So, ich habe mir den Artikel gerade mal eben ausgedruckt, weil ich glaubte, nicht richtig gelesen zu haben...
Der Anfang ganz sachlich und sicher auch im Sinne vieler Tierschützer: Kastrationspflicht.
Dann: "Felis catus hat ein Imageproblem". Hier wird suggeriert, daß Katzenhalter sich ihrer Tiere eher entledigen wie Hundehalter. Das mag im Ansatz zwar stimmen, läßt sich sicher aber nicht verallgemeinern - wovon etliche Tierheime und Tierschutzvereine wahrscheinlich ein Lied von singen können... (wahrscheinlich ist jede Tierart von dieser "Entledigungsmaßnahme" betroffen).
Krass finde ich die Aussage von Hackbarth, daß er sämtlichen Katzen am liebsten den Freigang streichen würde. Hallo?? Klar, wenn sie nicht kastriert sind, stimme ich dem zu. Seine Argumentation ist jedoch diese, daß... "Katzen sind seit Tausenden von Jahren domestiziert,
die haben in freier Wildbahn nichts zu suchen...."
und weiter: ..."Freigänger fangen Vögel weg....".
Ich möchte jetzt nix gegen einen Leiter eines Tierschutzzentrums sagen, aber hat der sich mal (andere als seine eigenen!) wissenschaftliche Untersuchungen angeguckt??? In den Mägen von (erschossenen - weil angeblich wildernden - Katzen) finden sich meist Mäuse und nur zum (sehr) geringen Teil irgendwelche Jungvögel...
Eine Untersuchung ergab, daß z.B. andere Nesträuber (wie z.B. Eichhörnchen) den Jungvögeln sehr viel gefährlicher werden können - aber das nur am Rande.
Ob eine Katze mehr Verkehrsunfälle verursacht wie Wild - das vermag ich nicht zu sagen. Ich denke jedoch, daß ein (verantwortungsloser) Autofahrer wegen einer Katze nicht bremst. Wegen eines Rehes schon eher; denn: der Dallen (auf hochdeutsch: die Delle) an seinem Auto ist ja größer....
Daß streunende (unkastrierte) Katzen die Zahl der Straßenkatzen in die Höhe treiben - ja, da brauch ich kein Wissenschaftler zu sein, das kann ich mir an meinen fünf Fingern ausrechnen (nur: der Typ kriegt Geld dafür - ich leider nicht
)
Kampf ums tägliche Überleben: ..."Es ist unsinnig, durch Futterstellen künstliche Populationen am Leben zu erhalten". Daß diese Tiere (
anfangs) von allen möglichen Krankheiten durchseucht usw. sind, streite ich nicht ab.
Aber: genau die Tierschützer versuchen diese Krankheiten zu beseitigen und sie zu eliminieren (das Argument von Hackbarth zieht so also nicht: "... die sie nie wieder rauskriegen..."). Jeder verantwortungsbewußte Tierschützer weiß allerdings auch, wann er ein Tier gehen lassen muß (das scheint Herr Hackbarth noch nicht verstanden zu haben).
Zuletzt (und ehrlich gesagt, da platzt mir der Kragen): "... für die erwachsenen, nicht mehr vermittelbaren Tiere schlägt Hackbarth vor...". Alle Tierschützer wissen, daß sehr scheue Tiere nicht vermittelbar sind und sie in "Gefangenschaft" leiden würden. Nur: jeder, der verantwortungsbewußt handelt, schaut danach, daß diese Katzen einen (Streuner-) Platz kriegen, wo die Katzen (futtermäßig wie auch medizinisch) versorgt werden; aber da sieht Herr Hackbarth ja wieder das Problem, daß diese Futterstellen künstliche Populationen am Leben erhalten und diese Tiere mit allen möglichen Krankheiten durchseucht sind, die sie nie wieder rauskriegen.
Fazit: Weiß der Typ eigentlich von was er spricht? Der dreht sich m.E. ganz schön im Kreise