Tina - meine Schicksalskatze
Bei mir fing es mit einem "komisch hoppelndem Wesen an, was über einen Feldweg in der Pampa lief - und sich beim genauer hinsehen dann als schwerverletzte Katze entpuppte (eine kleine zierliche Maus mit zerschreddertem Vorderbein). Es war aber schon eine etwas ältere Verletzung - TINA.
Ich war gerade auf einer kleinen Radtour. Als ich das Fellknäul sah, kam auf dem Weg von beiden Seiten riesige Trekker (es war gerade Silozeit), und die wären sich genau dort begegnet, wo Tina ins Gras gekrochen war. Also habe ich mich auf dem Seitenstreifen davor gestellt und nicht weggegangen. Die Trekkerfahrer haben mich vermutlich für verrüct gehalten - aber das hat ihr das erste mal das Leben gerettet. Es war schon ein Wunder, das sie die letzten Tage (es war sehr kalt) überlebt hatte.
Dann mitten in der Pampa erst einmal geschaut, ob ich die Katze "händeln" kann. Das ging. Dann sie in meine Fahrradsatteltsche "gesteckt" und 3 km zum nächsten Dorf gefahren. Dort wollte ich über die Polizeistation den Tierschutz informieren. Aber niemand war da. Also mit dem schwerverletzten Fellknaul nach Hause gefahren (nochmal 4 km). Dann sie zuhause erst einmal in einen großen Umzugskarton mit einer Fleece-Decke getan und ins Bad gestellt. Dann das Tierheim angerufen - und versucht rauszufinden wo es einen TA gibt, der sich kümmert.
Ich wohnte ja hier noch nicht so lange, so dass ich keine Ahnung hate, wo TA waren.
Auf jeden Fall bin ich dann mit dem Auto die 30 km zum Tierheim gefahren. Dort wusten die schon Bescheid, und der TA war informiert.
Der Text auf der HP des Tierheims war damals dieser:
Zitat:
Am 17.10.2010 erreichte uns im Tierheim ein Anruf, dass in der Wingst eine stark verletzte Katze gesichtet wurde. Der Melderin gelang es schließlich das Tier zu fangen. Dank guter Zusammenarbeit von Polizei und Gemeinde war es schnell möglich die Katze im Tierheim aufzunehmen.
Bei näherer Untersuchung konnten wir erst das ganze Ausmaß der Verletzung feststellen. Es handelte sich nicht um eine frische Verletzung, sondern das Tier muss längere Zeit mit einer unversorgten Wunde herumgelaufen sein. Das rechte Vorderbein der Katze wies einen offenen Bruch auf, das Fleisch faulte bereits und die Wunde war übersät mit Maden. Von dem Tier ging ein bestialischer Gestank aus.
Obwohl die Katze bereits in einem körperlich sehr schlechten Zustand war, mussten wir schnell entscheiden, ob wir dem armen Tier eine Operation zumuten konnten. Nach intensiver Beratung mit unserem Tierarzt wollten wir es wagen. Nachdem wir die Katze erst weitere 24 Stunden mit Antibiosen und Infusionen versorgen ließen, schien die Katze stabil genug für eine OP. In einer mehrstündigen Operation musste der Katze das komplette Bein abgenommen werden. Die Operation verlief erfolgreich, aber der Zustand der Katze ist nach wie vor kritisch. Nun können wir nur noch hoffen...
Es ist erstaunlich, welche Leiden die Tiere klaglos hinnehmen. Wie aufgeschlossen die Katze uns gegenüber ist. Trotz höllenhafter Schmerzen lässt die Katze sich bereitwillig behandeln und reagiert trotz der Behandlungen nicht ungehalten. Wir hoffen so sehr, dass unsere kleine Maus wieder ins Leben zurückfindet und noch ein schönes, behütetes Leben erfahren darf. Wir wünschen ihr so sehr, dass ihre Tortur bald ein Ende hat...
Nachtrag (28.11.2010):
Unsere kleine Maus, die wir inzwischen auf den Namen “Tina” getauft haben, hat die kritische Zeit nach der Operation relativ gut überstanden. Tina hat sich bei uns so weit erholt, dass sie inzwischen in eine nette Pflegestelle umgezogen ist, wo sie mit viel Liebe und Zuwendung überhäuft wird und ein glückliches Katzenleben führen kann.
Zitat Ende
Nach den 4 Wochen Behandlungs-Marathon war Tina ein wenig ungehalten - sie war mittlerweile eher ein Felli der Marke "Fass mich nicht an, oder es setzt was". Was ja auch verständlich war.
😀
Natürlich hat mich auch interessiert, wie es der Katze ging, da es ja nicht sicher war, ob sie es schaffen würde. Nach der 1. Woche durfte ich sie dann auch mal besuchen - Und schon war das Herz verschenkt.
Sie kam zu mir auf die PS. Ich habe ihr damals versprochen, sie zieht nur aus, wenn ich die perfekte Endstelle für sie finde -na ja, und das Ergebnis könnt ihr euch ja denken - PSV.
😀😀
Und nach und nach bekam ich dann auch von der Problematik mit, was ich vorher überhaupt nicht wuste.
Hier sind noch mal Bilder von Tina damals.
Tinas Zustand als ich sie gefunden habe - vorsicht nichts für schwache Nerven
Frisch nach dem OP
Tina nach dem OP
Und die Maus heute: