Kratzen und kahl lecken - Diagnose schwierig

[Tania_Dickie_Urschel]

Hallo in die Runde,

ich melde mich mal hier, weil ich das Gefühl habe, unsere Tierärzte wissen auch nicht so richtig weiter.

Kurz zu unserer bisherigen Geschichte: wir haben zwei Katzen aus dem spanischen Tierschutz geholt, Mai 2019. Eine Langhaar-Katze, vmtl. Maine Coon Mischling (Dickie), jetzt 7 Jahre alt und eine kleine schwarze EKH (Urschel), jetzt 6 Jahre alt, beide kastriert.

Dickie war komplett scheu und hat 2 Jahre gebraucht, bis wir sie überhaupt anfassen konnten. Mittlerweile lässt sie sich gerne von uns streicheln, aber nur wenn sie zu uns kommt und das möchte. Sie schläft bei uns im Bett und hält sich auch immer in unserer Nähe auf, lässt sich aber von anderen Menschen überhaupt nicht anfassen und ist generell eher schreckhaft und ängstlich. Autofahren, Tierarzt etc. ist alles nur mit Gabapentin möglich, weshalb wir auch versuchen, das auf ein Minimum zu reduzieren. Leider ist es auch schwierig sie zu pflegen, sie hat Angst vor sämtlichen Krallenscheren, Bürsten, Handschuhen etc.

Die kleine Urschel kam mit FIP zu uns, wir haben sie aber erfolgreich behandeln können (2019-2020). Leider war das nicht das einzige, bei beiden Katzen haben wir dann 2022 Mundgeruch und Sabbern bemerkt, beide zum Tierarzt, beide FORL. Beide haben in einer langen OP alle Zähne entfernt bekommen, weil die Krankheit schon fortgeschritten war. Dickie hatte zu dem Zeitpunkt schon kahl gekratzte Ohren, was ich auf die FORL zurückgeführt habe, trotzdem habe ich dem Tierarzt gesagt, dass er bei der Narkose gleich mal die Ohren checken und eine Probe ins Labor schicken soll. Das wurde gemacht und es wurde nichts gefunden. Der Arzt meinte, die Ohren wären sehr dreckig gewesen und er hätte verkrustetes Blut gefunden, wüsste aber nicht warum. Keine Milben, keine Pilze, nichts erkennbar, Trommelfell sah ganz normal aus. Dickie kam auch mit Durchfall zu uns, weshalb ich die ganze Zeit schon das Thema Futter im Blick habe. Der Durchfall ist aber kurz darauf einfach verschwunden, ich habe keine Ahnung, warum. Nach der FORL OP wuchs ihr Fell am Ohr ganz normal nach und sie kratze auch nicht mehr, ich hielt es für erledigt.

Jetzt beobachte ich seit kurzem, dass Urschel sich die Ohren wund kratzt. Sie hat auch schon eine kleine kahle Stelle hinter dem Ohr, wo die Haut blutig ist. Also wieder zum Tierarzt und der hat in ihre Ohren geschaut, hat festgestellt, dass beide Ohren entzündet sind und hat uns mit Surolan ohne jegliche Diagnose oder Probe wieder nach Hause geschickt… ich war gleich alarmiert und habe daraufhin, was etwas schwierig ist, bei Dickie auch versucht zu gucken. Stellt sich heraus, dass sie auch eine ganz kleine aufgekratzt Stelle vor dem Ohr hat, unter dem Fell. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie sich viel am Bauch leckt und das Fell dort auch sehr dünn geworden ist, sie hat nur noch einen kleinen Flaum am Bauch. Das war ist bei ihr schwer zu erkennen, weil sie drum herum langes Fell hat und weil sie sich ja generell nicht viel anfassen lässt. Ich habe dann gewartet, als sie mal wieder zu uns kam zum streicheln und habe ihren Bauch abgetastet. Sie lässt sich, wenn sie auf meinen Beinen eingeschlafen ist, den Bauch streicheln und die Haut dort scheint komplett unverletzt und es tut ihr auch nichts weh, wenn man darauf herum drückt.

Nächsten Montag habe ich Checkup mit Urschel, um zu gucken ob das Surolan angeschlagen hat. Ich werde Dickie wohl unter Drogen setzen und mitnehmen müssen, damit man ihr auch mal in die Ohren schaut und sich den Bauch anguckt. Ich kann aber nicht jede Woche mit ihr zum Tierarzt fahren, das stresst sie so krass. Wenn, dann würde ich dem Arzt lieber gleich sagen, er soll einen Bluttest machen, oder? Leider muss ich dem Arzt die meiste Zeit sagen, was er tun soll, sonst schickt er mich immer nur für viel Geld mit irgendeinem Mittelchen wieder nach Hause…

Hat jemand einen Tipp, auf was ich da bestehen sollte? Eosinophile und die Standardwerte für Entzündung etc. testen? Und was vermutet ihr, was das sein könnte? Wirklich eine Allergie, wenn doch beide Katzen es haben? Dickie wurde ja zudem schon mal auf Milben, Flöhe etc. getestet und es wurde nichts gefunden… sie hat aber auch trockene Schuppen im Fell, das ist mir beim Nachgucken auch aufgefallen. Kann es sein, dass man Milben nicht findet, obwohl die Katzen sie haben? Nach den OP haben beide ja länger Antibiotika bekommen, vielleicht wurde es auch deswegen besser? Aber da es jetzt wieder zurück ist und scheinbar beide Katzen dasselbe haben, muss es doch irgendeine gemeinsame Ursache dafür geben…

Vielleicht noch zur Info: die beiden sind lieb miteinander und verstehen sich gut, sie spielen und putzen sich. Beides sind Wohnungskatzen, mit einem großen genetzten Balkon, weil wir mitten in der Großstadt wohnen. Beide spielen und fressen ganz normal und wenn das mit dem Kratzen nicht gewesen wäre, hätte ich wohl gar nichts bemerkt.

Zum Futter: als sie zu uns kamen, haben sie jegliches Nassfutter verweigert, weshalb sie nach wie vor geringe Mengen an Trockenfutter über den Tag verteilt durch einen Automaten bekommen (Cats Country, Monoprotein, hochwertig, 30g pro Katze). Wir haben ein paarmal versucht, ausschließlich Nassfutter zu geben, dann essen sie aber nicht genug. Insbesondere unsere FIP-Patientin mussten wir sehr päppeln, haben sie mittlerweile mühevoll auf 4kg bekommen (von damals 2,5). Nassfutter bekommen sie sehr hochwertiges, wir haben mittlerweile auch mehrere Allergiefutter durchprobiert (Monoprotein, keine Zusätze, ungewöhnliche Sorten wie Pferd, Känguruh etc - nehmen sie teilweise gar nicht an, teilweise gehts kurze Zeit). Beide sind generell sehr wählerisch und inkonsistent mit ihrem Futter. Ich glaube, ich habe schon hunderte € an Nassfutter an andere Leute verschenkt, weil meine Katzen es nicht wollen… nur ihr Trockenfutter essen sie immer.

Sorry für den Roman, vielleicht hat ja jemand eine Idee, was das sein könnte oder worauf ich beim Tierarzt achten sollte? Ich halte euch gerne auf dem Laufenden, was beim Tierarzt herauskommt.

Viele Grüße
Tania mit Dickie & Urschel