Mianmar
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Wir haben momentan ein massives Problem mit aggressivem Verhalten bei einem unserer Pflegis.. ich kopiere hier mal die Beiträge der Pflegestelle rein...
Hier nun ein zunächst ein Rückblick:
14.06.2012:
Nach einer schlimmen Krallenkratzattacke (Kasi hatte mich aus heiterem Himmel angegriffen und übel an Kopf und Stirn verletzt) haben wir uns entschieden, Kasi noch einmal zum Tierarzt zurückzubringen. Es war zu befürchten, dass in seinem Köpfchen etwas nicht in Ordnung ist. Seine Unberechenbarkeit machte uns Angst
Der Abschied fiel mir unendlich schwer. Kasi schien zu ahnen, dass er für längere Zeit wegbleiben wird, denn er hat sich nur mit massiver Gegenwehr in die Transportbox stecken lassen.
Der Tierarzt hat verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass Kasi eine Zyste hinter dem einen Auge hatte. Zuerst wurde überlegt, diese operativ zu entfernen. Doch so eine OP ist eine heikle Angelegenheit.
Dann hat sich der TA doch entschieden, zunächst mit Antibiotika zu versuchen, ob sich die Zyste allein zurückbildet. So war es dann auch. Der Heilungsprozess hat aber sehr lange gedauert.
Außerdem haben wir zwischenzeitlich in Erfahrung gebracht, dass Kasi wohl mal von einem Auto angefahren worden ist. Leider hat ihn damals niemand zum Tierarzt gebracht , so dass sein Kiefer schief zusammengewachsen ist. Diese Fehlstellung lässt sich heute leider nicht mehr korrigieren.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei diesem Unfall in seinem Köpfchen noch mehr kaputtgegangen ist. Vielleicht hatte Kasi öfter Kopfweh und ist deshalb so unberechenbar?
25.07.2012:
Heute war es endlich so weit: Nach langen sechs Wochen Wartezeit konnte ich Kasi endlich wieder abholen.
Das stundenlange Autofahren schien Kasi sehr gestresst zu haben. Als wir um ca. 19.30 Uhr zu Hause ankamen, war er sehr schlecht gelaunt und machte das durch lautes Miauen auch sehr deutlich!
Aber er wusste noch, wo sein Futterplatz und das Katzenklo sind. Sofort hat er erstmal sein Abendbrot aufgefuttert und sich anschließend im Zimmer umgeguckt, ob sich in seiner Abwesenheit etwas verändert hat.
Leider wurde er dann wieder übermütig. Als mein Sohn an ihm vorbeiging, sprang Kasi ihn an und umkrallte sofort wieder mit seinen Vorderpfoten die Wade meines Sohnes. Und leider hat er ihn wieder so doll erwischt, dass gleich Blut kam Der Kasi hat wirklich verdammt lange Krallen
Kurze Hosen und nackte Beine sind nicht die passende Kleidung, wenn man mit Kasi zusammenlebt
Ach Mann, warum macht er das nur immer? Das Leben könnte so einfach sein.
26.07.2012:
Heute Morgen, nachdem ich Kasi sein Frühstück gebracht hatte, wollte ich ein bisschen mit ihm spielen. Leider hat ihn keine meiner Spieleangeln interessiert. Er guckt immer nur nach den Händen, die die Angel in der Hand halten, und versucht, danach zu hauen.
Dann war's Zeit, ich musste wieder rüber in meine Wohnung, um mich für die Arbeit fertigzumachen. Ich stehe also vom Sofa auf, gehe los und da springt mich der kleine Kerl von hinten an. Da hab ich das allererste Mal mit ihm geschimpft und ganz laut "NEIN" gesagt. Da hat er mich sofort losgelassen
Ist er vielleicht doch einfach nur unerzogen?
Übrigens waren wir in der Zwischenzeit nicht untätig. Und zwar haben wir in die Tür, die die Räume meines Sohnes von meiner Wohnung trennt, ein Gitter eingebaut. So können Kasi und meine Katerbande Kontakt miteinander aufnehmen, ohne dass wieder Blut fließt.
Leider sind die ersten Annäherungsversuche schon gescheitert. Man hört nur wütendes Knurren und Fauchen auf beiden Seiten
28.07.2012
Es hat sich noch nicht viel verändert. Kasi haut nach allem, was sich bewegt. Vor allem Hände sind sein beliebtestes Opfer. Manchmal kann man auch ganz still sitzen, die Hände auf dem Schoß. Schon kommt er und greift die Hände an. Selbst beim Streicheln kann man gar nicht so schnell gucken, wie man eine gewischt bekommt. Nicht schön!
Heute Morgen zum Beispiel wollte ich ihm sein Frühstück geben. Der Napf war noch nicht am Boden angekommen, da haute er danach und fiel mir aus der Hand. Da hieß es erstmal tief durchatmen
Leider hab ich auch nicht viel Zeit für ihn. Morgens ein Viertelstündchen für Streicheln, Frühstück, Klo saubermachen. Abends dann ein bisschen mehr; aber auch nicht viel, denn ich hab ja auch meine eigenen Fünf und einen Haushalt. Abends ist dann zwar mein Sohn da, der aber durch das ständige Hauen auch schon ein bisschen genervt ist.
Deshalb ist Kasi viel allein Es wäre so schön, wenn er sich in meine Gruppe integrieren ließe. Aber das kann ich vergessen, das wird nix! Ich könnte echt heulen. Und dabei hatte ich mich so auf ihn gefreut
Das stimmt, er ist wirklich ein Hübscher. Vor allem ist sein Fell jetzt so schön weich und auch seine Vorderbeine, die voher so gelblich waren, sind jetzt schneeweiß. Daran kann man sehen, dass er sich besser fühlt und sich auch wieder putzen kann. Auch das angeschlagene Auge sieht jetzt viel besser aus.
Ich bin sicher, er meint das mit dem Hauen nicht böse. Wenn ich zu ihm rüber gehe, kommt er sofort an und streift mir um die Beine. So wie eine Katze das macht, wenn sie gestreichelt werden will. Aber wenn man ihn dann streichelt, muss man verdammt aufpassen, denn urplötzlich haut er einfach zu Vielleicht ist es wirklich nur Ungeduld.
Er ist jetzt auch viel agiler als vorher. Während er damals viel geschlafen hat, läuft er jetzt von Fenster zu Fenster und guckt raus. Ich denke auch, dass er jetzt lieber wieder nach draußen möchte. Die Behandlung beim Tierarzt hat ihm geholfen, er fühlt sich gut und will nun nicht mehr in der Wohnung bleiben.
Er bräuchte ein Zuhause, wo er sicher nach draußen gehen kann. Und wo möglichst keine anderen Katzen sind. Obwohl - vielleicht ist draußen gar nicht so böse zu den anderen. Er kommt ja ursprünglich von einer Stelle, wo noch andere Katzen lebten. Da muss das ja auch funktioniert haben.
Ich weiß auch nicht, bin auf alle Fälle ziemlich ratlos und auch traurig
Ach Kathi, wenn es nur Fauchen wäre. Leider sind es ja Krallenattacken und die sind wirklich schlimm. Man kann sich in Kasi's Gegenwart nur in Zeitlupe bewegen und muss ihn wirklich immer im Auge behalten.
Vorhin als ich ihn füttern wollte, habe ich mir meine dicken ärmelhohen Lederhandschuhe angezogen
Ich glaube nicht, dass er Schmerzen hat. Dafür ist er zu agil. Ich kenn das von meinen anderen Katern so, wenn die was haben, sind die ganz ruhig oder ziehen sich zurück. Daran merke ich immer, wenn mit einem von denen was nicht stimmt.
Kasimir hingegen ist ständig in Bewegung. Als wenn er hyperaktiv ist. Er muss unbedingt nach draußen.
Was du da vorschlägst, ist leicher gesagt als getan.
Immer lange Hosenbeine, immer Handschuhe:
Du weißt, dass Kasi in der Wohnung meines Sohnes lebt. Der kann nicht immer und ständig Handschuhe anziehen. Stell dir vor, du müsstest in deiner Wohnung den ganzen Tag Handschuhe und immer lange Hosen anziehen (denk mal z. B. an die 30 Grad der vergangenen Tage).
Mein Sohn kann sich mittlerweile nicht mehr frei in seiner Wohnung bewegen, weil Kasi immer und ständig hinter ihm her ist. Man muss da drüben alles in Zeitlupe machen und Kasi immer im Auge behalten. Man kann nichts, wirklich absolut nichts ohne ihn machen, weil er immer um einen herum ist und dann zuhaut. Auf die Dauer ziemlich zermürbend.
Obwohl mein Sohn - wie wir alle - sehr gerne Katzen mag, ist er mittlerweile schon ziemlich angefressen. Was ich gut verstehen kann, denn sogar ich bin schon genervt.
Vom Spielen mit Angeln hält Kasi nichts, wie schon beim letzten Mal, als er hier war. Er beobachtet nur die Hände und haut danach.