Knopf
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 12. Oktober 2009
- Beiträge
- 274
Unsere kleine, schwarze Katze hat nach einer Zahnbehandlung unter Vollnarkose bestürzend abgebaut.
Zahnbehandlung war am Montag, sie schien sich recht schnell zu erholen, abgesehen davon dass ihr das Fressen öfter aus dem Maul fiel und sie Probleme beim Kauen hatte, was ich aber auf die Nachwirkungen der Narkose sowie zwei Backenzähne weniger schob. Beim Abholen hatte sie unterscheidlich große Pupillen, ich hab sofort gefragt, TÄ meinte, das sei normal.
Das ging auch schnell weg. Dienstag ging es ihr gut, alles bestens.
Mittwoch hat sie dann, zunächst morgens ganz wenig, dann im Lauf des Tages immer mehr, geschwankt, dann getorkelt. Ich bin Mittwoch nachmittag noch mit ihr zur Tierklinik Biesdorf gefahren, als es immer schlimmer wurde.
Dort hat sie natürlich nicht mehr getorkelt - Adrenalin ist eine Wunderdroge... dafür die netten aber konsequenten Kolleginnen fast verdroschen und auch sonst einen beeindruckenden Kampf gegen die Untersuchungen und die Infusion geliefert, die sie umgehend bekam!
Während der Infusion, mit nur mir im Raum, war sie dann auch ganz ruhig.
Wir bekamen innerhalb von 20 Minuten ein großes Blutbild, demzufolge Nieren etc, alles prima war, bis auf einen leicht erhöhten Entzündungswert, sowie eine leichte Dehydrierung.
Die wurde ja nun behoben, wunderbar. Dachte ich.
Als ich viel später wieder mit ihr daheim war, war die Wunderdroge Adrenalin dann auch verflogen, und sie torkelte wieder. Frass aber auch, spielte sogar, war halt nur aus dem Gleichgewicht.
Um vier uhr früh gestern morgen (Donnerstag) wachte ich davon auf, dass Katzi sich auf ihren Platz auf meinem Bett gewurschtelt hatte, und versuchte aufzustehen - aber nicht konnte, sie kippte immer wieder um, hatte außerdem einen leichten Stigmatismus (Augenzittern), hielt den Kopf schief... wir dachten, Laien die wir sind, Schlaganfall, unser Lütte letzte Stunden haben geschlagen. Waren sofort hellwach, 5 Minuten später die Tiernotärztin am Apparat,* die was mit dem zentralen Nervensystem vermutete und empfohl, uns an einen der 2 Berliner Tierneurologen zu wenden.
Nun ist es so: die sind an den jeweils anderen beiden Enden der Stadt, und bei einem Schlaganfall, oder Hirntumor, oder was auch immer, würde die für ein CT notwendige Vollnarkose unserer Kleinen nicht den Rest geben? Dürften wir ihr auch nur den Stress der Fahrt zumuten?
Kurz und gut, die torkelei ging weiter, aber während ich recherchierte lag Katze wenigstens bei meinem Mann auf dem Schoß und schnurrte... ich stieß auf ein paar andere Informationen, unter anderem Vestibularsyndrom, gerne nach überzogener Kieferspreizung bei Zahn-OPs, neurologische Ausfälle, etc pp. Insebsondere die Symptome des Vestibularsyndroms passten, und die Hoffnung stieg, es mit einem behandelbaren Übel zu tun zu haben.
Dazu noch, man hat es in der Tierklinik sehr kritisch gesehen, dass die unterschiedlich großen Pupillen nur Schulterzucken erzeugt haben, dass eine fast neun Jahre alte Katze nicht eh eine Infusion bekommen hat, und dass vorher nicht die Nierenwerte ale Vergleich abgenommen worden sind. Soviel dazu.
Lehre: OPs nur noch in Biesdorf.
Wie dem auch sei, dort sind wir also am Donnerstag direkt wieder hin. Der TA hat Blutdruck gemessen, wieder Infusion, und eine Vitaminspritze. Bis dahin hatte die Katze alles Fressen bei sich behalten und sich wacker gehalten.
Er meint, dass es in der Tat naheliegend sei, dass der Katze durch den gespreizten Kiefer bei der behandlung das Gleichgewichtsorgan beeinträchtigt worden sei. Die Trommelfelle sähen okay aus, aber... Das müsse aber innerhalb einer Woche besser werden, sonst müsse man doch über Röntgen und CT nachdenken. Es sei nur eben unwahrscheinlich, dass sich jetzt direkt nach einer Zahnbehandlung ein, zB, Hirntumor zeigt... eine unwahrscheinliche, wenn auch nicht auszuschließende zeitliche Übereinstimmung.
Und da stießen wir gegegebenfalls als Halter auch an unsere Grenzen, nein, nicht das Geld: Wie viel darf man dem Tier zumuten im Verhältnis von dem, was es ihm bringt? Aber diese Brücke überqueren wir, wenn es soweit ist. Im Moment wird behandelt auf "behandelbar, kann aber Wochen dauern"!
Eine Tortur, aber immerhin sind jetzt Profis am Werk.
So, nun hat sich Katzi heute das erste Mal übergeben, was nach drei Tagen Schwindel kein Wunder ist. Offenbar *hatte* sie mit großem Appetit gefressen. Im Gegensatz zu gestern ist ihr Bewegungsradius kleiner geworden, sie sitzt still unter dem Bett, hat das erste Mal in ihrem Leben nicht bei mir oder meinem Mann oder dem Kind geschlafen... aber ist in der Nähe... sitzt jetzt da mit großen Augen und guckt. Ich hab ihr ne Wärmflasche unter das Bett geschoben. Der Kopf schaukelt leicht, sie hat aber gerade kein Augenzittern mehr. Sie in Ruhe zu lassen, fällt mir schwer. Ist das der Stress gestern? Oder wird es schlimmer? In Ruhe lassen oder in Aktivitäten ausbrechen?
Ach verflixt.
Gibt es eine TÄ im Südosten Berlins, die eventuell eben auch Hausbesuche macht, in Absprache mit der Klinik? Die Fahrten sind so stressig für sie, wenn nur eine Infusion oder eine Spritze gegen Übelkeit und Erbrechen gegeben werden soll, kann man das nicht auch zuhause machen? Ich möchte natürlich nicht jetzt auch noch anfangen, TÄ durchzuprobieren!
----------------------------------------------------------------------------
*Danke auch hier: Sie hat uns drei Mal lang am Telefon beraten, ohne einen Cent zu kriegen, und mich sogar gebeten, mich nochmal zu melden weil sie wissen wollte, wie es ausging. Damit warte ich jetzt aber, wie die Sache verläuft...
Zahnbehandlung war am Montag, sie schien sich recht schnell zu erholen, abgesehen davon dass ihr das Fressen öfter aus dem Maul fiel und sie Probleme beim Kauen hatte, was ich aber auf die Nachwirkungen der Narkose sowie zwei Backenzähne weniger schob. Beim Abholen hatte sie unterscheidlich große Pupillen, ich hab sofort gefragt, TÄ meinte, das sei normal.
Das ging auch schnell weg. Dienstag ging es ihr gut, alles bestens.
Mittwoch hat sie dann, zunächst morgens ganz wenig, dann im Lauf des Tages immer mehr, geschwankt, dann getorkelt. Ich bin Mittwoch nachmittag noch mit ihr zur Tierklinik Biesdorf gefahren, als es immer schlimmer wurde.
Dort hat sie natürlich nicht mehr getorkelt - Adrenalin ist eine Wunderdroge... dafür die netten aber konsequenten Kolleginnen fast verdroschen und auch sonst einen beeindruckenden Kampf gegen die Untersuchungen und die Infusion geliefert, die sie umgehend bekam!
Während der Infusion, mit nur mir im Raum, war sie dann auch ganz ruhig.
Wir bekamen innerhalb von 20 Minuten ein großes Blutbild, demzufolge Nieren etc, alles prima war, bis auf einen leicht erhöhten Entzündungswert, sowie eine leichte Dehydrierung.
Die wurde ja nun behoben, wunderbar. Dachte ich.
Als ich viel später wieder mit ihr daheim war, war die Wunderdroge Adrenalin dann auch verflogen, und sie torkelte wieder. Frass aber auch, spielte sogar, war halt nur aus dem Gleichgewicht.
Um vier uhr früh gestern morgen (Donnerstag) wachte ich davon auf, dass Katzi sich auf ihren Platz auf meinem Bett gewurschtelt hatte, und versuchte aufzustehen - aber nicht konnte, sie kippte immer wieder um, hatte außerdem einen leichten Stigmatismus (Augenzittern), hielt den Kopf schief... wir dachten, Laien die wir sind, Schlaganfall, unser Lütte letzte Stunden haben geschlagen. Waren sofort hellwach, 5 Minuten später die Tiernotärztin am Apparat,* die was mit dem zentralen Nervensystem vermutete und empfohl, uns an einen der 2 Berliner Tierneurologen zu wenden.
Nun ist es so: die sind an den jeweils anderen beiden Enden der Stadt, und bei einem Schlaganfall, oder Hirntumor, oder was auch immer, würde die für ein CT notwendige Vollnarkose unserer Kleinen nicht den Rest geben? Dürften wir ihr auch nur den Stress der Fahrt zumuten?
Kurz und gut, die torkelei ging weiter, aber während ich recherchierte lag Katze wenigstens bei meinem Mann auf dem Schoß und schnurrte... ich stieß auf ein paar andere Informationen, unter anderem Vestibularsyndrom, gerne nach überzogener Kieferspreizung bei Zahn-OPs, neurologische Ausfälle, etc pp. Insebsondere die Symptome des Vestibularsyndroms passten, und die Hoffnung stieg, es mit einem behandelbaren Übel zu tun zu haben.
Dazu noch, man hat es in der Tierklinik sehr kritisch gesehen, dass die unterschiedlich großen Pupillen nur Schulterzucken erzeugt haben, dass eine fast neun Jahre alte Katze nicht eh eine Infusion bekommen hat, und dass vorher nicht die Nierenwerte ale Vergleich abgenommen worden sind. Soviel dazu.
Lehre: OPs nur noch in Biesdorf.
Wie dem auch sei, dort sind wir also am Donnerstag direkt wieder hin. Der TA hat Blutdruck gemessen, wieder Infusion, und eine Vitaminspritze. Bis dahin hatte die Katze alles Fressen bei sich behalten und sich wacker gehalten.
Er meint, dass es in der Tat naheliegend sei, dass der Katze durch den gespreizten Kiefer bei der behandlung das Gleichgewichtsorgan beeinträchtigt worden sei. Die Trommelfelle sähen okay aus, aber... Das müsse aber innerhalb einer Woche besser werden, sonst müsse man doch über Röntgen und CT nachdenken. Es sei nur eben unwahrscheinlich, dass sich jetzt direkt nach einer Zahnbehandlung ein, zB, Hirntumor zeigt... eine unwahrscheinliche, wenn auch nicht auszuschließende zeitliche Übereinstimmung.
Und da stießen wir gegegebenfalls als Halter auch an unsere Grenzen, nein, nicht das Geld: Wie viel darf man dem Tier zumuten im Verhältnis von dem, was es ihm bringt? Aber diese Brücke überqueren wir, wenn es soweit ist. Im Moment wird behandelt auf "behandelbar, kann aber Wochen dauern"!
Eine Tortur, aber immerhin sind jetzt Profis am Werk.
So, nun hat sich Katzi heute das erste Mal übergeben, was nach drei Tagen Schwindel kein Wunder ist. Offenbar *hatte* sie mit großem Appetit gefressen. Im Gegensatz zu gestern ist ihr Bewegungsradius kleiner geworden, sie sitzt still unter dem Bett, hat das erste Mal in ihrem Leben nicht bei mir oder meinem Mann oder dem Kind geschlafen... aber ist in der Nähe... sitzt jetzt da mit großen Augen und guckt. Ich hab ihr ne Wärmflasche unter das Bett geschoben. Der Kopf schaukelt leicht, sie hat aber gerade kein Augenzittern mehr. Sie in Ruhe zu lassen, fällt mir schwer. Ist das der Stress gestern? Oder wird es schlimmer? In Ruhe lassen oder in Aktivitäten ausbrechen?
Ach verflixt.
Gibt es eine TÄ im Südosten Berlins, die eventuell eben auch Hausbesuche macht, in Absprache mit der Klinik? Die Fahrten sind so stressig für sie, wenn nur eine Infusion oder eine Spritze gegen Übelkeit und Erbrechen gegeben werden soll, kann man das nicht auch zuhause machen? Ich möchte natürlich nicht jetzt auch noch anfangen, TÄ durchzuprobieren!
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*Danke auch hier: Sie hat uns drei Mal lang am Telefon beraten, ohne einen Cent zu kriegen, und mich sogar gebeten, mich nochmal zu melden weil sie wissen wollte, wie es ausging. Damit warte ich jetzt aber, wie die Sache verläuft...