Wir haben - als unser tauber Kater ca. ein halbes Jahr alt war - eine kleine Norw.Waldkatze/BKH-Dame dazugeholt.
Der erste Tag/Nacht waren wirklich sehr stressig, weil Joschy erstmal völlig überfordert war mit dem kleinen Wollknäuel, was ihm da vor die Nase gesetzt wurde
So lief er ihr den ersten Tag ständig hinterher. Die Kleine war natürlich total gestresst - da kommt man in einer fremde Umgebung, von der Mama u. den Geschwistern weg, und dann erwartet einen so ne weiße Nervensäge
Sie hat aber alles tapfer ertragen
🙂
Nach ca. 2 Tagen war der ganze Spuk dann vorbei, als ich Nachts aufwachte, da die beiden sich auf meinem Kopfkissen geputzt haben
Inzwischen klappt es wirklich gut mit den beiden und ich denke, dass Lucy wahrscheinlich schon irgendwie gemerkt hat, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Aber sie arrangieren sich eben.
Da Joschy ja nicht hören kann, wo Lucy sich gerade aufhält, wird eben so lange herzzereißend miaut, bis sie entweder von alleine kommt (wobei hier die Chance eher 50:50 ist
) oder sich einer erbarmt u. ihm zeigt, wo sie gerade ist.
Er kann natürlich auch nicht hören, wenn sie ihre Ruhe haben will (z.B. nach einer Rauferei) und ihn anfaucht. Das bekommt er dann eben anders zu spüren
Ansonsten orientiert er sich einfach an Lucy - beispielsweise wenn einer von uns nach Hause kommt und sie schon den Schlüssel in der Tür hört - oder eben auch beim Fressen. Dann rennt er ihr einfach hinterher
🙂
Allerdings muss ich mich oft wundern, wie viel Joschy doch trotz seiner Taubheit mitbekommt. Ich denke, dass seine anderen Sinne einfach mehr ausgeprägt sind, als bei hörenden Katzen. Wenn er schlafend auf dem Kratzbaum liegt u. jemand zur Tür hereinkommt, genügt oft ein kleiner Windstoß oder eine Vibration, dass er wach wird...Oder der Geruch des Futters
Alles in allem kann man sagen, dass man im Alltag oft einfach vergisst, dass er eben taub ist. Man kennt es halt nicht anders und lebt entsprechend damit - und das eigentlich ziemlich gut