Preis:
Also ich finde es mal wieder erstaunlich, dass nun der hohe Preis bei verantwortungsvollen Züchtern (um "seriös" nicht zu benutzen) ein Problem sein soll.
Wenn die Kitten dann geimpft, gechipt und womöglich frühkastriert sind, ist ein Teil des Vermehrerpreisvorteils wieder wettgemacht. Dazu kommt dann die hohe wahrscheinlichkeit, dass sie keine akuten Krankheiten wie Katzenschnupfen oder Parasiten mitbringen, deren Behandlung auch Geld kostet. Und schließlich hat der Züchter womöglich noch ordentliche Ahnenforschung betrieben, sodass das kleine Kitten am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit gesund seine annähernd 20 Jahre erreichen kann, während diese Zukunft beim Vermehrerkitten im Verhältnis wesentlich ungewisser ist.
Wo ist denn das Problem, wenn ein Kitten nunmal unter 400€ (oder mehr) nicht zu haben ist? Ich werde mir demnächst einen Fernseher für etwa 400€ kaufen, darauf spare ich und informiere mich, und wahrscheinlich wird er keine 20 Jahre durchhalten. Aber ein Tier aus ordentlichen Verhältnissen darf nicht so viel kosten?
Züchter:
Die verantwortungsbewussten Züchter (die sicher nur eine kleine Teilmenge aller Züchter sind) sind nicht das Problem, sondern eben die ganzen anderen, die bewusst ("nur einmal von der eigenen Katze") oder unbewusst ("die ist eh noch zu jung", "als Kater bringt er ja keine Kitten nach Hause) Kitten produzieren. Das Argument, dass es schon so viele Katzen gibt, zählt für mich hier nicht. Erstens sind es eben nur sehr wenige Züchter, die den hohen Anforderungen entsprechen, und damit produzieren diese auch nur verschwindend wenige Katzen im Vergleich zu anderen und zweitens: Sollen dann die wenigen aufhören ihre Sache gut zu machen und Katzen nur noch unterhalb der geforderten Bedingungen produziert werden? Wo wäre dann da der Fortschritt?
Zucht von Hauskatzen:
Was wäre so schlimm daran wenn zumindest die Gesundheitsvorsorge auch den Hauskatzen zukommen würde? Sollte es jemals so weit kommen, dass wegen Kastrapflichten etc. die Katzenanzahl gering genug ist, dann würden auch Hauskatzen verantwortungsvoll gezüchtet mit Papieren und allem drum und dran (und nach einem Mentalitätswandel, dass auch für Hauskatzen mehr bezahlt werden würde). Damit die Vielfalt nicht verloren geht, kann dann die Gesundheit als alleiniges Zuchtziel angesetzt werden, sodass ansonsten jeder Charakter, jede Form und jede Fellfarbe zugelassen wäre.
Gesundheit von Hauskatzen:
Ist einfach Glück. Erbkrankheiten machen auch nicht vor Hauskatzen halt und ich vermute, dass die Hauskatzen annähernd so oft betroffen sind wie die Rassekatzen, nur werden sie eigentlich nie getestet. Und auch die Inzuchtrate dürfte fast die gesamte Palette der Rassekatzen aufweisen, von kaum verwandt bis nahe verwandt. Besonders bei den Bauernhofkatzen vermute ich, dass sie oft näher miteinander verwandt und eher durch Inzucht entstanden sind als viele Zuchtkatzen (von der Linienzucht abgesehen, die ich persönlich ablehne).
Benachteiligung der Hauskatzen:
Ich habe mehrmals gelesen, dass die Kastrationspflicht zum Nachteil der Hauskatzen wäre, während Züchter auf einen Sockel gestellt werden würden.
1. Wo soll der Nachteil sein, wenn die Hauskatzenpopulation zurückginge und dann irgendwann Hauskatzen nach Gesundheit gezüchtet werden würden?
2. Wenn Züchter ihre Sache gut machen (im Sinne der Katzen), warum dann ihren Einsatz nicht anerkennen?
3. Ich weiß echt nicht, warum immer die einen gegen die anderen ausgespielt werden müssen. Am Ende sind doch alles Katzen und jede hat Respekt und verantwortungsvollen Umgang verdient.