Meine Katzen jagen jungen Nachbarskater

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jeudyzaragossa

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Hallo zusammen!

Hätte nicht gedacht, dass ich den Titel mal schreibe, aber eine Nachbarin (zwei Häuser weiter, sie ist quasi der oberen Teil des langen L und ich bin das kurze Stück) hat mich aufgesprochen, als ich auf der Wiese war, die an beide Grundstücke grenzt, dass meine Katzen ihren Kater jagen, so dass er sich nicht mehr nach draussen oder nach Hause traut. Er war einmal 24 Stunden weg und da ich weiss, wie schlimm das Gefühl ist seine eigene Katze zu vermissen, ist mir auch daran gelegen, hier mitzuwirken.

Der kleine Kater ist seit Frühjahr 2022 da und bis ca. 6. Monat (Ende Herbst) unkastriert. Er durfte schon als Kitten raus und war sehr neugierig. Bis Herbst kam er regelmässig in den Garten, doch als er immer mehr zum Gehege und Haus kam, habe ich ihn mit Wasser auf Abstand gehalten. Mit Lucy hat er anscheinend gespielt (ich persönlich habe das nie beobachtet), Zaragossa ist ihm bei seinen ersten Besuchen hinter gelaufen (nicht gerannt!), als sie ihn eingeordnet hat, hat sie ihn auch bei weiteren Besuchen toleriert. Josie ist territorial und möchte keine fremden Katzen im Garten, sie plustert sich auf und knurrt und spuckt, aber vermeidet körperliche Angriffe.

Wir haben im Quartier relativ viele Katzen, Freigänger und Streuner (und Hunde, teilweise auch Kühe mittendrin), so dass es neben den Kernrevieren zu vielen Überlappungen kommt. Soweit ich weiss, kommen auch alle einigermassen miteinander klar. Ich habe mal gesehen, wie Josie von einer Nachbarskatze aus deren Revier verjagt wurde. Dass meine eine Katze jagen, daran mag ich mich nicht erinnern, kann es mir allerdings bei zwei der drei gut vorstellen... Zaragossa und Josie sind draussen souverän, Lucy ist noch mit den vielen Eindrücken überfordert und bleibt eher im Garten.
Auch am vorigen Wohnort haben sie fremde Katzen toleriert, mit dem Nachbarskater sogar angefreundet, allerdings gab da Jeudy den Ton an.
Ich spaziere regelmässig mit ihnen vom Garten zum Feld (ca. 100 m die Quartierstrasse entlang, NICHT am Nachbarshaus vorbei) und Katzenbegegnungen laufen ohne Vorkommnisse ab. Wir haben auch ihn unterwegs getroffen und das verlief komplett friedlich.
Deshalb denke ich nicht, dass meine Katzen grundsätzlich ihm gegenüber aggressiv sind oder ihm absichtlich auflauern.

Leider ist sein Garten auch ein bisschen eine Durchgangszone, für meine und für andere Katzen, sowie Füchse und Marder, und nun muss er sein eigenes Revier behaupten.

Laut Nachbarin hat Josie ihm einmal aufgelauert und ihn gejagt. Sie behauptet auch - allerdings glaube ich ihr diesen Punkt nicht - dass sie ihn bis zur Hauptstrasse zum Dorfladen gejagt hat. Josie hat zwar Ausdauer, aber sie vermeidet Strassen und nie im Leben rennt sie soweit, denn... da liegt eine kleine Schafsweide dazwischen und dahinter ein Bauernhof mit Hunden und mehreren Katzen. Ich gehe davon aus, dass sie ihn in diese Richtung gejagt hat und die dortigen Tiere dann den Rest übernommen haben. Toll ist es natürlich nicht.

Sie hat Josie den Vorwurf gemacht, ihm aufgelauert zu haben - kann ich nicht beurteilen, glaube ich aber mal - und bei Zaragossa, dass sie ihn gejagt hat (halte ich ebenfalls für möglich) und er generell Angst vor ihr hat. Sie ist eine grosse, dunkle Maine Coon... wir haben auch einen grossen, dunklen Perser mit derselben Fellzeichnung in der Nähe. Daran muss sich der kleine Kater gewöhnen. Es besteht auch Verwechslungsgefahr.

Bei Lucy ist er irritiert, dass sie ihm gegenüber nicht mehr so freundlich aufgestellt ist, nicht mehr mit ihm spielt und ihn anscheinend auch einmal gejagt hat.

Wie gesagt ist er einmal 24 Stunden nicht nach Hause gekommen (wahrscheinlich versteckt), wenn er heimkommt ist er teilweise ängstlich oder sogar panisch und als ihre Mutter ihn mal aufgelesen hat und heimtragen wollte, ist er ihr kurz vor dem Haus aus dem Arm geflüchtet. Das ist alles schon ziemlich scheisse.

Ich habe ihr folgendes angeboten

1) Sie darf meine Katzen ausdrücklich mit Wasser bespritzen, solange es nicht unter dem Gefrierpunkt ist. Aktuell "verscheucht" sie meine Katzen, aber meine sind zwar menschenscheu, aber abgebrüht genug um sich nicht länger davon beeindrucken zu lassen. Sie lässt ihn nur raus, wenn sie da ist und könnte den Garten etwas bewachen. Das fand sie unnötig.

2) Da er sich abends nicht mehr raus traut und sie ihn nachts nicht mehr rauslassen will, bleibt ihr nur der Morgen. Aktuell macht Josie morgens ihren Verdauungsspaziergang, die anderen beiden machen Verdauungsschläfchen. Ich habe ihr angeboten, dass, wenn sie mir sagt wenn der Kater morgens raus darf bzw. will, ich Josie im Gehege behalte, damit er etwas Selbstbewusstsein aufbauen kann. Etwas widerwillig weil Josie es auch braucht, aber wäre bereit für einen Versuch gewesen. Sie nannte mir keine Zeit und ich behalte Josie nicht einfach so drinnen. Meine Katzen sind tagsüber und nachts derzeit wenig unterwegs.

3) Ich habe dann gesagt, dass wir doch uns treffen könnten und dann mit positiver Bestärkung arbeiten. Wenn zumindest die Wiese eine neutrale Zone wird, wäre schon viel gewonnen. Er frisst keine Leckerlies. Okay, eigentlich soll ja Josie sich anständig verhalten, ich arbeite mit ihr, es müsste einfach in seinem Beisein sein und sie als Besitzerin muss ihm Halt geben. Auch das hat sie abgelehnt.

4) Ich gebe ihr noch meine Telefonnummer, damit sie mich anrufen kann, sollte er länger wegbleiben. Dann ziehe ich meine Katzen aus dem Verkehr.

Ehrlich gesagt, ich weiss nicht, was ich von meiner Seite noch machen kann. Sie lebt im Eigenheim, Zäunung wäre bei ihr möglich, ich habe eine Mietwohnung, bei mir alleine schon vom Gartenlayout nicht möglich.

Soweit ich sehe, hat er auch keine Katzenklappe. Sie lässt ihn raus, wenn sie da ist. In meinen Augen ein Teil des Problems, denn er hat keine sichere Zone, sondern muss sich dann im Quartier verstecken, wo eben viele Katzen sind, es gibt immer eine Schnittstelle. Und er ist nur punktuell draussen. Aber... aktuell sind meine drei die Schuldigen für die Misere. Einerseits will ich ihm helfen, andererseits möchte ich nicht, dass meine Katzen zur Zielscheibe werden.

Habt ihr noch einen Rat, den ich ihr anbieten kann?
 
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Ich finde Du hast viele Möglichkeiten der Verbesserung/Lösung angeboten. Wenn sie keine annimmt, kann das nicht Dein Problem sein.
Die Meisten Katzenbesitzer sagen Ihr wahrscheinlich, dass das das Leben ist und ihr Kater lernen muss sich durchzusetzen. Ich finde Dich wie immer sehr nett und lösungsorientiert🥰
 
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Der kleine Kater ist seit Frühjahr 2022 da und bis ca. 6. Monat (Ende Herbst) unkastriert.
Ist denn der Kater mittlerweile kastriert?
Bevor gnädige Frau Nachbarin nämlich Ansprüche stellt, hätte ich der mal klipp und klar gesagt:
"Herzlichen Glückwunsch, dass sie mit ihrem unkastrierten Kater im Freigang zur Katzenüberpopulation beitragen!"

Zweitens, ein Kitten hält man nicht alleine, und lässt es schon gar nicht mit 6 Monaten in den Freigang....der Knirps hat doch anderen Katzen nix entgegenzusetzen und mit der Katzensprache hapert es sicherlich auch schon.

Der Knilch ist für jede ausgewachsene Katze ein gefundenes "mobbing" Opfer!

Ne, ich wäre nicht so nett gewesen.
Man will es sich mit den Nachbarn zwar nicht verscherzen....jedoch, bevor sie mit dem Finger auf andere zeigt, sollte sie erst einmal vor ihrer eigenen Haustüre kehren und ihre Fehler berichtigen!
 
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Ja, der kleine Kater ist zu früh rausgelassen worden, noch dazu unkastriert - blöd. Aber passiert und nicht mehr zu ändern. Der Kater ist jetzt vermutlich grad so alt, dass er von anderen Katzen nicht mehr ignoriert wird, aber noch so jung, dass er sich bzw. sein eigenes Revier noch nicht durchsetzen kann. Jede erwachsene Katze/erwachsener Kater scheucht ihn durch die Gegend. Wenn er etwas älter ist, dann wird es vermutlich noch zu einer schwierigeren Phase kommen, mit Kreischerei, Katzenkämpfen, ggf. Bissen, bis sich alle auf die neue Revierverteilung geeinigt haben. Aber so ist das mit Freigängern, da müssen sie durch.
Das mit der fehlenden Zugangsmöglichkeit zur Wohnung dürfte aktuell das größte Problem sein. Der Kater braucht eine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Aber das wirkliche Problem ist die Besitzerin, weil sie nicht nur ziemlich ignorant ist, was Katzenhaltung angeht, sondern offensichtlich auch reichlich beratungsresistent. Ich sehe da wenig Optionen, was man machen kann. Vielleicht eine Liste mit Literatur, Hinweis auf Katzenforen oder Tutorials auf Youtube - aber ich habe eher wenig Hoffnung, dass sie irgendwelche guten Ratschläge annimmt.
 
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Ist denn der Kater mittlerweile kastriert?
Bevor gnädige Frau Nachbarin nämlich Ansprüche stellt, hätte ich der mal klipp und klar gesagt:
"Herzlichen Glückwunsch, dass sie mit ihrem unkastrierten Kater im Freigang zur Katzenüberpopulation beitragen!"

Ja, das ist er. War auch meine erste Frage. Damit darf ich gar nicht erst anfangen. Jeudy, Josie und Lucy sind Resultate aus Vermehrungen und Streunerkolonien, ich finde das auch völlig verantwortungslos und ignorant.

Zweitens, ein Kitten hält man nicht alleine, und lässt es schon gar nicht mit 6 Monaten in den Freigang....der Knirps hat doch anderen Katzen nix entgegenzusetzen und mit der Katzensprache hapert es sicherlich auch schon.

Bin ich auch derselben Meinung, junge Katzen gehören nicht nach draussen. Bei der Katzensprache ist sie überzeugt, dass er das kann, weil er eben mit Lucy gespielt hat und anscheinend noch mit Panther (ein Nachkömmling vom Bauernhof, nun ca. 1 1/2 Jahre) spielt. Ich bin nicht 100 % überzeugt, dass er zuverlässig kommuniziert.

Der Knilch ist für jede ausgewachsene Katze ein gefundenes "mobbing" Opfer!

Den Gedanken hatte ich auch, zumal er nur punktuell präsent ist und damit nie als Teil des Quartierrudels akzeptiert wird, sondern wahrscheinlich immer wieder als Eindringling.

Ne, ich wäre nicht so nett gewesen.
Man will es sich mit den Nachbarn zwar nicht verscherzen....jedoch, bevor sie mit dem Finger auf andere zeigt, sollte sie erst einmal vor ihrer eigenen Haustüre kehren und ihre Fehler berichtigen!

Das ist halt so im Dorf... da hatte man Katzen länger als ich alt bin und ich muss da gar nichts versuchen aufzuklären, denn ich Schnösel habe eh keine Ahnung und es ging ja immer und schliesslich sind meine Katzen die Bösen... Danke dir!
 
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Ja, der kleine Kater ist zu früh rausgelassen worden, noch dazu unkastriert - blöd. Aber passiert und nicht mehr zu ändern. Der Kater ist jetzt vermutlich grad so alt, dass er von anderen Katzen nicht mehr ignoriert wird, aber noch so jung, dass er sich bzw. sein eigenes Revier noch nicht durchsetzen kann. Jede erwachsene Katze/erwachsener Kater scheucht ihn durch die Gegend. Wenn er etwas älter ist, dann wird es vermutlich noch zu einer schwierigeren Phase kommen, mit Kreischerei, Katzenkämpfen, ggf. Bissen, bis sich alle auf die neue Revierverteilung geeinigt haben. Aber so ist das mit Freigängern, da müssen sie durch.

Danke auch für deine Antwort! Ich hoffe natürlich nicht, dass es soweit kommt. Höre auch selten mal hier wirklich Kreischen und Kampf, sie scheinen das alle ziemlich harmonisch zu lösen. Dass er sich wehrt, zumindest im Garten, ist absolut okay und ich hoffe, dass es sich dann einpendelt. Die Wiese wäre als neutrale Zone immer noch ideal.
Sollte er wieder in den Garten kommen, werde ich natürlich ebenfalls verteidigen und dann die Wildtierkamera wieder aufstellen.
Das mit der fehlenden Zugangsmöglichkeit zur Wohnung dürfte aktuell das größte Problem sein. Der Kater braucht eine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Aber das wirkliche Problem ist die Besitzerin, weil sie nicht nur ziemlich ignorant ist, was Katzenhaltung angeht, sondern offensichtlich auch reichlich beratungsresistent. Ich sehe da wenig Optionen, was man machen kann. Vielleicht eine Liste mit Literatur, Hinweis auf Katzenforen oder Tutorials auf Youtube - aber ich habe eher wenig Hoffnung, dass sie irgendwelche guten Ratschläge annimmt.

Auf die Katzenklappe werde ich sie hinweisen. Wie du, sehe ich das aktuell als die grösste Schwierigkeit an. Da sie schon Zugeständnissen und Ideen meinerseits so unempfänglich ist... mal schauen, ob ich eine gute Quelle finde.
 
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