Hallo,
immer langsam ....
FIV ist doch kein Todesurteil. FIVpositive Tiere können auch alt werden.
Wir haben einige Mitglieder hier, die FIVpositve Tiere haben.
Und zwecks Info,
www.tierklinik-birkenfeld.de
Welcher Test ist wann sinnvoll ?
Es werden kommerzielle Testkits angeboten, die auf der Basis eines ELISA`s (Enzyme linked immuno sorbent assay) funktionieren. Diese Tests weisen nicht das Virus selber nach, sondern spezifische Antikörper. Der Test ist in letzter Zeit wegen
falsch positiver Ergebnisse etwas in Frage gestellt worden und daher muß in wissenschaftlichen Arbeiten ein positives ELISA-Testergebnis durch einen Western blot überprüft werden.
Der Western blot für Antikörper gegen FIV wird nur von wenigen Spezialinstituten durchgeführt und ist für Routineanwendungen wenig geeignet.
Zur absolut sicheren Diagnose ist der Western blot zwar unerläßlich, es sollte aber bei der Kritik am ELISA berücksichtigt werden, daß es zu einem großen Teil biometrische Gründe sind, die zur einer relativ ungünstigen Quote an falsch positiven Ergebnissen führen.
Es fließen bei der Berechnung die Größen Sensitivität und Spezifität des Testes sowie der Durchseuchungsgrad der getesteten Katzenpopulation ein. Selbst bei hoher Sensitivität und Spezifität (über 90%), aber einer relativ niedrigen Durchseuchung der Katzenpopulation, kann rein rechnerisch keine günstige Quote zustande kommen.
Nur ein Test, der rechnerisch mit 100 % Sicherheit arbeitet, kann eine gute Quote erzielen.
Für praktische Erwägungen ist der ELISA aber durchaus sinnvoll.
Es ist allerdings günstig, wenn er routinemäßig durchgeführt wird, um technische Probleme wie ungeübte Handhabung oder Überalterung der Substanzen zu vermeiden.
Getestet werden kann im Prinzip jederzeit, bei einer vermuteten Infektion zum Beispiel nach einer Beißerei muß allerdings einige Wochen gewartet werden, um die Produktion spezifischer Antikörper abzuwarten.
Sechs Wochen ist ein sicherer Zeitraum, nach dem auf alle Fälle Antikörper zu erwarten sind. Im Terminalstadium kann der Test auch wieder negativ werden, da bei Ausbildung der Immundefizienz unter Umständen nicht mehr genügend Antikörper produziert werden. Der Test kann nützliche Hinweise geben falls es bei einer Katze zu therapieresistenten, rezidivierenden Erkrankungen kommt, die keine genau zu definierende Ursache haben.
5. Welche Konsequenzen hat ein positives Testergebnis?
Wenn das serologische Untersuchungsergebnis bei einer Katze den Befund FIV-positiv erbringt, drängen sich dem Tierbesitzer folgende Fragen besonders häufig auf:
Können sich Menschen anstecken ?
Muß die Katze jetzt bald an AIDS sterben ?
Muß die Katze eingeschläfert werden, um die Ansteckung anderer Tiere zu verhindern ?
Die erste Frage ist eindeutig mit nein zu beantworten. Wie alle bekannten Lentiviren ist auch das FIV streng speziesspezifisch und selbst bei einem Katzenbiß besteht für den Menschen keine Ansteckungsgefahr.
Bei der zweiten Frage ist das Alter und der klinische Allgemeinzustand der Katze zu berücksichtigen.
Ähnlich wie bei der HIV-Infektion des Menschen dauert es meist Jahre von der Infektion bis zum Eintritt von Krankheitssymptomen. Bei einer klinisch gesunden, jüngeren Katze besteht also die berechtigte Hoffnung, daß das Tier noch einige Jahre ohne Krankheitssymptome und daher beschwerdefrei leben kann.
Bei der dritten Frage muß etwas differenziert geantwortet werden. Bei einer freilaufenden Katze mit aggressivem Territorialverhalten kann darüber nachgedacht werden, den Freilauf zu unterbinden oder falls dies nicht möglich oder für das Tier zumutbar durchzuführen ist, über eine Euthanasie nachgedacht werden. Bei experimentellen Untersuchungen in geschlossenen Gruppen mit FIV-positiven und negativen Katzen blieben die serologisch negativen Tiere über Jahre weiter negativ, was ein weiterer Beleg für die Bißübertragung ist.
Bei einer Heimhaltung mit mehreren friedlich zusammen lebenden Tieren ist das Übertragungsrisiko also selbst bei Benutzung derselben Futtertröge sehr gering, so daß nur das klinische Allgemeinbefinden des infizierten Tieres über eine Euthansie entscheiden sollte. Theoretisch wäre sogar eine Zucht mit FIV-infizierten Tieren denkbar, wobei sowohl aus psychologische Gründen für den Züchter, als auch zur Vermeidung eines Restrisikos in der Regel von einem solchen Vorgehen abzusehen ist.
LG