt dank unserer Großbaustelle Samson nicht ganz ohne Erfahrung mit Blutbefunden, aber für unsere kleine, sehr kranke Streunerin Antonia, die im Moment in Athen in TÄ Behandlung ist und die wir gern zu uns holen würden, wenn sie gesund wird, bin ich doch etwas überfordert.

Die TÄ dort hat wie schon andernorts gesagt FIP in den Raum gestellt, aber ein Prof der Uni Gießen sagt, dass sich das aus den vorliegenden Befunden nicht klar ableiten lässt.

Das Blutbild hat zwar Werte, mit denen ich vertraut bin, aber deutlich weniger als ich kenne. Dafür gibt es zwei weitere Befunde, aus denen ich gar nicht schlau werde - nur Graphen, Punkte und Abkürzungen.

Die Katze hat starken Schnupfen, eine Schwanzverletzung, hatte Flöhe und Würmer, hat noch Hautpilz.

Wer kann mir auf die Sprünge helfen?

Erst mal das BB; das ist auf griechisch, deswegen übersetze ich:


Albumin 2,75 (3-4,6)
Harnstoff 14,4 (18-41)
y-GT 1,9 (1,3-5,1)
Kreatinin 1,02 (0,7-2,2)
Gesamtproteine 9,2 (5,5-7,7)
SGOT/AST 76,81 (26-43)
SGPT/ALT 41,76 (6-83)
FIP - type 1 (IFA IgG) 1/800

Ok, die anderen Befunde sind mit ca 255 KB zu groß zum Anhängen, stelle ich gerade fest... Wie mache ich das jetzt bei pdf?




 
A

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Beim Blutbild einstellen kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Der hohe Gesamtprotein-Wert könnte darauf hindeuten, dass Antonia dehydriert ist, da würde ich mal das Thema Infusionen ansprechen.
 
Liebe Silvia,

am Tropf ist sie hin und wieder schon. Allerdings haben wir definitiv noch irgend eine andere Baustelle, der Hämatokrit ist nämlich bedrohlich niedrig. Mal sehen, ob ich die Befunde doch noch eingestellt kriege...
 
Lade es doch über picr.de hoch, da kannst du die Größe selber bestimmen.
 
Ok, also es bleibt wohl nichts ausser Abtippen. Dadurch fehlen die Graphen natürlich und Normwerte haben diese Befunde nicht, sie haben nur jeweils ein L oder H für low oder high.

Also erst mal der ältere Befund vom 21 Mai:

Sample Selectivity: CBC/DIFF/RETIC
Routine CBC

WBC (H) 35,88 x10/3 cells uL
RBC 6,02 x10/6 cells uL
HGB 9,4 g/dL
HCT (L) 27,2 %
MCV 45,2 fL
MCH 15,6 pg
MCHC (H) 34,5 g/dL
CHCM (H) 35,4 g/dL
CH (H) 16,0 pg
RDW 16,2 %
HDW (H) 3,37 g/dL
PLT 534 x10/3 cells/uL
MPV 13,1 fL


Routine WBC Differential (hier gibt es jeweils getrennt Angaben zur absoluten Anzahl (#) und zu den Prozenten (%) und jeweils getrennt H oder L um Abweichungen anzuzeigen

WBC % keine Angabe, # (H) 35,88 x10/3 cells/uL
Neut % (H) 83,1 # (H) 29,83 x10/3 cells/uL
Lymph % (L) 10,2 # 3,66 x10/3 cells/uL
Mono % 2,1 # 0,76 x10/3 cells/uL
Eos % 4,2 # 1,52 x10/3 cells/uL
Baso % 0,2 # 0,06 x10/3 cells/uL
LUC % 0,1 # 0,04 x10/3 cells/uL
LI
MPXI # 20,5
WBCP # 36,38 x10/3 cells/uL


Additional Routine Parameters

%Blast Suspect 0,0
%Hyper 7,9
%Hypo 1,2
%Macro 0,1
%Micro 0,0
RBC Fragments 0,03 x10/6 cells/uL
RBC Ghosts 0,04 x10/6 cells/uL
Neut X 13,4
Neut Y 29,6
MNy 11,5
%MN 8,2
%PMN 91,5
Cellular HGB 9,6 g/dL


Routine Retic

Retic % 0,18 #(L)10,9 x10/9 cells/L
CHr # 20,3 pg
CHm # 17,2 pg


Morphology Flags: hier sind die meisten Felder leer, also nehme ich nur die auf, die was verzeichnet haben:

Hyper +
HC VAR ++

Der Rest sind Diagramme, die ich schlecht abschreiben kann 🙁

Der Befund vom 1. 6. folgt, sieht leider schlechter aus.
 
Ok, hab das zweite jetzt mal über picr reingehängt, mal sehen, ob das so klappt:

25764488fy.jpg
 
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Ok, da das geklappt hat, hier noch mal den älteren Befund.

25764510pw.jpg
 
Du hast natürlich Recht, Frau Freitag, auch wenn das Röcheln immerhin besser wird.

Noch mal an alle die sich mit Anämie auskennen zu den Befunden:

eine starke Anämie liegt ja vor, aber immerhin sind die Reticulozyten, wenn ich das richtig sehe, vom 21.05. bis jetzt stark gestiegen, das heisst, da regeneriert sich jetzt mehr als vorher, oder?
Heisst das, das Schlimmste an der Anämie könnte bereits überstanden sein und es geht jetzt bergauf? Oder sind die Retikulozyten dafür immer noch sehr niedrig?

Oh, und wenn jemand Erfahrungswerte hat wie dramatisch diese Befunde nun sind, wäre das auch sehr hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

also mir als Anämie Erfahrene sozusagen fällt erstmal der niedrige Hämoglobin Wert in Kombination mit dem nierdrigen Hämatokrit auf.
Ich kann nicht erkennen ob die Retikulozyten absolut angegeben sind oder nur prozentual.
Und wo sind die Leukozyten?
Wie alt ist die Katze?
"Nur" erhöhte Retikulozyten bedeuten nicht automatisch, dass die Anämie sich auf dem Weg der Besserung befindet, bzw., dass es überstanden ist.
Es deutet in der Tat eher auf eine regenerative Anämie hin, aber ich sehe nirgends eine absolute Retikulozytenzahl.
Denn um zu wissen ob eine nicht regenerative oder regenerative Anämie vorliegt muss man die Retikulozytenzahl absolut bestimmen.
Eine Anämie kann die verschiedensten Ursachen haben:
Es kann autoimmunbedingt sein (autoimmun hämolytische Anämie), eine innere Verletzung/Blutung kann vorliegen, Krebs..
Wurde sie mal auf Parvo untersucht?
Also sprich:
Katzenseuche?
Das ist in Ländern wie Griechenland wohl nicht selten und hat wohl ähnliche Symptome wie FIP.
Wurde der Kot untersucht?
Durchaus möglich, dass diese Anämie auch von einer schweren Infektion wie z.B. Parvo kommen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine Hilfe.

Und wo sind die Leukozyten?

Ich habe mir zusammengereimt, dass WBC (white blood count) wohl die Leukozyten sind; ziemlich weit oben links.
Wie alt ist die Katze?

Ca 8 bis 9 Monate geschätzt

"Nur" erhöhte Retikulozyten bedeuten nicht automatisch, dass die Anämie sich auf dem Weg der Besserung befindet, bzw., dass es überstanden ist.
Es deutet in der Tat eher auf eine regenerative Anämie hin, aber ich sehe nirgends eine absolute Retikulozytenzahl.

Das unter #ist meines Erachtens die Anzahl, das wäre dann jetzt 60,9
Denn um zu wissen ob eine nicht regenerative oder regenerative Anämie vorliegt muss man die Retikulozytenzahl absolut bestimmen.


Wurde sie mal auf Parvo untersucht?
Also sprich:
Katzenseuche?
Das ist in Ländern wie Griechenland wohl nicht selten und hat wohl ähnliche Symptome wie FIP.

Nein. Sie hat aber eigentlich auch keine Symptome, die spezifisch auf FIP oder Parvo deuten. Kein Fieber, kein Erguss. Sie hat aber eine (abheilende) Lungenentzündung. Auf FIP hat sich die Ärztin wegen des Coronatiters in Kombi mit der Hämatologie eingeschossen, aber der Experte meinte dazu, der Titer sei eigentlich kein besonders guter Indikator und er sieht insgesamt keinen klaren FIP Verdacht. Symptome sind im Wesentlichen alle in den Atemwegen.

Wurde der Kot untersucht?
Durchaus möglich, dass diese Anämie auch von einer schweren Infektion wie z.B. Parvo kommen könnte.

Ist nicht untersucht worden. Ich behalte es aber als weitere Möglichkeit im Kopf.

Wenn es generell von schweren Infektionen kommen kann, kommt dann nicht auch der Katzenschnupfen als Ursache in Frage?
 
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was die leukozyten angeht, die erhöhten, bin ich der meinung, dass diese eben auch durch die lungenentzündung ausgelöst werden können.

hinsichtlich der restlichen werte, wie auch schon privat geschrieben, bin ich kein experte, auch nicht betreffs der anämie.

vielleicht hilft das hier ja:
http://www.laboklin.de/pdf/de/news/laboklin_aktuell/lab_akt_1006.pdf
hier kannst du im buch blättern (suche DIREKT im buch ist seitlich links) - es sind viele seiten ungesperrt und somit zugänglich:
https://books.google.de/books?id=Dt...D0gQ6AEIHDAA#v=onepage&q=anämie katze&f=false
der horzinek ist nur teilweise im netz abrufbar, ich hätte ihn aber zuhause, falls du etwas brauchst:
https://books.google.de/books?id=mv...D0gQ6AEIKzAD#v=onepage&q=anämie katze&f=false
hier auch noch ein fachbuch:
https://books.google.de/books?id=Ya...D0gQ6AEIITAB#v=onepage&q=anämie katze&f=false
und nochmal eins:
https://books.google.de/books?id=CV...D0gQ6AEIQjAH#v=onepage&q=anämie katze&f=false

diese seite hier ist SEHR gut und seriös mit wissenschaftlichen quellen belegt, allerdings ist sie die erste anlaufstelle für cni-katzen. trotzdem gibt es einen langen abschnitt über anämien, der recht verständlich geschrieben ist und mit diversen links und quellen versehen:
http://www.felinecrf.info/anaemie.htm

und dann noch ein kurzer absatz dazu von dem von mir (und nicht nur von mir 😉) hochgeschätzten dr. rieker aus ravensburg:
http://www.kleintierspezialisten-ra...aerzte/fachartikel/anaemie-bei-der-katze.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Georgia, schön, dass du wieder da bist und toll, dass du dich der Kleinen so annimmst 🙂

Silvia schrieb ja schon, Dehydration und du hast geantwortet, sie ist mal am Tropf. Ich erinnere an Mogli von Tanja 2014, der hatte eine Anämie, weil er am Tropf war und sein Blut, laienhaft ausgedrückt, verwässert ist. Das kann durchaus zu solchen Werten führen.
Infusion braucht sie trotzdem, ich würde es aber subcutan geben lassen und dann lieber kleine Mengen (50ml), dafür aber jeden Tag.
Hier mal ein Zitat:

"Hämatokrit gibt den Anteil aller festen Bestandteile im Gesamtblut an.
Feste Bestandteile sind rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) sowie die Blutplättchen (Thrombozyten)."
Quelle: http://www.strasserhof-online.de/html/blutbilder_lesen.html

Ohne Referenzwerte ist es natürlich fast unmöglich genaueres zu sagen, weil was bedeutet Low oder High? Gibt es da auch very low und very high?

Auf jeden Fall drücke ich fest die Daumen, dass die Maus es schafft und es ihr bald besser geht.
 
Danke Euch beiden. Ich habe letzte Nacht auch noch lange gelesen und meine, mir jetzt sicher zu sein, dass Antonia eine leicht regenerative hämolytische Anämie hat.

Aber damit stecke ich jetzt fest; als mögliche Ursachen werden von Dr. Rieker gelistet:

immunbedingt, Infektionen (Hämoplasmen, FeLV, FIP, Sepsis), hereditär (Pyruvatkinasemangel, erhöhte osmotische Fragilität der Erythrozyten), Medikamente (Antibiotika, Thyreostatika), Alloantikörper (Transfusion, neonatale Isoerythrolyse), Giftstoffe (Zwiebeln, Frostschutzmittel, Rizin, Schlangenbiss), metabolisch (Hypophosphatämie).

Was mache ich nun diagnostisch und therapiemäßig damit?

Giftstoffe fände ich jetzt mal unwahrscheinlich, immerhin sitzt sie seit mehr als 2 Wochen unter Beobachtung.

immunbedingt ist eine Ausschlussdiagnose, sollte also fast letzte Wahl sein.

Infektionen: wenn es Hämoplasmen wären sollte das Doxy meinem Verständnis nach auch dagegen wirken. Nachzuweisen sind Hämobartonellen wohl im Allgemeinen, wenn bereits mit Doxy therapiert wird, nicht. Also abwarten?

FeLV - ist ja angeblich negativ getestet.

FIP - steht wohl doch immer noch im Raum, ist aber auch schwierig weiter zu diagnostizieren da wenn = trockene Form. Kein Fieber spricht dagegen. Biopsie wäre eine Möglichkeit...

Sepsis - das finde ich jetzt interessant, da sie eine Schwanzverletzung hat, würde das auch ganz gut passen... Aber: da scheint diagnostisch eine Bakterienkultur vom Blut angesagt zu sein und als mögliche Erreger kommt so ziemlich alles in Frage. Wo fange ich damit überhaupt an? Da bräuchte ich wohl fachkundige Beratung...

Da sie keine Transfusion gehabt hat fallen Alloantikörper raus, außer, wenn sie eben gegen ihre ungeborenen Kitten auch 'allergisch' sein könnte. Ich habe auf Anhieb nur den umgekehrten Fall gefunden, aber wer weiß?

Pyruvatkinasemangel fand ich letzte Nacht beim Lesen auch eher unwahrscheinlich, weiß*aber nicht mehr, warum, sorry.

Insgesamt finde ich eine Infektion am plausibelsten. Nun bräuchte ich jemanden der mir a) sagen kann, ob neben den genannten typischen Ursachen in Ausnahmefällen eine schwere Infektion der oberen und unteren Atemwege auch eine hämolytische Anämie auslösen kann - falls ja wäre noch ein paar Tage Doxy geben und schauen, wie es sich entwickelt, vielleicht gar nicht so falsch; und b) mir sagt, auf welche Erreger man die Bakterienkultur des Blutes testen könnte, wenn man eine macht (könnte man ja parallel mit dem Abwarten machen lassen).

Mittelmeerkrankheiten schwirren mir auch noch im Kopf rum, da habe ich aber noch nicht raus, wie die sich nun zur Anämie verhalten.

Wäre die Katze hier, würde ich mit diesen konkreten Fragen zum TA gehen und nichts entscheiden, bevor ich nicht mit der gemeinsam mit TA entwickelten Vorgehensweise zufrieden wäre. Aber aus der Ferne muss ich da schon mit noch konkreteren Anliegen kommen, so mit 'ich möchte Untersuchung xyz'.

Unsere TÄ hier ist eigentlich nicht so die Labordiagnostikerin, an ihr schätze ich vor allem, dass sie einen sehr guten Blick für die Tiere hat, aber das fällt ja nun weg... Diagnostisch berät sie sich mit der TK in Ahlen, die haben Mio letztes Jahr gut versorgt aber auch gleich auf FIP getippt bei ihm, was er nun im Rückblick nicht hatte, deswegen bin ich da auch leicht skeptisch.

Leider muss ich jetzt auch erst mal 6 Stunden mit dem Zug nach Hause pendeln und kann so lange nichts machen 🙁
 
Bei Anämie lese ich immer wieder, dass unterstützend B12 empfohlen wird.
 
Aber damit stecke ich jetzt fest; als mögliche Ursachen werden von Dr. Rieker gelistet:

immunbedingt, Infektionen (Hämoplasmen, FeLV, FIP, Sepsis), hereditär (Pyruvatkinasemangel, erhöhte osmotische Fragilität der Erythrozyten), Medikamente (Antibiotika, Thyreostatika), Alloantikörper (Transfusion, neonatale Isoerythrolyse), Giftstoffe (Zwiebeln, Frostschutzmittel, Rizin, Schlangenbiss), metabolisch (Hypophosphatämie).
Das sind nur wenige von vielen möglichen Auslösern einer immunbedingten HÄMOLYTISCHEN Anämie.


Was mache ich nun diagnostisch und therapiemäßig damit?

Giftstoffe fände ich jetzt mal unwahrscheinlich, immerhin sitzt sie seit mehr als 2 Wochen unter Beobachtung.

immunbedingt ist eine Ausschlussdiagnose, sollte also fast letzte Wahl sein.

Ja, an ein autoimmunes Geschehen sollte immer erst gedacht werden wenn alles andere ausgeschlossen wurde, aber immunmediiert(nicht autoimmun sondern durch eine Krankheit ausgelöst) ist durchaus möglich und auch sehr sehr oft der Fall.


Infektionen: wenn es Hämoplasmen wären sollte das Doxy meinem Verständnis nach auch dagegen wirken. Nachzuweisen sind Hämobartonellen wohl im Allgemeinen, wenn bereits mit Doxy therapiert wird, nicht. Also abwarten?

Es kommt darauf an wie oft täglich (1 oder 2 mal) das Doxy gegeben wurde und vor allem in welcher Dosierung.

FeLV - ist ja angeblich negativ getestet.

FIP - steht wohl doch immer noch im Raum, ist aber auch schwierig weiter zu diagnostizieren da wenn = trockene Form. Kein Fieber spricht dagegen. Biopsie wäre eine Möglichkeit...

Sepsis - das finde ich jetzt interessant, da sie eine Schwanzverletzung hat, würde das auch ganz gut passen... Aber: da scheint diagnostisch eine Bakterienkultur vom Blut angesagt zu sein und als mögliche Erreger kommt so ziemlich alles in Frage. Wo fange ich damit überhaupt an? Da bräuchte ich wohl fachkundige Beratung...

Da sie keine Transfusion gehabt hat fallen Alloantikörper raus, außer, wenn sie eben gegen ihre ungeborenen Kitten auch 'allergisch' sein könnte. Ich habe auf Anhieb nur den umgekehrten Fall gefunden, aber wer weiß?

Pyruvatkinasemangel fand ich letzte Nacht beim Lesen auch eher unwahrscheinlich, weiß*aber nicht mehr, warum, sorry.

Insgesamt finde ich eine Infektion am plausibelsten. Nun bräuchte ich jemanden der mir a) sagen kann, ob neben den genannten typischen Ursachen in Ausnahmefällen eine schwere Infektion der oberen und unteren Atemwege auch eine hämolytische Anämie auslösen kann - falls ja wäre noch ein paar Tage Doxy geben und schauen, wie es sich entwickelt, vielleicht gar nicht so falsch; und b) mir sagt, auf welche Erreger man die Bakterienkultur des Blutes testen könnte, wenn man eine macht (könnte man ja parallel mit dem Abwarten machen lassen).

Mittelmeerkrankheiten schwirren mir auch noch im Kopf rum, da habe ich aber noch nicht raus, wie die sich nun zur Anämie verhalten.

Zb Infektionserreger wie Babesien oder Ehrlichien können eine (sekundäre) immunvermittelte Anämie zur Folge haben.
Diese Mittelmeererkrankungen gehen genau wie die Hämobartonellen leider sehr oft Hand in Hand mit dieser Anämieform. Werden die Infektionserreger elinimiert regeneriert sich in fast allen Fällen die Anämie auch wieder.


Wäre die Katze hier, würde ich mit diesen konkreten Fragen zum TA gehen und nichts entscheiden, bevor ich nicht mit der gemeinsam mit TA entwickelten Vorgehensweise zufrieden wäre. Aber aus der Ferne muss ich da schon mit noch konkreteren Anliegen kommen, so mit 'ich möchte Untersuchung xyz'.

Unsere TÄ hier ist eigentlich nicht so die Labordiagnostikerin, an ihr schätze ich vor allem, dass sie einen sehr guten Blick für die Tiere hat, aber das fällt ja nun weg... Diagnostisch berät sie sich mit der TK in Ahlen, die haben Mio letztes Jahr gut versorgt aber auch gleich auf FIP getippt bei ihm, was er nun im Rückblick nicht hatte, deswegen bin ich da auch leicht skeptisch.

Leider muss ich jetzt auch erst mal 6 Stunden mit dem Zug nach Hause pendeln und kann so lange nichts machen 🙁

Könntest du denn auch mal in Erfahrung bringen welche Medikamente bzw Wirkstoffe Antonia alles bekommen hat?
Penicillin zb kann auch eine sekundäre immunvermittelte Anämie auslösen.
 
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Sie hat kein Penicillin bekommen.
Danke für die Erklärung wg autoimmun. Aber dann suchen wir wg immunvermittelt trotzdem erst mal die auslösende Krankheit, richtig?

Also könnte man

1) auf Mittelmeerkrankheiten testen lassen
2) Blutkultur wg Sepsis

Und danach weiter sehen?
 
Nachtrag Doxy gibts als Depot, die TÄ dort scheint ausschließlich mit Depot zu arbeiten.
 
Schau mal hier sind fast alle Ursachen für eine Anämie aufgeführt, auch alle Arten einer Anämie und auch Behandlungsmöglichkeiten.

http://www.katzeninfo.com/Gesundheit/Anamie/anamie.html

Ist es möglich Leberwerte zu bekommen? Oder kann man vielleicht das Blutserum gekühlt nach Österreich oder Deutschland bringen (ist weit hergeholt, aber vielleicht eine Möglichkeit)?
 
Ich weiß wie schwierig die Situation ist wenn die Katze noch im Ausland sitzt und man wahrscheinlich auch nicht regelmäßig über Therapien/Befunde Bescheid bekommt bzw man ist einfach nicht vor Ort.

Doxy als Depot, das wäre für eine Hämobartonellen-Therapie unüblich. Da weiß ich nicht ob das ausreicht. Aber wenn die Tierärztin nur mit Depot arbeitet kann man da wohl nichts ändern, oder?

Es kann sein dass weitere Tests negativ ausfallen weil sie ja schon mit Antibiotika vorbehandelt wurde.
Was aber zb mal direkt in der Tierarztpraxis gemacht werden könnte wäre ein Untersuchung eines Blutausstriches (auf einem Objekträger). Bei einer immunmediierten Anämie kann man da schon sehr deutlich eine Agglutinationsreaktion beobachten.
Dann hättet ihr zumindest Gewissheit ob Antikörper gegen die Erythrozyten vorhanden sind.
 

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