Hilfe! Katze beißt und kratzt

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Julia.K.

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Hallo,

meine Katze ist jetzt 2 Jahre alt. Ich selbst habe sie nun seit einem halben Jahr. Sie hat vorher in einer 30qm kleinen Wohnung bei einem Alkoholiker gewohnt. Sie war min. 10h und länger am Tag alleine.
Das hat große Spuren bei ihr hinterlassen.

Sie kratzt und beißt in unsere Beine, Füße und Hände. Ganz oft auch wenn man sich nichtmal bewegt.Gestern zum Beispiel lag ich im Bett, habe mich nicht bewegt und trotzdem ist sie 4 mal auf meinen Arm gesprungen und hat reingebissen.

Wir hatten schon eine Katzenpsychologin bei uns. Sie sagte, dass wir Minka in solchen Situationen ablenken sollen z.B. indem wir etwas werfen, wo sie hinterher laufen kann.
Ich habe aber nicht das Gefühl, dass dieses Ablenken die Sache besser macht und ich denke, man muss ihr doch auch irgendwie zeigen, dass sie wirklich etwas doofes macht gerade.
Ich befürchte, dass wir das ganze Angreifen noch verstärken, wenn wir jedes mal mit ihr spielen bzw. ihr etwas werfen ( ist ja dann für sie wie spielen) wenn sie beißt.
Außerdem hat sie diagnostiziert, dass unsere Katze Hyperaktiv ist.

Sie lässt sich von uns auch kaum streichelt. Sie ist sehr zarm und sucht ständig den Kontakt. Ich kann sie mal unterm Kopf oder am Kopf streicheln, dann habe ich auch das Gefühl, sie genießt es sehr. Sie macht die AUgen zu und schnurrt aber nach ein paar Sekunden haut sie dann doch wieder mit ihrer Pfote gegen meinen Arm.

Habt ihr nicht irgendeinen guten Tipp für mich?
Wir sind nämlich mittlerweile mit den Nerven am Ende, weil man ständig damit rechnen muss, dass sie einen angreift.

Ihr denkt jetzt bestimmt gleich an Unterforderung. Deswegen jetzt schon mal vorab: Ich clicker täglich mit ihr ( sehr schwierig mit ihr, da sie sehr unkonzentriert ist und sich sehr schnell ablenken lässt), wir spielen min. 4 mal täglich mit ihr, so das sie nach dem Spiel wirklich ausgepowert ist und sich lang auf den Boden legt. Außerdem verbringt sie wenn wir zu Hause sind den großteil der Zeit auf unserem recht großen Balkon, wo sie ja auch viel zu tun hat (Fliegen fangen, Tiere beobachten und und und).
Mit einer anderen Katze haben wir es auch schon probiert, mussten es aber nach 2 Wochen abbrechen, weil unsere Katze die neue "fertig gemacht hat". Auch die Katzenpychologin war der Meinung, dass man Minka (unsere Katze) nicht mehr mit anderen zusammenführen sollte.

Ich bitte um Hilfe!!

Danke im vorraus.

Achja, und Abgeben kommt natürlich überhaupt nicht in Frage!

Schöne Grüße
Julia, Tim und die freche Minka
 
A

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Hallo und Willkommen,

ich denke, man sollte Deinen Beitrag hier festpinnen, als Paradebeispiel dafür, was passieren kann, wenn man eine Katze sozial verkümmern lässt.
Will heißen, wenn man sie ohne Artgenossen hält.

Für mich hört sich das nämlich nach einer schlecht bis überhaupt nicht sozialisierten Mieze an, die dazu auch noch unterfordert ist. Denn, egal wie lange oder intensiv Du Dich mit ihr beschäftigst, einen Artgenossen kann kein Mensch ersetzen. (Po schnüffeln, kabbeln, necken und beißen, putzen, im Körbchen kuscheln ...)

Das ist kein Angriff gegen Dich, schließlich hast Du sie als "Problemtier" übernommen und so wie ich das sehe auch schon einiges versucht um Fehler der Vergangenheit wieder auszubügeln.

Ich finde es super, wieviel Zeit, Energie und Mühe Du in das Thema steckst.

Für die missglückte erste Zusammenführung kann es viele Gründe geben. Bitte schildere doch Details.
Wie alt war das Tier, welches Geschlecht? Wie wurde zusammengeführt? (Gittertür, einfach zusammengesetzt ...), wie lange habt ihr es probiert, welches Verhalten legte Deine Miez an den Tag? Ist Deine Katze kastriert? Wenn ja, wie lange ist das her, beziehungsweise war sie es schon bei der Zusammenführung?

Und was weißt Du über das vorherige Leben Deiner Miez? Wie alt war sie als sie von der Mama getrennt wurde und so weiter. (Also alles außer der Tatsache, dass sie bei einem Alkoholiker in Eizelhaft war)
 
Ich versuch jetzt mal alle Fragen zu beantworten;-)

Also, die Katze mit der wir es versucht haben( Joscha) ist 3 Jahre alt, ein Weibchen, kastriert. Ihr Leben vorher war sehr schlimm. Sie kam auf Russland und wurde dort misshandelt, hat dort aber mit sehr vielen (zu vielen!) Katzen zusammengelebt. Ihr Sozialverhalten war spitze genauso wie ihr Spielverhalten. Ich glaube, die beiden hätten gut zusammengepasst.

Unser Katze (Minka) haben wir ca. 1 Monat nachdem wir sie bekommen haben sterilisieren lassen ( also vor 5 Monaten). Bei der Vergesselschaftung hatte sie die OP hinter sich. Wann sie von ihrer Mutter getrennt wurde konnte mir keiner sagen. Der frühere Halter von Minka hat bei meinen Eltern in der Nachbarschaft gewohnt. Als er Minka ungefähr einen Monat lang hatte, hab ich sie mal gesehen und da kam sie mir noch unglaublich winzig vor. Also die Wahrscheinlichkeit, dass sie viel zu früh von ihrer Mutter getrennt wurde ist sehr hoch.

Die Zusammenführung:

Wir haben Joscha ( die andere Katze) in einen seperaten Raum gelassen (ungefähr für 2h ). In der Zeit konnte sie sich alles anschauen.
Dann haben wir einfach die Tür aufgemacht.
Die erste Begegnung: Sie sahen sich und liefen beide in einen andere Richtung.
Nach 3 Tagen konnten sie sich schon auf 2m nähern, ohne das Minka( unsere Katze) sie angefaucht hat. Sie haben zusammen in einem Raum gefressen und saßen zusammen auf dem Balkon.

Nach ca. 1 Woche fing Minka an aus dem Hinterhalt nach Joscha zu schlagen.
Das heißt : Joscha hat geguckt, Minka war lieb. Joscha hat weggeschaut, Minka hat gehauen.
3 Tage später wurde es so schlimm, dass Minka Joscha nur noch gejagt hat und auch unters Bett ( also in Joschas Versteck) eingedrungen ist.

Geprügelt haben sie sich nicht, weil Joscha einfach viel zu viel Angst hatte.

Irgendwann hatte Joscha dann so sehr Angst, dass sie sich gar nicht mehr rausgetraut hat. Minka saß auch meistens vor dem Bett und hat auf Joscha gewartet.

Nach 2 Wochen haben wir Joscha wieder abgeben müssen.

Auch die Katzenpsychologin hat uns vorher eine sehr schlechte Prognose wegen der Zusammenführung gegeben, denn Minka reagiert schon sehr extrem nur auf Gerüche von anderen Katzen. Z.B. hat sie die Tasche von der Katzenpsychologin dermaßen "angegriffen", reingebissen, draufgeschlagen und und und. Und das ununterbrochen.

So, ich glaub jetzt hab ich alles beantwortet=)

Lg

Julia, Tim und die gerade schlafende Minka ( Sie kann so lieb sein.....wenn sie schläft:aetschbaetsch2: )
 
Ja, die Katze scheint einen "Hau" weg zu haben. Ich denke mal, hier im Forum wirst Du auf so einige erfahrene Leute treffen, die sich mit solchen "Problemkatzen" auskennen.

Die Diagnose ist natuerlich einfach - ein schwer abhaengiger Alkoholiker schafft es nicht, Vertrauen zu dem Tier herzustellen. Wer weiss, was sie da erlebt hat.

Ihr muesst sie umpolen und das ist natuerlich extremste Schwerarbeit - und kann dauern ....

Ein Katzenpsychologe hat Euch schon so einiges geraten. Holt doch einfach nochmal einen zweiten dazu - vielleicht gibt es da noch andere Tipps?

Eine Frage noch - bestuende die Moeglichkeit, dass sie Freigang erhaelt?

Viel Glueck und Mut wuensche ich Euch mit der Miez - und meine Bewunderung, dass Ihr Euch fuer dieses Tier entschieden habt!
 
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DIESE Katze würde ich auch nicht vergesellschaften wollen, wenn schon die Aggression gegenüber einer Tasche besteht. Das ist nur zusätzlicher Stress für dieses Individium.

Warum habt Ihr Angst dass die Aggression häufiger werden könnte wenn ihr den Tipp der Tierpsychologin befolgt?
 
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Naja, ich wurde an einem Tag angerufen und da sagte man mir: Die Katze von dem Alkoholiker soll weg. Willst du sie, sonst kommt sie ins Tierheim.

Klar hab ich sie genommen, nur wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht worauf ich mich da einlasse. Ich hab mir gedacht, dass es einige Probleme geben wird...aber halt nicht so...

Freigang ist nicht möglich. Wir wohnen in Hamburg an einer stark befahrenen Straße. Leider


"Warum habt Ihr Angst dass die Aggression häufiger werden könnte wenn ihr den Tipp der Tierpsychologin befolgt?"

-> naja, ich denke, dass Minka dann lernen wird: Ich muss nur beißen, damit die mit mir spielen.
Die Katzenpsychologin hat auch gesagt, dass wir etwas werfen sollen BEVOR sie angreift. Aber das ist in 90% der Fälle einfach nicht möglich. Ich hab das Gefühl manchmal überlegt sie sich das von einem Moment auf den anderen, ob sie beißt oder nicht. Beispiel: Sie sitzt neben mir ohne mich zu beachten und auf einmal dreht sie ihren Kopf und beißt zu. Oder sie kommt halt aus dem Hinterhalt. Dann kann ich vorher auch nichts werfen.
 
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Ich würde auch nicht mit "spielen" ablenken. Eben damit sie nicht denkt "wenn ich mich so verhalte, spielt Dosi mit mir."
Wenn sie zuschnappt, dann richtig fest? Ich frage weil, vielleicht kannst du ja dann die Hand einfach still halten und "aua!" sagen, also ihr ganz deutlich zeigen, dass sie dir weh tut! Und dann aber nicht erwarten, dass sie das versteht (!), sondern ganz ruhig weggehen oder sie sanft beiseite schubsen. Irgendetwas, das Abstand schafft.
Sie muss quasi lernen, dass es andere Möglichkeiten der Abwehr gibt - zum Beispiel wenn sie meint, ihr ist etwas zu nah, dass sie dann eben aufsteht und weggeht oder wegrückt. Leb ihr das vor. So dass sie merkt "immer wenn ich Dosi beiße werde ich weggeschoben" - Also muss sie sich etwas anderes ausdenken - vielleicht von selbst etwas wegrücken, wenn es ihr "zu nah" wird? 😉

Ich würde aber parallel dazu es indirekt versuchen anzugehen, indem du ihr Selbstvertrauen stärkst - du spielst oft mit ihr - wie ist es da mit Körperkontakt? Oder beim Schmusen?
Sie lässt sich von uns auch kaum streichelt. Sie ist sehr zarm und sucht ständig den Kontakt. Ich kann sie mal unterm Kopf oder am Kopf streicheln, dann habe ich auch das Gefühl, sie genießt es sehr. Sie macht die AUgen zu und schnurrt aber nach ein paar Sekunden haut sie dann doch wieder mit ihrer Pfote gegen meinen Arm.
Das ist gut, dass sie Kontakt sucht und es genießt - mach das mal so, dass du immer den Kontakt abbrichst. Also wenn sie zum Schmusen ankommt, dann streichle sie liebevoll, aber eben kurz und dann lass sie wieder. Wenn sie dich nochmal anstubst, nochmal kurz, wenn nicht, dann nicht. Also dass du von vornherein solche Kratz-Momente gar nicht erst aufkommen lässt. So wahrst du eine Distanz und nicht sie 😉
Entweder sie sucht dann wieder/weiter Nähe oder eben nicht. Aber immer wenn sie doch unerwartet oder zu schnell kratzt - die Situation ganz ruhig und selbstverständlich abbrechen.

So würde ich es versuchen.
 
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Vielen Dank für deine Antwort Catma,

wenn ich stillhalten würde, würde sie richtig fest zubeißen.

Wenn ich sie vorsichtig wegstupse macht sie das richtig wütend, und sie geht immer und immer wieder auf meine Hand.

Auch wenn ich sie ignoriere nachdem sie mich gebissen hat, z.b. in dem ich mich wegdrehe, kommt bei ihr richtig Frust auf. Dann würde sie mir auch an den Rücken springen, o.ä.
Gut ist immer, wenn mein Freund da ist, der ruft sie dann und dann hat sie die Situation auch wieder vergessen.

Das finde ich auch immer sehr komisch. Sie beißt mich, dann lenkt mein Freund die Aufmerksamkeit kurz auf sich. Und wenn sie dann zu mir wieder kommt ist auf einmal alles in Ordung.
 
Auweia, das liest sich nicht schön für dich an...
Ich wüsste jetzt auch nicht, wo man da ansetzen kann, aber bin mir sicher, ein guter Tierpsychologe wird da noch andere Ansätze finden als der bisherige, klopf mal vorher ab, ob er auch Bachblüten einsetzt oder Zylkene klickmich oder ähnliches, also ganzheitlich arbeitet.
Ich habe keine Erfahrungen mit Tierpsychologen, aber hier im Forum können dir bestimmt einige empfohlen werden, mit denen man bereits gute Erfahrungen, vielleicht ja auch bei ähnlichem Problem, gemacht hat.

Also jetzt nichts gegen eure Tierpsych, ich habe einfach den Eindruck, da kann man noch einiges rausholen/mehr ausprobieren.
 
Kann man bestimmt......

P.S. Katzenpsychologen möchten eigentlich immer auf dem laufenden gehalten werden, da sie ggf. einen anderen Therapieversuch empfehlen könnten.

Meine Zicke ist ja nu auch so'n Exemplar des Beißens und schlechte Laune verbreitens, ist wohl mit anderen Artgenossen zusammen.

Damit die Katze entspannter wird leg doch einfach mal klassische Musik auf. Katzen reagieren (wissenschaftlich erwiesen) auf Schwingungen bzw Töne und beobachte ob sie entspannter wird. Bei einigen funktioniert das super.
Wenn sie dich beißt dann geb ihr mal einen Stupser auf die Nase mit dem Finger, so würde die Mamakatze ihr Kitten maßregeln, mit einem Nasenstupser.
Hat sie Lieblingsspielzeuge?
Hast Du es schon mal mit Intelligenzspielzeuge (Fummelbrett) versucht?

Die Aggression sollte in etwas positives umgelenkt werden.

Aber am besten frag nochmal einen ausgebildeten Katzentherapeuthen bzw Psychologen.
 
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Also Bachblüten bekommt sie schon seit ner ganzen Weile. Die haben im ersten Moment auch gut gewirkt. Mittlerweile glaube ich nicht, dass es noch etwas bringt.

Fummelbrett hat sie und ist sehr begeistert bei der Sache.

Vielleicht sollte ich wirklich noch eine zweite Katzenpsychologin um Rat fragen.
 
Merkst du, wenn sie zubeißen wird? Also maunzt sie vorher oder schaut sie irgendwie anders? Ich hab ja hier auch einen Beißer (es ist allerdings schon sehr viel ebsser geworden, inzwischen beißt er wenigstens mich nicht mehr 😳) - und meiner maunzt in einem eigenartigen Ton, kurz bevor es "schnapp" geht. Es gibt spezielle Situationen, wo er besonders gerne gebissen hat, also zB wenn ich am PC gesessen bin - eine Zeitlang hatte ich dann "Armschoner" an (aus Pringles-Verpackungen 🙂), das hat er rasch kapiert, dass da Beissen wenig Sinn hat. Er war dann immer sehr irritiert.
Bei uns hat aber wirklich der zweite Kater am meisten geholfen, aber das wird bei euch schwer.....
 
Ja, bestimmt ist es gut noch einen zweiten Psychologen zu holen. Es geht ja immer um was "Ganzheitliches" also das Tier an sich und dann die Herrchens und Frauchens. Je nachdem wie Ihr Euch fuehlt, so reagiert auch das Tier. Es wird auf jeden Fall gut tun, entweder neue Tipps zu bekommen oder einfach bestaerkt zu werden, dass alles so wie es ist noch ne Weile braucht.

Denk daran, das Tier hat sein Leben lang anscheinend Scheisse erlebt - wie soll es da ploetzlich sich anders verhalten koennen. Ihr macht schon so viel (clickern, spielen etc.), aber Ihr braucht wohl einfach noch mehr Zeit fuer Vertrauen und eben Verhaltensaenderung.

Kannst Du denn irgendetwas sehen beim Beissen? Vielleicht eine Veraenderung im Blick, Weitung der Pupillen? Es waere ja gut, wenn Du durch soetwas vorgewarnt werden koenntest.

Und schau die mal an, was Balli so in ihrem Blog schreibt. Ich finde, das hoert sich gut an, gerade bei schwierigen Faellen.
 
Also ihr Pupilla weiten sich schon. Aber wie ich schon geschrieben habe, in 90% der Fälle macht sie es ohne jede Vorwahnung, oder eben aus dem Hinterhalt.

Ich bin halt manchmal schon richtig sauer...ich nehme ihr das ja nicht übel, wenn ich mich schnell bewege und sie mich beißt, oder wenn ich sie streichele. Sie hat halt nie gelernt anders zu zeigen, dass sie estwas nicht mag.
Aber diese Situationen, indenen sich mich ohne jeglichen Grund angreift, machen mich manchmal so sauer.
Ich würde gerne mal wissen, was da in ihrem Kopf vorgeht...
 
Ich würde tatsächlich noch den Rat einer zweiten Fachperson einholen, aber von einer, die grundsätzlich pro Zweitkatze eingestellt ist und Erfahrung damit hat Problemtiere zu Vergesellschaften.

Ich würde das mit dem Zweittier nicht aus den Augen verlieren, allerdings vorher noch an der Basis arbeiten. Deine Katze muss folgendes lernen:
Frauchen = Spaß, kuscheln, spielen, lieb haben, Vertrauensperson, wenn Du da bist, ist die Welt in Ordnung, Du bist supertoll!
Sie soll Dir gefallen wollen. Sie muss aber auch lernen, dass Frauchen eine Respektsperson ist. Und das Du bestimmst, wann ein Spiel zu heftig wird und das Du sie nicht mehr toll findest, wenn sie Dich anfällt.

Wahrscheinlich (aber das ist nur aus der Luft gegriffen, ich hab ja keine Kristallkugel), liegt es auch am Grundvertrauen zum Menschen. Eine feste und intensive Bindung sollte zwischen Euch bestehen. Darauf würde ich jetzt bei der Vorgeschichte tippen. Wir haben hier eine Userin, die einen ganz großartigen Artikel verfasst hat zum Thema Umgang mit scheuen Katzen.
http://haustierwir.blogspot.com/2011/06/der-umgang-mit-wildlingen-und-seeehr.html
@Balli, ich hoff ich darf das hier mal einstellen.

Das trifft vielleicht nicht 100% auf Deinen fall zu, hilft aber gut zu verstehen, wie Katze tickt, wie Ängste Überwunden werden können und wie Du das unterstützen kannst. Mir hat es sehr geholfen.
 
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Das trifft vielleicht nicht 100% auf Deinen fall zu, hilft aber gut zu verstehen, wie Katze tickt, wie Ängste Überwunden werden können und wie Du das unterstützen kannst. Mir hat es sehr geholfen.
Ganz wichtig finde ich auch die Aspekte "drumrum" wie einen geregelten Tagesablauf, feste Futterzeiten, feste Spielzeiten, regelmäßige Rituale, all das gibt Vertrauen ins allgemeine Geschehen und Sicherheit.
Und dass man die Katzensprache lernt. Viele Katzen, die aggressiv handeln, tun das im Grunde aus Angst, manchmal ist das nicht gleich zu erkennen. Oder oft bestärkt der Mensch aggressives/ängstliches Verhalten ohne es zu ahnen.
Ob scheu, aggressiv oder sonstwelche Macken, solche grundlegenden Dinge sind ganz wichtig.
Und dann eben die Feinheiten, je nach Problem, dass bei scheuen Katzen der Kontakt (erstmal) nicht vom Menschen ausgeht - oder agressive Katzen auch vom Kopf her mit Intelligenzspielen ausgelastet werden - dass man darauf achtet, Spiele zu spielen, die mit vielen Erfolgserlebnissen verknüpft sind etc.
Auf Dauer erreicht man damit ganz viel, denn das sind alles Dinge, die die Katze mag.

Balli hat das bereits toll geschrieben - man muss immer bedenken, dass es Katzen sind und Katzen wollen in Harmonie und stressfrei leben.

Es ist nur anfangs wirklich mühsam... Meiner Erfahrung nach ist es so, dass wenn man überhaupt anfangs Erfolge sieht, dann wirklich nur winzige Babyschritte - aber diese Babyschritte, also dass sich überhaupt etwas bewegt, zeigen, dass man bereits auf dem richtigen Weg ist. Wenn man dann "einfach" am Ball bleibt, dann lockert sich irgendwann der Knoten und dann kann man täglich sehen, wie so eine Katze aufblüht.

Unser "Fal" war ein ganz anderer, aber im Grunde ist das, was Katzen "heilt" immer das Gleiche. Das Prinzip ist - Regelmäßigkeit - geeignete Spiele finden - negatives so gut es geht ignorieren (oder eben so gelassen es geht klare Grenzen setzen) und positives bestärken (ganz wichtig). Und Geduld und Ruhe. Sie orientieren sich am Menschen, er gibt die Stimmung vor, das ist ganz wichtig.
Wenn die Katze dich anfällt, ist das mit dem gelassen-bleiben natürlich besonders schwer umzusetzen, deswegen würde ich erstmal Körperkontakt aus dem Weg gehen bzw ihn nie selbst suchen bzw wenn dann ihn immer recht schnell von meiner Seite aus abbrechen. Mit ihr spielen, intensiv beschäftigen, eine liebe Stimme, sind für Katzen auch tolle Zeichen der Zuneigung.
Ich würde gerne mal wissen, was da in ihrem Kopf vorgeht...
Ich vermute mal, dass sie sich in einem permanenten Konflikt befindet und das ist megastressig für sie.
Sie verknüpft mit "näherer Kontakt zum Menschen" gleich "Gefahr" (wer weiß, was sie durchgemcht hat) und ist quasi ständig auf Abwehr. Andererseits will sie aber den Kontakt und erfährt ihn bei euch ja auch als positiv (will schmusen etc). Deswegen vermute ich mal, dass selbst das entspannte Schmusen bereits Stress für sie ist, klar sie schnurrt und ist entspannt, aber in ihr lauert das "auf-Gefahr-reagieren-gepolte" Wenn sie so plötzlich aggressiv wird, kippt das in ihr um, die Angst/Abwehr siegt.
Gleichzeitig scheint sie nie gelernt zu haben, dass es andere Wege gibt, darauf zu reagieren (weggehen oder Körpersignal senden wie Schwanzzucken etc). Oder eben dass sie immer wieder erfahren hat, dass das vom Menschen ignoriert wird.
Wenn der Typ aufgestanden ist, wurde es evtl doppelt bedrohlich für die Katze, deswegen greift sie dich an, wenn du aufstehst. Ist so aus der Ferne ganz schlecht zu beurteilen, ob das alles wirklich so ist...

Aber letztendlich ist es egal, warum Katzen etwas tun - wenn man es weiß, hilft es, das zu verstehen, aber es reicht wenn man an dem ansetzt, was man jetzt sieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt eine andere Katzenpsychologin angerufen, die demnächst vorbei kommen wird, (ich sag jetzt einfach mal) um Minka zu erleben.
Sie wird dann einen ganz genauen Trainingsplan für uns erstellen.

Aber schon die andere Katzenpsychologin hat gesagt, dass Minka einfach ein sehr schwieriger Fall ist und ihre Verhaltensmuster sehr schwer zu durchschauen sind.
 

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