K
Katzenfreundin9
Gast
Hallo,
viele Tiere sind von Giardien betroffen. Als Tierhalter hat man meist viele Fragen, wobei Google Abhilfe schaffen soll, sofern der Tierarzt nicht greifbar ist. Und selbst wenn, scheiden sich die Geister beim Thema Giardien scheinbar doch sehr. Leider findet man weder in Foren, noch auf Seiten von Tierärzten, Universitäten oder anderen "seriösen" Websites sachliche und einheitliche Informationen. Die einen sagen so, die anderen sagen so. Überall liest man, dass alle Tiere eines Bestandes gleichzeitig behandelt werden sollen. Auf keinen Fall nur das betroffene Tier behandeln ! Hygiene sei das A und O. In diesem Jahr habe ich das erste Mal von Ozongeräten gelesen (ich musste Google auch hier fragen, was das ist). Einzelfälle wiederum beschreiben das Ganze als reine Panikmache. Mal liest man, man solle nach max. 5 Tagen nachtesten, mal frühestens nach 5-7 Tagen und mal soll man ganz darauf verzichten.
Als Tierhalter - so ging es jedenfalls mir - führt das Ganze oft zu noch mehr Fragezeichen im Kopf, Verwirrtheit, Sorgen und vielleicht sogar "Angst". Bei all den negativ Beispielen, die man im Internet findet, will ich einmal einen positiven Bericht abliefern, um vielleicht auch anderen Menschen die Sorgen und Ängste zu nehmen, die auch ich empfunden habe.
Ich habe zwei Freigänger-Katzen. Als ich die beiden aus dem Tierschutz aufgenommen habe, waren beide von Giardien befallen. Wie oben beschrieben, habe ich mich verrückt gemacht, alle möglichen Internetseiten durchforstet und bin beinahe wöchentlich beim Tierarzt vorstellig geworden (der mich im übrigen in der Ganzen Zeit über 1.000 Euro gekostet hat). Meine Bude roch - wie von vielen beschrieben - nach Schwimmbad, die Situation erschien mir aussichtslos. Und doch haben wir es nach 4 Wochen überwunden. Erst Panacur (was nicht geholfen hat), dann Metronidazol, viel Wasser und Halamid. Und dann war der Spuk vorbei. Natürlich kann man sich jetzt fragen, ob all die Medikamente in einer kleinen Katze gut aufgehoben sind. Andererseits fragt man sich das bei sich selber ja auch nicht immer (wenn der Arzt sagt, Antibiotikum ist notwendig, wird es in den meisten Fällen genommen und es ist ja nicht so, als würde man seiner Katze 15 Jahre lang Antibiotikum am Stück verabreichen).
Vor Kurzem - fast genau 3 Jahre später - ging es dann schon wieder los. Eine der beiden Katzen hat es so schlimm erwischt, dass neben Durchfall auch Erbrechen an der Tagesordnung stand. Mit meinem Verdacht und einer Kotprobe im Gepäck ging es zum - inzwischen neuen - Tierarzt. Ganz anders als beim letzten Mal riet dieser mir, nur das betroffene Tier zu behandeln, sofern die andere Katze keine Symptome zeigt. Zur Sicherheit könnte ich die Zweitkatze natürlich testen lassen, aber unnötig Medikamente verabreichen wolle er nicht. Die betroffene Katze bekam für 7 Tage Metronidazol verschrieben. Etwas skeptisch und nervös verließ ich also die Praxis - bei meinem alten Tierarzt lautete die Devise ja noch "Auf jeden Fall beide Katzen behandeln". Ich dachte mir aber, wenn ich es schaffe beide mehr oder weniger voneinander zu trennen (gesunde Katze viel raus, kranke Katze drinnen) wird's schon schief gehen. Gesagt, getan. Drinnen wurde viel geputzt, aber bei Weitem nicht so extrem wie beim letzten Mal. Täglich Boden mit Halamid gewischt und Katzenklo (das ja dann aktuell nur von einer Katze benutzt wurde), täglich sauber gemacht, Liegeplätze mit Handtüchern ausgelegt - das war's. Im Hinterkopf hatte ich aber immer noch "Was wenn die zweite Katze es doch hat und es nun ein ewiger Kreislauf wird?". Weil mich der Gedanke nachts nicht schlafen ließ, habe ich die "Draußen-Katze" zwei Tage drinnen behalten, um auch hier eine Kotprobe zu erwischen (übrigens habe ich hier entgegen vieler Meinungen keine 3 Tage gesammelt - vielleicht ein bisschen risky, mehr war aber in der Zeit nicht zu holen und die Katze ist mir bald aufs Dach gestiegen, weil sie raus wollte).
Nach 7 Tagen Metronidazol (und ner Wurmkur, die dann leider am letzten Tag der Medikamentengabe auch noch dringend notwendig war), bin ich - wie vom Arzt gewünscht - nur einen Tag später mit zwei Kotproben (von beiden Katzen) dort vorstellig geworden. Beide negativ. Und selbst mein eigener Test (Schnelltest aus'm Internet), den ich mir vor lauter "Panik" und zur Sicherheit noch bestellt hatte, ist auch nach einer weiteren Woche negativ. Mein Fazit lautet also: nicht immer muss eine Giardien-Infektion ein ewiger Kampf sein. Es gibt durchaus positive Beispiele, die allerdings viel zu selten im Internet zu finden sind. Daher möchte ich allen betroffenen Mut machen. Ja, Konsequenz beim Putzen ist wichtig. Die Bude muss aber nicht abgefackelt oder (zumindest meiner Meinung nach) mit einem teuren Ozongerät oder Dampfreiniger behandelt werden. Letztendlich habe ich aus der zweiten Runde Giardien gelernt, dass sich diese vermutlich ohnehin nicht in Gänze vernichten lassen. Draußen lautert sicher schon die nächste Infektion. Und ich bin froh, dass mein Tierarzt das offensichtlich auch so sieht. Ich für meinen Teil versuche beide Katzen nun zu stärken, indem ich mit ihnen eine Darmsanierung durchführe, in der Hoffnung, dass die nächste Runde Giardien wieder 3 Jahre (oder länger) auf sich warten lässt.
Also.. Viel Erfolg an alle Betroffenen und lasst euch nicht von den vielen "Horrorgeschichten" im Internet verrückt machen.
viele Tiere sind von Giardien betroffen. Als Tierhalter hat man meist viele Fragen, wobei Google Abhilfe schaffen soll, sofern der Tierarzt nicht greifbar ist. Und selbst wenn, scheiden sich die Geister beim Thema Giardien scheinbar doch sehr. Leider findet man weder in Foren, noch auf Seiten von Tierärzten, Universitäten oder anderen "seriösen" Websites sachliche und einheitliche Informationen. Die einen sagen so, die anderen sagen so. Überall liest man, dass alle Tiere eines Bestandes gleichzeitig behandelt werden sollen. Auf keinen Fall nur das betroffene Tier behandeln ! Hygiene sei das A und O. In diesem Jahr habe ich das erste Mal von Ozongeräten gelesen (ich musste Google auch hier fragen, was das ist). Einzelfälle wiederum beschreiben das Ganze als reine Panikmache. Mal liest man, man solle nach max. 5 Tagen nachtesten, mal frühestens nach 5-7 Tagen und mal soll man ganz darauf verzichten.
Als Tierhalter - so ging es jedenfalls mir - führt das Ganze oft zu noch mehr Fragezeichen im Kopf, Verwirrtheit, Sorgen und vielleicht sogar "Angst". Bei all den negativ Beispielen, die man im Internet findet, will ich einmal einen positiven Bericht abliefern, um vielleicht auch anderen Menschen die Sorgen und Ängste zu nehmen, die auch ich empfunden habe.
Ich habe zwei Freigänger-Katzen. Als ich die beiden aus dem Tierschutz aufgenommen habe, waren beide von Giardien befallen. Wie oben beschrieben, habe ich mich verrückt gemacht, alle möglichen Internetseiten durchforstet und bin beinahe wöchentlich beim Tierarzt vorstellig geworden (der mich im übrigen in der Ganzen Zeit über 1.000 Euro gekostet hat). Meine Bude roch - wie von vielen beschrieben - nach Schwimmbad, die Situation erschien mir aussichtslos. Und doch haben wir es nach 4 Wochen überwunden. Erst Panacur (was nicht geholfen hat), dann Metronidazol, viel Wasser und Halamid. Und dann war der Spuk vorbei. Natürlich kann man sich jetzt fragen, ob all die Medikamente in einer kleinen Katze gut aufgehoben sind. Andererseits fragt man sich das bei sich selber ja auch nicht immer (wenn der Arzt sagt, Antibiotikum ist notwendig, wird es in den meisten Fällen genommen und es ist ja nicht so, als würde man seiner Katze 15 Jahre lang Antibiotikum am Stück verabreichen).
Vor Kurzem - fast genau 3 Jahre später - ging es dann schon wieder los. Eine der beiden Katzen hat es so schlimm erwischt, dass neben Durchfall auch Erbrechen an der Tagesordnung stand. Mit meinem Verdacht und einer Kotprobe im Gepäck ging es zum - inzwischen neuen - Tierarzt. Ganz anders als beim letzten Mal riet dieser mir, nur das betroffene Tier zu behandeln, sofern die andere Katze keine Symptome zeigt. Zur Sicherheit könnte ich die Zweitkatze natürlich testen lassen, aber unnötig Medikamente verabreichen wolle er nicht. Die betroffene Katze bekam für 7 Tage Metronidazol verschrieben. Etwas skeptisch und nervös verließ ich also die Praxis - bei meinem alten Tierarzt lautete die Devise ja noch "Auf jeden Fall beide Katzen behandeln". Ich dachte mir aber, wenn ich es schaffe beide mehr oder weniger voneinander zu trennen (gesunde Katze viel raus, kranke Katze drinnen) wird's schon schief gehen. Gesagt, getan. Drinnen wurde viel geputzt, aber bei Weitem nicht so extrem wie beim letzten Mal. Täglich Boden mit Halamid gewischt und Katzenklo (das ja dann aktuell nur von einer Katze benutzt wurde), täglich sauber gemacht, Liegeplätze mit Handtüchern ausgelegt - das war's. Im Hinterkopf hatte ich aber immer noch "Was wenn die zweite Katze es doch hat und es nun ein ewiger Kreislauf wird?". Weil mich der Gedanke nachts nicht schlafen ließ, habe ich die "Draußen-Katze" zwei Tage drinnen behalten, um auch hier eine Kotprobe zu erwischen (übrigens habe ich hier entgegen vieler Meinungen keine 3 Tage gesammelt - vielleicht ein bisschen risky, mehr war aber in der Zeit nicht zu holen und die Katze ist mir bald aufs Dach gestiegen, weil sie raus wollte).
Nach 7 Tagen Metronidazol (und ner Wurmkur, die dann leider am letzten Tag der Medikamentengabe auch noch dringend notwendig war), bin ich - wie vom Arzt gewünscht - nur einen Tag später mit zwei Kotproben (von beiden Katzen) dort vorstellig geworden. Beide negativ. Und selbst mein eigener Test (Schnelltest aus'm Internet), den ich mir vor lauter "Panik" und zur Sicherheit noch bestellt hatte, ist auch nach einer weiteren Woche negativ. Mein Fazit lautet also: nicht immer muss eine Giardien-Infektion ein ewiger Kampf sein. Es gibt durchaus positive Beispiele, die allerdings viel zu selten im Internet zu finden sind. Daher möchte ich allen betroffenen Mut machen. Ja, Konsequenz beim Putzen ist wichtig. Die Bude muss aber nicht abgefackelt oder (zumindest meiner Meinung nach) mit einem teuren Ozongerät oder Dampfreiniger behandelt werden. Letztendlich habe ich aus der zweiten Runde Giardien gelernt, dass sich diese vermutlich ohnehin nicht in Gänze vernichten lassen. Draußen lautert sicher schon die nächste Infektion. Und ich bin froh, dass mein Tierarzt das offensichtlich auch so sieht. Ich für meinen Teil versuche beide Katzen nun zu stärken, indem ich mit ihnen eine Darmsanierung durchführe, in der Hoffnung, dass die nächste Runde Giardien wieder 3 Jahre (oder länger) auf sich warten lässt.
Also.. Viel Erfolg an alle Betroffenen und lasst euch nicht von den vielen "Horrorgeschichten" im Internet verrückt machen.