ELIA
Forenprofi
- Mitglied seit
- 26. November 2010
- Beiträge
- 9.780
Chronische Niereninsuffizienz
Abb.: Nieren
Das Wort Insuffizienz ist abgeleitet vom lateinischen Begriff "sufficiens" - hinreichend oder genügend. Dementsprechend bedeutet Niereninsuffizienz im weitesten Sinne, dass die Nieren ihre Funktion nicht beziehungsweise nicht mehr in ausreichendem Maße erfüllen.
Bei der chronischen Niereninsuffizienz schreitet der Leistungsverlust über Jahre hinweg langsam fort. Die Funktionseinschränkungen sind irreversibel, also auch bei optimaler Behandlung nicht mehr rückgängig zu machen. Das Endstadium dieser Form der Nierenschwäche ist ein Nierenversagen.
Da die chronische Niereninsuffizienz oft Folgeerscheinung anderer chronischer Leiden ist - vor allem von Bluthochdruck und Diabetes - sind überwiegend ältere Menschen davon betroffen. Exakte Statistiken zur Häufigkeit lassen sich kaum finden. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Erkrankung lange Zeit keine Beschwerden verursacht und deshalb meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Zum anderen lässt die Nierenfunktion mit zunehmendem Alter natürlicherweise nach, was die Abgrenzung zwischen gesund und nierenkrank erschwert.
Fest steht aber, dass die Zahl der Patienten mit chronischer Nierenschwäche seit Jahren massiv zunimmt. Dies gilt für Österreich genauso wie für andere westliche Industrienationen.
Welche Ursachen hat die Erkrankung?
Eine chronische Niereninsuffizienz kann verschiedenste Ursachen haben. Die häufigste ist die Zuckerkrankheit. Beim Diabetes schädigt der ständig erhöhte Blutzuckerspiegel auf lange Sicht die Kapillargefäße in den Glomeruli, das sind die kleinsten Filtereinheiten der Nieren. Das daraus resultierende Krankheitsbild heißt diabetischen Nephropathie und geht ohne Behandlung in eine chronische Niereninsuffizienz über.
Auch ein hoher Blutdruck (Hypertonie) verursacht Schäden an Nierenkörperchen, Nierengefäßen und Nierengewebe und kann so zu einer chronischen Niereninsuffizienz führen. Hinzu kommt, dass bei nachlassender Nierenfunktion verstärkt blutdrucksteigernde Botenstoffe gebildet werden. Nierenschwäche und Bluthochdruck bedingen und verstärken sich also gegenseitig.
Ebenfalls ein häufiger Auslöser für Niereninsuffizienz sind chronische Glomerulo-Nephritiden, also Entzündungen der Nierenkörperchen. Zu den weiteren möglichen Ursachen gehören chronische Nieren- und Nierenbeckenentzündungen, Systemerkrankungen wie beispielsweise der Lupus erythematodes sowie Zystennieren. Bei dieser angeborenen Fehlbildung schränken zahlreiche flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Zysten) die Funktion des Organs ein.
Auch die dauerhafte Einnahme großer Mengen bestimmter Schmerzmittel kann eine chronische Niereninsuffizienz bedingen. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe anderer möglicher Ursachen, die aber vergleichsweise selten sind.
Wie äußert sich eine chronische Niereninsuffizienz?
Die Nieren erfüllen in unserem Organismus mannigfaltige Funktionen. Eine der wichtigsten besteht darin, bestimmte Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Körper zu entfernen. Diese so genannten harnpflichtigen Substanzen - die bekanntesten sind Kreatinin und Harnstoff - werden in den Nieren aus dem Blut herausgefiltert und mit dem Urin ausgeschieden.
Zentrale Bedeutung besitzen die Nieren auch bei der Regulation des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Base-Haushalts sowie der Kontrolle des Blutdrucks. Darüber hinaus stellen sie einen Botenstoff her, der die Bildung von roten Blutkörperchen anregt - das Erythropoetin (EPO), welches im Zusammenhang mit Dopingvergehen in den letzten Jahren unrühmliche Bekanntheit erlangte. Auch der Knochenstoffwechsel wird von den Nieren beeinflusst.
Angesichts dieser Vielfalt an Aufgaben überrascht es kaum, dass eine chronische Niereninsuffizienz sich auch auf andere Organsysteme auswirkt und letztlich den gesamten Organismus betrifft. Allerdings können Funktionseinschränkungen der Nieren lange kompensiert werden. Das heißt, die Erkrankung wird erst dann symptomatisch, wenn die Schädigung der Nieren bereits relativ weit fortgeschritten ist.
Je nach Stadium der Erkrankung unterscheidet man verschiedene Symptome:
Im Frühstadium ist die Nierenschwäche eine reine Labordiagnose, die Betroffenen haben keinerlei Beschwerden. Mitunter fällt auf, dass der Urin sehr hell ist und beim Wasserlassen schäumt. Letzteres wird durch eine verstärkte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Harn bedingt, im Fachjargon Proteinurie genannt.
Im Stadium der kompensierten Retention ist der Kreatininspiegel im Blut zwar bereits erhöht, noch können die Nieren ihre Aufgaben aber in ausreichendem Maß erfüllen. Wenn überhaupt, leiden die Patienten nur unter unspezifischen Symptomen wie rascher Ermüdbarkeit, verminderter Leistungsfähigkeit oder erhöhtem Blutdruck.
Schreitet der Funktionsverlust der Nieren weiter fort, nehmen die Beschwerden massiv zu. Typisch für dieses Stadium der dekompensierten Retention sind Appetitverlust, Übelkeit, morgendliches Erbrechen, Juckreiz, Muskelkrämpfe und Knochenschmerzen. Auch auf das Nervensystem kann sich die als Urämie bezeichnete Vergiftung mit harnpflichtigen Substanzen auswirken - in Form von Sensibilitätsstörungen und Konzentrationsschwächen bis hin zur Verwirrtheit.
Weiterhin leidet das Immunsystem, was sich in einer erhöhten Infektanfälligkeit manifestiert. Die ebenfalls häufig vorkommende Abgeschlagenheit und das Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit sind oft Folge eines Mangels an roten Blutkörperchen. Ausgelöst wird diese Anämie, weil die Nieren nicht mehr genug Erythropoetin produzieren. Das Hormon stimuliert wie bereits erwähnt die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark. Da auch die Ausscheidung von Flüssigkeit beeinträchtigt ist, kommt es zu Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), der Lunge und/oder im Herzbeutel.
Endpunkt der Erkrankung ist die terminale Niereninsuffizienz. Um in diesem Stadium das Leben des Patienten zu retten, muss schnellstmöglich eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) durchgeführt werden. Da sich die Schäden an den Nieren wie gesagt nicht mehr rückgängig machen lassen, sind Menschen mit einer terminalen Niereninsuffizienz dauerhaft auf die Dialyse angewiesen. Einzige Alternative ist eine Nierentransplantation.
Wie wird die Krankheit diagnostiziert?
Eine Niereninsuffizienz zu erkennen, ihre Ursachen dingfest zu machen, das Stadium der Erkrankung zu bestimmen und zu klären, welche Folgeerscheinungen bereits eingetreten sind, erfordert eine umfangreiche Diagnostik. Am Anfang steht dabei stets das Anamnesegespräch, in dem sich der Arzt nach dem Allgemeinzustand seines Patienten und etwaigen Vorerkrankungen erkundigt. Daran an schließt sich eine ausführliche körperliche Untersuchung.
Besteht der Verdacht auf eine chronische Niereninsuffizienz, folgen Analysen von Blut und Urin:
Zur ersten Orientierung dient der Kreatininspiegel im Blut. Dieser Wert steigt allerdings erst dann an, wenn die Nierenfunktion auf unter 50 Prozent abgefallen ist.
Die sogenannte Kreatinin-Clearance - sie kann im Blut wie auch im Urin gemessen werden - weist hingegen bereits auf beginnende Nierenschäden hin. Die Kreatinin-Clearance gibt Auskunft darüber, wie schnell das Abbauprodukt Kreatinin über die Nieren ausgeschieden wird.
Zur Routinediagnostik gehört auch die Bestimmung der Glomerulären Filtrationsrate. Sie gibt an, wie viel Blut die Nieren in einem bestimmten Zeitraum reinigen können und wird in der Regel in der Einheit ml/min angegeben.
Ein weiteres Indiz für eine Nierenschwäche ist die verstärkte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin. Teststreifen erlauben dem Arzt eine schnelle Einschätzung, aussagekräftiger ist aber die Bestimmung der Eiweißmenge im 24-Stunden-Sammelurin.
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und Computertomografie liefern nicht nur Hinweise auf eine Niereninsuffizienz, sondern auch auf mögliche Auslöser. Um die Ursachen zu klären, kann zudem eine Nierenbiopsie erforderlich sein. Dabei wird mit einer dünnen Nadel eine Gewebeprobe aus dem Organ entnommen und im Labor untersucht.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Da die Organschäden bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz nicht mehr rückgängig zu machen sind, hat die Therapie zwei Ziele: Einerseits, ein weiteres Fortschreiten zu verhindern oder zumindest zu verzögern, andererseits, die Auswirkungen und Folgeerkrankungen der Nierenschwäche so gering wie möglich zu halten. Liegt der Nierenschwäche eine andere Erkrankung zu Grunde, also beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes oder eine Glomerulo-Nephritis, muss diese entweder ganz beseitigt oder, falls das nicht geht, optimal therapiert werden. Damit steht und fällt der Erfolg der Behandlung.
Hinzu kommt je nach Beschwerdebild die symptomatische Therapie. Patienten mit einer Anämie erhalten Medikamente, die die Bildung von roten Blutkörperchen anregen. Störungen des Knochenstoffwechsels lassen sich durch die Gabe von Vitamin D oder Hormonen normalisieren. Lipidsenkende Medikamente wirken Herz-/Kreislauferkrankungen entgegen. Auch die richtige Ernährung spielt bei chronisch niereninsuffizienten Patienten eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Durch eine konsequente Therapie lassen sich Folgeerscheinungen der Nierenschwäche an Herz, Blutgefäßsystem und Knochen zwar weitgehend vermeiden. Dennoch schreitet die Erkrankung in vielen Fällen weiter fort und mündet nach mehr oder weniger langer Zeit in eine terminale Niereninsuffizienz. Dann wird entweder eine regelmäßige Dialyse oder eine Nierentransplantation notwendig.
Übernommen aus einer Publikation aus der Humanmed.die die Grundzüge der Enstehung,Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigt.Dies kann man bei Katzen 1:1 übertragen.
Hier wird auch noch mal auf die Wichtigkeit der Blutdruckmed.eingegangen.
NIERENSCHWÄCHE UND BLUTHOCHDRUCK BEDINGEN SICH GEGENSEITEIG,siehe weiter oben.
Abb.: Nieren
Das Wort Insuffizienz ist abgeleitet vom lateinischen Begriff "sufficiens" - hinreichend oder genügend. Dementsprechend bedeutet Niereninsuffizienz im weitesten Sinne, dass die Nieren ihre Funktion nicht beziehungsweise nicht mehr in ausreichendem Maße erfüllen.
Bei der chronischen Niereninsuffizienz schreitet der Leistungsverlust über Jahre hinweg langsam fort. Die Funktionseinschränkungen sind irreversibel, also auch bei optimaler Behandlung nicht mehr rückgängig zu machen. Das Endstadium dieser Form der Nierenschwäche ist ein Nierenversagen.
Da die chronische Niereninsuffizienz oft Folgeerscheinung anderer chronischer Leiden ist - vor allem von Bluthochdruck und Diabetes - sind überwiegend ältere Menschen davon betroffen. Exakte Statistiken zur Häufigkeit lassen sich kaum finden. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Erkrankung lange Zeit keine Beschwerden verursacht und deshalb meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Zum anderen lässt die Nierenfunktion mit zunehmendem Alter natürlicherweise nach, was die Abgrenzung zwischen gesund und nierenkrank erschwert.
Fest steht aber, dass die Zahl der Patienten mit chronischer Nierenschwäche seit Jahren massiv zunimmt. Dies gilt für Österreich genauso wie für andere westliche Industrienationen.
Welche Ursachen hat die Erkrankung?
Eine chronische Niereninsuffizienz kann verschiedenste Ursachen haben. Die häufigste ist die Zuckerkrankheit. Beim Diabetes schädigt der ständig erhöhte Blutzuckerspiegel auf lange Sicht die Kapillargefäße in den Glomeruli, das sind die kleinsten Filtereinheiten der Nieren. Das daraus resultierende Krankheitsbild heißt diabetischen Nephropathie und geht ohne Behandlung in eine chronische Niereninsuffizienz über.
Auch ein hoher Blutdruck (Hypertonie) verursacht Schäden an Nierenkörperchen, Nierengefäßen und Nierengewebe und kann so zu einer chronischen Niereninsuffizienz führen. Hinzu kommt, dass bei nachlassender Nierenfunktion verstärkt blutdrucksteigernde Botenstoffe gebildet werden. Nierenschwäche und Bluthochdruck bedingen und verstärken sich also gegenseitig.
Ebenfalls ein häufiger Auslöser für Niereninsuffizienz sind chronische Glomerulo-Nephritiden, also Entzündungen der Nierenkörperchen. Zu den weiteren möglichen Ursachen gehören chronische Nieren- und Nierenbeckenentzündungen, Systemerkrankungen wie beispielsweise der Lupus erythematodes sowie Zystennieren. Bei dieser angeborenen Fehlbildung schränken zahlreiche flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Zysten) die Funktion des Organs ein.
Auch die dauerhafte Einnahme großer Mengen bestimmter Schmerzmittel kann eine chronische Niereninsuffizienz bedingen. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe anderer möglicher Ursachen, die aber vergleichsweise selten sind.
Wie äußert sich eine chronische Niereninsuffizienz?
Die Nieren erfüllen in unserem Organismus mannigfaltige Funktionen. Eine der wichtigsten besteht darin, bestimmte Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Körper zu entfernen. Diese so genannten harnpflichtigen Substanzen - die bekanntesten sind Kreatinin und Harnstoff - werden in den Nieren aus dem Blut herausgefiltert und mit dem Urin ausgeschieden.
Zentrale Bedeutung besitzen die Nieren auch bei der Regulation des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Base-Haushalts sowie der Kontrolle des Blutdrucks. Darüber hinaus stellen sie einen Botenstoff her, der die Bildung von roten Blutkörperchen anregt - das Erythropoetin (EPO), welches im Zusammenhang mit Dopingvergehen in den letzten Jahren unrühmliche Bekanntheit erlangte. Auch der Knochenstoffwechsel wird von den Nieren beeinflusst.
Angesichts dieser Vielfalt an Aufgaben überrascht es kaum, dass eine chronische Niereninsuffizienz sich auch auf andere Organsysteme auswirkt und letztlich den gesamten Organismus betrifft. Allerdings können Funktionseinschränkungen der Nieren lange kompensiert werden. Das heißt, die Erkrankung wird erst dann symptomatisch, wenn die Schädigung der Nieren bereits relativ weit fortgeschritten ist.
Je nach Stadium der Erkrankung unterscheidet man verschiedene Symptome:
Im Frühstadium ist die Nierenschwäche eine reine Labordiagnose, die Betroffenen haben keinerlei Beschwerden. Mitunter fällt auf, dass der Urin sehr hell ist und beim Wasserlassen schäumt. Letzteres wird durch eine verstärkte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Harn bedingt, im Fachjargon Proteinurie genannt.
Im Stadium der kompensierten Retention ist der Kreatininspiegel im Blut zwar bereits erhöht, noch können die Nieren ihre Aufgaben aber in ausreichendem Maß erfüllen. Wenn überhaupt, leiden die Patienten nur unter unspezifischen Symptomen wie rascher Ermüdbarkeit, verminderter Leistungsfähigkeit oder erhöhtem Blutdruck.
Schreitet der Funktionsverlust der Nieren weiter fort, nehmen die Beschwerden massiv zu. Typisch für dieses Stadium der dekompensierten Retention sind Appetitverlust, Übelkeit, morgendliches Erbrechen, Juckreiz, Muskelkrämpfe und Knochenschmerzen. Auch auf das Nervensystem kann sich die als Urämie bezeichnete Vergiftung mit harnpflichtigen Substanzen auswirken - in Form von Sensibilitätsstörungen und Konzentrationsschwächen bis hin zur Verwirrtheit.
Weiterhin leidet das Immunsystem, was sich in einer erhöhten Infektanfälligkeit manifestiert. Die ebenfalls häufig vorkommende Abgeschlagenheit und das Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit sind oft Folge eines Mangels an roten Blutkörperchen. Ausgelöst wird diese Anämie, weil die Nieren nicht mehr genug Erythropoetin produzieren. Das Hormon stimuliert wie bereits erwähnt die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark. Da auch die Ausscheidung von Flüssigkeit beeinträchtigt ist, kommt es zu Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), der Lunge und/oder im Herzbeutel.
Endpunkt der Erkrankung ist die terminale Niereninsuffizienz. Um in diesem Stadium das Leben des Patienten zu retten, muss schnellstmöglich eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) durchgeführt werden. Da sich die Schäden an den Nieren wie gesagt nicht mehr rückgängig machen lassen, sind Menschen mit einer terminalen Niereninsuffizienz dauerhaft auf die Dialyse angewiesen. Einzige Alternative ist eine Nierentransplantation.
Wie wird die Krankheit diagnostiziert?
Eine Niereninsuffizienz zu erkennen, ihre Ursachen dingfest zu machen, das Stadium der Erkrankung zu bestimmen und zu klären, welche Folgeerscheinungen bereits eingetreten sind, erfordert eine umfangreiche Diagnostik. Am Anfang steht dabei stets das Anamnesegespräch, in dem sich der Arzt nach dem Allgemeinzustand seines Patienten und etwaigen Vorerkrankungen erkundigt. Daran an schließt sich eine ausführliche körperliche Untersuchung.
Besteht der Verdacht auf eine chronische Niereninsuffizienz, folgen Analysen von Blut und Urin:
Zur ersten Orientierung dient der Kreatininspiegel im Blut. Dieser Wert steigt allerdings erst dann an, wenn die Nierenfunktion auf unter 50 Prozent abgefallen ist.
Die sogenannte Kreatinin-Clearance - sie kann im Blut wie auch im Urin gemessen werden - weist hingegen bereits auf beginnende Nierenschäden hin. Die Kreatinin-Clearance gibt Auskunft darüber, wie schnell das Abbauprodukt Kreatinin über die Nieren ausgeschieden wird.
Zur Routinediagnostik gehört auch die Bestimmung der Glomerulären Filtrationsrate. Sie gibt an, wie viel Blut die Nieren in einem bestimmten Zeitraum reinigen können und wird in der Regel in der Einheit ml/min angegeben.
Ein weiteres Indiz für eine Nierenschwäche ist die verstärkte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin. Teststreifen erlauben dem Arzt eine schnelle Einschätzung, aussagekräftiger ist aber die Bestimmung der Eiweißmenge im 24-Stunden-Sammelurin.
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und Computertomografie liefern nicht nur Hinweise auf eine Niereninsuffizienz, sondern auch auf mögliche Auslöser. Um die Ursachen zu klären, kann zudem eine Nierenbiopsie erforderlich sein. Dabei wird mit einer dünnen Nadel eine Gewebeprobe aus dem Organ entnommen und im Labor untersucht.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Da die Organschäden bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz nicht mehr rückgängig zu machen sind, hat die Therapie zwei Ziele: Einerseits, ein weiteres Fortschreiten zu verhindern oder zumindest zu verzögern, andererseits, die Auswirkungen und Folgeerkrankungen der Nierenschwäche so gering wie möglich zu halten. Liegt der Nierenschwäche eine andere Erkrankung zu Grunde, also beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes oder eine Glomerulo-Nephritis, muss diese entweder ganz beseitigt oder, falls das nicht geht, optimal therapiert werden. Damit steht und fällt der Erfolg der Behandlung.
Hinzu kommt je nach Beschwerdebild die symptomatische Therapie. Patienten mit einer Anämie erhalten Medikamente, die die Bildung von roten Blutkörperchen anregen. Störungen des Knochenstoffwechsels lassen sich durch die Gabe von Vitamin D oder Hormonen normalisieren. Lipidsenkende Medikamente wirken Herz-/Kreislauferkrankungen entgegen. Auch die richtige Ernährung spielt bei chronisch niereninsuffizienten Patienten eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Durch eine konsequente Therapie lassen sich Folgeerscheinungen der Nierenschwäche an Herz, Blutgefäßsystem und Knochen zwar weitgehend vermeiden. Dennoch schreitet die Erkrankung in vielen Fällen weiter fort und mündet nach mehr oder weniger langer Zeit in eine terminale Niereninsuffizienz. Dann wird entweder eine regelmäßige Dialyse oder eine Nierentransplantation notwendig.
Übernommen aus einer Publikation aus der Humanmed.die die Grundzüge der Enstehung,Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigt.Dies kann man bei Katzen 1:1 übertragen.
Hier wird auch noch mal auf die Wichtigkeit der Blutdruckmed.eingegangen.
NIERENSCHWÄCHE UND BLUTHOCHDRUCK BEDINGEN SICH GEGENSEITEIG,siehe weiter oben.