Huch, hätte nicht gedacht dass es gleich prompt so eine Rückmeldung gibt^^ Manche Tricks dauerten länger, weil sie einfach etwas kniffelig waren.. Ich versuche das mal einigermaßen verständlich zu erklären. Manche Katzen kapieren auch schnell, wenn man einfach durch "Zufall" ausgeführte Bewegungen mit Klick und Leckerchen belohnt (z.B. Katze setzt sich, sofortige Reaktion durch Belohnung). Hier führe ich jetzt die Alternativen dazu an. Bei den Übungen wiederhole ich die Kommandos stetig, damit die Katze sie verinnerlicht und mit der Bewegung verbindet.
"Sitz" = hinsetzen
Man lenkt den Bewegungsablauf der Katze in die gewünschte Richtung, indem man der stehenden Katze ein Leckerchen gerade über den Kopf nach hinten führt, sodass sie sich nach hinten lehnt und schließlich automatisch hinsetzt.
"High-Five" = Pfote heben und die flache Hand berühren, alternativ: "Pfötchen geben"
Dieser Trick wird aus der "Sitz"-Übung eingeleitet. "High-Five": Man hebt die Hand wie zum einklatschen in ca. 30cm Entfernung zur Katze und gibt das Kommando / "Pfötchen geben": man streckt die flache Hand der Katze entgegen und gibt das Kommando.
Wenn die Katze schon ein oder mehrere Tricks kennt, wird sie wissen dass man etwas von ihr erwartet und irgendwann nervös ein Bein vom Boden lösen. Schnell mit der Hand die Pfote berührt und dann erfolgt sofort der Klick und Belohnung.
"Hopp" = auf ein gewünschtes Objekt heraufspringen
Der Katze zeigen dass man ein Leckerli in der Hand hat, damit z.B. auf den Stuhl tippen und das Kommando geben.
"Männchen" = auf die Hinterbeine stellen -> das "Erdmännchen"
😉
Aus der sitzenden Position ein Leckerli mit Abstand über die Katze halten und das Kommando geben. Ich heben dabei noch meine flache Hand, um den Bewegungsablauf zu untermalen. Selbst wenn sich die Katze nur minimal erhebt, sofort klicken.
"Dreh dich" = um die eigene Achse drehen
Die gewünschte Bewegung einfach mit einem Leckerchen "Nachzeichnen". Sobald sich die Katze einmal komplett und flüssig gedreht hat erfolgt der Klick. Das geht recht schnell und klappt fast immer sofort, nur die zuverlässige Ausführung auf Kommando erfordert häufigere Übung, da sich die Katze anfänglich nur auf die Belohnung konzentriert und die Bewegung mehr "unbemerkt" nebenher ausführt. Ich unterstreiche das Kommando mit einer Kreisbewegung mit meinem Finger.
"Platz" = hinlegen
Das ist schon etwas schwieriger, ich habe bisher keine Katze erlebt, die sich bereitwillig und gerne hat "unterdrücken" lassen
😀 Wir unterdrücken das Tier ja nicht, trotzdem scheint es wirklich irgendwie herablassend für unsere lieben Königstiger zu sein
😉
So habe ich es gemacht: aus der sitzenden Position heraus habe ich mich vor Mohico geduckt, das Kommando gegeben und mit der flachen Hand vorsichtig auf den Boden geklopft und sie schließlich dort abgelegt. Die meisten Katzen halten beim Klickern entweder Augenkontakt, schauen auf den Klicker oder auf die Hand mit der Belohnung. So oder so wird sich die Katze irgendwann zu euch herunterhocken um zu abzuschätzen was da unten jetzt Sache ist. Dann erfolgt sofort der Klick. Bei diesem Trick darf man wirklich nicht mit Belohnungen geizen
😀 Nach einigen Malen wird die Katze sich die Katze richtig hinlegen (hocken gilt nur am Anfang ;D), manch eine wird sich vielleicht sogar auf die Seite legen. Und daraus kann man wieder wunderbar ableiten:
"Rolle" = aus dem Liegen rollen
Wenn eure Katze sich bereits bei "Platz" auf die Seite legt, wunderbar^^ Wenn nicht, legt euch einfach während die Katze "Platz" macht auf die Seite und bewegt sie mithilfe eines Leckerlis dazu, es euch gleich zu tun. Ist das geschafft, ist es ein Leichtes der Katze die "Rolle" beizubringen.
Führt einfach die Belohnung vor der Nase der Katze über ihren Körper auf die andere Seite. Währenddessen gebt ihr das Kommando. Sie wird sich der Bequemlichkeit wegen einfach rollen um heranzukommen. Klick, Belohnung, wieder zur anderen Seite.
"Bitte, bitte" = Mauzen auf Kommando
Hinstellen, das Kommando geben und auf die Ungeduld der Katze bauen. Das klappt eigentlich sogar bei Katzen die normalerweise nicht viel zu sagen haben, wenn es ums Futter geht und der Napf beispielsweise vorbeigetragen wird, hat es doch schon fast jedem Stubentiger einen Pieps entlockt
😉
Sobald auch nur der kleinste Ton dem Katzenkehlchen entfährt wird belohnt.
"Gib Küsschen" = mit der Nase anstupsen, alternativ: "Gib Köpfchen" = Kopfnuss
Manchen Katzen muss man nur den Kopf hinhalten und man bekommt eine liebevolle Kopfnuss
😉 Da ich bei Mohicos Dickschädel und dem Wumms der dahinter sitzt nicht gerade scharf darauf war (er hat mir schon das ein oder andere blaue Auge verpasst
), habe ich mich lieber für einen zarten Stupser mit dem Näschen entschieden. Am leichtesten ist das aus dem Sitz auszuführen. Ihr nehmt ein kleines Leckerchen zwischen zwei Finger, zeigt es der Katze und gebt das Kommando. Dann führt ihr die Finger an euren Mund/eure Nase. Die Katze wird mit ihrem Schnäuzchen folgen, sobald sie sehr nah ist gibts die erste Belohnung, bis sie euch schließlich berührt.
"Schäm' dich" = Pfote vor die Augen halten
Klappt nicht bei jeder Katze und ist bei Hunden ungleich einfacher
😀 Hier braucht ihr ein Hilfsmittel: und zwar einen kleinen Klebestreifen. Den klebt ihr eurer Katze über das Auge oder auf die Nase, da wo es stört
😉 Wenn sie es nicht durch schütteln wegbekommt, wird sie sich wie beim Putzen über das Gesicht wischen um den unliebsamen Störenfried zu beseitigen. Dann heißt es schnell sein, das Kommando geben und belohnen - aber nicht vorschnell! Manche Katzen verstehen das relativ fix, andere nie^^ Wichtig ist das Kommando erst in dem Moment der gewünschten Bewegung zu geben, andernfalls wird die Katze wohl möglich ewig auf den für den Trick nötigen Klebestreifen warten
😀
"Slalom" = um eure Beine laufen
Wie bei dem "Dreh dich" - Trick führt man die Katze mit dem Leckerli durch den gewünschten Bewegungsablauf, Stück für Stück. Man kann das ganze dann wie beim Hundetraining immer weiter ausreizen, indem man die Übung während des Gehens ausführen lässt.
"Komm Hopp" = auf den Arm springen
Was für eine süße Übung. Ein Ausdruck von Liebe und Vertrauen wenn das eigene Tierchen einem in den Arm springt
😛 Herzallerliebst nicht wahr? Aber auch nicht so einfach! Diesen Trick muss man aufteilen und Schritt für Schritt erweitern. "Hopp" sollte eure Katze auf jeden Fall schon beherrschen, sonst wird datt nix
😉
Schritt 1: Ihr setzt euch auf einen Stuhl oder das Sofa (was auch immer) und gebt eurer Katze das Kommando auf euren Schoß zu springen. Wenn sie bereitwillig auf alle möglichen Objekte springt, sollte sie auch dies relativ problemlos machen. Klick und Belohnung. Von nun an lasst eure Katze immer mal wieder auf euren Schoß springen, auch zwischendurch außerhalb eures Trainings (Klicker und Belohnung am Besten immer dabei haben). Lobt eure Katze und streichelt sie wenn sie auf euren Schoß gehüpft ist. Fangt beiläufig an, der Katze eure Arme leicht entgegenzustrecken.
Schritt 2: So ihr Couchpotatoes!
😉 Was haltet ihr von Kniebeugen? Stellt euch an die Wand und geht so weit herunter mit dem Mors bis ihr sozusagen in der Luft "sitzt". Lasst eure Katze wieder auf euren Schoß springen und lobt sie überschwänglich wenn sie das gemacht hat. Vermutlich wird sie das nämlich ganz schön komisch finden was ihr da an der Wand treibt und eventuell erstmal zögern. Übt wieder so oft ihr könnt zwischendurch, nicht so oft hintereinander. Wie bei allen Übungen gilt: kurz und knackig! Sonst verliert die Katze die Lust.
Schritt 3: Stellt euch wieder an die Wand und geht in die Kniebeuge. Dieses Mal verharrt aber etwas über der sitzenden Position. Kommando, Ausführung, Belohnung. Von nun an bleibt ihr täglich ein kleines Stückchen weiter oben, bis ihr irgendwann schließlich steht. Falls es zu irgend einem Zeitpunkt nicht klappt, geht einen Schritt zurück.
Schritt 4: Sobald eure Katze euch in aufrechter Position in die Arme springt habt ihr es geschafft
🙂 Es ist ein langer Weg, aber wie ich finde auch ein toller Trick und für euch und Besucher immer wieder hinreißend anzusehen