AIHA: sehr schwere Anämie - bitte um Hilfe -

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Puschlmieze

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Hallo liebe Forenmitglieder,

nun muss ich mich leider doch hilfesuchend an Euch wenden :(

Unsere kleine Luna (9) hat eine sehr schwere Anämie, der letzte Hämatokritwert lag bei 5,4. Die Blutbilder hänge ich unten an. Höchstwahscheinlich ist es eine Autoimmunhämolytische Anämie, ausgelöst durch eine Behandlung mit EPO. Ihr Körper scheint dagegen nun Antikörper gebildet zu haben. Dies ist zumindest die schlüssigste Erklärung. Infektionen können bei Luna ausgeschlossen werden, zumal die Anämie sehr schnell kam und kurz zuvor das EPO gespritzt wurde.

Angefangen hat alles Ende Oktober letzten Jahres. Luna ging es nicht gut, sie hatte sehr viel abgenommen ( wiegt normal nur 2 kg, hatte dann nur noch 1,6 kg ) ihre Leberwerte waren schlechter, auch die Hämatologie war etwas unter den Referenzen. Luna hat jedoch einen angeboren Lebershunt, sie war immer leicht anämisch, kam damit aber gut klar ( Hämatokrit zwischen 18-24 ) Mit Leberschutzmitteln und entsprechendem Futter hatten wir den Shunt all die Jahre gut im Griff. Warum sie dann diese Krise hatte, weiß heute keiner mehr so genau, evtl.ausgelöst durch eine Magen-Darm Geschichte. Mit viel Pflege, päppeln und Infusionen zuhause, hat sich unsere kleine Maus wieder berappelt, es ging ihr wieder gut, wog 2,1 kg. Da ihr HK und die Erythrozyten zu dieser Zeit mal wieder niedrig waren, wurde eine Behandlung mit EPO begonnen. Sie sprach auf die ersten Spritzen gut an, es folgte eine kurze Pause, der HK fiel wieder, wir sollten dann weitere Spritzen über mehrere Wochen daheim verabreichen. Zuerst war alles gut, dann jedoch bemerkte man keinerlei Verbesserung im BB. Mitte/Ende Februar wurde Luna immer ruhiger, noch ruhiger als sie sowieso schon ist. Ihre Schleimhäute waren sehr hell, vor allem die Zunge. Sie atmete schwer, ihr Herz raste. Mir schwante böses, daraufhin wurde in der TK der HK gemessen, er stand bei knapp 9. So tief war er noch nie. Wir hatten zwei unserer jüngeren Katzen als Spendertiere mitgenommen, eine davon gab Luna noch an diesem Abend ihr Blut. Am nächsten Tag stand der HK bei 17. Es wurde Prednisolon 1 x täglich 5 mg verordnet, sowie AB, weil sie auch noch eine Gallenblasenentzündung hat ( mal wieder )
Luna ging es eine Woche recht gut, am 07.03.war wieder Kontrolle, leider stand der HK wieder bei knapp 9. Es wurde vorerst auf eine erneute Transfusion verzichtet, auch weil es Luna noch recht ging. Jedoch einigte ich mich mit der TÄ das Cortison zu verdoppeln, auch weil ich u.a. hier im Forum las, das eine hochdosierte Cortisongabe sehr wichtig sei, gerade zu Beginn. Am 11.03. erneute Kontrolle, HK lag bei 5,4 :( Ich hatte unsere Pebbles dabei, diese spendetet diesmal Blut. Leider konnten nur 30 ml statt 40 ml wie beim ersten Mal gegeben werden.
Das WE darauf bemerkten wir keinen Unterschied zu vorher, Lunas Schleimhäute sind nach wie vor blass, sie liegt fast nur, läuft aber alleine auf Toilette, pinkelt und setzt Kot ab. Ab und zu wechselt sie ihren Liegeplatz. Sie frisst nichts mehr selber ( schon eine Weile ) ich füttere sie mit Reconvales und Futterspritzen, das klappt bei ihr sehr gut, kennt sie von früheren Päppelzeiten. Sie schaut mich aber mich offenen wachen Augen an, obwohl sie das alles bestimmt sehr anstrengt.

Morgen ist wieder Kontrolle, ich ahne sehr schlimmes, der HK liegt bestimmt wieder um die 5, trotz Bluttransfusion vor 5 Tagen. Ich gebe ihr 2 x täglich Predni à 5 mg ( also 10 mg gesamt ) 2 x täglich AB, Vitamin B ( bekam sie schon immer ) und Eisentabletten seit 4 Wochen. Ihr Bauch ist auch dicker als früher, vermutlich durch eine vergrößerte Leber und Milz, die wiederum von dem vermehrten Blutplättchenabbau kommt. Wenn ich sie füttere, macht ihr das immer ein wenig zu schaffen, denke das sie danach auch etwas Magenweh/druck hat.

Ich habe die ganze letzte Woche und am WE hier Beiträge von Usern gelesen, die sowas ebenfalls mitgemacht haben, manche Tiere schafften es, andere leider nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll. Unsere TÄ riet mir vor der zweiten Transfusion dazu, nur noch diese zu machen, abzuwarten und wenn es nicht besser wird, Luna zu erlösen. Aber wer sagt uns, das wir vielleicht nur mehr Zeit brauchen, bis das Predni anschlägt ? Sie bekommt es hochdosiert gerade mal eine Woche, die davor war nur ja 5 mg täglich. Ich habe bereits eine Userin angeschrieben, leider war sie seitdem nicht mehr im Forum. Sie scheint sich mit Anämien und Cortison gut auszukennen.

Wir haben noch Monchi als dritte Spenderkatze in petto. Morgen werden wir sie höchstwahrscheinlich benötigen. Bei Jessy weiß ich nicht ob sie die gleiche Blutgruppe hat, sie ist auch schon 8.

Dank dieser blöden Epospritzen, ist Luna nun in dieser schlimmen Situation. Die Anämie aufgrund des Lebershunts, hätte sich auf keinen Fall so schnell verschlechtert. Daher müssen hier Antikörper im Spiel sein, die Klinik hat auch schon auf Objekträgern eine Hämolyse festgestellt.

Weiß vielleicht jemand hier im Forum, wie lange es evtl.dauern kann, bis das Cortison greift ? Eine Woche ist doch bestimmt nicht viel, oder ? Mit den Transfusionen können wir ein paar Tage rausschlagen, aber langsam wird es eng. Lunas derzeitiger Zustand lässt mich auch zögern, jetzt schon mit ihr den letzten Weg zu gehen. Die Anämie setzt ihr zu, gar keine Frage, jedoch liegt sie aufrecht, nicht auf der Seite, sie läuft auch noch. Das mit dem Nichtfressen ist bei ihr nichts Neues, leberkranke Tiere haben oft sehr wenig Appetit, die jetzige Anämie tut ihr übriges. Damals habe ich Luna 4 Wochen per Spritze gefüttert, danach frass sie wieder selber und erholte sich super.

Vielleicht kann mir jemand etwas zu den Blutbildern schreiben. Sieht man ob Luna evtl.auch Eisenmangel hat ? Zu den Epo Spritzen wurde damals nämlich kein Eisen hinzugeführt, obwohl das eigentlich angebracht gewesen wäre. Aber das sagt einem ja keiner :mad:

Luna stirbt und wir können nichts dagegen tun, das ist für uns so unfassbar quälend, wir hängen an unserer Maus wie an keiner anderen, auch weil wir sie immer schon pflegen mussten. Wenn ich nur wüßte ob es Hoffnung gibt, denn wenn ich sie zu früh aufgebe, könnte ich mir das nie verzeihen.


Hier die Blutbilder, absteigend nach Datum damit ihr den Verlauf sehen könnt.
Zwischen dem 31.10.-03.02.wurde das Epo gespritzt, auch mit Pause dazwischen.

11.03.16:


07.03.16:


03.02.16:


04.01.16:


18.11.15:


06.11.15:


31.10.15:


Und hier noch eins von Anfang letzten Jahres zum Vergleich, als es Luna recht gut ging.

21.04.15:
 
Zuletzt bearbeitet:
A

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Hallo,

das ist wirklich eine schlimme Situation, tut mir wirklich sehr leid für euch.
Aber ich muß auch sagen, dass ihr das bisher wirklich hervorragend gemeistert habt.
Letzten Endes ist es sehr schwierig euren Fall mit anderen zu vergleichen, weil ja auch noch der Lebershunt dazu kommt.
Aber um es kurz zu machen: Wenn du einen Spender hast und die Transfusionen recht gut klappen, würde ich jetzt noch nicht aufgeben, vor allem wenn du das Gefühl hast, dass deine Katze noch Lebenswillen zeigt.
Das Problem ist ja bei ihr im Moment nicht nur die Hämolyse, sondern dass das Knochenmark kaum regeneriert. Es werden also kaum rote Blutkörperchen nachgebildet, daher sinkt der Hämatokrit einige Tage nach der Transfusion wieder ab, wenn die normale Lebensdauer der transfundierten roten Blutkörperchen zu Ende geht.
So eine schwere Knochenmarksdepression, die auch durch Medikamente verursacht werden kann, kann sich wieder erholen und braucht unter Umständen Zeit. Die Transfusionen sind bei Katzen oft der limitierende Faktor, weil es schwer ist Spender zu finden. Da ihr das Problem nicht habt, sehe ich nicht warum ihr nicht mit einer weiteren versuchen solltet, noch etwas Zeit für Luna zu verschaffen, damit sie sich möglicherweise erholt.
Ich wünsche euch alles Gute!
 
Das mag jetzt stereotyp klingen, aber ich persönlich würde mit ihr sofort in eine Tierklinik fahren und eine zweite Meinung einholen.
Ich habe von Situationen gelesen, die der meines Katers vergleichbar waren, in der die Katzen aber verstarben. Dagegen hat der
Arzt in der Tierklinik meinen Kater gerettet. Das muss nicht so sein, aber schaden kann eine zweite Meinung einer größeren Einheit nicht.
 
Hallo,

sorry das ich mit erst jetzt wieder melde, musste aber erstmal alles sacken lassen :( Danke für Eure Antworten :oops:

Stand der Dinge:
Luna ging es am Dienstag Abend sehr schlecht, schneller Herzschlag, tiefe Atmung, stark unterkühlt. Wir sind dann mit ihr gleich in die TK, nahmen auch Monchi mit, als Spender, denn uns war klar, das der HK wieder abgefallen sein musste und Luna erneut eine Bluttransfusion benötigt. Die letzte war gerade einmal 4 Tage her, ein sehr schlechtes Zeichen, die erste hielt wenigstens 12 Tage.

Lunas Hämatokrit lag bei 5,7 und das trotz Transfusion vor vier Tagen ( vorher 5,4 ) Monchi hat auch Blutgruppe A und gute Werte und kam als Spender in Frage. Diesmal konnten 45 ml entnommen werden, danach ist unser kleiner Braunbär wieder rumgehopst als wenn nichts gewesen wäre.
Vor der Transfusion wurde noch ein Röntgenbild bei Luna gemacht, da die Kardiologin ein Herzgeräusch hörte. Luna war da schon richtig schlapp, schlimmer als noch daheim. Es wurde ein zu grosses Herz festgestellt, wahrscheinlich entstand das, weil Luna schon länger an einer Anämie leidet.
Die Transfusion lief über zwei Stunden durch, Lunas Atmung wurde nach und nach ruhiger, ihre Körpertemperatur stieg auch wieder an.
Wieder zuhause schlief sie in dieser Nacht nur noch. Am Mittwoch schlief sie auch, diesmal wieder tiefer, das konnte sie die Tage vorher nicht. Ansonsten schaute sie aber deutlich munterer als vorher.

Die TÄ sagten uns, das Luna soviele Grunderkrankungen hat, das sie eigentlich nicht mehr genesen kann. Luna sei mit ihrem Lebershunt schon recht alt geworden, nun sind ja noch andere Dinge hinzugekommen. TÄ sehen das natürlich aus rein medizinischer Sicht, wir mit dem Herzen.
Mein Mann und ich beschlossen, Luna gehen zu lassen sollte sich ihr Zustand in den nächsten Tagen wieder verschlechtern. Ihr Immunsystem frisst das Frischblut ja regelrecht auf.

Nun haben wir Freitag. Luna geht es soweit gut, sie ist stabil. Ihre Atmung ist normal, Temperatur auch. Sie ruht viel, schaut aber aufmerksam. Wir haben eine Kamera in unserer Wohnung, mit der ich sie auch tagsüber immer mal wieder kontrollieren kann. Sie liegt oftmals sehr entspannt da, Füßchen von sich gestreckt.
Wir wissen nicht, ob die Blutspende diesmal einfach nur besser wirkt und anhält ( die zweite half überhaupt nicht ), oder endlich das Cortison greift. Luna bekommt von uns abends auch eine kleine subkutane Infusion, das scheint ihr gut zu tun.
Nur der etwas dicke Bauch scheint sie zu stören, sieht auch komisch aus an ihr. Ich sehe zu, das sie regelmässig aufs Toi geht, sie neigt ja auch zu Verstopfung, bekommt aber Lactulose dagegen.

Wir können jetzt nur abwarten wie sie sich die nächsten Tage entwickelt. Entweder geht es wieder bergab, oder langsam bergauf. Eigentlich sagten wir, dass es keine weitere Blutspende mehr geben soll, aber wer weiß wie entschieden wird, wenn es soweit ist. Vielleicht braucht Lunas Körper nur mehr Zeit. Unsere Jessy könnte auch noch Blut spenden, Gruppe und Werte passen. Den Lebershunt und auch das Herz könnte man gut behandeln, das Immunsystem muss nur langsam mal wieder richtig ticken.

Es ist alles schwer, vor allem die richtige Entscheidung zu treffen. Überstürzt wird nichts, leiden soll Luna aber auch nicht. Wenn man sieht, das sie ab und zu doch etwas frisst, kann man sich schwer vorstellen, das sie bald gehen soll.
Gestern lag sie wieder in der Sonne, das mag sie so gerne :pink-heart:

@Jomimama: Luna wurde die ganze Zeit/Jahre nur in der Tierklinik behandelt, es ist eine gut ausgestattete.
 
Hallo Sandy

Ich kann leider nichts hilfreiches beitragen. Aber ich bin erschüttert :( Ich drücke Euch bei dem Kampf um das Lunamäuschen alle Daumen; und alle Pfötchen, die bei mir rumlaufen, sind auch gedrückt.
 
Oochmenno… Mauseschnitz…
Hoffentlich bessert es sich jetzt. Zum Glück habt ihr die Panzerknacker (und nun auch noch ein weiteres sicheres Spendertier).
Da habt ihr echt Glück.
Kraft für euch alle - ich wünschte ich könnte etwas beitragen, das hilfreicher wäre, aber das kann ich leider nicht :sad:
 
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unser mauseschnitz.... :pink-heart: ich kann, wie du weisst, auch nicht wirklich was besteuern, was helfen könnte... leider.

aber du weisst auch, dass ich immer an euch denke und alles drücke, was irgend geht.....
 
25035007uv.jpg
 
Ich danke Euch
 
  • #10
:( Es tut mir sehr leid. So hart gekämpft und doch verloren. Ich drücke Dich mal lieb und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Kleine Luna, gute Reise. Grüß mir meine Sternchen.
 
  • #11
es tut mir sehr leid,dass Deine Luna es nicht geschafft hat
 
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  • #12
Es ist so unendlich traurig wenn der Kampf verloren ist. Ich habe es dir ja schon geschrieben, es tut mir sehr leid für deine kleine Luna Maus:(:(
Ich wünsche dir viel Kraft!
 
  • #13
Danke für Eure lieben Worte.
Ich denke das wir eigentlich keine Chance hatten das alles wieder hinzubekommen. Vielleicht war auch etwas tumoröses im Spiel, wer weiß. Luna war leider schon sehr vorbelastet mit dem Lebershunt.
Sie muss nun nicht mehr leiden.
 

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