Was ist Ulmenrinde?
Slippery Elm (Ulmus rubra) ist ein aus Nordamerika stammender Baum. Es wurde von den Indianern schon seit Jahrtausenden als Naturheilmittel eingesetzt. Die innere Borke wird von den Bäumen gesammelt, die mindestens 10 Jahre alt sind, und wird hauptsächlich für den therapeutischen Gebrauch pulverisiert. Glatte Ulme ist eine gesunde Nahrung für Schwache und Genesende. Slippery Elm Bark (SEB) wächst vorwiegend in Süd-Nordamerika, Norddakota, Kanada und im Westen von Texas.
Heutzutage wird nur noch die Rinde der glatten Ulme verwendet. Sie wird im Frühjahr vom Stamm der Bäume getrennt und in großen Hallen viele Monate getrocknet. Danach wird sie pulverisiert und für den Handel verpackt. Das Holz wird entsorgt. Die Ulmenrinde sollte eine graue Farbe haben, nur dann ist sie rein und nicht vermischt mit Mehlen oder Streckungsmittel. Es gibt die Ulmenrinde auch in Form von Gel-Kapseln. Diese Kapseln enthalten Magnesium und es ist keine 100 % reine Ulmenrinde. Der Inhalt jeder Kapsel besteht aus Puder und kleinen Stückchen und kann nicht gut zu Sirup verarbeitet werden.
Der Hauptbestandteil der Ulmenrinde ist Schleim, der im Bast und der inneren Rinde enthalten ist. Dieser Schleim ist dem sehr ähnlich, der auch im Leinsamen gefunden wird. Alle anderen Bestandteile sind sehr gering (0,002 %), da die Ulme auf sehr kargen Böden wächst.
Der Schleim, der in der inneren Rinde der glatten Ulme enthalten ist, enthält Hexosen, Pentosen, Methylpentoses, Hexosans (Zuckermolekül-Verbindungen) und Polyuronide (Pektin). Er enthält Gerbsäuren (3 %), Stärke, Mineralien, Phytoesterols (Cholesterin), Sesquiterpene (Moose), Kalziumoxalat; ferner Fettsäuren, wie Caprylic Acid, die bei der Anwendung Pilzbefall verhindern (Candidapilz).
Der Schleim der glatten Ulme "schmiert" die Knochen und Gelenke, erfasst Abfallstoffe in allen Bereichen des Körpers, einschließlich Darm, und hilft dann, sie auszuscheiden. Somit ist sie ein hervorragendes Mittel, den Körper zu entgiften.
Wenn die glatte Ulme innerlich eingenommen wird, wird eine Reflexanregung der Nervenenden im Magen und Darm verursacht, die zu Absonderung des Schleims durch die Membranen der urinausscheidenden Organe führt. Feines Puder ist für den inneren Gebrauch (Mund, Hals, Magen, Darm, harnabführende Organe) und grobes Granulat für den äußeren Bereich (Wunden, Arthritis, Rheuma) geeignet. Die Ulmenrinde schmeckt mild und süßlich.
Anwendungsbereich
Bereits 1847 benutzten sie Opernsänger, um ihre Kehlen damit zu "schmieren". Die Glatte Ulme wird auch empfohlen, wenn Menschen und Tiere nicht zunehmen, obwohl sie gut essen.
Die Blätter der glatten Ulme wurden früher äußerlich verwendet zum Herausziehen von Verunreinigungen und Giften. Dies wurde gerne von den Indianern praktiziert, wenn die Pfeile bei Kriegsangriffen vergiftet waren. Im 19. Jahrhundert benutzten Hebammen die glatte Ulme, um ihre Hände damit einzureiben bei gynäkologische Untersuchungen. Auch wurde die Rinde in den letzten Wochen der Schwangerschaft zum Erleichtern der Geburt eingesetzt.
SEB ist außerdem gut für die Regulierung des Stuhlgangs, für die Fellqualität und hat eine generell heilende Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt. In neueren Studien wurde herausgefunden, daß es auch Antioxidantien enthält, die eine positive Auswirkung auf die Nieren haben.
zusammengefasst:
- In der Onkologie wird sie erfolgreich eingesetzt, wenn Menschen während der Chemotherapie keine Nahrung bei sich behalten können
- Bei Morbus Crohn wurden überraschende Erfolge mit der Ulmenrinde erzielt
- Verwendung bei Zahnschmerzen
- Verwendung bei chronischer Blasenentzündung
- Verwendung bei Verdauungsstörungen: Die SEB hat eine lindernde Wirkung, so dass sie unmittelbare Besserung bei Übersäuerung, Durchfall und Magenschleimhautentzündungen bringen kann. Sie hilft bei Koliken, Darmentzündungen, Verstopfung, Hämorrhoiden und Reizdarm
- Atembeschwerden (Husten, Bronchitis, Rippenfellentzündung, Tuberkulose)
Bei Katzen hat es sich bewährt vor, während oder nach dem Essen einen Ulmenrindenbrei zu verabreichen, wenn die Magenwände angegriffen sind. Sie hat einen beruhigenden und reinigenden Effekt. Auch bei Entzündungen im Mundraum ist sie sehr wertvoll. Dies kann äußerst hilfreich sein bei der Bekämpfung von Übelkeit und Magenübersäuerung, woran viele CNI Katzen leiden. Als Nebeneffekt hilft es gegen Schuppen und bei zu trockenem Fell.
Verabreichung/Dosierung
Die normale Dosierung liegt bei 350-400mg. Man sollte sicherstellen, dass man reine Ulmenrinde kauft, ohne Zusätze. Man kann das Pulver in einer Kapsel verabreichen oder auch das Pulver über das Futter streuen, so die Katze es dann noch nimmt.
Man kann daraus auch einen Sirup herstellen, der gegen Magengeschwüre, wunde Stellen im Mäulchen und auch gegen Mundgeschwüre hilft. Er hat denselben heilenden und beruhigenden Effekt im Mäulchen. Der Sirup ist schwächer als das pure Pulver, also kann man davon ein wenig mehr geben.
Sirup Rezept:
Man mischt 1 bis 1,5 Teelöffel Ulmenrindenpulver mit etwa 100ml kaltem Wasser, bringt die Mischung unter ständigem Rühren zum Kochen (dabei sollte man möglichst einen Topf aus Edelstahl verwenden). Dann die Hitze reduzieren und die Flüssigkeit köcheln lassen, dabei immer weiter rühren, bis sich die Flüssigkeit verdickt, ungefähr drei Minuten lang. Den Sirup abkühlen lassen und davon 1/4 bis 1/2 Teelöffel bis zu viermal täglich verabreichen. Der Sirup hält sich bei Raumtemperatur einen Tag frisch oder im Kühlschrank bis zu fünf Tagen.
Man kann SEB nicht überdosieren und es wird auch im Körper nicht angereichert als "Giftstoff".
SEB wird idealerweise vor dem Fressen gegeben und hat sich auch bewährt bei Katzen, die häufig nach dem Fressen erbrechen.
Alternative
Slippery Elm-Bäume sind aufgrund der hohen Nachfrage bereits übererntet und werden immer weniger. Viele Kräuterspezialisten empfehlen deshalb sie mit Eibischwurzel zu ersetzen, da Eibisch sehr leicht zu kultivieren ist. Eibischwurzel ist gut für die Haut, Atemwege (Bronchien, Asthma, Husten), Verdauung, sowohl Magen- als auch Darmgeschwüre, Harnwegsinfektionen, Verstopfung und um verschluckte Haarbälle rauszubefördern. Die Eibischwurzel enthält allerdings Phosphor, wobei dies wohl auch bei SEB der Fall ist, allerdings betont man dort immer, dass der Phosphorgehalt marginal sei.
Erfahrungsbericht Slippery Elm bark
„Als eine meiner Katzen mit hohen Blutwerten mit CNI diagnostiziert wurde, hatte sie überall auf der Zunge und am Gaumen Geschwüre. Der TA gab mir nichts dagegen, da er dachte, sie ist ohnehin innerhalb von 48 Stunden tot. Sie konnte nichts mehr essen. Ich gab ihr zwei Tage lang alle drei Stunden 200 mg pures Slippery Elm Pulver, bis zu 1200 mg täglich. Danach erhielt sie zweimal täglich 200 mg SEB Pulver für den Rest ihres Lebens. Innerhalb von 24 Stunden begann sie sich wieder zu Putzen! Nach 5 Tagen brachte ich sie wieder zum TA, und der fragte mich, was ich gemacht hätte, denn es war keine Spur von Mundgeschwüren mehr zu sehen. Sie waren vollständig verschwunden. Er konnte es nicht glauben, empfahl es aber seinen anderen Patienten weiter. Ich vermischte das rohe Pulver mit einem Teelöffel Fleischsosse (suppig gemachtes Futter). Das ergibt eine klebrige Konsistenz, die am Gaumen kleben bleibt und schwer auszuspucken ist. Sie kann verabreicht werden, indem man ein Stückchen Fleisch oder ähnliches nimmt, in die Mischung eintaucht und ins Mäulchen steckt. Die Katze kann es nicht ausspucken und muß es kauen. Dabei kommt es in Berührung mit dem Gaumen und der Zunge. Nach zwei Tagen leckte meine Katze mir die Mischung freiwillig vom Löffel. Sie mochte den Geschmack."
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten/Futterzusätzen
Ulmenrinde darf man nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten oder Futterzusätzen geben, sie kann die Aufnahme der Medikamente hemmen. Am besten gibt man sie eine Stunde vor oder nach jeglicher anderer Medikation (insbesondere Antibiotika), idealerweise auf leeren Magen.