Freigang nach erstem Freigang wieder "abbrechen"?

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Pfotentaps

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15. Mai 2011
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Mossautal, Hessen
Hallo liebe Alle,

ich bin fix & alle, und versuche mal zu berichten:

Ich habe 4 junge Mädels, alle ca. 1 Jahr alt. Sie sind kastriert, gechippt, voll grundimmunisiert und ggn. Leukose geimpft.

Zwei, so war es angedacht, sollten Freigang bekommen. Bei den zwei anderen ist es so, dass eine aktuell nicht gut sieht, sich das aber noch ändern kann. Das wird alles gerade untersucht, wie sich das entwickelt. Und die andere ist so klein, dass ich sie mir gerade noch nicht draußen alleine vorstellen kann. Das Alter ist nur geschätzt (10 Monate) und sie wiegt aber nur 2.5kg (aber gesund und fit, sieht halt aus wie ein Kitten). Da ich hier im Forum gelesen habe, dass es bei manchen so funktioniert, und sie im Rudel sowohl Freigänger als auch "Drinnies" haben, dachte ich, das kann funktionieren. Angedacht war darüber hinaus noch, die 2 Drinnies dann erstmal an Leine und extra für sie angefertigtem Sicherheitsgeschirr zu gewöhnen und mit ihnen spazieren zu gehen (wir wohnen umgeben von Wanderwegen).

Soweit so gut. Hier ist ein sehr ländliches 500 Leute Dorf, eine 30er Straße vorm Haus, die aber meist nur von Anliegern benutzt wird (oben kann man entweder wenden oder kommt weiter in den Wald). Natürlich gibt es leider gelegentlich auch Raser. Es gibt viele Leute mit Hunden, die aber an der Leine laufen und auch einige Freigänger im Ort. Und leider auch Streuner, die ich regelmässig mithilfe des Tierschutzes einfange und zur Kastra/Vermittlung abgebe.

Wenn ich wollte wie ich könnte, hätte ich ein eingezäuntes Grundstück, das geht aber leider nicht weil das Gelände es leider nicht hergibt.

Soweit so gut.

Nun sollte gestern der große Tag werden (4 Wochen nach der 2ten Leukose-Impfung) und es funktionierte auch alles bilderbuchmäßig prima. Sie orientierten sich an mir, ich begleitete quasi den Freigang und sie kamen immer wieder freudig rein und bekamen dafür Leckerlis. Die anderen waren derweil oben "eingesperrt", was bedeutet: 2 Zimmer verbunden mit einem riesigen gesicherten Balkon.

Dann plötzlich brach auf dem Nachbarsgrundstück aber die Hölle los. Unser Nachbar ist neuerdings Rentner und ich fass es nicht, ich fass es einfach nicht: ausgerechnet dieses Wochenende haben sie sich 2 Hunde angeschafft. Mit Hunden kenn ich mich nun gar nicht aus, aber es sind mittelgroße "Superkläffer", die sich jetzt frei auf ihrem Grundstück bewegen. Das Grundstück ist zwar eingezäunt, aber eine Katze lacht darüber (vllt. 1.20m, höchstens 1.50m) und meine Ronja hat auch gleich geguckt, wie sie da wohl am besten rüberkommt, während am Zaun hinter der Gartenlaube das aufgebrachteste Kläffen und Bellen losging (weil die andere Katze bei uns im Gebüsch direkt vorm Zaun war).

Das hat mich völlig - und ich meine: völlig! aus der Bahn geworfen. Ich glaube es sind Jagd- oder Wachhunde (ich kenne mich mit Hunden wirklich nicht aus, aber sobald sie ein Geräusch hören oder etwas am Zaun wahrnehmen "schlagen sie aus", auch wenn es ein Mensch ist). Später kam ein anderer Nachbar vorbei und sprach mir sein Mitgefühl aus, denn schon den Tag davor, an dem wir nicht da waren, ging es wohl von 7 bis 22 Uhr nonstop: Kläffen - "RUHE JETZT!!" - kläffen - "JETZT REICHTS ABER!!!" - kläffen - "HÖRT IHR JETZT AUF!!!!" - kläffen - "SEID IHR JETZT RUHIG!!!". Genauso ging es gestern auch den ganzen Tag. Aber das soll gar nicht das Thema sein.

Als ich den Freigang beendete, stieg in mir dann die Angst hoch. Ich googlete und leider mit Erfolg: Katzen von Nachbars Hund totgebissen ist wohl schon öfter passiert. Klar Katzen sind schnell, aber um da aufs Grundstück zu kommen bedarf es doch einen kleinen Kletterakt, den es bei wieder verlassen ja dann ebenfalls benötigt.

Ich habe eine Angst- und Panikstörung, die ich eigentlich gut im Griff hab. Aber gestern dann nun einmal nicht mehr. Mir ging es soooo schlecht, weil das Timing nicht beschissener sein könnte, ich sie nun schon rausgelassen hatte, sie jetzt um die Außenwelt wissen, es ihnen Spaß gemacht hat. Ich konnte nicht mehr essen, musste brechen, hatte eine Horrornacht hinter mir, in der die Panik in Wellen kam und mein Kopf ratterte und suchte nach Lösungen.

Jetzt habe ich sie heute erstmal drinnengelassen und bisher ist das auch ok. Sie guckten zwar raus aber es wurde weder gebettelt noch gemaunzt noch völliges Unverständnis gezeigt. Habe mit meinem Partner gesprochen und der meinte auch: erstmal drinnenlassen, der eine Tag mache nichts, sie können sich auch wieder umgewöhnen, sind eh den ganzen Tag beschäftigt und haben den Balkon (wobei ich nicht weiß ob der sie jetzt nicht "triggern" würde).

Und nochmal mit den Nachbarn sprechen, aber die werden nix ändern. Ist ja ihr Grundstück, ihre Hunde, ist eingezäunt, was sollen sie machen. Könnte höchstens mal fragen, wie hoch sie das Risiko einschätzen, dass ihre Hunde ne Katze jagen und töten, aber wie ich hörte, haben die selbst wenig Ahnung von Hunden und wollten halt jetzt als Rentner einfach Wuffis.

Ich würde gerne wissen: was würdet ihr tun? Hat jemand Freigänger plus Hunde bei Nachbarn?
Was macht es eurer Ansicht nach mit Katzen, einen Tag Freigang genossen zu haben, und diesen dann nicht weiter zu bekommen?

Ich ärgere mich halt so.. hätt ich das doch nur ein Fünkchen eher gewußt. Aber jetzt ist es zu spät.
 
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Was macht es eurer Ansicht nach mit Katzen, einen Tag Freigang genossen zu haben, und diesen dann nicht weiter zu bekommen?
Ich weiß nich, ob es so "generell" zu beantworten ist, würde aber sagen, dass 1 kleiner Ausflug jetzt nicht das riesen Problem sein sollte.

Was du machen sollst, kann ich natürlich nicht sagen - du weißt, wie du bist, wie die Situation vor Ort ist usw. Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde, und das ist alle 4 drin lassen. Freigänger werden natürlich immer auf Hunde treffen (können), ob jetzt neben dir oder 20 Meter weiter. Es zeigt nur sehr gut, wie schnell sich generell Situation verändern können und selbst der tollste Freigängerbereich plötzlich "gefährlich" ist. Und wir hatten die Kombi 1xFreigängerin +2x begrenzter Freigang. Es geht, aber ich fand es aus meiner Sicht und im Sinn der Gruppendynamik nicht besonders gut.

Bitte nicht falsch verstehen, Freigang kann etwas ganz wunderbares sein und wenn du zu dem Schluss kommst, es ist für dich und deine Tiere das richtige - dann ist das so. Insofern ist meine Einschätzung eben nur eine ganz persönliche Sicht und der Eindruck, dass dir für Freigänger vielleicht grundsätzlich die Nerven fehlen könnten ( wie mir auch).
Und noch eine letzte Anmerkungen, es muss ja nicht gleich das ganze Grundstück Katzensicher sein. Vielleicht geht ein "bisschen" Freiheit. Hier findest du einige katzensichere Gärten/Terrassen/Balkone.....vielleicht ist da eine umsetzbare Idee für euch bei.
 
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Ich würde erst mal klären, ob die Nachbarn zur Hundeschule wollen oder wie das ablaufen soll. Ein Gekläffe und Gebell den ganzen Tag lang, das würde ich mir gleich verbitten. Das gibt nämlich Probleme aller Art, wenn die so gar keine Ahnung haben und dann gleich zwei Hunde.
Hunde könne auch gut an Katzen gewöhnt werden, dazu müssen sie hören und alle also auch der Nachbar muss beim Training gut mitmachen.
Wo kommen die Hund her?
Ich denke, du solltest umgehend das Gespräch suchen, gar nicht erst abwarten. Freigang deswegen würde ich nicht verwehren.
 
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Ich würde gerne wissen: was würdet ihr tun? Hat jemand Freigänger plus Hunde bei Nachbarn?
Noch besser: ich hab mini-Katzen in ungesicherten Freigang mit Nachbarshunden (ich weiß von 3).

1. Größe sagt nichts übers Durchsetzungsvermögen draußen aus. Ebony hatte 2,9kg und war Chefin. Hunde hatten teilweise vor ihr eher mehr als nur Respekt. Doppelt so große Nachbarskatzen wurden knurrend vertrieben.

2. Ja, es gibt Begegnungen mit den Hunden. Passiert ist noch nie was, obwohl da auch ein unerzogener Labradoodle der gerne viel bellt wohnt und ein Berner Sennenhund der Fußgänger beißen würde wenn man ihn ließe.

Ebony: Hunde hatten vor ihrer Piepsigkeit eher mehr als Respekt.
Amadeus: Hat mir dem katzengroßen Nachbarshund gespielt.
Irmi und Gesa: Flüchten beide vor den Hunden. Hält sie aber nicht davon ab auch mal durch den Hundebereich zu spazieren.
Ich denke aber, dass es eine Ausnahme ist wenn etwas passiert. Es gibt öfters mal Gebellt wenn die Hunde die Katzen sichten, aber das ist dann halt den Hundehaltern peinlich.
 
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Ich hab eine kleine Katze, die sich 8 Jahre auf der Strasse wacker geschlagen hat. Sie hat keinerlei Blessuren. Entweder hat sie sich immer gut versteckt oder sie konnte sich gut wehren.
Auch ist meine hier im Viertel die kleinste aller Katzen, trotzdem ist sie der Chef. Alle kuschen vor ihr. Wenn sie auf einen doppelt so großen Kater los geht, tritt der höflich den Rückweg an.

Umgekehrt hatte ich einen sehr großen Hund, der hatte nur einmal eine Begegnung mit einer Katze. Das war ihm eine Lehre. Seine Narbe auf der Schnauze behielt er sein Leben lang. 😅 Er kuschte vor Katzen.
 
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Ich würde generell keine "Drinnen-. und Draussen" Katzen in einer Gruppe halten..
ICH hatte das zwangsweise, als ich vor ca 20 Jahren meine erste Langhaarkatze ui meinen beiden Freigänger Hauskatzen bekam..
Hat nicht funktioniert...Die Drinnenmiez hat den ganzen Tag gechillt und sich gefreut, wenn die anderen abends nach hause kamen.. Die jedoch waren vom aufregenden Tag draussen, müde und wollten eigentlich nur Ihre Ruhe, und nicht den Jungspund belustigen.
Die vierte- ebenfalls Drinnen- Katze, hat die Situation nur eher bedingt entspannt. Sie haben dann zu zweit den Tag über chillend auf die Heimkehr der beiden "Draussen"-Miezen gewartet, u, Party zu machen...

Nachdem die beiden Draussen-Miezen immer später nach Hause kamen (öfter auch mal erst am nächsten Morgen) und drohten, abzuwandern, gab*s ein gesichertes Freigehege und Stubenarrest für alle (hat auch bei meiner Hardcore Freigängerin funktioniert)... Seitdem ging und geht es meinen Nerven deutlich besser
 
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Also wir haben in der Nachbarschaft auch mehrere Hunde, die umzäunten Grundstücke sind kein Hinderniss für Katzen. Bis heute ist noch nie etwas passiert.
Ich persönlich wurde mal klären um welche Rasse es sich handelt, ob die Hunde vielleicht Katzen gewöhnt sind, und das dauernde Gebelle geht ja sowieso nicht.
Wir haben nur einen brandgefährlichen Hund in der Nachbarschaft - einen Malinois - der echt jede Katze töten würde, aber der ist nur unter Aufsicht im Garten und das Grundstück inzwischen so gesichert, dass die Katzen nicht hinein können.
Also mach dich mal nicht verrückt wegen der Hunde, zuerst mal zu den Nachbarn und einen gemütlichen Plausch über die Hunde anstoßen.
 
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Vielen, vielen Dank für die Erfahrungsberichte und Einschätzungen und Meinungen - ich bin mir bewußt, dass das alles sehr persönlich ist und nicht verallgemeinbar, aber darum geht's mir ja. Mir hilft das beim "neu sondieren", und das werde ich jetzt erstmal in Ruhe tun.

Lenke die Miezen heute ab wie es nur geht, sie durften gerade das erste mal auf den Dachboden (ist nur ein kleiner Rumpel-Dachboden, aber auch das ist ja für Miezels spannend), danach gabs Wasser-Whirlpool-Spiele :D

Ich werde mir das Ganze mit meinem Partner zusammen nochmal richtig durch den Kopf gehen lassen - einen Teil des Gartens zu sichern war auch schon in der Überlegung aber das wäre dann "nur" die Terrasse und ein kleiner Teil vom Garten (vllt. 40qm, aber immerhin). Einen riesigen Balkon haben sie auch. Aber als ich gestern vor allem Ronja beobachtete, wie sie seitlich gallopierte vor lauter Freude, Purzelbäume schlug, hechelte vor Aufregung, alles erkundete, naja.. das war schon nochmal was anderes, seufz.

Es bleibt halt die alte Grundsatzfrage - Risiko + artgerechteres aufregendes Leben, oder Sicherheit + Wahrscheinlichkeit für ein längeres Leben. Und JA, das sagte mein Partner auch, die eigenen Nerven spielen auchnoch ne Rolle ;)

Was ich interessant finde, ich hatte vor diesen Katzen 11 Jahre eine Freigänger-Einzelmieze und habe mir NIEMALS Gedanken gemacht. Ich hatte das größte Urvertrauen, aber sie war auch schon älter, kannte alle Gefahren und lief die meiste Zeit einfach mit mir mit oder war in ihrem Gebüsch.

Mit dem Nachbar werde ich definitiv sprechen, aber ich fürchte, da ist nix geplant von wegen Hundeschule oder Trainer. Es geht auch heute schon seit früh morgens eine Endlos-Schleife von Kläffen (in einer wirklich fiesen Frequenz) und Hinterherschreien/schimpfen. 5 Minuten Google sagt mir: das ist genau falsch. Der andere Nachbar gestern sagte auch schon: sie hatten keine Kinder, jetzt Pension und Hunde her, ohne je Erfahrung gehabt zu haben. Der Witz ist, dass wir hierher wegen der Ruhe gezogen sind (Eigentum).
 
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Hallo, ich kann Dich und Deine Angst sehr gut verstehen.

Denn wir hatten genau Euer Problem, auch vier noch junge, unerfahrene (!!) neugierige Katzen. Das Risiko für Freigang war uns viel zu hoch. Aber etwas Natur sollten sie auch bekommen, ein Kompromiss musste her. Wir haben zuerst Terrasse (Katzenklappe) und einen Teil in den Garten hinein (mit Gras und Stauden bewachsen) katzensicher eingezäunt. Rankgerüste mit Kletter-und Sitzgelegenheiten und zur Sicherheit oben nach innen Netz quer (70 o.80cm). Da sie es nicht anders kannten, waren sie damit zufrieden. Später haben wir das Ganze Stück für Stück erweitert, dabei viel grünes Katzennetz verwendet. Fiel kaum auf.

Ich war sehr froh, dass ich die Bande unter Kontrolle hatte. TA-Besuche, Medikamentengaben waren einfach, banges Warten aufs Nachhausekommen oder verletzte Katzen hätten meine Nerven nicht mehr verkraftet.
Auch konnte sich kein Nachbar über K...in seinen Erdbeeren beschweren;).

Einmal Freigang würde ich jetzt nicht überbewerten. Und wie Du schreibst, haben sie z.Z. viel Anregung im Haus und Balkon.

Alles Gute!
 
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  • #10
Unsere Nachbarn hatten früher zwei Hunde. Die waren glücklicherweise nicht den ganzen Tag im Garten, aber eben doch öfter mal. Weder unserem ersten Kater noch den beiden jetzigen ist dort was passiert, obwohl ich weiß, dass sie alle dort durch den Garten marschiert sind. Nur einmal ist einer der Hunde entkommen (Bauarbeiten bei anderem Nachbarn, defekter Zaun...) und hat unsere beiden durch unseren Garten gejagt. Nr. 1 ist unter der Terrasse verschwunden, da konnte der Hund wegen seiner Größe nicht hin. Der ist dann hinter Nr. 2 her, der die Gelegenheit, dass ich die Terrassentür geöffnet hatte, um zu erkunden, warum draußen so ein Radau ist, genutzt hat, um ins Haus zu laufen. Der blöde Köter hinterher, beide die Treppe hoch, so schnell konnte ich gar nicht kucken, geschweige denn reagieren. Ich war schon kurz vor einem Panikanfall, höre von oben einen Quietscher, Hund kommt die Treppe runter gerannt, ich sofort die Haustür aufgerissen, Hund raus, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her, jaulend und in Panik im Vorgarten herumgerannt, bis ich per Fernbedienung die Einfahrt geöffnet habe, dann jaulend außer Sicht (die Bauarbeiter beim Nachbarn haben dann erzählt, dass er wie eine Rakete wieder in den heimischen Garten gerast ist). Ich bin ins Obergeschoss - Kater saß auf dem Fensterbrett, auf dem Boden waren Blutstropfen, deshalb habe ich gleich angenommen, dass der Kater verletzt ist. Aber nein, nichts. Dann habe ich Kratzer im Parkett gesehen. Ich glaube, der Hund hat unseren Kater gejagt, bis der auf der Fensterbank keine weitere Fluchtmöglichkeit hatte. Und dann hat der Kater seine Waffen gezückt, dem Hund eins auf die Nase gegeben, der daraufhin gar nicht schnell genug weg konnte (daher die Krallenspuren auf dem Boden). Ich glaube deshalb, dass es so gelaufen ist, weil ich genau so einen Ablauf mal zufällig mitbekommen habe - Hund jagt Katze, Katze flüchtet auf höheren Stein, Hund steht vorm Stein, Katze kann nicht weiter - dreht sich um und zieht dem Hund die Krallen über die Nase, der daraufhin jaulend abgehauen ist. So entstehen Hunde, die Angst vor Katzen haben - oder zumindest Respekt...
Gibt aber keine Garantie, dass es so läuft. Abhängig von Rasse und Charakter (und NICHT der Größe) der Hunde sowie Erziehung (oder Abwesenheit derselben) durch den Menschen können Hunde auch alles jagen und reißen, was sie kriegen können. Dass die Nachbarshunde rumkläffen wie die Blöden könnte aber durchaus helfen, Eure Katzen vom Garten fernzuhalten - zumindest, wenn die Hunde im Garten sind. Nachts wäre es dann wieder das Katzenrevier...

Sorry, hilft dir alles nicht weiter. Das Leben ist ein Risiko. Aber vielleicht solltest du wirklich Deine Katzen jetzt noch nicht in den kompletten Freigang lassen. Meine Kater waren alle bereits 2 Jahre alt und "streetwise".
 
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  • #11
Ich finde die Konstellation mit 2 + 2 auch nicht so ideal. Ünd tatsächlich ist die Katze von Freunden schon von einem Hund angefallen worden, konnte sich aber zum Glück noch befreien und auf einen Baum flüchten. Grundsätzlich sind das Risiken, die Freigängerkatzen immer haben werden, egal ob beim direkten Nachbarn oder etwas weiter.

Es ist halt ne Grundsatzentscheidung, ob man damit umgehen kann mit allen möglichen Konsequenzen.

Unsere erste Katze war auch Freigängerin, und ich habe mir da keine Gedanken drum gemacht, es ist auch nichts passiert.

Trotzdem würde ich keine Katze mehr in den ungesicherten Freigang lassen. Wir haben auch vier Mädels, und die haben viel Spaß in ihrem gesicherten Garten. Und sie haben sich...

Ich zeige Dir mal ein Video von unserem Garten. Ich weiß, dass Strom ein heikles Thema ist, aber für uns ist die Lösung ideal.

Gartensicherung Weidezaun Kleintiernetz Katzengarten

Ansonsten gibt es hier ja auch ne Kategorie zum gesicherten Freigang, da findest Du vielleicht auch Anregungen.

Übrigens waren unsere beiden ältesten auch im 'begleiteten Freigang' in der ersten Saison. Sie durften nur mit uns zusammen raus, also abends und am Wochenende, und nur wenn das Wetter gut war. Sie hatten und haben bis heute kein Problem damit, wenn sie mal ein paar Tage drinnen bleiben müssen.
 
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  • #12
Vielen Dank für den weiteren Input.

@AllyHH Ganz ganz toll deine Gartensicherung und ich würde mir wirklich wünschen, es wäre hier umsetzbar. Aber der Gartenbereich ist leider leider einfach komplett ungünstig geschnitten für so ein Vorhaben. Ich müsste seitlich an Nachbars Hecke ansetzen, vor dieser ist ein superschmaler Pfad/Hang, den man so schon kaum gehen kann, dann wäre die Hecke auch nicht mehr schneidbar und würde in den Zaun wachsen und auch den Strom unterbrechen. Insgesamt sind es 2 ganz enge Pfade/Hänge, an diesen grenzen Hecken und Büsche auf der einen, der Schafzaun an der anderen Seite. Würde man zu denen Abstand lassen, könnte man nicht mehr laufen. Wir müssten den Zaun dann weiter unten außerdem vor das Gartenhaus setzen, da dieses direkt an Nachbars Grundstück ansetzt und komplett mit Efeu bewachsen ist (und der wuchert wie irre). Dann steht unser Haus höher und es geht mit nem Hang aus Pflanzsteinen runter. Es ist schwer zu beschreiben alles, aber leider echt nicht umsetzbar. Wir haben wochenlang gegrübelt und sind alles durchgegangen. Das ärgert mich auch wahnsinnig.
Die einzige Alternative wäre, nur den oberen Hangteil abzugrenzen inklusive der Terrasse, oder aufs untere Grundstück einen Pavillon oder ähnliches zu setzen. Letzteres mag ich nicht, haben die nicht viel von, wenn dann ersteres, aber ist was komplett anderes als ein ganzer gesicherter Garten.

@Catbert "Das Leben ist ein Risiko". Ja ein guter Satz. Hab ich gestern meinem Partner zitiert ;)
Ein Gespräch mit den Nachbarn kam leider noch nicht zustande, da sie jetzt gerade mit den Hunden nicht da sind.

Jedenfalls hab ich, neben der "Überraschung" mit den Hunden, definitiv auch einiges unterschätzt bzw. nicht bedacht - meine Angst und auch meinen moralischen Kompass ("den einen ist es vergönnt, den anderen nicht") etc. Der schlägt nun aber auch in die andere Richtung aus ^^ ("du hast doch gesehen wie sehr sie es genossen haben und vergönnst es ihnen jetzt nicht mehr"). Argh. Mein Partner sagt, ich denke viel zu viel nach ^^

Hier ist jetzt erstmal wieder Ruhe eingekehrt und keiner wirkt, als dränge er jetzt wieder nach Draussen. Auch der Balkon hat sie nicht "getriggert". Dank HomeOffice bin ich jetzt auch ständig als Animateurin unterwegs. Daher wird jetzt erstmal nichts überstürzt und auch als erstes das Gespräch mit den Nachbarn abgewartet.
 
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  • #13
Ich kann deine Angst gut nachvollziehen.
Wir haben hier eine gemischte Truppe, zwei Freigang, der Rest Haus. Ideal ist es nicht, aber es geht. Wobei ich sagen muss, für mich ist es nicht ideal, ich hab aber weniger das Gefühl, dass es für die Bande ein Problem ist.Und so schön ich Freigang finde, immer wenn ich auf unsere Lilly warte, dann bin ich froh, dass ich das nicht sechsmal durchmachen muss.
Aber wenn ich Lilly so glücklich im Garten sehe, dann hab ich ein schlechtes Gewissen den anderen gegenüber…
Was Hunde angeht, wir haben an drei Seiten Hunde.
Rechts zwei, an denen wird sich nicht gestört und die stören sich nicht an unseren Katzen.
Lilly, das Minimonster hat einmal gezeigt was Sache ist und gut war’s.
Hund links ist eine andere Story, Rottweiler aus schlechter Haltung, ich mag ihn, würde mich aber nicht zu ihm trauen.
Die Katzen meiden den Garten, wenn er draußen ist, aber neben einander am Zaun vorbei gehen ist kein Problem.
Ich muss aber auch sagen, dass seine Halter viel daran gearbeitet haben und an einem guten miteinander interessiert sind.
Hunde andere Straßenseite, da hatte ich immer Angst.
Und dann ist was seltsames passiert, Lilly hat angefangen den einen Schäfer zu drangsalieren, nur den einen, die beiden anderen ( Boxer) lässt sie in Ruhe.
Die Hunde haben jetzt katzensicheren Auslauf. Haben wir gemeinsam gebaut.
An deiner Stelle würde ich auch das Gespräch suchen und wenn nichts geht, dann bleiben deine halt drinn. Und wenn du ihnen etwas Freiheit geben kannst, dann ist es doch auch gut.
 
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  • #14
Kleines Update:

Bei den Hunden handelt es sich um Glatthaar-Foxterrier. Also Jagdhunde. Mein Nachbar wirkte richtig nervös, er sagte, er kann es nicht einschätzen was passieren würde. Die Hunde sind keine Welpen mehr, knapp 1 Jahr, weiblich & männlich. Kennen keinen Katzenkontakt.

Ich merkte im Gespräch ehrlich gesagt, dass er selbst wenig Ahnung hat, sich reingestürzt hat ins Hundeelternsein. Er betonte seinen Rentenantritt und dass sie jetzt halt Gesellschaft wollten,weil das Haus sonst so leer ist. Ich wollte jetzt auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, zumal ich selbst Katzen- und kein Hundemensch bin. Aber man merkt ja dass er immer nur schreit und keiner hört. Die Hunde haben das Kommando über den Garten. Es geht stuuuundenlang, er klingt dann teilweise schon richtig verzweifelt.

Kennt sich jemand mit dieser Rasse aus?
 
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  • #15
Hm. Kannst Du ihm vielleicht eine gute Hundeschule vermitteln? So bei Bekannten umhören und so. Es klingt ja so, als würde er selber den Umgang auch verändern wollen.
 
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  • #16
Kann ich versuchen aber das irrt, sie wirkten eigentlich so gar nicht als ob sie was ändern wollen :D Nur gestresst, dass sie jetzt vielleicht verantwortlich für einen Katzentod gemacht werden könnten.
Hundeschule war sogar Thema, "wir brauchen sowas nicht".
Naja, unsere Nerven liegen auch etwas blank. Mal Hundekläffen oder Bellen und auch Rufen stören gar nicht, aber das hier ist schon ne andere Nummer.
 
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  • #17
Hundeschule war sogar Thema, "wir brauchen sowas nicht".
:eek: Sportliche Aussage bei zwei Terriern im "besten" Alter 😂
Vielleicht ergibt sich mit diesem Nachbarn die nächste Zeit eine etwas "tiefere" Beziehung? Sodass man mal einen Kaffee zusammen trinken kann? Denn im Grunde habt Ihr wohl beide dasselbe Interesse: Dass die Hunde keinen Dauer-Radau machen und abrufbar werden.
Ich kann nur beisteuern, was ich als Hundemädchen quasi aus der anderen Perspektive erlebt und gelernt habe. Unsere Hündin war so ein halbes Jahr alt, als wir bei Freunden zu Besuch waren, die gerade einen Welpen gekauft hatten und schon eine Freigängerin-Katze hatten. Die Katze war sehr selbstbewusst mit "ihrem" Welpen, er hielt schon brav Anstands-Abstand, als wir da so im Garten saßen und die Hunde gespielt haben. Meine Hündin hatte vorher noch nie eine Katze gesehen und ging welpenhaft freundlich auf sie zu und wollte auch mit ihr spielen. Die Katze saß wie versteinert da und hat sich nicht geregt, bis meine Hündin wohl zu nahe kam. Ohne Vorwarnung gab's einen ordentlichen Pfotenhieb einmal über die Nase. Es hat weh getan, es hat geblutet und ab da war meine Hündin nicht mehr gut auf Katzen zu sprechen 😬
Gegenüber unseres Gartens wohnte auch eine Katze. Ich war viel mit meiner Hündin auf der Straße ums Haus, Sackgasse, keine Autos. Und jedes Mal, wenn meine Hündin die Katze sah, ist sie sofort losgerannt und ihr hinterher. Kein einziges Mal hat meine Hündin es auch nur ansatzweise geschafft, die Katze zu erreichen. Und irgendwann hat die Katze gelernt, dass meine Hündin eigentlich eine riesen Angst vor ihr hatte 🙈 Wenn sie nämlich stehen blieb, hat sich meine Hündin nur auf zwei, drei Meter an sie ran getraut. Nachdem die Katze das kapiert hatte, kam sie auch immer wieder in unseren Garten, wo unsere Hündin, wenn's nicht ganz kalt war, Tag und Nacht laufen konnte. Auch da hat es die Katze immer sehr safe und ohne riesen Stress geschafft, vor meiner Hündin weg zu kommen.
Und ich rede nicht von einem schwerfälligen Golden Retriever, sondern von einer extrem sportlichen, flotten Mittelschnauzerdame - so in etwa wie diese Terrier bei Euch. Ich kann aber nicht abschätzen, ob Hunde nicht doch mal eine Katze erwischen würden. Mir ist jedenfalls kein einziger Fall bekannt aus dem Hunde- und Katzehalterinnen-Kreis, den ich so kenne.

Die Frage ist, ob diese Hunde nicht sogar an Katzen gewöhnt werden könnten, wenn das ganze erst mal nicht auf ihrem Grundstück stattfindet, sondern außerhalb ihres Gartens. Wenn sie wirklich noch nie Kontakt zu Katzen hatten, bestünde ja durchaus die Chance, dass sie sie nicht jagen würden, schätze ich. Meine Erfahrung mit Hunden (nicht nur meinem) ist jedenfalls, dass sie Katzen nicht instinktiv "hassen" oder "jagen" wollen, sondern eben irgendwann eine doofe Erfahrung machen und dann wird's schwer, das wieder umzuerziehen. Es gibt im Forum ja einige, die Katzen UND Hunde völlig problemlos halten, meine Eltern hatten früher auch Hund und Katz, da wurde eine Findlings-Babykatze von ihrem Boxer-Stafford-Mix adoptiert.
Ich hoffe jedenfalls, da kommen noch Tipps für Dich. Grundsätzlich klingt das nach einer so schönen Freigänger-Gegend, wo Du wohnst, dass ich es schade fände, wenn die Katzen wegen dieser zwei Nerv-Zwerge nicht raus könnten.
 
  • #18
Du lieber Himmel, sind die wenigsten kastriert? Terrier sind gezüchtet auf eigenständiges Denken und Handeln. Zum Beispiel im Fuchsbau oder halt bei der Jagd. Ein Terrier greift an und geht nach vorn. Das ist auch so gewünscht vom Zuchtziel her.
Da wäre jeder Schäferhund einfacher, der will nämlich Kommandos und gefallen.
Keine Ahnung und brauch keine Hundeschule, das ist das dämlichste, was passieren kann.
Wenn man sich Terrier holt, dann muss man genau wissen, was da auf einen zukommt. Wäre mir nie in meinen 30 Jahren Hundehaltung ins Haus gekommen.
Terrier und Katzen ist so ziemlich ein no go.

Das wird noch sehr anstrengend werden, so eine Nachbarschaft.
 
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  • #19
Wir hatten ca 5 Jahre lang unsere Omi (19) Die Zeit ihres Lebens Freigang hatte und 4 Umzüge gemeistert hat und gleichzeitig zwei junge aus dem Tierschutz (1+3 Jahre) welchen aufgrund ihrer Ängstlichkeit ich den Freigang nicht zugetraut habe. Sie waren auf einem gesicherten Balkon. Es hat super funktioniert und gab überhaupt keine Probleme. Hunde hatten wir viele in der Nachbarschaft, aber die blieben auf ihren Grundstücken und unsere Omi ging nur in die Gärten ohne Hund.

Jetzt im Haus ist die Situation ganz anders. Nachbarshund darf frei laufen ohne eingezäuntes Grundstück und hat bereits etliche Hühner, Hasen und Igel auf dem Gewissen. Obwohl Wald hinter dem Haus, gibt es hier kaum freilaufenden Katzen, weil jeder Angst um seine Tiere hat. Ob jetzt der eine Hund, die trotz Geschwindigkeitsbegrenzung rasenden Autofahrer oder die Bahn.

Wir haben auch 2 ehemalige Straßenkatzen als Pflegetiere. Auch hier war kein Freigang nie ein Problem. Das Haus ist groß genug.
 

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