Möchte zu unserem Fall mal schnell noch eine erfreuliche Rückinfo geben.
Unser 12 Jahre alter Willi bekam ja am Sa., 13.07.24, beim Notdienst per Schnelltest am mitgebrachten Kot den "positiv"-Erstbefund. Wenige Tage später erfolgte von unserer "Haus"-Tierarztpraxis aber nochmals ein Giardien IDEXX-Labortest und dieser war negativ. Wie ich erfuhr, wendet unsere Praxis derartige Schnelltestverfahren nicht mehr an, da zu oft falsche Ergebnisse vorlagen.
Dazu erinnere ich mich noch: Beim Notdienst zeigte der Schnelltest zwar was an, aber so wie sich das anhörte, war das jetzt kein "Vollausschlag", sondern offenbar nur eine geringe Markerverfärbung (habe ihn selbst nicht gesehen). Wir bekamen 5
Metrobactin 250 mg Tabletten für 4 Tage, täglich = 1,25 Tabletten.
Schon die Erstvergabe am Sonntag war ein Zenober, da wir die Reaktion unseres Willis (bei uns seit 12/2023) nicht kannten. Mit Müh' und Not hat er vlt. 1 Tablette geschluckt. Zuerst probierten wir eine halbe Tablette aufgelöst per Spritze ins Mäulchen, so wie wir das bei unserem verstorbenen Kater lange Zeit praktiziert haben, aber das hat gar nicht geklappt (Speicheln wg. bitterem Geschmack -> alles wieder raus). Also musst das anders laufen und wir gaben uns einen Youtube-"Crashkurs": Köpfchen hoch, Klappe auf -> Tablette rein, Klappe zu -> Hals massieren ... und hoffen, dass Tablette nicht wieder rausgespotzt wird. Das hat mit der restlichen Tagesdosis (3/4 Tablette) am Sonntag einigermaßen geklappt.
Am Montag dann das Gespräch mit unserer Praxis, wo man den Befund des Notdienstes aufgrund Schnelltestverfahren anzweifelte. Auch sollten wir sofort mit
Mtrobactin aufhören, da dies zur Zerstörung der Darmflora führt, was weitere Behandlung nach sich zieht (Sivomixx ...). Wir hätten mit den (vgl. zu Metrobactin) viel größeren
Panacur-Tabletten weitermachen sollen, sofern der vereinbarte Wiederholungstest per IDEXX-Verfahren positiv ausfallen würde.
Interessanterweise hat Extremdurchfall + Erbrechen nach der Notdienst-Spritzenbehandlung (Prevomax und Metapyrin) sofort aufgehört. Willi ging nach zurückhaltender Futtergabe (hautpsächlich mit etwas Butter angebratene frische Hähnchenbrust) dann erst Mittwoch früh wieder groß, Outcoming war 100 % fest! Davon nahm ich eine Probe für unsere Praxis - und wie oben bereits erwähnt, war der IDEXX-Labortest negativ. Da ich vorher schon einen Schnelltest geliefert bekam (Home Pet Lab), machte ich von einem Teil der gleichen Probe rein interessehalber für mich einen Test -> auch der zeigte 0,0 Giardien-Infektion an. Wie geschrieben, habe ich den Test beim Notdienst leider nicht aufmerksam verfolgt - nun weiß ich zumindest, dass diese Schnelltests genauso aussehen und ablaufen, wie ein Corona-Schnelltest für zu Hause.
Gut, wir scheinen also um eine Folterbehandlung herumgekommen zu sein. Dennoch wurde das Haus mehrmals vielerorts desinfiziert ... und nun steht eben auch noch ein
KÄRCHER Dampfreiniger SC3 herum. Aber das Ding ist gut, werde jetzt öfter damit putzen (viele Fließen). Als Desinfektions-Spray nutzte ich anfangs
PATRONUS (Amaz.), bzw. wenn aufgebraucht, das nach einer Woche erst gekommene
DISIFIN - speziell prophylaktisch bei Katzenklo-Reinigung und wo Willi hauptsächlich so läuft.
Sein Bett (Frauchen + Herrchen = akzeptable Gäste) wird sowieso täglich gesaugt, alles andere 1x / Woche und natürlich die Liegeflächen-Überzüge in der Waschmaschine bei 80° gewaschen. Die Zysten sollen bekanntlich ab 60 °C hopps gehen.
Bezüglich Giardien wurde uns übrigens gesagt: Prinzipiell könnten die sich immer unbemerkt im Darm der Katze befinden. Es sei kein ernsthaftes Problem, solange keine Symptome wie anhaltend Durchfall/Erbrechen bestehen! Kommt der Organismus der Katze damit nicht mehr klar, muss natürlich zwingend behandelt werden.
Nach einer Behandlung kann logischerweise niemals davon ausgegangen werden, dass sich das Tier nicht wieder unbemerkt eine Giardien-Infektion einhandelt. Wir Menschen tragen permanent unseren Teil dazu bei, durch das, was wir alles so mit in die Wohnung / das Haus reintragen! Hygiene in vernünftigem Maß ist also ein guter Weg, jegliche Infektionsgefahr niedrig zu halten.
Unser Willi ist kein Freigänger, kam mir allerdings vor 3 Wochen wg. eines schreckhaften Ereignisses während dem alltäglichen "ums Haus herum Gassi tragen" vom Arm aus und war 28 Stunden weg, bevor er nachts um 12 wieder nach Hause kam. Er konnte sich also mit allem möglichen infizieren, oder hat irgendwas gefressen. Vier tage später begann dann besagtes Erbrechen mit starkem Durchfall, sodass wir am 2. Tag zum Notdienst fuhren.
Bei Freigängern kannste aber eh' machen was Du willst ... da wird sich früher oder später wohl jede Katze mal mit irgendwas infizieren - und eben evt. leider auch wieder Giardien-Zysten aufnehmen, speziell in Gegenden, wo sie sich schon mal infiziert hat.