Frühkastration – warum so verpönt?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Eloign

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(Ja, ich weiß, dazu gibt es etliche Threads, aber ich bin der Ansicht, dass ein neuer Thread ein besseres Diskussionsklima bietet. 😉)

(Meine eigene Meinung, die keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt.)

Es ist auffällig, dass innerhalb der Forenwelt und noch mehr in der realen Welt, die Frühkastration als unsicherste und gefährlichste Art der Kastration überhaupt dargestellt wird. Tierärzte selbst vertreten häufig selbst eine ähnlich geartete Meinung.
Der Einfluss der Hormone oder Aussagen wie "Ich habe ein frühkastriertes Tier gesehen, das kleinwüchsig war." werden hierbei hauptsächlich als Gegenargumente heraufbeschworen. (Nein, ich spreche niemanden hier an.)

Tatsächlich gestaltet es sich biologisch betrachtet jedoch so, dass die Geschlechtshormone nur zu maximal 2% überhaupt auf die Körpergröße einer Katze Einfluss nehmen können. Der Rest ist genetisch determiniert oder anderen Faktoren (Fehlbildungen usw.) unterworfen. Prinzipiell scheint es eher so, dass Hypophysen- und Schilddrüsenhormone eine bedeutendere Rolle im hormonellen Geschehen einnehmen.
Es hat sich im Allgemeinen sogar herausgestellt, dass frühkastrierte Tiere durchschnittlich größer als spätkastrierte Katzen werden, da die Epiphysenfugen/Wachstumsfugen durch den Wegfall der Geschlechtshormone später geschlossen werden und so mehr Raum für ein längeres Wachstum bieten.
Nun könnte man vermuten, dass diese verlängerten Röhrenknochen ihrerseits das Risiko einer Fugenfraktur bergen könnten. Jedoch konnte in Untersuchungen nicht bewiesen werden, dass diese hypothetisches Problem tatsächlich gehäuft nach einer Frühkastration auftritt und es sogar vergleichsweise gering ist.
(Im Gegenzug wurde jedoch festgestellt, dass das Osteoporoserisiko bei einer späten Kastration ansteigt.)

Doch auch die Operation selbst bietet ein breitgefächertes Spektrum an Vorteilen.
Der Eingriff verläuft sehr rasch, was in einer kürzeren Narkosezeit resultiert und somit die generelle Belastung dieses medikamentösen Zustandes minimiert. Durch diese ungleich "rasanter" verlaufende OP kann sich das kastrierte Tier auch schneller wieder regenerieren.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die relevanten Keimdrüsen bei Kitten noch nicht von Fettgewebe überlagert sind, was die Prozedur zusätzlich erleichtert und das Risiko der sonst bei älteren Tieren üblichen Komplikationen wie übermäßige Blutungen weiter verringert. Das gut ausgeprägte Heilfleisch der jungen Tiere unterstützt eine schnelle Heilung und hält die Narbenbildung zudem stark in Grenzen.
Von der Tierschutzseite her kann außerdem so wirkungsvoll verhindert werden, dass mit Kitten Schindluder getrieben werden kann. Die Ausführungen über Katzenelend und Mammatumore spare ich mir an dieser Stelle, da das bekannt sein dürfte.

Nicht bewiesen sind in allen dazu auffindbaren Studien die der Frühkastration angedichteten negativen Konsequenzen wie Steigerung von Harnwegserkrankungen und Kleinwüchsigkeit.
Der einzig direkt aufgezeigte Nachteil ist die Gefahr von Verwachsungen zwischen Penis und Vorhaut bei (logischerweise) Katern, die die Gefahr von Entzündungen durch angesammelte Schmutzreste bergen können. Dennoch konnten auch hier keine gehäuften negativen Konsequenzen diagnostiziert werden.

Die objektiv erwiesenen Vorteile überwiegen damit in meinen Augen mehr als deutlich mögliche (und nicht erwiesene) Nachteile.
Dennoch wird die Frühkastration häufig abgelehnt und oftmals regelrecht durch nebulöse Andeutungen als ein unerhörter Akt der Gesundheitsgefährdung gebrandmarkt.

Mir ist nicht klar (von rein menschlichen Faktoren abgesehen), warum diese Art der Kastration ein so dermaßen schlechtes Ansehen genießt.
Ich möchte gern verstehen, weshalb.
Welche wissenschaftlich (bewiesenen) Gründe sprechen gegen eine Frühkastration oder können die Anzahl der Vorteile übertrumpfen?
 
A

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also...
ich hab meinen letzten Wurf frühkastrieren lassen...
und ich würde es immer wieder tun.. auch nach ausgibicher recherche konnte ich keine "bewiesenenen" Nachteile finden..
Wachstum und Aussehen sind zumeist genetisch verankert.
Ich bin dafür das kein Kitten mehr abgegeben wird was nicht frühkastriert ist.
 
Ich finde es sollte erstmal er Begriff "Frühkastration" definiert werden ......

Von einer Frühkastration spricht man, wenn die Katzen zwischen 7 und 12 Wochen (!!!) sind.

Hier sind eigentlich nur die Züchter und die Tierheime in der Verantwortung - ich denke nicht, dass ein "normalo" Katzenhalter seine Tier frühkastrieren lässt - warum auch?

Hier reicht es völlig aus, wenn man die Tiere VOR der 1. Geschlechtsreife kastrieren lässt - also um den 5.-7. Monat rum.

Meine wurden alle um den Dreh rum kastriert - da war keiner älter als 6 Monate - ich finde, dass das völlig ausreicht.
 
Hallo,

Mir ist nicht klar (von rein menschlichen Faktoren abgesehen), warum diese Art der Kastration ein so dermaßen schlechtes Ansehen genießt.
Na, grade wegen der rein menschlichen Faktoren. Darum, dass man so einem niedlichen kleinen wehrlosen Tierchen keinen so schweren Eingriff antun möchte.
Alle angeblichen medizinischen Gegenargumente, die die Frühkastrationsgegner ausgraben, kommen meiner Meinung nach letztlich allein daher, dass man wegen dieses unguten Gefühls irgendwelche Gefahren der Frühkastration finden WILL.
(Dieselben Argumente wurden ja früher schon gegen eine Kastration vor der Geschlechtsreife angeführt, oder bei Katzen sogar gegen eine Kastration vor dem ersten Wurf. Die Zeitgrenze hat sich bloß verschoben.)
 
Ich kann dem was Eloign schreibt nicht viel hinzu fügen - ich habe die Studien zum Thema auch gelesen. Unsere vier Norweger wurden alle mit 12 Wochen kastriert - unsere Züchterin gibt ihre Kitten gar nicht anders ab.
Und ich bin heilfroh, dass das so ist. Kater und Katzen haben 24 Stunden nach der Operation wieder herum getobt als ob nichts wäre 😎

Von Kleinwüchsigkeit ist mir bei unserem Kater kaum etwas aufgefallen. Der Bursche wiegt mit seinen 13 Monaten 8 Kilogramm - und nichts davon ist Fett :aetschbaetsch1:
Wenn jemand meint, dass die Frühkastration die Fellqualität negativ beeinflusst, lade ich ihn herzlich ein unsere schwarze Prinzessin Lilith zu streicheln - seidenweich, dicht und glänzend :pink-heart:

Bei den beiden Kleinen, die erst vor einer Woche kastriert wurden (wir haben sie vorgestern bei der Züchterin abgeholt) merkt man Null von dem Eingriff (außer der kleinen Narbe, die aber bestens abheilt). Die toben als ob es kein Morgen gebe :wow:

Für die Tiere - und die Dosis - bietet die Frühkastration meiner Meinung nach nur Vorteile. Tierärzte, die dagegen sind, sind meist schon ältere Semester und sträuben sich in meinen Augen nur, dazu zu lernen. Es soll ja auch noch Tierärzte geben, die davon überzeugt sind, dass man Katzen erst nach der ersten Rolligkeit kastrieren soll.
Katzenhalter, die gegen Frühkastration eintreten, argumentieren zu 99 Prozent rein aus dem Bauch heraus. Hier werden die Tiere über Gebühr vermenschlicht und ziemlich gut untersuchte biologische Fakten einfach ignoriert, nur weil das Kindchen-Schema der süßen Kitten die Vernunft vernebelt... 🙄
 
Doch auch die Operation selbst bietet ein breitgefächertes Spektrum an Vorteilen.
Der Eingriff verläuft sehr rasch, was in einer kürzeren Narkosezeit resultiert und somit die generelle Belastung dieses medikamentösen Zustandes minimiert. Durch diese ungleich "rasanter" verlaufende OP kann sich das kastrierte Tier auch schneller wieder regenerieren.

Wieso verläuft eine OP bei einem jüngeren Tier schneller als bei älteren?

Meine Katzen und Kater wurden alle mit rund sechs Monaten +/- kastriert und bei zukünftigen Katzen werde ich das genauso handhaben. Irgend etwas muss sich Mutter Natur gedacht haben, wenn Tiere erst in dem Alter geschlechtsreif sind. Die Organismen von Säugetieren sind hochkomplexe Organismen und wenn ich da schon eingreifen muss, dann doch wenn es geht so spät wie möglich.
 
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Wieso verläuft eine OP bei einem jüngeren Tier schneller als bei älteren?

Weil der Tierarzt nicht erst eine dicke Schicht Fettgewebe durchtrennen und zur Seite schieben muss, um an die Eierstöcke zu kommen.

Und die Heilung der OP-Wunde läuft bei Kitten um Größenordnungen schneller ab als bei halbwüchsigen oder gar erwachsenen Tieren, weil die Zellteilungsrate entsprechend höher ist.
 
Ich habe mich über die Frühkastration ebenfalls im Internt informiert und unsere Tierärztin (die übrigens auch bei Kastrationsprojekten mitmacht) hat uns dazu geraten, unsere Sammy 2 Wochen nach der zweiten Impfung kastrieren zu lassen. Sie wird dann 14 Wochen alt sein.

Die Ärztin sagte, dass die Tiere in der Regel etwas größer werden als später kastrierte Katzen und nicht so zum Verfetten neigen. Auch ein Argument.

Allerdings gibt es die Frühkastration in Deutschland noch nicht so lange und daher gibt es auch noch keine längerfristigen Erkenntnisse (ich meine etwas von 22 Monate alten Vergleichskatzen gelesen zu haben, die später kastriert worden waren oder sogar noch intakt waren.)

Man kann aber durchaus auf Erfahrungswerte aus den USA zurückgreifen, die mit dieser Form der Kastration bereits längerfristige Erfahrungen gemacht haben.

Ich möchte es keinesfalls noch einmal erleben, dass unsere damals 6 Monate alte Katze plötzlich und unerwartet in den Wehen liegt, weil der damalige Tierarzt der Meinung war es sei für eine Kastration "noch zu früh".
 
Ich finde es kommt immer drauf an.

Kitten sollten erst kastriert werden, wenn sie gesund sind. Gerade Kitten die "von draußen" kommen haben gelegentlich Schnupfen etc.
Bis dieser komplett ausgeheilt ist, sind sie meist 4-5 Monate alt. Ist dann also keine Frühkastra mehr.

Wir haben unseren Lui "erst" mit 4,5 Monaten kastrieren lassen, da wir einfach keinen TA hier in der Nähe haben, der Frühkastras macht bzw. Erfahrung damit hat.

Was ist allerdings sehr gut finde und meiner Meinung Standart werden sollte, ist das Kitten von Tierhilfen, Tierheimen oder vom Züchter nur kastriert abgegeben werden sollten.
Natürlich ist das auch eine Kostenfrage, aber meiner Meinung nach das einzige Mittel 100% sicher zu sein, dass diese Kitten später nicht mal zum vermehren genommen werden.

Selbst wenn man es schafft, bei allen Miezen einen Nk zu machen, was macht man denn, wenn sie nicht kastriert sind?
Die Schutzverträge sind leider oft nicht mehr wert, als das Papier auf dem sie geschrieben sind.
 
Weil der Tierarzt nicht erst eine dicke Schicht Fettgewebe durchtrennen und zur Seite schieben muss, um an die Eierstöcke zu kommen.

Naja, gut, aber so dick dürfte die Fettschicht bei halbwüchsigen Tieren noch nicht sein 😉 Und bei Katern spielt das sowieso keine Rolle 😉
 
Ach, die kann bei einer halbwüchsigen Katze durchaus einen Zentimeter dick sein - ohne dass die Katze dick ist, das ist ein ganz normales Depot. Und auch dieses Gewebe muss ja nach der OP wieder vernäht werden.

Bei Katern hast du grundsätzlich recht, da liegen die Bömmelchen ja außen. Das Argument der viel schnelleren Wundheilung gilt aber auch bei denen 🙂
 
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Meine Katzen/Kater werden im Alter von 6-8 Monaten kastriert, sofern sie gesundheitlich fit sind.

Sollte ich jemals ein gemischtgeschlechtliches Pärchen haben, werde ich mit etwa 5 Monaten kastrieren.

Nach meiner Meinung hat die Frühkastra ihre Berechtigung bei wilden Streunerkitten, die gerade in der Falle sitzen und wo es zweifelhaft ist, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmal gefangen werden können.

Ich selbst lehne die Frühkastra ab, weil ich den Geschlechtshormonen wenigstens noch etwas Zeit lassen möchte, um Einfluß zu nehmen auf wichtige Vorgänge im Organismus.

Vom Menschen (und vermutlich auch vom Hund) weiß man, dass Geschlechtshormone Einfluss haben auf Knochendichte, Bindegewebe, Stoffwechsel, Herz-Kreislaufsystem und Psyche.

Ob ich irgendetwas dadurch verbessere, dass ich mit 7 statt mit 3 Monaten (oder noch früher) kastriere, weiß ich nicht, ich vermute es aber.
Und wenn es nur eine geringe Chance wäre, dass es so ist, warum sollte ich diese nicht wahrnehmen?

Davon abgesehen, sind im Kittenalter auch noch Impfungen und Entwurmungen wichtig. Rein zeitlich käme ich da gar nicht hin.

Wenn ich z.B. mit 5 und mit 7 Wochen entwurme, dann mit 9 Wochen impfe, mit 13 Wochen die Impfung wiederhole, da ist, meiner Meinung nach, kein Platz für eine Narkose und Op.
Das wäre mir viel zu viel "Behandlung" auf einmal, bei so einem kleinen Wesen, dessen Körper eigentlich schon genug damit zu tun hat, zu wachsen.

Und frühere Entwurmungen und Impfungen, ohne triftige Gründe, lehne ich genauso ab, da ich das für unnötig belastend halte ( ich selbst tendiere ohnehin dazu, da jeweils noch 2 Wochen zuzugeben).
Bisher habe ich zwischen einer Impfung und einer Kastration immer mindestens 4 Wochen Abstand eingehalten und das werde ich, ohne Not, auch in Zukunft nicht ändern.
 
Tierärzte selbst vertreten häufig selbst eine ähnlich geartete Meinung.
Wie soll man von TA eine halbwegs fundierte Beratung erwarten, wenn immer noch so viele dieser Zunft Märchen erzählen wie "sie soll einmal rollig werden" oder sogar "lassen Sie sie einmal werfen"?
 
Hallo!

Von meinen 6 Katern ist mein Birma mit 12 Wochen frühkastriert worden. Die Züchterin macht das schon seit ein paar Jahren, seit sie mit einer Käuferin die ein, von ihr erworbenes "Liebhabertier" zur nicht erlaubten Schwarzzucht verwendete, schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Der Kater ist mittlerweile fast ausgewachsen, Defizite irgendwelcher Art sind nicht feststellbar.
Ich persönlich finde dass es für die Tiere die geringste Belastung ist, in dem jungen Alter stecken sich die OP ohne Probleme weg. Außerdem wird der gesamte Wurf ja am gleichen Tag kastriert, separiert so lange erforderlich, und sind meist am nächsten Tag wieder fit wie zuvor, bei Katzen dauerts natürlich länger.

Insgesamt glaube ich nicht an hormonbedingte Defizite, die dadurch ausgelöst werden sollen. Ich denke es gibt ungleich mehr Faktoren, die ein gesundes Aufwachsen und Leben mehr beeinflussen, dazu gehört meiner Meinug nach in erster Linie eine ausgewogene Ernährung.

lg Christine
 
Ich zitiere einfach einmal aus einem anderen Thread:

Ich WEISS, dass Hormone für die Entwicklung bei einem Säugetier wichtig sind.
Bringe mir einen stichhaltigen Nachweis dafür, dass die Geschlechtshormone für das Säugetier "Katze" so bedeutend sind. (Vom Geschlechtstrieb abgesehen.)
Da ich selbst Osteoporose habe, WEISS ich, dass Hormone für den Knochenbau wichtig sind.
Du bist ein Mensch.
Ich zitiere mich:
Im Gegenzug wurde jedoch festgestellt, dass das Osteoporoserisiko bei einer späten Kastration ansteigt.
Ich bringe als Beispiel immer die Knaben, die als Singknaben früher kastriert wurden, damit sie ihre schönen Stimmen behalten, sie sind also ohne männliche Hormone aufgewachsen.
Das sind auch Menschen.

Hunde z.B. werden viel zögerlicher kastriert als Katzen, da ist man bereit, auch die Nachteile zu sehen ?!?
Das sind Hunde.

Alleine aus diesen Gründen gebe ich allen meinen Tieren Gelegenheit erstmal erwachsen zu werden,
Wann ist eine Katze erwachsen? Viele Kitten werden heutzutage schon mit 3,4 Monaten rollig oder gar trächtig. Soll man diesen Zustand hinnehmen?

bevor ich sie ihrer Sexualität beraube
Ein Argument, das von vielen Kastrationsgegner gebraucht wird.
Eine Katze ist ein Tier. Sexualität ist für sie ein Trieb und kein erfüllender Bestandteil ihres Lebens.
Also gibts für mich KEINEN GRUND für FrühKastra.
Auch die von mir zitierten gesundheitlichen Vorteile zählen nicht als Grund?

Hinweis: Die zitierten Stellen stammen aus diesem Post eines anderen Threads, in dem aber bitte nicht weiter über das Thema Frühkastration geschrieben werden sollte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bringe mir einen stichhaltigen Nachweis dafür, dass die Geschlechtshormone für das Säugetier "Katze" so bedeutend sind. (Vom Geschlechtstrieb abgesehen.)

....Du bist ein Mensch.

....Das sind auch Menschen.

....Das sind Hunde.

Die Gruppe der Säugetiere ist sich sehr ähnlich in den grundlegenden anatomischen Gegebenheiten, insbesondere bei der Hormonsynthese:

http://books.google.com/books?id=xV...&q=geschlechtshormone bei säugetieren&f=false

In diesem Bericht wird nicht unterschieden in Hunde, Katzen und Menschen.
Es wird von "weiblichen Wirbeltieren" gesprochen.
Wenn die Hormonbildung, die Aufgaben der Hormone, ihr Entstehungsort usw. sich ähnelt, dann dürften sich auch die Auswirkungen der fehlenden Hormone ähneln.

Wann ist eine Katze erwachsen? Viele Kitten werden heutzutage schon mit 3,4 Monaten rollig oder gar trächtig. Soll man diesen Zustand hinnehmen?

Ich bestreite, dass viele Kitten bereits mit 3,4 Monaten rollig werden.
Richtiger dürfte sein, dass das eher selten vorkommt.

Weshalb ich immer noch für eine Kastration mit etwa 5 Monaten bei gemischtgeschlechtlichen Pärchen bin und für eine Kastration im Alter von 6-8 Monaten bei Katzen/Katern, die nicht mit potenten Vertretern des anderen Geschlechts zusammenleben.

Und sollte man tatsächlich zwei verschieden geschlechtliche Vertreter erwischen, die beide! so früh geschlechtsreif sind (was die absolute Ausnahme sein dürfte) und sollte dann tatsächlich die Katze bestiegen werden, dann kann man in dieser Ausnahmesituation! immer noch sofort kastrieren.

Und selbst wenn eine Katze einmal rollig werden sollte vor der Kastration, dann bedeutet das nicht automatisch, dass sie dauerrollig wird bzw. dass stante pede die Gebärmutter vereitert.
Dazu sind wohl eher mehrere ungedeckte Rolligkeiten nötig.

Nera sollte Mitte Februar, mit 6 1/2 Monaten kastriert werden.
Ende Januar war sie tatsächlich rollig, als Einzige meiner bisherigen Katzen.
Nicht angenehm für uns beide, Dauer etwa 5 Tage.

Als sie kastriert werden sollte, hatte sie einen Magen-Darminfekt, wie die anderen Katzen auch. Ich hielt Rücksprache mit meinem Ta, wir haben den Termin verschoben.
Im Anschluß an den Infekt hatte sie Matschkot, Kotuntersuchung ergab, dass die Clostridien zurück waren, zusammen mit "wenigen" hämolysierenden E-coli.
Kastra wurde erst mal vertagt.
Im April schließlich war der Kot wieder in Ordnung, Ende April wurde kastriert.
Bis dahin gab es nicht ein einziges, kleines Anzeichen für Rolligkeit.
Trotzdem ließ ich vor der Kastra einen Ultraschall der Gebärmutter machen, um evtl. stille Rolligkeiten und ihre (hier oft heraufbeschworenen) Folgen abklären zu lassen.
Die Gebärmutter war völlig unauffällig, nach der Op hieß es, es wäre nicht zu erkennen gewesen, dass diese Katze überhaupt mal gerollt hatte.

Ich bleibe bei meinen 6-8 Monaten, auch bei Tony und Felix, die wohl die Nächsten sein werden. Auch die Beiden werden erst kastriert, wenn sie gesundheitlich völlig o.k sind, auch wenn es dann 9 Monate sein sollten.

Ein Argument, das von vielen Kastrationsgegner gebraucht wird.
Eine Katze ist ein Tier. Sexualität ist für sie ein Trieb und kein erfüllender Bestandteil ihres Lebens.

Ich empfinde mich nicht als Kastrationsgegner, nur weil ich, im Durchschnitt, mit 7 Monaten kastriere statt mit 12 Wochen. 😎

Auch die von mir zitierten gesundheitlichen Vorteile zählen nicht als Grund?

Welche sollen das sein?

Ich kann nicht bestätigen, dass eine einmalige Rolligkeit gleich furchtbare Konsequenzen hat und bezweifele das weiterhin.
Davon abgesehen, von den vier eigenen, in den letzten Jahren kastrierten Katzen, war genau Eine vor der Kastra einmal rollig. Die Anderen wurden kastriert mit 6 Monaten, mit 8 Monaten, mit 7 1/2 Monaten ohne vorher gerollt zu haben.

Die Narkose und nachfolgende Op wurde gut vertragen, es gab keine Komplikationen, nicht anders als bei "deiner" Frühkastration.

Und betreff Osteoporose. Diese soll also auftreten können, wenn die Geschlechtshormone plötzlich wegfallen. Wenn dieselben Geschlechtshormone aber von Anfang an gar nicht existent sind, dann soll das keinerlei Auswirkungen haben?
Diese Logik erschließt sich mir nicht, dazu hätte ich gern einen ausführlichen Bericht, der mir die Ursache dafür plausibel macht.

Edit: Wobei ich ziemlich sicher bin, dass mit "Osteoporoserisiko aufgrund später Kastration", nicht eine Kastration mit 6-8 Monaten gemeint ist, sondern eher eine Kastra in späteren Jahren. Weshalb das als Argument in dieser Diskussion eigentlich wegfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallo!

Ich wollte nur kurz mal was einwerfen, weil ich immer wieder lese, dass
die einen von erhöhtem Osteoporose-Risiko bei früher Kastration schreiben
und die anderen genau das Gegenteil behaupten.
Bei Menschen (oder bei Frauen) ist es so, dass Östrogene das Risiko einer
Osteoporose erhöhen. In der Packungsbeilage der Pille steht, dass während
der langjährigen Einnahme die Knochendichte nachweislich sinkt. Allerdings
steht doch auch, dass nach dem Absetzen nach einigen Jahren wieder
Normalwerte erreicht werden.

liebe Grüße!
 
Kastrationsgegner

Ich bin kein Kastrationsgegner! 😎 Trotzdem werden meine Katzen immer erst mit ca. einem halben Jahr kastriert werden!

Was deine Argumente betrifft: letztlich treffen die nur auf die Katzen zu und nicht auf die Kater.
 
[...]DHT sind notwendig für die Entwicklung und das Wachstum der sekundären Geschlechtsorgane von Männchen (wie Knochen- und Muskelwachstum) [...]

Wenn dies exakt so stimmen würde, dann frage ich mich dennoch, weshalb auch bei frühkastrierten Katern Skelett und Muskeln weiterwachsen, obwohl objektiv betrachtet nur noch eine geringe Testosteronmenge im Körper gebildet wird?
Es ist erwähnenswert, dass eine Kastration bei Katern tatsächlich dazu führen kann, dass ein geringer Muskelmassenschwund auftritt. Dies verläuft jedoch unabhängig vom Alter, in dem die Kastration durchgeführt wurde.
Der Text beachtet außerdem nicht, dass Geschlechtshormone das Körperwachstum nur zu maximal 2% beeinflussen. Östrogene und Androgene wirken sich zwar auf die Wachstumsgeschwindigkeit aus, aber sind für das generelle Wachstum nicht essentiell.
http://books.google.de/books?id=ZBo...Geschlechtshormone "nicht essentiell"&f=false

Ansonsten lese ich nur davon, dass die Geschlechtshormone für die Fruchtbarkeit und das Wachstum der Geschlechtsorgane benötigt werden. Ich lese nichts davon, welche Auswirkungen der Hormonwegfall (von der Bindegewebsschwäche abgesehen) gezielt auf Katzen hat.
Weiterhin empfehle ich, dass Internet gezielt zu durchsuchen. In den USA wurden Studien durchgeführt, die mitunter über 1000 frühkastrierte Tiere erfasst haben. Die überwiegende Mehrheit bzw. alle kamen zu demselben – von mir bereits geschilderten – Ergebnis.
Bislang habe ich keine Studie gelesen, die alarmierende Folgen aufgrund des aus der Balance geratenen Hormonhaushalt festgestellt hat.

Ich bestreite, dass viele Kitten bereits mit 3,4 Monaten rollig werden.

Gut, das ist eine subjektive Beobachtungsangelegenheit. Im Herbst geborene Kitten sollen jedoch besonders dazu neigen, früher rollig zu werden.

Ich bleibe bei meinen 6-8 Monaten
Das soll dir auch belassen sein. Ich habe keine Einwände gegen eine Kastration, die mit 6 Monaten durchgeführt wird und sehe auch dies als ein vergleichsweises "gutes" Alter.
Ich möchten nur die Mythen, die sich um die Frühkastration ranken, etwas entwirren, aber die standardmäßige Kastration nicht automatisch verteufeln.

Welche sollen das sein?
Siehe Seite 1. Gesundheitliche Vorteile bieten insofern durch den komplikationsfreieren Ablauf der OP, der stärkeren Verringerung von Mammatumoren/Gebärmuttervereiterungen bei Katzen sowie generell weniger aggressive Verhaltensweisen. Richtet man sich nach den Beobachtungen von SpayUSA, so scheinen frühkastrierte Kitten auch eine höhere Lebenserwartung zu besitzen.

Die Narkose und nachfolgende Op wurde gut vertragen, es gab keine Komplikationen, nicht anders als bei "deiner" Frühkastration.
Statistisch betrachtet zeigt sich eine Tendenz dazu, dass frühkastrierte Kitten durchschnittlich weniger Komplikationen während der OP erleiden und auch durchschnittlicher weniger dabei sterben.
Das bedeutet nicht, dass es bei späten Kastration immer zu Komplikationen kommt. Der Einzelfall ist hierbei nicht entscheidend, sondern die Gesamtmasse, welche eben jene erwähnten Beobachtungen offenlegt.

Wenn dieselben Geschlechtshormone aber von Anfang an gar nicht existent sind, dann soll das keinerlei Auswirkungen haben?
Das Phänomen nennt sich postmenopausale Osteoporose. Fairerweise sei erwähnt, dass sich trotz der gesteigerten Wahrscheinlichkeit mögliche Frakturen in Grenzen halten.

Zur Kastration mit 6-8 Monaten:

Weiß jemand, wer dieses Alter wann und weshalb festgelegt hat?
Es gibt wissenschaftlich betrachtet keinen Grund dafür, die Kastration bei diesem Alter anzusetzen. Dieses Alter wurde vor etlichen Jahren wahllos ausgewählt und wird heute nur aus rein traditionellen Gründen weiterempfohlen.
Dieser Tradition fehlt jedoch jegliche Grundlage und ich kann nicht nachvollziehen, weshalb diese magische Grenze automatisch das Gelbe vom Ei sein soll.
Nur weil es Jahrzehnte vorher so durchgeführt wurde?

Was deine Argumente betrifft: letztlich treffen die nur auf die Katzen zu und nicht auf die Kater.

Verkürzte Narkosedauer, wenig Fettgewebe, kleinere Organe, besseres Heilfleisch, geringere Todesrate während der OP, verminderte Aggressivität treffen auch auf Kater zu.

Ansonsten möchte ich darauf hinweisen, dass mir nicht viel daran liegt, grundlos beleidigt zu werden, nur weil ich eine etwas anders geartete Meinung vertrete und es gewagt habe, die Zitatfunktion anzuwenden. In diesem Thread soll diskutiert, nicht abgeschlachtet werden.
 
Zur Kastration mit 6-8 Monaten:

Weiß jemand, wer dieses Alter wann und weshalb festgelegt hat?
Es gibt wissenschaftlich betrachtet keinen Grund dafür, die Kastration bei diesem Alter anzusetzen. Dieses Alter wurde vor etlichen Jahren wahllos ausgewählt und wird heute nur aus rein traditionellen Gründen weiterempfohlen.
Ich vermute mal einfach, es hat sich in der Praxis so eingebürgert.
Das Kätzchen ist nicht mehr so klein und süß, daß dem Halter das Gruseln kommt, wenn er an Kastration denkt, und der TA muß nicht mehr besonders fingerfertig sein. Und es ist in der Regel relativ nahe vor der 1. Rolligkeit bzw. Beginn des Markierens bei Katern.

Man könnte jetzt allerdings die Überlegung aufwerfen, warum ein noch nicht geschlechtsreifes Tier, dem mit 6 Monaten die so unersetzlichen Geschlechtshormone genommen werden, besser dran sein soll, als eines, dem sie mit 3 oder 4 Monaten genommen wurden.
 

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