Unerwünschter Fundkater

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Queys

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Ich hoffe, der Beitrag befindet sich auch in der richtigen Rubrik

Wie einige ja wissen, vermisste ich seit dem 17. September meinen Tommy.
Das tragische daran ist, das am 09ten September mein Grof, buchstäblich vor der Haustüre totgefahren wurde.

Na ja, am letzten Donnerstag wurde mir ein Facebook-Link gesendet, das in Stuttgart-Zuffenhausen am Bahnhof ein Kater herumstreunt, der meinen Tommy doch sehr ähnlich sieht.

Nach der Arbeit also fix nach Hause und mit der Transportbox bewaffnet auf zum Bahnhof, mal gucken ob das nicht vielleicht doch mein Tommy ist.

Der Kater wurde schnell gefunden, leider war es nicht Tommy, sondern ein anderes Tigerle, der sehr Menschenbezogen und verschmust war.
Nach dem ich gesehen habe, wie das Katerle mit der Transportbox schmust, habe ich neugieriger Weise die Tür aufgemacht und der Kater ist von ganz alleine in die Box rein und hat es sich dort gemütlich gemacht...
Okay... Nur was mach ich jetzt mit dem Kater? Er sah nicht wirklich aus wie ein Streuner. Sehr wohlgenährt und das Fell auch gepflegt.

Handy spuckt einmal die Katzenhilfe Stuttgart aus und einmal das Tierheim.
Als erstes die Katzenhilfe angerufen, erklärt was Sache ist, bekomme zu hören, das die jetzt keine Zeit haben und ich soll mich beim Tiernotruf melden, oder dem Tierheim.
Na ja, Tierheim ging keiner ran und der Tiernotruf wollte lediglich wissen, ob der Kater verletzt ist. Ist er nicht!
Ja ne, da sind die nicht zuständig, aber ich soll ihn zum Tierarzt bringen, ob der vielleicht einen Chip hat.
Also gut, dann mal auf zum Tierarzt, der zum Glück nicht weit entfernt vom Bahnhof ist, ich habe nämlich kein Auto und der Kater, obwohl er sehr ruhig in der Box lag, war dann doch etwas schwer.
Kurz vorher in der Praxis angerufen, das wir unterwegs sind und losmarschiert, nebenbei gebetet, das der Kater einen Chip hat, denn Tattoo hatte er nicht.

Der Chip wurde schnell gefunden und ausgelesen und die Tierarzthelferin ruft beim Tasso an und gibt die Nummer durch.
Ich habe in der Zwischenzeit mit dem Kater im Behandlungsziemer gewartet und mit ihm geschmust. Dabei ist mir dann wieder aufgefallen, wie wunderschön dieser Kater ist und wie lieb.
Normal kenne ich Katzen gerade beim Tierarzt als ängstlich, oder aufgebracht oder, oder...
Der aber saß seelenruhig da, als würde er wissen, das ihm gerade geholfen wird.

Nach ein paar Minuten kommt die Tierarzthelferin rein und erzählt mir, das der Kater seit Februar 2021 (!!) vermisst wird!
Und nein, ich habe mich nicht verschrieben, er war wirklich vor fast zwei Jahren als vermisst gemeldet.

Ich nur noch BOAH! Und Gänsehaut am ganzen Körper. Der Tierarzthelferin ging es nicht besser.
Andere in der Praxis haben das auch mitbekommen und ein jeder freut sich!
Tasso kontaktiert gerade die Besitzer und ich wollte unbedingt warten, weil hey, fast zwei verdammte Jahre war dieses arme Katerle unterwegs, natürlich wollte ich bei dem zusammentreffen dabei sein.
Auch andere in der Praxis wollten warten.

Ein ein paar Minuten ruft Tasso wieder an und das Gesicht der Tierarzthelferin verfinstert sich. (Ich war mit dem Kater nicht mehr im Behandlungsraum, sondern im Wartebereich)

Jetzt kommts... Die Besitzer haben den Kater bereits abgeschrieben und wollen ihn nun nicht mehr haben.

Sollen ihm ins Tierheim bringen oder sonst wo... Am Ende wurde dann gesagt, sie wollen noch eine Nacht darüber schlafen und am nächsten Tag entscheiden, was mit dem Kater passieren soll...

Hey, mir fällt dazu echt nicht mehr ein!
Ich meine, wurde mir jemand erzählen, das mein Tommy gefunden wurde, ich denke, ich würde alles stehen und liegen lassen und dahin eilen!
Okay, es sind „nur“ 6 Wochen bei Tommy... Aber selbst wenn es länger dauert, hoffe ich doch sehr, das er wohlauf ist und er irgendwann gefunden wird, so ähnlich, wie ich diesen Kater gefunden hatte.

Manche Menschen haben echt keine Tiere verdient!

Meine Lehre aus dieser Geschichte?
Eine Katze muss nicht immer wie ein Streuner aussehen, sondern auch wie ein normaler Freigänger, und dennoch kann sie komplett auf der Straße leben.
Und ja, es hätte auch wirklich sein können, das dieser Kater irgendwo in der Nähe des Bahnhofes ein Zuhause hat.
Wäre dies der Fall gewesen, so hätte ich ihn schlicht wieder dorthin gebracht, wo ich ihn gefunden habe.

Ach ja, am Freitag habe ich in der Praxis angerufen um zu fragen, was mit dem Kater nun passiert ist, da wurde mir erzählt, das die Besitzer sich doch noch dazu bequemt hatten, ihn wieder aufzunehmen und haben ihn abgeholt.
Ich hoffe und bete nur noch, das er es bei diesen Leuten schön haben wird.
 
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Hoffentlich vermisst ihn nicht jemand anders.
Der dem Kater zwischenzeitlich eine Heimat gegeben hat.
Mir geht jetzt die Fantasie durch................
 
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Hoffentlich vermisst ihn nicht jemand anders.
Der dem Kater zwischenzeitlich eine Heimat gegeben hat.
Mir geht jetzt die Fantasie durch................
Vielleicht...
Wobei viele der Meinung waren, die ihn am Bahnhof gesehen haben, das er dort recht orientierungslos gewirkt hatte.
Möglich, das er irgendwann mit der S-Bahn hier gestrandet ist.

Aber zumindest hatte sich jemand die Mühe gemacht, den Kater zu füttern.
Denn als ich dort ankam, hatte er gerade gegessen, Wasserbehälter hat es dort auch gegenen.
 
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:(

Wenn ich mir vorstelle, mir würde eine meiner Katzen abhanden kommen und ich hätte nach fast zwei Jahren die Hoffnung aufgegeben (hätte ich nach der Zeit auch)...

Boar. Ich würde Rotz und Wasser heulend in dieser Praxis aufschlagen und mein Tierchen glückselig nach Hause schleppen.
 
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Aber zumindest hatte sich jemand die Mühe gemacht, den Kater zu füttern.
Denn als ich dort ankam, hatte er gerade gegessen, Wasserbehälter hat es dort auch gegenen.
Vielleicht könnte man am Bahnhof einen Anschlag machen mit dem Hinweis,
dass der Kater in seine Ursprungsheimat zurückgekehrt ist.
Ich schreibe das, weil auch ich einen Kostgeher hatte, der seit ein paar Monaten
nicht mehr aufgetaucht ist.
Ich weiß nicht was passiert ist und diese Ungewissheit macht mich fertig.
 
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Boar. Ich würde Rotz und Wasser heulend in dieser Praxis aufschlagen und mein Tierchen glückselig nach Hause schleppen.
Stellt man sich gern so vor, aber ganz so einfach ist es wahrscheinlich selten. Fast zwei Jahre, das ist eine lange Zeit und inzwischen hat man vielleicht andere Tiere, eine andere Wohnung,...
Ich weiß von einer meiner Katzen auch nicht 100% sicher, dass sie gestorben ist (war todkrank und kam irgendwann nicht mehr nach Hause). Wenn die jetzt irgendwo auftauchen würde - ja, was dann?
Ich würde bestimmt nicht einfach sagen: "Nein danke, interessiert mich nicht mehr", aber ich wäre völlig ratlos. Mit heim nehmen und zu meinen zwei Männern setzen ginge jedenfalls nicht. 😕
 
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Vielleicht könnte man am Bahnhof einen Anschlag machen mit dem Hinweis,
dass der Kater in seine Ursprungsheimat zurückgekehrt ist.
Ich schreibe das, weil auch ich einen Kostgeher hatte, der seit ein paar Monaten
nicht mehr aufgetaucht ist.
Ich weiß nicht was passiert ist und diese Ungewissheit macht mich fertig.
Das ist eine gute Idee und werde ich auch machen!
Eigentlich hätte ich auch von alleine auf diese Idee kommen können.
Danke für den Tip!
 
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aber ich wäre völlig ratlos. Mit heim nehmen und zu meinen zwei Männern setzen ginge jedenfalls nicht. 😕
Da liegt für mich der Unterschied drin. Ratlosigkeit ist etwas anderes als Gleichgültigkeit.
 
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Da liegt für mich der Unterschied drin. Ratlosigkeit ist etwas anderes als Gleichgültigkeit.
Genau das.

Mir ist schon auch klar, dass man dann unter Umständen seine Gruppe um ein Tier ergänzt hat, ggf. allein schon, weil man es musste (fehlende Spielpartner, etc.) und evtl. vor einem Problem steht.
Probleme sind aber lösbar. Vielleicht gefällt mir die Lösung nicht, aber es gibt immer eine.
Das alles ändert aber nichts daran, dass ich zunächst mal einfach nur glücklich wäre, mein Tier wohlbehalten wieder in die Arme schließen zu können. Meine Tiere? Den ängstlichen Toby, bei dem ich mir 1000 mal ausgemalt hätte, wie er völlig verstört verhungert? Die unabhängige, schlaue Nora, die ich x-mal verwildert frierend im Wald vor mir gesehen hätte? Die blinde Fiona, die ich wegen der Blindheit zigmal einen schrecklichen Tod sterben gesehen hätte?
Kannste drauf wetten.
 
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  • #10
Hoffentlich vermisst ihn nicht jemand anders.
Der dem Kater zwischenzeitlich eine Heimat gegeben hat.
Mir geht jetzt die Fantasie durch................

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Kater zwischenzeitlich bereits ein anderes zu Hause gefunden hat.

Das Chippen hat sich halt doch noch nicht flächendeckend durchgesetzt.
 
  • #11
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  • #12
Stellt man sich gern so vor, aber ganz so einfach ist es wahrscheinlich selten. Fast zwei Jahre, das ist eine lange Zeit und inzwischen hat man vielleicht andere Tiere, eine andere Wohnung,...
Ich weiß von einer meiner Katzen auch nicht 100% sicher, dass sie gestorben ist (war todkrank und kam irgendwann nicht mehr nach Hause). Wenn die jetzt irgendwo auftauchen würde - ja, was dann?
Ich würde bestimmt nicht einfach sagen: "Nein danke, interessiert mich nicht mehr", aber ich wäre völlig ratlos. Mit heim nehmen und zu meinen zwei Männern setzen ginge jedenfalls nicht. 😕
Kann ich genauso unterschreiben.

Ich denke man, aufgrund der eigenen Emotionen, urteilt man nicht wirklich fair, ist aber auch schwer in dieser Situation.

Wen das unser Kater wäre zb hätte ich jetzt ein Problem.

3 Katzen könnte ich mir nicht leisten und für mein Wohlgefühl wäre es auch zuwenig Platz. Dann noch mein funktionierende Mädels Duo...

Ich würde Rotz und Wasser heulen, da einfach schlicht kein Platz mehr wäre.

Es wäre auch unfair, es auf Teufel komm raus aber zum Leidwesen aller zu versuchen.

Das oben wären eventuell Gründe für auch andere betreffen könnten.
 
  • #13
Der Kater war gechipt.

Das nutzt aber nicht viel, wenn ein potentieller Finder nicht weiss, dass es sowas gibt und das nicht kontrollieren lässt. Und wenn der TA - falls er überhaupt mal bei einem war - das auch nicht prüft, dann kann die Katze gechipt sein solange sie will und es hilft überhaupt nicht. Leider.

Ich würde in dem Fall aber eher vermuten, dass der Kater am Bahnhof seine "Fütterer" und einen Unterschlupf hatte und deshalb gut über die Runden kam. Schlecht sehen die Katzen ja nur aus, wenn sie keine passende/ausreichende Nahrung finden, keinen Unterschlupf haben und in Folge krank werden oder wenn sie halt anders krank werden.
 
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  • #16
Auch wenn ich das Benehmen des ursprünglichen Besitzers absolut nicht nachvollziehen kann, wäre es auch nicht in Ordnung, wenn ihn zwischenzeitlich jemand anders aufgenommen hätte. Der Kleine war ja gechipt und somit war klar, daß er einen Besitzer hat, dem man ihn nicht vorenthalten darf.

@Queys, ich finde es toll, wie Du Dich um den Kleinen gekümmert hast und wünsche Dir, daß Deine Menagerie schnell wieder komplett ist und Du nicht so lange trauern mußt. Hoffentlich findet sich Tommy schneller wieder an als nach zwei Jahren.
 
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  • #17
Ich würde Rotz und Wasser heulen, da einfach schlicht kein Platz mehr wäre.
Eben, deine spontane Reaktion wäre aber auch dann nicht (zumindest passt das für mich nicht mit Rotz und Wasser heulen, dass man ihn nicht wieder aufnehmen kann zusammen), der TFA am Telefon zu sagen, dass du ihn nicht mehr willst.

Das kann ne richtige Scheißsituation sein, keine Frage. Aber dieses "am Telefon spontan ablehnen" - das find ich schon krass.

Da macht's doch eigentlich in 0,3 Sekunden nacheinander "Oh Gott sei Dank, er lebt" und "Scheiße, und nun?" im Kopf.
 
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  • #18
Ich denke es ist der Unterschied der Reaktion zwischen:

Dankbarsein, dass das geliebte Tier lebt und jetzt mit einer schweren Situation konfrontiert zu sein
und:
Das Ding, dass man lieb gewonnen hatte, aber das verloren wurde und danach (möglicherweise) ersetzt wurde, zurück zu weisen.
Die eine weist auf ein: "Ich will mich mit der Situation nicht beschäftigen" hin.
Die andere Rekation auf ein Realisieren einer zukünftigen Konfliktsituation.
Da man aber nicht selbst am Telefon war und "nur" die Reaktion des Telefonierenden mitbekommen hat ... ist das eine Interpretation der Interpretation.
Es kann durchaus sein, dass der Angerufene überfodert war und daher erst einmal alles rigoros abgeblockt hat.
Was dafür sprechen könnte, dass sie das Tier danach doch abgeholt haben und sich zumindest nicht vor der Verantwortung drücken, wie vorher angenommen. Ob diese beinhaltet: Integration in den eigenen Haushalt, Suchen einer adäquaten dauerhaften Bleibe oder Abgabe im Tierheim, weiß man nicht.
Aber der Kater muss nicht mehr auf der Straße streunern.
 
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