also ehrlich - mich rührt das wirklich, wenn ich die beiden kleinen wackler sehe.
aber ich frage mich schon, inwieweit man ihnen wirklich gutes tut, sie an diesem leben zu halten.
wenn ich mir die videos anschaue, dann sehr ich da nicht viel von der zitierten lebensfreude. ich sehe nur jede sekunde die mühe, sich irgendwie und überhaupt auf den beinen zu halten. ansonsten ziellos und planlos, selbst vor der futterschüssel und im kisti. von der möglichkeit zu spielen und spass zu haben, red ich jetzt mal gar nicht. denn da ist ja schon ein scheitern an den primären bedürfnissen.
ich verstehe schon, dass man die beiden dennoch ganz ganz lieb gewinnt und alles für sie tun möchte.
aber für mich bleibt die frage: tut man ihnen damit wirklich gutes? oder befriedigt man nur sein eigenes bedürfnis?
ich weiss, eine heikle frage!
aber dennoch eine, die man sich im umgang mit tieren ab und an stellen muss.
lieben - und angesichts der bilder nachdenklichen - gruß,
merteuille
Hi Merteuille,
du machst dir einen zu grossen Kopf um das was du siehst. Die zwei Wackel-katzen im Video zeigen auch, dass sie nach Leben und spielen gieren. Siehst du diese " Bocksprünge" zb? Das sind Spielattacken auf die anderen Kitten um zu raufen.
Ich versichere dir, die haben ihre Freude am Leben, auch wenn sie sich oft mit ihren eigenen Beinen verheddern. Aber genau dieses extrem unkoordinierte wird sich noch bessern und sie werden mit den anderen Kitten über den Boden kugeln und raufen und spielen. Was sie natürlich kaum tun werden ist diese "lauf mir nach, fang mich"-Spielchen. Aber das ist ja klar, da sind sie zu sehr im Nachteil gegenüber gesunden Katzen.
Ich hatte hier auch einen Ataxisten, der etwa wie Salem, vielleicht sogarn noch einen Tick schlimmer wackelte und seine Geschwister zur Pflege. Und alle haben ihn voll eingebunden ins Spielen, sie haben dann mehr an einem Ort konzentriert gebalgt und gerauft und rumgealbert, so dass Mato eben auch mitmachen konnte. Und dann, wenn Mato eben grade eh nicht mit wollte, dann sind sie wie die doofen durch die Bude gefetzt
🙂
Zur Frage, ob sich das Kleinhirn wieder regeneriert, wenn sie genug üben:
Nein, ein Gehirnschaden kann nicht einfach wieder repariert werden. Er ist während der Embryonalentwicklung entstanden und es besteht keine Chance, dass sie die fehlenden Gehirnareale noch nachbilden. Aber es können andere Teile des Gehirns die fehlenden Aufgaben und Funktionen übernehmen... natürlich nicht perfekt, aber wie bei Schlaganfallpatienten funktioniert das manchmal echt verdammt gut.
Ausserdem sind die Kitten noch im Wachstum und der Entwicklung, sie lernen noch vieles dazu, bis sie erwachsen sind. Ataxisten haben hier eben die Erschwernis, dass die Regelung der Bewegungskoordination fehlt und sie das irgendwie erst kompensieren müssen.
Jeder weiss, wenn mal bei einem Unfall oder Schlaganfall das Gehirn beschädigt wird, dann dauert es lange, lange Zeit und unermüdliches Training, bis die Folgen davon wieder halbwegs ausgebügelt sind. So ist das auch bei Wackelkitten.
Und wie gesagt, sie sind nur körperlich eingeschränkt, nicht geistig. Mato war ein hochintelligentes, lebenslustiges Katerchen, der auch seinen Schabernack getrieben hat. ("Hey, die Dosi belohnt mich immer wenn ich erfolgreich auf dem Klo war... ha, ich will Leckerli, also setz ich mich ins Klo, auch wenn ich garnicht muss, und guck sie erwartungsvoll an... hoffentlich fällt sie drauf rein"
😀 Die Dosi hat es dann aber schnell gemerkt, was Mato da tut
😛 der kleine Fressack
)
Ich finds suuuuper, dass sich schon ein Adoptant für die beiden Spatzels gefunden hat. Und die Geschwister bekommen auch bestimmt bald eine Familie, die sie aufnehmen wird. Daumen sind gedrückt.
Grüsse
neko