Drei mal streicheln einmal zuhauen

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Cats maid

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14. Mai 2012
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Hallo,

schon mehrmals bin ich Katzen begegnet die nur ganz kurz Streicheleinheiten hingenommen haben und dann mit der Pfote zuschlugen. Einen Kater kenne ich der genisst es genau 4 Mal übers Köpfchen gestreichelt zu werden, dann schlägt er nach der Hand und zwar völlig unabhängig davon, wer ihn nun gerade streichelt.

Heute bin ich wieder so einer Katze begegnet. Sie räkelte sich, schaute zu uns, gurrte uns an und schnurrte, alles wies darauf hin das sie Schmuseeinheiten wollte. Natürlich sollte sie die auch bekommen.
Hinterm Öhrchen kraulen, fand sie super, erstes mal übers Köpfchen streicheln, schnurr schnurr, zweites mal übers Köpfchen streicheln, alles ganz prima, drittes mal übers Köpfchen streicheln - klatsch Pfote einmal über die Hand gezogen.
Kaum eine Minute später, schubberte die Maus sich schon wieder am Hosenbein entlang, nur erstmal musste ich ja den Kratzer versorgen 😉 .

Damit ihr mich nicht falsch versteht, so ein Kratzer ist mir wirklich herzlich egal, wenn mich sowas stören würde, hätte ich bestimmt nicht selber Katzen.
Die Mitzen, die sich so verhalten, sind ja eigentlich immer Katzen mit viel Geschichte, wer weiss schon was sie alles in ihrem Leben von Menschen erdulden müsten.
Es ist einfach sehr schade für die Katzen das sie es nicht lange aushalten, Streicheleinheiten zu geniessen, dann siegt der Stress die Angst oder was immer es ist, und sie wollen den Menschen wieder auf Abstand bringen. Sie wirken auf mich immer etwas innerlich zerrissen, einerseits wollen sie die Nähe und dann wieder ist alles zu viel.
(Ich spreche hier auch nicht von Katzen die sich aus Schmerzgründen so verhalten)

Für mich gilt immer, den vermeintlichen Wunsch des Tieres zu respektieren.
Wenn eine Katze nicht schmusen will, dann werde ich ihr das auch niemals aufzwingen.

Dennoch interessiert mich ob jemand von Euch so eine Katze kennt, vielleicht sogar ihr Dosi ist und weiss bzw. erlebt hat ob dieses plötzliche "los schlagen" irgend wann weniger geworden ist und dann ggf. völlig verschwunden ist. Denn selber hatte ich noch nie eine solche Katze.

LG die Katzenzofe
 
A

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Huhu 🙂

Wir haben hier ein solches Exemplar: Unsere Bailey!

Sie kam aus schlechter Haltung zu uns und war von Beginn an sehr scheu, misstrauisch, ängstlich. Ihre Reaktion auf "Gefahr" war schon seit jeher Angriff, nicht die Flucht.

Man hat ihr angemerkt dass sie gerne Kontakt hätte. Aber es wirkte als ob sie nicht so richt wisse WIE? Als es dann nach langer Zeit soweit war dass sie zum Streicheln mal kam, hat sie geschnurrt, Köpfchen gegeben....und zugehauen. Es schien als ob sie über ihre eigene Courage sehr erschrocken war. Irgendwie genau wie du es beschreibst, "zerrissen".

Nach nun zwei Jahren schläft die Maus sogar selig und vertrauensvoll auf uns ein :pink-heart: Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit für sie, sich so weit vorzutrauen, ich bin sehr sehr stolz auf meine Maus :smile:

Manchmal kommt die Angst/Unsicherheit aber immernoch in ihr hoch und sie entscheidet sich, mir lieber mal vorsichtshalber eins mit der Pfote überzubraten nur um dann Sekunden später wieder Streicheleinheiten einzufordern.
So ist sie. Und so darf sie auch bleiben 😉
 
Hi, das Phänomen kenne ich auch von Katzen.
Aber zum Glück nicht von meinen!

Im Buch "Katzenhaltung mit Köpfchen" hab ich eine Erklärung darüber gelesen, das hat was damit zu tun, dass nicht alle Katzen so intensiv berührt werden wollen und die Körpersprache, wenn es ihr genug wird, früher nie beachtet wurde. Die Signale sind z.B. die Katze starrt die Hand an, putzt sich beim Streicheln oder hört auf zu schnurren. Als letzte Option kommt dann das Kratzen. Wenn der Mensch auf die friedlichen Signale nie reagiert, verunsichert das die Katze und sie kratzt sofort, wenn sie keine Lust mehr hat.

Im Buch ist es besser erklärt und auch beschrieben, wie man sich in dem Fall verhalten kann, damit sich Mensch und Katze wieder besser vertrauen und verstehen.

Hoffe meine Erklärung hat etwas geholfen 😀
 
@ Fellmull:

Scheint so, als hätten die Vorbesitzer die Grenzen deiner Katze nicht respektiert.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, sehr verständlich geschrieben, bestimmt findest du auch Tipps für deine Angstmaus!

Ich habe es als E-Book runtergeladen
 
hallo!
wir haben jetzt auch so eine maus...ich habe sie aus dem tierheim geholt, dort wurde sie mit 8 jahren abgegeben...
smelli ist sehr kontaktfreudig und es war liebe auf den ersten blick. letztens kam sie morgens zu mir ins bett, ließ sich streicheln, kuschelte sich zu mir unter die decke, ich wollte das schnurrende und gurrende etwas nochmal streicheln und zack- gabs einen mit der pfote und nen zaghaften biss in meine hand. sie wirkt oft auch sehr hin und hergerissen, zwischen "ja ich vertraue dir" und "ich glaub dir nicht ganz, dass alles gut ist". zerissen beschreibt solche tiere tatsächlich am treffensten...
ich hoffe, die zeit spricht irgendwann für uns!
 
Cari macht das seit 5,5 Jahren so (solange ist sie bei uns).
Aber sie haut nicht nur zu, sondern schlägt ins Gesicht und beisst auch.
 
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😱 😱 😱
Dass Putzen während des Streichelns das heißen soll, wusste ich nicht! Unsere Maus ist eigentlich eine ganz liebe, sie lässt sich morgens und tagsüber auch recht oft beschmusen, und sie haut auch nicht zu. Aber diese Zerrissenheit sehen wir auch bei ihr, und das ... Misstrauen. Sie sitzt manchmal abends vor uns auf dem Teppich, will nicht spielen, lässt sich nicht beschmusen, aber dass sie schmusen WILL, merkt man ganz deutlich. Sie kommt auch nicht auf die Couch zu uns ... sie sitzt einfach nur da und schläft dann fast im Sitzen ein, ohne sich zu trauen, sich es bei uns/mit uns gemütlich zu machen.

Das Buch werde ich mir heute noch kaufen. DANKE, liebe Foris!!!
 
@ Fellmull:

Scheint so, als hätten die Vorbesitzer die Grenzen deiner Katze nicht respektiert.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, sehr verständlich geschrieben, bestimmt findest du auch Tipps für deine Angstmaus!

Ich habe es als E-Book runtergeladen

Huhu Cassa! 🙂

Danke für deinen Tipp!

Ja, ich gehe auch stark davon aus bzw habe ja selbst gesehen wie mit Bailey damals umgegangen wurde....sie wurde wie ein Möbelstück durch die Gegend geschleppt und in der kurzen Zeit in der ich der damals bei den Vorbesitzern zu besuch war, hat man deutlich sehen können dass sie keinerlei Respekt vor dem armen Tier hatten 🙁

Auch wenn es zwei Jahre gedauert hat bis sie uns komplett vertraut hat, die Geduld hat sich gelohnt. Sie darf entscheiden was sie mag und was nicht. Und wenn sie es in mahchen Situationen noch mit einem Pfotenpatscher zeigt,auch ok 🙂
Ich habe das Gefühl dass es bei ihr oft noch eine Art Übersprungshandlung ist, gerade beim Kuscheln.Nach so einem Patscher ist sie nämlich direkt wieder am kuscheln. Ach, sie hatte es eben nicht einfach.Aber ich denke mit der Zeit wird sich auch das noch geben.Und Zeit haben wir und sie ja genug 🙂
 
Ich kenne das auch.

Meine beiden hatten in ihren ersten Wochen keinen menschlichen Kontakt. Und Feli war zu dem sehr ängstlich. Sie hat sich erst gar nicht streicheln lassen. Dann hat sie sich kurz streicheln lassen, mir aber dann auf die Hand gehauen und gezwickt.

Und jetzt lässt sie sich stuuuuuuunden lang kraulen. Ich denke weil einfach das nötige vertrauen da ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Katze meines Vaters ist da auch sehr speziell.
Ich weiß nicht mehr genau ihre Vorgeschichte, weiß nur, dass sie bei meinem Vater immer schon Einzelkatze war.
Sie hat einmal nach ihm gehauen (richtig übel gekratzt), da hat er aus Reflex zurückgehauen 😳 Seitdem hat sie das nie mehr gemacht und lässt sich von ihm streicheln.
Von jedem anderen jedoch nicht. Einmal war ich bei meinem Vater (haben nicht viel Kontakt), besagte Katze hüpfte neben mich auf die Couch und forderte mich auf, sie zu streicheln. Das tat ich auch, doch sie schaut dann so seltsam zu mir hoch, da habe ich die Hand weggenommen. Sie machte dann auch Anstalten, mich anzugreifen (versteifte sich, starrte mich an). Mein Vater sah das und nahm sie dann weg. Sie hätte mich sonst ganz sicher gehauen.
Mein Vater sagt immer, sie mag keine Frauen, ich glaube das stimmt auch 😉 Denn auch die neue Frau meines Vaters kriegt wohl öfter mal eine gelangt.

Kann es bei solchen Katzen auch was damit zu tun haben, dass sie als Einzelkatzen nicht von der Mama beigebracht kriegen konnten, dass man nicht so dolle zuhaut?
 
Mein Großer ließ sich bei seinen Vorbesitzern nicht anfassen (Grund unbekannt, sind eigentlich liebe Leute mit vielen Katzen), der Zwerg ist ohne menschlichen Kontakt als Wildling aufgewachsen, bis er zu mir kam (als Kitten). Beide lieben es, geschmust zu werden und beide signalisieren, daß sie nicht mehr wollen, indem sie mit der Pfote quase "antäuschen". Also sie heben sie, ohne Krallen.
Winzig kleine Signale gibt es schon vorher, aber DAS ist das endgültige Signal. Wird natürlich auch respektiert. Ich kann mir vorstellen, daß viele Leute das nicht machen und damit die Katze lernt, daß sie echt zuhauen muß, damit sie ihre Ruhe bekommt.
 
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Okay, jetzt muss ich auch mal dumm fragen. Anton ist nicht so der Schmusekater, ab und an fordert er mal Streicheleinheiten, aber nicht lange am Stück - meistens reicht es ihm, einfach in der Nähe seiner Bezugspersonen zu liegen und zu wissen, dass sie da sind.

Wenn er nicht mehr gestreichelt werden mag, haut er nicht und lässt auch die übrigen genannten Anzeichen aus - er steht einfach auf und geht. Danach lasse ich ihn aber auch in Ruhe.

Was heißt das jetzt? 😕
 
Was soll das heißen? Eben daß er nicht mehr will. Ist doch super so 🙂
 
Ich bin nur verwirrt weil hier scheinbar alle Katzen reagieren wie die typische Katze und nach ignorierten friedlichen Anzeichen die Pfote heben. Nur Anton macht das nicht 😀
 
Meine gehen auch manchmal einfach weg, wenn ich aufhöre sie zu streicheln. Also so ist das nicht 🙂
 
Wenn er nicht mehr gestreichelt werden mag, haut er nicht und lässt auch die übrigen genannten Anzeichen aus - er steht einfach auf und geht. Danach lasse ich ihn aber auch in Ruhe.

Was heißt das jetzt? 😕

Das heißt, dass er eine andere Art hat, sich aus der Affäre zu ziehen. Nichts weiter. So wie Menschen auch typische Gesten haben, wenn sie "mit den Händen sprechen".
 
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Katzen untereinander sind auch sehr unterschiedlich im Umgang. Die eine geht weg wenn sie keine Lust hat auf kuscheln (mit anderen Katzen), die andere hebt schon vorsorglich die Pfote und wenn dann trotzdem versucht wird zu kuscheln gibt es gleich Hiebe.
So ist es auch gegenüber den Menschen. Sicher ist wohl, dass Katzen die lange genug mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern leben konnten, auch gegenüber dem Menschen ein vorsichtigeres und nicht ganz so impulsives Verhalten an den Tag legen. Aber auch Katzen müssen lernen, andere Leute egal ob Menschen oder Katzen-Leute, zu respektieren.
Viele Katzen sind sehr eigen in Bezug auf Streicheleinheiten. Manche möchten nur kurz gestreichelt werden, andere überhaupt nicht. Auf jeden Fall sollte man den Katzen zeigen, dass man es nicht gut findet wenn sie mit der Tatze zuhaut. Auch hier sollte man sich am Verhalten der Katzen orientieren. Wenn es weh tut darf man schreien. Und auf jeden Fall sollte man sich beleidigt zurückziehen. Katzen beobachten sehr genau, und diese Verhaltensweisen verstehen sie bestimmt.
 
Viele Katzen sind sehr eigen in Bezug auf Streicheleinheiten. Manche möchten nur kurz gestreichelt werden, andere überhaupt nicht. Auf jeden Fall sollte man den Katzen zeigen, dass man es nicht gut findet wenn sie mit der Tatze zuhaut. Auch hier sollte man sich am Verhalten der Katzen orientieren. Wenn es weh tut darf man schreien. Und auf jeden Fall sollte man sich beleidigt zurückziehen. Katzen beobachten sehr genau, und diese Verhaltensweisen verstehen sie bestimmt.

Stimmt, Katzen beobachten ganz genau.😀😀

Wenn deine Katze nicht mehr gestreichelt werden will und zuhaut und du dann beleidigt weggehst, belohnst du ihren Angriff mit deinem Weggehen. Und macht es beim nächsten mal wieder. Sowas nennt man Teufelskreis 😉

Ich empfehle dir auch, das vorher erwähnte Buch zu lesen. Ich hab ne Menge daraus gelernt.
 
Winzig kleine Signale gibt es schon vorher, aber DAS ist das endgültige Signal. Wird natürlich auch respektiert. Ich kann mir vorstellen, daß viele Leute das nicht machen und damit die Katze lernt, daß sie echt zuhauen muß, damit sie ihre Ruhe bekommt.

Hey Peikko,
dann reagiert doch mal auf die winzig kleinen Signale, bevor die Katze Bedrängnis spürt :aetschbaetsch2:
 
Du, wenn ich ihn beim Fernsehen nebenher kraule, guck ich ihm halt nicht die ganze Zeit ins Gesicht 🙄
 

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