silvermoonshine
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- 2. Januar 2011
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- 1.431
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- Bayern
Hallöchen,
ich hatte ja sehr gehofft, mich mit dieser Thematik für lange Zeit NICHT auseinandersetzen zu müssen, aber das kann man sich ja leider nicht aussuchen.
Ich versuche erstmal, alle Fakten so knapp wie möglich zusammenzufassen – ich weiss nicht ob es klappen wird, ich neige, grade wenn ich mir über etwas viele Gedanken mache, dazu, eher ausführlich und ausschweifend zu scheiben.
Patientin: Sookie, * 3.6.2010, Maine Coon, weiblich kastriert
Diagnose: Beginnende Niereninsuffizienz
Vorgeschichte und bekannte Krankheiten:
- Seit dem Zahnwechsel (anfänglich leichte) ZFE, diese ist permanent vorhanden, mal mehr mal weniger. Derzeit läuft (seit 2 Wochen) eine orale Behandlung mit Virbagen Omega Interferon wegen der ZFE.
- Winter 2011/2012: Diagnose FORL (von einem „richigen“ Tierzahnarzt, belegt durch Dentalröntgenbild), 5 Zähne sind bereits raus (die ZFE zeigt sich davon nur mäßig beeindruckt)
- Calici-positiv (ZFE wird auch damit in Zusammenhang gebracht)
- Vermutlich Futtermittelunverträglichkeit auf Rind (nicht 100% per Ausschlussdiät getestet, aber bei Fütterung von Rind gibt es rote Püstelchen um den Mund, es wird gekratzt und wund geschubbert. Lasse ich Rind weg, gibt es auch keine Püstelchen).
22.11.2012
großes Blutbild (wegen der permantenten ZFE wollte ich das zur Kontrolle mal durchführen lassen)
Alle Werte im Normbereich AUSSER:
Cystatin C erhöht: 1,3 mg/l (Referenz 0 < 1,0)
Hämatokrit, Hämoglobin und Lymphozyten erhöht
Leukozyten und Thrombozyten erniedrigt
Hier das komplette Blutbild mit allen Werten (klicken für Originalgröße):
Die „schlechten“ Werte wurden an sich der Caliciinfektion zugeschrieben.
Bedenken äusserte der TA wegen dem Cystatin C, das sei bei einer Katze dieses Alters schon auffällig und er riet, das noch mal abzuklären.
Daher am 29.11.2012 weiteres Blutbild – Kreatinin-Clearance. Mit folgendem Ergebnis:
Kreatinin Probe 0: 146,6 ( azätomisch: > 163)
Terminale Clearance pro m2 KOF (ermittelt durch 3 weitere Proben): 71,2 (normal: 50 – 90ml / min / m2 KOF)
Komplettes Blutbild mit allen Werten (klicken für Originalgröße):
Befund (Laboklin):
Terminale Kreatinin-Clearance liegt mit 71,2 im Referenzbereich. Daraus leitet sich eine leicht erniedrigte GFR von 59-69% der Norm (Norm > 70%) ab. Endogener Serumkreatiningehalt ist normal, deutet nicht auf Azotämie hin. Funktionstest ermittelt eine nur leicht verminderte glomeruläre Filtrationsrate. Kreatinin Clearance dieser Katze sollte weiterhin beobachtet werden.
Im Rahmen des 2. Blutbilds habe ich noch auf FeLV und FIV mittesten lassen, beides negativ.
Empfehlung Tierarzt - Fütterung:
Möglichst Schonkost, da ich zu 50% Barfe (womit er an sich kein Problem hat), hat er mir geraten, diesbezüglich mal eine Ernährungsberatung machen zu lassen, hat jemand hiermit vielleicht schon Erfahrung? Gerne auch per PN.
Er sagte ausdrücklich SCHONkost, nicht DIÄT, hat mir auch nicht angeboten mir diesbezüglich irgendwelches Futter zu verkaufen.
Und in ein paar Wochen (4-6) nochmal Blutkontrolle.
Empfehlung Tierarzt – Medikamente:
Von sich aus empfahl er keine, an sich verwendet er eher Renes Viscum als SUC wenn denn was zum Einsatz kommen sollte.
Nach Rückfrage meinerseits war er aber damit einverstanden, eine SUC-Kur durchzuführen wenn dann wirklich in 4-6 Wochen nochmal kontrolliert wird.
Ich habe mich bereits bei Heel rückversichert ob der im Internet kursierende Therapieplan noch aktuell ist, und die haben mir das bestätigt.
Nun die Fragen:
Da ich ja leider mit CNI schon Erfahrungen sammeln musste, weiß ich darüber viel mehr, als zu dem Zeitpunkt, wo ich das erste Mal damit konfrontiert war, ich habe auch die letzten Tage schon wieder sehr viel gelesen und bin auch mit den einschlägigen Quellen (Tanya’s Seite....) wieder bestens vertraut. Trotzdem habe ich gefühlt 1000 Fragen.
Blutwerte:
Ich habe inzwischen bezüglich Cystatin C noch etwas recherchiert, und scheinbar ist Laboklin das einzige Labor dass diesen Wert bei Katzen überhaupt für aussagekräftig hält. Hätte ein anderes Labor den Ursprungstest gemacht, OHNE Cystatin C, wäre das vermutlich unter „alles gut“ abgehakt worden, denn Kreatinin, Harnstoff und Phosphat sind ja im Referenzbereich. Die ersten beiden zwar in der oberen Hälfte der Norm, aber das soll bei BARF ja nicht ungewöhnlich sein.
Andererseits hat die Kreatinin-Clearance den Verdacht ja bestätigt; auch wenn es nur eine leichte Abweichung ist, es ist schon ausserhalb der Norm.
Vielleicht kann hier ja jemand was dazu sagen, wie dramatisch das zu bewerten ist?
Auch bezüglich der anderen „abnormalen“ Werte (die der TA ja im Prinzip alle auf die Calici-Infektion schiebt).
Was die Fütterung angeht, ist das für mich momentan auch alles andere als eindeutig. Von Nierendiät oder auch ausgeschriebener Nierenschonkost halte ich nicht viel. Damit habe ich vor Jahren mein CNI-chen „traktiert“ – die Werte wurden trotzdem immer schlechter, sie fraß kaum was weil es ihr nicht schmeckte... nee, nee, nee.
Dann lieber normales, hochwertiges Futter mit möglichst niedrigem Phosphorgehalt, d.h. nicht über 1%. Die Liste auf Tanya’s Seite habe ich schon desbezüglich durchgesehen.
Leider fallen dadurch 2 bisher gefütterte Sorten (Macs und Ropocat) raus. Viele andere auf der Liste sind keine Alleinfutter, oder mit Rind und/oder Getreide, also gehen auch nicht.
Übrig bleiben derzeit Grau (die getreidefreien Sorten) und Terra Faelis.
Das sollte ich ja dann auch ganz normal beiden Katzen verfüttern können, denn es sind ja „normale“ Futter. ?
Was mir noch nicht so ganz klar ist: Wie verhält es sich denn mit normalem Futter mit höheren Phosphatgehalt in Kombination mit Phosphatbinder, wäre das nicht im Endeffekt unterm Strich dasselbe wie ein Phosphatreduziertes Futter? Sprich, kann ich nicht auch ab und an das bisher gewohnte wie Ropocat oder Macs geben, dann halt für Sookie mit einem Schuss Phosphatbinder?
Ähnliches frage ich mich bei meinen anderen 50% der Fütterung, dem Barfen. Theoretisch kann ich da ja ganz wunderbar auf alle Werte Einfluss nehmen, in der Praxis scheint das marginal komplizierter. :-/ Die einen sagen, Calcium/Phosphor-Verhältnis von 1,15 auf 1,2 oder 1,3 anheben, die anderen sagen, bloss nicht am Verhältnis drehen, lieber Rezepte nach der Norm erstellen und am Ende einfach weniger Phosphor rein, und wieder andere sagen, ganz normale Rezepte und dann für die CNI-Katze einen Schuss Phosphatbinder drüber (analog dem Dosenfutter eben).
Ich muss gestehen, mir persönlich ist die letzte Variante die sympatischste und scheint mir auch die mit der gerinsten Fehleranfälligkeit, denn selber an den Werten schrauben finde ich etwas heikel, da fehlt mir dann doch das tiefergehendere Wissen.
Auch logistisch ist es natürlich das einfachste, ich könnte weiterhin das Futter für beide Katzen zusammen zubereiten, es hätten beide weiterhin dasselbe im Napf (alles andere gestaltet sich tasächlich schwiereig), nur eben Sookie noch „mit Schuss“.
(Hinweis: ja, ich bin bei dubarfst registriert und frage logischerweise auch dort nochmal konkret nach. Gerade das scheint aber auch dort ein schwieriges Thema zu sein, bei dem man nicht wirklich eindeutige Antworten bekommt).
Daher: Erfahrungswerte wären sehr willkommen.
Uff, doch wieder ein Roman..... Danke an alle die es bis hierher geschafft haben, und ich würde mich wirklich über Anregungen und Input freuen, was die Fütterung angeht. Und eben auch bezüglich der Blutwerte an sich. Mein Hirn sagt mir zwar, das ist ja von den Werten her alles nicht dramatisch, und seeeeeehr früh erkannt, daher kann man noch gut gegensteuern. Aber CNI ist einfach ein Schreckgespenst für mich, da klappt das mit dem Hirn nicht immer so....
ich hatte ja sehr gehofft, mich mit dieser Thematik für lange Zeit NICHT auseinandersetzen zu müssen, aber das kann man sich ja leider nicht aussuchen.
Ich versuche erstmal, alle Fakten so knapp wie möglich zusammenzufassen – ich weiss nicht ob es klappen wird, ich neige, grade wenn ich mir über etwas viele Gedanken mache, dazu, eher ausführlich und ausschweifend zu scheiben.
Patientin: Sookie, * 3.6.2010, Maine Coon, weiblich kastriert
Diagnose: Beginnende Niereninsuffizienz
Vorgeschichte und bekannte Krankheiten:
- Seit dem Zahnwechsel (anfänglich leichte) ZFE, diese ist permanent vorhanden, mal mehr mal weniger. Derzeit läuft (seit 2 Wochen) eine orale Behandlung mit Virbagen Omega Interferon wegen der ZFE.
- Winter 2011/2012: Diagnose FORL (von einem „richigen“ Tierzahnarzt, belegt durch Dentalröntgenbild), 5 Zähne sind bereits raus (die ZFE zeigt sich davon nur mäßig beeindruckt)
- Calici-positiv (ZFE wird auch damit in Zusammenhang gebracht)
- Vermutlich Futtermittelunverträglichkeit auf Rind (nicht 100% per Ausschlussdiät getestet, aber bei Fütterung von Rind gibt es rote Püstelchen um den Mund, es wird gekratzt und wund geschubbert. Lasse ich Rind weg, gibt es auch keine Püstelchen).
22.11.2012
großes Blutbild (wegen der permantenten ZFE wollte ich das zur Kontrolle mal durchführen lassen)
Alle Werte im Normbereich AUSSER:
Cystatin C erhöht: 1,3 mg/l (Referenz 0 < 1,0)
Hämatokrit, Hämoglobin und Lymphozyten erhöht
Leukozyten und Thrombozyten erniedrigt
Hier das komplette Blutbild mit allen Werten (klicken für Originalgröße):
Die „schlechten“ Werte wurden an sich der Caliciinfektion zugeschrieben.
Bedenken äusserte der TA wegen dem Cystatin C, das sei bei einer Katze dieses Alters schon auffällig und er riet, das noch mal abzuklären.
Daher am 29.11.2012 weiteres Blutbild – Kreatinin-Clearance. Mit folgendem Ergebnis:
Kreatinin Probe 0: 146,6 ( azätomisch: > 163)
Terminale Clearance pro m2 KOF (ermittelt durch 3 weitere Proben): 71,2 (normal: 50 – 90ml / min / m2 KOF)
Komplettes Blutbild mit allen Werten (klicken für Originalgröße):
Befund (Laboklin):
Terminale Kreatinin-Clearance liegt mit 71,2 im Referenzbereich. Daraus leitet sich eine leicht erniedrigte GFR von 59-69% der Norm (Norm > 70%) ab. Endogener Serumkreatiningehalt ist normal, deutet nicht auf Azotämie hin. Funktionstest ermittelt eine nur leicht verminderte glomeruläre Filtrationsrate. Kreatinin Clearance dieser Katze sollte weiterhin beobachtet werden.
Im Rahmen des 2. Blutbilds habe ich noch auf FeLV und FIV mittesten lassen, beides negativ.
Empfehlung Tierarzt - Fütterung:
Möglichst Schonkost, da ich zu 50% Barfe (womit er an sich kein Problem hat), hat er mir geraten, diesbezüglich mal eine Ernährungsberatung machen zu lassen, hat jemand hiermit vielleicht schon Erfahrung? Gerne auch per PN.
Er sagte ausdrücklich SCHONkost, nicht DIÄT, hat mir auch nicht angeboten mir diesbezüglich irgendwelches Futter zu verkaufen.
Und in ein paar Wochen (4-6) nochmal Blutkontrolle.
Empfehlung Tierarzt – Medikamente:
Von sich aus empfahl er keine, an sich verwendet er eher Renes Viscum als SUC wenn denn was zum Einsatz kommen sollte.
Nach Rückfrage meinerseits war er aber damit einverstanden, eine SUC-Kur durchzuführen wenn dann wirklich in 4-6 Wochen nochmal kontrolliert wird.
Ich habe mich bereits bei Heel rückversichert ob der im Internet kursierende Therapieplan noch aktuell ist, und die haben mir das bestätigt.
Nun die Fragen:
Da ich ja leider mit CNI schon Erfahrungen sammeln musste, weiß ich darüber viel mehr, als zu dem Zeitpunkt, wo ich das erste Mal damit konfrontiert war, ich habe auch die letzten Tage schon wieder sehr viel gelesen und bin auch mit den einschlägigen Quellen (Tanya’s Seite....) wieder bestens vertraut. Trotzdem habe ich gefühlt 1000 Fragen.
Blutwerte:
Ich habe inzwischen bezüglich Cystatin C noch etwas recherchiert, und scheinbar ist Laboklin das einzige Labor dass diesen Wert bei Katzen überhaupt für aussagekräftig hält. Hätte ein anderes Labor den Ursprungstest gemacht, OHNE Cystatin C, wäre das vermutlich unter „alles gut“ abgehakt worden, denn Kreatinin, Harnstoff und Phosphat sind ja im Referenzbereich. Die ersten beiden zwar in der oberen Hälfte der Norm, aber das soll bei BARF ja nicht ungewöhnlich sein.
Andererseits hat die Kreatinin-Clearance den Verdacht ja bestätigt; auch wenn es nur eine leichte Abweichung ist, es ist schon ausserhalb der Norm.
Vielleicht kann hier ja jemand was dazu sagen, wie dramatisch das zu bewerten ist?
Auch bezüglich der anderen „abnormalen“ Werte (die der TA ja im Prinzip alle auf die Calici-Infektion schiebt).
Was die Fütterung angeht, ist das für mich momentan auch alles andere als eindeutig. Von Nierendiät oder auch ausgeschriebener Nierenschonkost halte ich nicht viel. Damit habe ich vor Jahren mein CNI-chen „traktiert“ – die Werte wurden trotzdem immer schlechter, sie fraß kaum was weil es ihr nicht schmeckte... nee, nee, nee.
Dann lieber normales, hochwertiges Futter mit möglichst niedrigem Phosphorgehalt, d.h. nicht über 1%. Die Liste auf Tanya’s Seite habe ich schon desbezüglich durchgesehen.
Leider fallen dadurch 2 bisher gefütterte Sorten (Macs und Ropocat) raus. Viele andere auf der Liste sind keine Alleinfutter, oder mit Rind und/oder Getreide, also gehen auch nicht.
Übrig bleiben derzeit Grau (die getreidefreien Sorten) und Terra Faelis.
Das sollte ich ja dann auch ganz normal beiden Katzen verfüttern können, denn es sind ja „normale“ Futter. ?
Was mir noch nicht so ganz klar ist: Wie verhält es sich denn mit normalem Futter mit höheren Phosphatgehalt in Kombination mit Phosphatbinder, wäre das nicht im Endeffekt unterm Strich dasselbe wie ein Phosphatreduziertes Futter? Sprich, kann ich nicht auch ab und an das bisher gewohnte wie Ropocat oder Macs geben, dann halt für Sookie mit einem Schuss Phosphatbinder?
Ähnliches frage ich mich bei meinen anderen 50% der Fütterung, dem Barfen. Theoretisch kann ich da ja ganz wunderbar auf alle Werte Einfluss nehmen, in der Praxis scheint das marginal komplizierter. :-/ Die einen sagen, Calcium/Phosphor-Verhältnis von 1,15 auf 1,2 oder 1,3 anheben, die anderen sagen, bloss nicht am Verhältnis drehen, lieber Rezepte nach der Norm erstellen und am Ende einfach weniger Phosphor rein, und wieder andere sagen, ganz normale Rezepte und dann für die CNI-Katze einen Schuss Phosphatbinder drüber (analog dem Dosenfutter eben).
Ich muss gestehen, mir persönlich ist die letzte Variante die sympatischste und scheint mir auch die mit der gerinsten Fehleranfälligkeit, denn selber an den Werten schrauben finde ich etwas heikel, da fehlt mir dann doch das tiefergehendere Wissen.
Auch logistisch ist es natürlich das einfachste, ich könnte weiterhin das Futter für beide Katzen zusammen zubereiten, es hätten beide weiterhin dasselbe im Napf (alles andere gestaltet sich tasächlich schwiereig), nur eben Sookie noch „mit Schuss“.
(Hinweis: ja, ich bin bei dubarfst registriert und frage logischerweise auch dort nochmal konkret nach. Gerade das scheint aber auch dort ein schwieriges Thema zu sein, bei dem man nicht wirklich eindeutige Antworten bekommt).
Daher: Erfahrungswerte wären sehr willkommen.
Uff, doch wieder ein Roman..... Danke an alle die es bis hierher geschafft haben, und ich würde mich wirklich über Anregungen und Input freuen, was die Fütterung angeht. Und eben auch bezüglich der Blutwerte an sich. Mein Hirn sagt mir zwar, das ist ja von den Werten her alles nicht dramatisch, und seeeeeehr früh erkannt, daher kann man noch gut gegensteuern. Aber CNI ist einfach ein Schreckgespenst für mich, da klappt das mit dem Hirn nicht immer so....
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