Hallo,
ich hab gerade viel um die Ohren (neuer Job etc. 😉) deswegen gucke ich nicht mehr ganz so oft rein.
Lilacchoco hat ja schon einen der entsprechenden Beiträge rausgesucht. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Giardien die Darmzotten angreifen und kaputt machen. Diese sind aber ja wichtig dafür, dass Nährstoffe vom Darm aufgenommen und verwertet werden können. Man kann es überspitzt formulieren und sagen, bei durchgängiger Schädigung verhungert die Katze vor dem vollen Futternapf.
Ähnliches ist bei meiner Kleinen passiert. Ich habe sie zusammen mit meinem Simba mit 9 Wochen vom Tierheim bekommen, "weil kein Platz mehr da ist". Von Beginn an hatten sie Durchfall und ich habe auch sofort für eine Kotprobe gesammelt, weil ich eben schon an Giardien dachte. Die Sammelprobe war allerdings negativ. Sie fraß und fraß und fraß. Wenn ich mit dem Essensnachschub nicht schnell genug war, dann hat sie gekratzt und ist richtig aggressiv geworden. Dadurch dass der Darm ja aber schon total hinüber war, ist auch nichts mehr drin geblieben. In dem Moment wo sie gefressen hat, ist es schier hinten schon wieder rausgelaufen. Wir hatten massive Probleme mit dem Flüssigkeitsverlust und waren im Grunde jeden zweiten Tag beim Tierarzt. Da der Giardientest aber negativ war, wusste die Tieräztin irgendwann auch nicht weiter. Aus lauter Verzweiflung gab es dann Metronidazol, weil sie sagte, egal was es ist, damit bekommen wir es definitiv weg.
Zu dem Zeitpunkt (knappe 6 Tage nachdem ich beide aus dem Tierheim geholt habe), war es aber schon viel zu spät. Wir hatten teils blutige Durchfälle und die Kleine war auch nicht mehr so fit. Daraufhin bin ich am nächsten Tag, also einen Tag nach der ersten Gabe von Metro, in die Tierklinik gefahren. Nach ewiger Wartezeit wurde schon im Wartezimmer Untertemperatur festgestellt und sie hatte massiv an Gewicht verloren. Da sie ja quasi permanent Kot verloren hat konnte ein weiterer Schnelltest gemacht werden, der war dann positiv. Angeblich gibt es ja keine Abstufungen, aber mir wurde gesagt hochgradig infiziert. Während der Untersuchung ist der Kreislauf zusammengebrochen und sämtliche Infusionen, auch mit Glucose brachten nichts mehr und ich musste sie erlösen. Die Tierärztin vermutete eben durch diese Schädigung des Darms, dass eine Darmwand gerissen sein musste und so eine Blutvergiftung entstanden ist. Und so war meine Kleine trotz quasi Rundumbetreuung von Tierärzten nach 7 Tagen tot.
Natürlich kamen bei uns viele Faktoren zusammen, die sehr unglücklich zusammengespielt haben. Das Tierheim hat mir trotz Nachfragen verschwiegen, dass eine Giardieninfektion vorlag. Sie meinten anschließend, sie hätten darin keine Notwendigkeit gesehen weil sie ja behandelt worden war. Dadurch war der kleine Körper natürlich schon extrem geschwächt. Dazu noch der Umzugsstress und ein falsch negativer Giardientest.
Es muss nicht soweit kommen, aber es KANN. Eine Giardieninfektion bedeutet mehr als ein geschwächtes Immunsystem und damit ist NICHT zu spaßen. Eine erwachsene Katze hat natürlich bessere Reserven als ein Kitten, aber auch dort kann man Pech haben.