Mollymann
Forenprofi
- Mitglied seit
- 15. Oktober 2010
- Beiträge
- 3.067
Alter: geb. 04/2010
Kastriert: Ja
Eigentlich sollte Mia Farrow bei mir als Pflegestelle nur einen kurzen Zwischenstop auf dem Weg von Spanien in ihr neues, endgültiges Zuhause in Deutschland einlegen. So ein hübsches, zartes, junges Mäuschen ohne irgendwelche charakterlichen Macken - Mia würde doch im Nu vermittelt sein!
Und wirklich, gerade mal eine Stunde im neuen Zuhause und schon wurde ausgiebiges Schmusen und Kuscheln eingefordert; immer, wenn ich aufhören wollte, wurde ich durch hartnäckige „Kopfstöße“ in die Hand zum Weitermachen animiert:
www.youtube.com/embed/QbOsjnPgtAw
Mia Farrow war in Madrid an einer Futterstelle für wilde Katzen aufgetaucht und als eine Helferin von ANAA Madrid ihr folgte, führte sie sie direkt zu ihren Babies in einem verlassenen Haus. Natürlich wurde die kleine Familie sofort eingepackt und konnte auf eine Pflegestelle des Vereins ziehen.
Nachdem ihre eigenen Kinder vermittelt waren, zog Super-Mama Mia dort sogar noch einen fremden Wurf groß und war auch für diesen eine fürsorgliche Mutter, die ihre Kleinen gegenüber anderen Katzen vehement verteidigte und beschützte. Nachdem die Babies vermittelt waren, normalisierte sich ihr Verhalten gegenüber den anderen Katzen in der Pflegestelle, aber auch jetzt wollte sie nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun haben.
Fast 2 Jahre wartete sie dort auf ein Zuhause, doch niemand fragte ernsthaft nach ihr. Schließlich musste sie ins Tierheim umziehen, wo sie sehr unter den unruhigenVerhältnissen litt. Im August 2013 kam sie darum zu mir.
Schnell fanden sich die ersten Interessenten und beim Besuch war der 2. Vorsitzende von ANAA- Katzen Deutschland dabei.
Selbst mir als YAnfänger war schon aufgefallen, dass Mia für ihre 3 Jahre sehr ruhig war; gespielt wurde z.B. überhaupt nicht. Dieser Eindruck bestätigte sich auch für ihjn. Da ich sie ohnehin beim TA vorstellen sollte, da ich einen Gnubbel unter der Achsel gefunden hatte und sie zudem recht wenig fraß, sollte ich sie gleich gründlich durchchecken lassen.
Ein schwarzer Zahn verursachte laut meiner Tierärztin vermutlich heftige Zahnschmerzen und musste raus. Dabei sollte dann auch gleich der Gnubbel entfernt werden, der vom Fühlen her schwer einzuschätzen war. Kein Wunder, zeigte sich doch während der OP, dass es nicht - wie insgeheim befürchtet - ein bösartiger Tumor war, sondern ein Luftgewehrprojektil!
Sicherheitshalber wurde beschlossen, sie zu röntgen. Die Bilder zeigten, dass sie noch 4 weitere Projektile im Körper hat, von denen eins den rechten Ellbogen komplett zertrümmert hat!
Kein Wunder, dass sie so ruhig war und sich in Spanien die anderen Katzen vom Leib gehalten hatte! Wie schlimm müssen die Schmerzen gewesen sein, die Mia über Jahre so still und tapfer ertragen hat!
Alleine sich vorzustellen, dass irgendwelche Idioten sich einen Spaß daraus machen, auf ein wehrloses Tier anzulegen... bei jedem Treffer aufjohlend, während es sich die Wunden leckend in Sicherheit schleppt... und sich dann noch so aufopferungsvoll um den Nachwuchs kümmert... Unglaublich...
Es wurde beschlossen, die übrigen Kugeln im Körper zu lassen, da sie Mia zur Zeit nicht zu beeinträchtigen scheinen, doch endlich bekam sie nun ein Schmerzmittel, so dass sie aus diesem jahrelangen Schmerzkreislauf entkommen konnte. Nach kurzer Zeit wurde sie mobiler & zwei Tierärzte waren sich nach Ansicht des folgenden Videos einig, dass die anfangs durchaus im Raum stehende Amputation nicht notwendig sei.
www.youtube.com/embed/PNgQThNy8Mo
Ihre Zahnlücke - sie hat unten auch keine Schneidezähne mehr - hat eine ganz reizende Folge: Wenn Mia entspannt ist, schiebt sich ihre Zunge durch die Zahnlücke *smile*
Charakterlich entpuppt Mia sich immer mehr als Traumkatze. Alle Behandlungen ließ sie ohne Probleme über sich ergehen; Medikamente nimmt sie klaglos in einem kleinen Leckerchen, sie ist verschmust, lässt sich wie ein Baby tragen & liebt es, während der Schreibtischarbeit in meinen Armen zu liegen.
Endlich hätte Mia also anfangen können, ein normales Katzenleben zu führen, doch ihr anfängliches zwar häufiges, aber nicht besorgniserregendes Kratzen wurde nach der OP immer schlimmer, so dass sie sich innerhalb kurzer Zeit den kompletten Hals blutig gekratzt hatte. Es zeigte sich, dass sie leider auf so gut wie alles - Rind, Lamm, Huhn, Fisch, Soja, Kuhmilch, Gräser... - allergisch reagiert.
Sofort wurde Mia auf ein hypoallergenes Futter umgestellt & bekam Cortison gegen den Juckreiz. Binnen 2 - 3 Tagen stellte sie das Kratzen komplett ein und alle Wunden verheilten schnell und wunderbar.
Das Futter frisst sie gern, auch wenn sie das Nassfutter vermisst, weshalb sie sporadisch ein Döschen Känguru, Rentier o.ä. zur Abwechslung bekommt. Nur nicht zu häufig, da sonst die Gefahr besteht, dass sie auch gegen diese Futtersorten eine Allergie entwickelt.
Endlich geht es Mia so richtig gut & jetzt zeigt sich, dass sie auch vom Verhalten her eine ganz normale, junge Katze ist. Sie ist zwar immer noch eine insgesamt eher ruhige Katze, doch mehrmals am Tag spielt und tobt sie jetzt, wie es von Anfang an hätte sein sollen. Da wird die Quietsche-Maus geschüttelt, die Catnip-Maus in die Luft geworfen, kleine Bälle durch die Wohnung geschossen, das Kissen bekämpft, Kugelschreiber vom Schreibtisch geklaut, die Angel attackiert ... Herrlich!!
www.youtube.com/embed/F7FHL8CrB1M
Und das, obwohl wir die Cortison-Dosis mittlerweile bereits halbiert haben und sie das Schmerzmittel mittlerweile nur noch für ein Körpergewicht von 1/2 kg bekommt (die Anfangsdosis war ihr eigentliches Gewicht von knapp 4 kg!) Vielleicht wird es sogar zukünftig möglich sein, sie zumindest phasenweise komplett ohne Schmerzmittel zu lassen; gegebenenfalls durch homöopathische Unterstützung.
www.youtube.com/embed/joXbrlgNSAU
An dieser Stelle auch einmal ein Dank an ANAA Madrid und ANAA-Katzen Deutschland, die weder Kosten noch Mühen gescheut haben, um ihr jetzt zumindest hier in Deutschland alles an Diagnostik und Behandlung zukommen zu lassen, nachdem ihre Schmerzen in Spanien angesichts der Vielzahl der Katzen untergegangen waren... Es gibt vermutlich nur wenige andere Katzen im deutschen Tierschutz, die dermaßen vom Tierarzt auf den Kopf gestellt wurden... ;-)
Ein neues Zuhause wäre jetzt noch das fehlende i-Tüpfelchen, denn so sehr sie mir am Herzen liegt: Meine Hündin wäre vermutlich nicht unglücklich, wenn dieses „Katzentier“ endlich verschwunden wäre. Sensibel wie sie ist, behagen ihr die gelegentlichen Ohrfeigen und auch die Spielphasen von Katzenseite nicht wirklich...
Wir sind überzeugt, es lag zunächst an ihren Kindern und dann an den Schmerzen, daß sie sich auf der vorigen Pflegestelle von den anderen Katzen ferngehalten hat, und würden sie gern zu einer sozialen, ruhigeren Katze vermitteln - Sonst muß der Zweibeiner, so wie ich jetzt, als Putzobjekt herhalten... ;-)
Sieht Mia eine Katze im Garten oder hört Katzenstimmen im Fernseher/PC, ist sie aufgeregt, aber wirkt keinesfalls aggressiv, angriffslustig oder revierverteidigend:
www.youtube.com/embed/rngThbk3Xcg
Auch Katzen, die sie hier im Garten sieht, werden unaufgeregt-neugierig beobachtet und die Tage kam es sogar zu einer Begegnung direkt an der Fensterscheibe. Als die fremde Katze dann weiterlief, maunzte Mia ihr hinterher... Passend wäre es natürlich, wenn die Zweitkatze ebenfalls Allergiker-Futter bekommt. Alternativ müßte sonst wirklich strikt getrennt gefüttert werden.
Das neue Zuhause sollte sich in diesem Fall im nord-/ nordwestdeutschen Raum befinden, so dass Mia nicht durch ganz Deutschland gekarrt werden müsste und gegebenenfalls schnell wieder hierher zurück kann, falls es doch nicht klappen sollte.
Auch eine Vermittlung als Einzelkatze wäre möglich, wobei sie dann nicht länger als 5 Stunden am Tag allein sein sollte; sie ist einfach zu menschenbezogen und kommt zwischendrin immer wieder für eine Kuschelrunde oder ein wenig Spielen an. Gehe ich mit dem Hund raus, beobachtet Sie uns vom Fenster, wenn wir weggehen & begrüßt uns bei der Rückkehr an der Wohnungstür.
Perfekt wäre natürlich ein Haushalt, wo fast immer jemand für sie da wäre, gern auch bei einem älteren Ehepaar mit viel Zeit.
Wir vermitteln Mia Farrow nur in Wohnungshaltung. Es wäre schön, wenn ein gesicherter Balkon oder eine abgesicherte Terrasse vorhanden wäre. Sollte dies nicht der Fall sein muss wenigstens ein weit zu öffnendes, mit Netz gesichertes Fenster zur Verfügung stehen, damit Mia auch mal frische Luft tanken und Sonne genießen kann.
Mia Farrow ist kastriert, geimpft, gechipt, entwurmt und negativ auf FIV u. FeLV getestet.
Es wird für unsere Traumkätzin die berühmte Nadel im Heuhaufen gesucht...
www.youtube.com/embed/n72j8WkvtmA
Interessenten für Mia können sich gerne bei ANAA- Katzen Deutschland e.V. melden:
Zuletzt bearbeitet: