Frage an Pflegestellen

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Pinku

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Hallo ihr Lieben,


ich hoffe, ich habe für meine Frage das richtige Unterforum gefunden...

Momentan betreuen wir unseren ersten Pflegekater für einen TSV. Alles wurde toll organisiert, ich habe direkte Ansprechpartner, soweit so gut.

Als großen Nachteil empfinde ich jedoch, dass ich vor einem TA-Besuch auf Antwort warten muss, ob untersucht werden darf oder nicht. Ich verstehe natürlich warum, kein TSV hat Geld zu viel, unnötige Besuche sollen so vermieden werden.

Aber selbst wenn ich mir denke, okay, ich übernehme die Kosten der Behandlung selbst, müsste ich das erst vorher abklären, da der Kater ja nicht mein Eigentum ist.

Als großen Vorteil empfinde ich es natürlich, dass der Verein die Kosten übernimmt, falls wirklich etwas Schlimmes passieren sollte und eine teure OP oder Ähnliches ansteht.

Auch das Wissen, dass er ja nicht "mein" Kater ist, bewahrt mich glaube ich ganz gut davor, direkt beim ersten Mal ein Pflegestellenversager zu werden, und Katerchen einfach zu behalten.

Die Vermittlung übernimmt auch der Verein, super, damit habe ich also so gut wie nichts am Hut, außer die potentiellen Interessenten dem Kater vorzustellen.
Dann wiederum fände ich es aber auch gut, wenn ich selbst vermitteln dürfte, weil wir ihn ja nun richtig kennenlernen und ihn einschätzen können...

Ihr merkt schon, es hat alles seine Vor- und Nachteile. Deshalb nun endlich zu meiner Frage:


Seid ihr eigenständige Pflegestelle oder ehrenamtlich für einen Verein? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile?

Falls ihr beides schon gemacht habt, würde ich mich auch sehr über eure Erfahrungen freuen
 
A

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Tatsächlich hast du die essentiellen Vor- und Nachteile beider Modelle in deinem Beitrag schon sehr gut auf den Punkt gebracht 👍

Mein Freund und ich sind als eigenständige Pflegestelle tätig, wobei wir uns hauptsächlich um junge Katzen kümmern. Der größte Nachteil liegt, wie du schon geschrieben hast, ganz klar in der Tatsache, dass wir sämtliche Kosten allein tragen. Für drei unserer aktuellen Pflegis haben wir aber zum Beispiel hier im Forum tolle Unterstützung in Form von Patenschaften gefunden. Das ermöglicht es uns, etwas Geld, das wir ansonsten für den Tierarzt und Futter ausgegeben hätten für weitere zukünftige Pflegekatzen zur Seite zu legen.

Ich habe schon häufig mit dem Gedanken gespielt, eventuell mit einem Verein zusammenzuarbeiten, aber nachdem ich es gewohnt bin komplette Freiheit in der Versorgung und Vermittlung der Pflegekatzen zu haben, müsste das schon ein Verein sein, bei dem wirklich alles passt. Ich würde behaupten, dass meine Ansprüche an die Katzenhaltung recht hoch sind und ich dementsprechend auch nicht besonders kompromissbereit bin. Unsere Kitten werden beispielsweise grundsätzlich nur zusammen oder zu einer gleichaltrigen junge Katze vermittelt. Viele Vereine bzw. Tierheime sind in diesem Punkt, möglicherweise auch aus der Not heraus, weniger strikt und vermitteln Kitten auch zu älteren Katzen oder sogar in Einzelhaltung. Ähnlich ist es zum Beispiel auch um FeLV und FIV Tests gestellt, die für mich essentiell sind, von etlichen Vereinen aber gerade bei Kitten als überflüssige Geldverschwendung betrachtet werden.

Aus diesem Grund werde ich wahrscheinlich weiterhin ohne Verein tätig sein oder meinen eigenen Verein gründen müssen 😅

Von unseren fünf Stammkatzen sind übrigens drei ehemalige Pflegis. Die Gefahr des Pflegestellenversagers ist also tatsächlich ziemlich real 😂
 
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Hallo!

Genauso isses. Ich habe schon beides gemacht, also PS für Vereine und (überwiegend) eigenständig. Eben aus dem Grund, dass die Kommunikation, bzw. sonstige Entscheidungen manchmal etwas zu umständlich/schwierig sind.

Andererseits, es kann sehr teuer werden wenn man es alleine macht. Jetzt beispielweise, für die aktuellen Pflegis sind die TA-Rechnungen für November bei 464,58 euro. Plus zusätzliche Medikamente (Lysimun, Engystol, Heilerde...) und Autofahrten zu Tierärzten (Carsharing, da kein eigenes) - da kommt es locker auf über 500 euro. Eine von meinen Stammkatzen hat sich bei den Kleinen angesteckt, da kommen ca. 100 euro dazu. Nur so als Beispiel. Ich habe das Glück, dass mich ein paar Leute von früheren Jahren als PS kennen (oder eine von meinen Pflegekatzen adoptiert haben und meinen Pflegithread verfolgen) und Hilfe angeboten haben. Sonst heißt es dann, je nachdem was noch so ansteht, man greift seine Ersparnisse an oder isst Nudeln mit Tomatensoße 😏 Es ist eine Gratwanderung.
 
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Huhu,

ich bin für einen Verein Pflegestelle, aber die negativen Punkte, die du da aufzählst kenne ich so nicht. Ich stehe in gutenn Kontakt mit dem Verein. Ich darf meine Pflegekatze so behandeln, als wäre es meine eigene. Wenn ich also Sorgen habe und lieber zum TA gehen möchte dann darf ich das jederzeit tun. Natürlich renne ich nicht ständig wegen jeder Kleinigkeit zum TA und das meiste spreche ich definitiv ab. Aber es ist ein beruhigendes Gefühl und im Sinne der Katze, wenn ich jederzeit problemlos zum TA kann, wenn ich das Gefühl habe es ist nötig. Ich hab tatsächlich auch immer die Pflegis bekommen, die große OPs brauchten. Mein meiner ersten Pflegekatze war nach der OP noch nachbluten aus der Nase, da bin ich dann panisch 2mal zum TA gerannt um das (im nachhinein weiß ich, zuviele Sorgen gemacht) abklären zu lassen. Meinem jetztigen Pflegi steht eventuell auch ne fette OP bevor, wer weiß was da noch auf mich zukommt.
Ich denke, ich habe einfach sehr viel Glück mit meinem Verein! :) Tolle Kommunikation und tolle Hilfsbereitschaft. alle notwendigen Tests werden gemacht. Für die Pflegekatzen wird stets DAS perfekte zu Hause gesucht, ich darf da als Pflegestelle sehr viel mitreden, werde also nicht einfach übergangen. Auch das finde ich persönlich toll am Verein.
Ich kann mich stets an den Verein wenden bei Unsicherheiten udn wenn ich HIlfe benötige, in welcher Hinsicht auch immer.
 
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Wie viele wissen mache ich ganz bewußt alles nur eigenständig ohne Verein. Da ich eben auch ganz bewußt nur die Tiere aufnehmen will, die kein Verein aufnimmt und da auch in jeder Richtung freie Entscheidung haben möchte.
Oft genug habe ich gegen den ärztlichen Rat gehandelt und das Tier schlußendlich doch durchgebracht - gerade so Fälle wie z.B. Unfallkater Taylor hätte wohl kein Verein befürwortet ihn für teures Geld operieren zu lassen mit unsicherer Prognose ob überhaupt ein lebenswertes Leben übrig bleibt - und jetzt lebt er glücklich im neuen Zuhause mit allen 4 Beinen oder Hospiz-Opi Teddy, der dann im neuen Zuhause noch sogar mehrere Jahre hatte - entgegen aller Prognosen. In diesen - meinen - schwierigen Fällen möchte ich die Entscheidung selbst treffen können und nicht vom Gutdünken einer anderen Person abhängig sein müßen.
Ebenso welche Tiere ich aufnehme und wo ich sie hin vermittel. Am Anfang sind fast alle Streuner so scheu, dass die Prognosen einer Vermittlung schlecht sind - und dann machen die Tiere eine 180 Grad Wendung und am Schluß wird aus dem ehemaligen stockwilden Streuner der die Wände hochgeht nen schmusiger Wohnungskater, der Angst hat auf den Balkon zu gehen. Da möchte ich dann nicht mit dem Verein drum fighten müßen das Tier in falsche Begebenheiten geben zu müßen oder ihm tolle Zuhauses verwehrt sehen, weil der Mensch der das Tier nur auf dem Papier kennt meint, Ex-Streuner gehören nicht in die Wohnung. Ich weiß, was mein Mietz braucht und will und da mag ich mir nicht reinreden lassen.
Das Problem der Kosten besteht natürlich, aber dank lieber Spender ist es tragbar - und in Extremfällen bin ich über meinen guten Beruf froh, der mir zur Not auch einen kurzfristigen Kleinkredit ermöglicht um da nicht in Entscheidungszwänge zu kommen.
Von daher ist meine Entscheidung die Pflegestelle eigenständig zu führen ohne Verein für mich die richtige. Ich bin schon oft gefragt worden, warum ich nicht einfach meinen eigenen Verein gründe - und da ist die Antwort für mich auch klar: dann muß ich mich ja doch wieder mit den anderen Vereinsmitgliedern über alles Auseinandersetzen und bin dann doch wieder nicht so frei in den Entscheidungen wie ich jetzt bin und wie ich es möchte - vom Papierkrieg der sich dann erhöht und mir noch mehr Zeit von den Katzen selbst klaut mal ganz abgesehen. Deshalb gilt für mich: ich trage alle Entscheidungen und alle Risiken selbst - das ist mein Weg so und es ist für mich der Richtige
 
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