G
Gingerino
Benutzer
- Mitglied seit
- 6. Oktober 2014
- Beiträge
- 32
Liebes Forum,
ich beherberge seit letztem Freitag ein 12 Wochen altes Geschwisterpärchen, zwei unheimlich niedliche Fellviecher, die mir ein Wochenende voller Lacher beschert haben.
Die beiden stammen aus einem Haushalt, in dem sehr viele Katzen leben, praktisch aus einem großen Rudel von grob geschätzt 25-30 Tieren, allesamt Freigänger in ländlichen Gefilden. (Bevor die Zeigefinger in die Höhe schnellen: Die Tiere werden sehr liebevoll versorgt, ich kenne die Halter und auch die Verhältnisse dort gut.)
Meine beiden Kätzchen entstammen einem der beiden Würfe, die es dieses Jahr gab. Sie sind sozusagen "halb wild" heran gewachsen - sie kennen den Menschen als Dosenöffner und wissen, dass man sich ruhig im selben Raum aufhalten kann, aber sie sind wild genug, um einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren.
Die Tiere sind zuhause überwiegend "allein", sprich "menschenfrei" spazieren gegangen - schließlich mussten die Halter arbeiten. Ihre Sozialisation ist also hauptsächlich kätzisch geprägt. Durch die Großfamilie haben sie viele tolle Eigenschaften mitgenommen - es sind nicht meine ersten Kätzchen, ich merke schon nach wenigen Tagen, wie herrlich anders die beiden sind, sie wirken irgendwie ausgeglichen, in sich ruhend und legen ein ganz interessantes Sozialverhalten untereinander an den Tag. Meine bisherigen Kätzchen waren jeweils bereits ganz gut an die menschliche Hand gewöhnt und höchstens in den ersten Stunden etwas scheu - mit ein wenig Spielzeug ließ sich das Eis jeweils gut brechen.
Die zwei halbwilden sind da ein bisschen vorsichtiger. Und das ist der Grund, aus dem ich mich an euch wende.
Die Kätzchen leben fürs Erste in meinem Wohn/Arbeitszimmer. Vom ersten Moment an haben sie mein Sofa in Beschlag genommen. Zunächst nur den Platz darunter, sie kamen am ersten Tag nämlich nur dort raus, wenn ich nicht im Raum war. Da war dann mal eben das Tellerchen leer gefuttert oder plötzlich ein Häufchen im Katzenklo.
Samstagmorgen betrat ich das Zimmer und die beiden lugten neugierig unter dem Sofa hervor. Das Katzenfutter hatte ich schon in der Hand, gab es auf ihre Tellerchen und tat, als hätte ich wichtige Dinge am Computer zu erledigen. Es dauerte keine zwei Minuten, ehe ich die beiden schmatzen hörte.
Von dem Moment an war wohl auch das erste Eis gebrochen. Die beiden schlafen also doch nicht so viel, wie ich erwartet habe - nein, sie toben viel lieber durchs Zimmer, sie probieren alles Mögliche aus, entdecken das vorbereitete Katzenspielzeug für sich und haben jede Menge Spaß.
Anders, als meine bisherigen Katzen, gehen die beiden aber so gut wie gar nicht auf menschliche Spielversuche ein. Nun hab ich im Laufe der Jahre ja so einiges an typischem Katzenverhalten und "Katzensprache" mitbekommen und selbst gelernt. Ich bin mit vielen davon aufgewachsen, ein liebes Blinzeln, einen genießerischen Kopfschlängler und auchn freudig erregtes Gurren krieg ich gekonnt hin - die Kätzchen gehen auch darauf ein, aber zum letzten Schritt - nämlich, sich tatsächlich mal an mich heran zu wagen - fehlt ihnen der Mut.
Seit Sonntag - also streng genommen seit heute - laufen sie nicht mehr weg, wenn ich mich ihnen nähere. Ich vermeide tunlichst, mich aufdringlich zu verhalten - wenn ich mich also nähere, während sie auf (ja, mittlerweile auf!) dem Sofa sitzen, dann mit dem Ziel, beispielsweise die Cola vom Couchtisch zu nehmen. Sie laufen nicht weg, solang ich ihnen nicht zu nahe komme.
Das ist auch ungefähr die Situation, die die beiden von "zuhause" kennen. Ihre Halter durften durchaus in der Nähe sein und auch mal auf n halben Meter zu ihnen heran kommen - mehr nicht.
Nun stellt sich mir natürlich die Frage: Wie läuft diese Eingewöhnungssache denn bei so "halbwilden" Kätzchen weiter ab? Mache ich das schon richtig so, wie es jetzt läuft? Werden sie zutraulicher, wenn ich mich weiterhin so passiv verhalte? Also... werden sie vielleicht selbst eines Tages die Initiative ergreifen und sich zu mir setzen?
Oder ist es vielleicht ratsam, etwas aktiver daran zu arbeiten? Ich will ja jetzt nicht sofort ihre liebste Kuschelfreundin sein, aber ich würde mir schon wünschen, dass ich sie auch mal stressfrei streicheln oder sogar einfangen und zum Tierarzt fahren kann, ohne dass das ein riesiges Negativerlebnis wird.
Handzahme Kätzchen kannt ich schon, handscheue sind mal was Neues, mir fehlen ein paar gute Ratschläge 🙂
Lieben Dank im Voraus und eine gute Nacht!
Gingerino
ich beherberge seit letztem Freitag ein 12 Wochen altes Geschwisterpärchen, zwei unheimlich niedliche Fellviecher, die mir ein Wochenende voller Lacher beschert haben.
Die beiden stammen aus einem Haushalt, in dem sehr viele Katzen leben, praktisch aus einem großen Rudel von grob geschätzt 25-30 Tieren, allesamt Freigänger in ländlichen Gefilden. (Bevor die Zeigefinger in die Höhe schnellen: Die Tiere werden sehr liebevoll versorgt, ich kenne die Halter und auch die Verhältnisse dort gut.)
Meine beiden Kätzchen entstammen einem der beiden Würfe, die es dieses Jahr gab. Sie sind sozusagen "halb wild" heran gewachsen - sie kennen den Menschen als Dosenöffner und wissen, dass man sich ruhig im selben Raum aufhalten kann, aber sie sind wild genug, um einen gewissen Sicherheitsabstand zu wahren.
Die Tiere sind zuhause überwiegend "allein", sprich "menschenfrei" spazieren gegangen - schließlich mussten die Halter arbeiten. Ihre Sozialisation ist also hauptsächlich kätzisch geprägt. Durch die Großfamilie haben sie viele tolle Eigenschaften mitgenommen - es sind nicht meine ersten Kätzchen, ich merke schon nach wenigen Tagen, wie herrlich anders die beiden sind, sie wirken irgendwie ausgeglichen, in sich ruhend und legen ein ganz interessantes Sozialverhalten untereinander an den Tag. Meine bisherigen Kätzchen waren jeweils bereits ganz gut an die menschliche Hand gewöhnt und höchstens in den ersten Stunden etwas scheu - mit ein wenig Spielzeug ließ sich das Eis jeweils gut brechen.
Die zwei halbwilden sind da ein bisschen vorsichtiger. Und das ist der Grund, aus dem ich mich an euch wende.
Die Kätzchen leben fürs Erste in meinem Wohn/Arbeitszimmer. Vom ersten Moment an haben sie mein Sofa in Beschlag genommen. Zunächst nur den Platz darunter, sie kamen am ersten Tag nämlich nur dort raus, wenn ich nicht im Raum war. Da war dann mal eben das Tellerchen leer gefuttert oder plötzlich ein Häufchen im Katzenklo.
Samstagmorgen betrat ich das Zimmer und die beiden lugten neugierig unter dem Sofa hervor. Das Katzenfutter hatte ich schon in der Hand, gab es auf ihre Tellerchen und tat, als hätte ich wichtige Dinge am Computer zu erledigen. Es dauerte keine zwei Minuten, ehe ich die beiden schmatzen hörte.
Von dem Moment an war wohl auch das erste Eis gebrochen. Die beiden schlafen also doch nicht so viel, wie ich erwartet habe - nein, sie toben viel lieber durchs Zimmer, sie probieren alles Mögliche aus, entdecken das vorbereitete Katzenspielzeug für sich und haben jede Menge Spaß.
Anders, als meine bisherigen Katzen, gehen die beiden aber so gut wie gar nicht auf menschliche Spielversuche ein. Nun hab ich im Laufe der Jahre ja so einiges an typischem Katzenverhalten und "Katzensprache" mitbekommen und selbst gelernt. Ich bin mit vielen davon aufgewachsen, ein liebes Blinzeln, einen genießerischen Kopfschlängler und auchn freudig erregtes Gurren krieg ich gekonnt hin - die Kätzchen gehen auch darauf ein, aber zum letzten Schritt - nämlich, sich tatsächlich mal an mich heran zu wagen - fehlt ihnen der Mut.
Seit Sonntag - also streng genommen seit heute - laufen sie nicht mehr weg, wenn ich mich ihnen nähere. Ich vermeide tunlichst, mich aufdringlich zu verhalten - wenn ich mich also nähere, während sie auf (ja, mittlerweile auf!) dem Sofa sitzen, dann mit dem Ziel, beispielsweise die Cola vom Couchtisch zu nehmen. Sie laufen nicht weg, solang ich ihnen nicht zu nahe komme.
Das ist auch ungefähr die Situation, die die beiden von "zuhause" kennen. Ihre Halter durften durchaus in der Nähe sein und auch mal auf n halben Meter zu ihnen heran kommen - mehr nicht.
Nun stellt sich mir natürlich die Frage: Wie läuft diese Eingewöhnungssache denn bei so "halbwilden" Kätzchen weiter ab? Mache ich das schon richtig so, wie es jetzt läuft? Werden sie zutraulicher, wenn ich mich weiterhin so passiv verhalte? Also... werden sie vielleicht selbst eines Tages die Initiative ergreifen und sich zu mir setzen?
Oder ist es vielleicht ratsam, etwas aktiver daran zu arbeiten? Ich will ja jetzt nicht sofort ihre liebste Kuschelfreundin sein, aber ich würde mir schon wünschen, dass ich sie auch mal stressfrei streicheln oder sogar einfangen und zum Tierarzt fahren kann, ohne dass das ein riesiges Negativerlebnis wird.
Handzahme Kätzchen kannt ich schon, handscheue sind mal was Neues, mir fehlen ein paar gute Ratschläge 🙂
Lieben Dank im Voraus und eine gute Nacht!
Gingerino