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Eloign
Forenprofi
- Mitglied seit
- 29. August 2010
- Beiträge
- 4.609
(Ja, ich weiß, dazu gibt es etliche Threads, aber ich bin der Ansicht, dass ein neuer Thread ein besseres Diskussionsklima bietet. 😉)
(Meine eigene Meinung, die keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt.)
Es ist auffällig, dass innerhalb der Forenwelt und noch mehr in der realen Welt, die Frühkastration als unsicherste und gefährlichste Art der Kastration überhaupt dargestellt wird. Tierärzte selbst vertreten häufig selbst eine ähnlich geartete Meinung.
Der Einfluss der Hormone oder Aussagen wie "Ich habe ein frühkastriertes Tier gesehen, das kleinwüchsig war." werden hierbei hauptsächlich als Gegenargumente heraufbeschworen. (Nein, ich spreche niemanden hier an.)
Tatsächlich gestaltet es sich biologisch betrachtet jedoch so, dass die Geschlechtshormone nur zu maximal 2% überhaupt auf die Körpergröße einer Katze Einfluss nehmen können. Der Rest ist genetisch determiniert oder anderen Faktoren (Fehlbildungen usw.) unterworfen. Prinzipiell scheint es eher so, dass Hypophysen- und Schilddrüsenhormone eine bedeutendere Rolle im hormonellen Geschehen einnehmen.
Es hat sich im Allgemeinen sogar herausgestellt, dass frühkastrierte Tiere durchschnittlich größer als spätkastrierte Katzen werden, da die Epiphysenfugen/Wachstumsfugen durch den Wegfall der Geschlechtshormone später geschlossen werden und so mehr Raum für ein längeres Wachstum bieten.
Nun könnte man vermuten, dass diese verlängerten Röhrenknochen ihrerseits das Risiko einer Fugenfraktur bergen könnten. Jedoch konnte in Untersuchungen nicht bewiesen werden, dass diese hypothetisches Problem tatsächlich gehäuft nach einer Frühkastration auftritt und es sogar vergleichsweise gering ist.
(Im Gegenzug wurde jedoch festgestellt, dass das Osteoporoserisiko bei einer späten Kastration ansteigt.)
Doch auch die Operation selbst bietet ein breitgefächertes Spektrum an Vorteilen.
Der Eingriff verläuft sehr rasch, was in einer kürzeren Narkosezeit resultiert und somit die generelle Belastung dieses medikamentösen Zustandes minimiert. Durch diese ungleich "rasanter" verlaufende OP kann sich das kastrierte Tier auch schneller wieder regenerieren.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die relevanten Keimdrüsen bei Kitten noch nicht von Fettgewebe überlagert sind, was die Prozedur zusätzlich erleichtert und das Risiko der sonst bei älteren Tieren üblichen Komplikationen wie übermäßige Blutungen weiter verringert. Das gut ausgeprägte Heilfleisch der jungen Tiere unterstützt eine schnelle Heilung und hält die Narbenbildung zudem stark in Grenzen.
Von der Tierschutzseite her kann außerdem so wirkungsvoll verhindert werden, dass mit Kitten Schindluder getrieben werden kann. Die Ausführungen über Katzenelend und Mammatumore spare ich mir an dieser Stelle, da das bekannt sein dürfte.
Nicht bewiesen sind in allen dazu auffindbaren Studien die der Frühkastration angedichteten negativen Konsequenzen wie Steigerung von Harnwegserkrankungen und Kleinwüchsigkeit.
Der einzig direkt aufgezeigte Nachteil ist die Gefahr von Verwachsungen zwischen Penis und Vorhaut bei (logischerweise) Katern, die die Gefahr von Entzündungen durch angesammelte Schmutzreste bergen können. Dennoch konnten auch hier keine gehäuften negativen Konsequenzen diagnostiziert werden.
Die objektiv erwiesenen Vorteile überwiegen damit in meinen Augen mehr als deutlich mögliche (und nicht erwiesene) Nachteile.
Dennoch wird die Frühkastration häufig abgelehnt und oftmals regelrecht durch nebulöse Andeutungen als ein unerhörter Akt der Gesundheitsgefährdung gebrandmarkt.
Mir ist nicht klar (von rein menschlichen Faktoren abgesehen), warum diese Art der Kastration ein so dermaßen schlechtes Ansehen genießt.
Ich möchte gern verstehen, weshalb.
Welche wissenschaftlich (bewiesenen) Gründe sprechen gegen eine Frühkastration oder können die Anzahl der Vorteile übertrumpfen?
(Meine eigene Meinung, die keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt.)
Es ist auffällig, dass innerhalb der Forenwelt und noch mehr in der realen Welt, die Frühkastration als unsicherste und gefährlichste Art der Kastration überhaupt dargestellt wird. Tierärzte selbst vertreten häufig selbst eine ähnlich geartete Meinung.
Der Einfluss der Hormone oder Aussagen wie "Ich habe ein frühkastriertes Tier gesehen, das kleinwüchsig war." werden hierbei hauptsächlich als Gegenargumente heraufbeschworen. (Nein, ich spreche niemanden hier an.)
Tatsächlich gestaltet es sich biologisch betrachtet jedoch so, dass die Geschlechtshormone nur zu maximal 2% überhaupt auf die Körpergröße einer Katze Einfluss nehmen können. Der Rest ist genetisch determiniert oder anderen Faktoren (Fehlbildungen usw.) unterworfen. Prinzipiell scheint es eher so, dass Hypophysen- und Schilddrüsenhormone eine bedeutendere Rolle im hormonellen Geschehen einnehmen.
Es hat sich im Allgemeinen sogar herausgestellt, dass frühkastrierte Tiere durchschnittlich größer als spätkastrierte Katzen werden, da die Epiphysenfugen/Wachstumsfugen durch den Wegfall der Geschlechtshormone später geschlossen werden und so mehr Raum für ein längeres Wachstum bieten.
Nun könnte man vermuten, dass diese verlängerten Röhrenknochen ihrerseits das Risiko einer Fugenfraktur bergen könnten. Jedoch konnte in Untersuchungen nicht bewiesen werden, dass diese hypothetisches Problem tatsächlich gehäuft nach einer Frühkastration auftritt und es sogar vergleichsweise gering ist.
(Im Gegenzug wurde jedoch festgestellt, dass das Osteoporoserisiko bei einer späten Kastration ansteigt.)
Doch auch die Operation selbst bietet ein breitgefächertes Spektrum an Vorteilen.
Der Eingriff verläuft sehr rasch, was in einer kürzeren Narkosezeit resultiert und somit die generelle Belastung dieses medikamentösen Zustandes minimiert. Durch diese ungleich "rasanter" verlaufende OP kann sich das kastrierte Tier auch schneller wieder regenerieren.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die relevanten Keimdrüsen bei Kitten noch nicht von Fettgewebe überlagert sind, was die Prozedur zusätzlich erleichtert und das Risiko der sonst bei älteren Tieren üblichen Komplikationen wie übermäßige Blutungen weiter verringert. Das gut ausgeprägte Heilfleisch der jungen Tiere unterstützt eine schnelle Heilung und hält die Narbenbildung zudem stark in Grenzen.
Von der Tierschutzseite her kann außerdem so wirkungsvoll verhindert werden, dass mit Kitten Schindluder getrieben werden kann. Die Ausführungen über Katzenelend und Mammatumore spare ich mir an dieser Stelle, da das bekannt sein dürfte.
Nicht bewiesen sind in allen dazu auffindbaren Studien die der Frühkastration angedichteten negativen Konsequenzen wie Steigerung von Harnwegserkrankungen und Kleinwüchsigkeit.
Der einzig direkt aufgezeigte Nachteil ist die Gefahr von Verwachsungen zwischen Penis und Vorhaut bei (logischerweise) Katern, die die Gefahr von Entzündungen durch angesammelte Schmutzreste bergen können. Dennoch konnten auch hier keine gehäuften negativen Konsequenzen diagnostiziert werden.
Die objektiv erwiesenen Vorteile überwiegen damit in meinen Augen mehr als deutlich mögliche (und nicht erwiesene) Nachteile.
Dennoch wird die Frühkastration häufig abgelehnt und oftmals regelrecht durch nebulöse Andeutungen als ein unerhörter Akt der Gesundheitsgefährdung gebrandmarkt.
Mir ist nicht klar (von rein menschlichen Faktoren abgesehen), warum diese Art der Kastration ein so dermaßen schlechtes Ansehen genießt.
Ich möchte gern verstehen, weshalb.
Welche wissenschaftlich (bewiesenen) Gründe sprechen gegen eine Frühkastration oder können die Anzahl der Vorteile übertrumpfen?