Dass der Vermehrer kein Geld für seine Kitten bekommen hätte und daher auch garantiert keinen zweiten Wurf machen würde.
Er bekommt das Geld, vielleicht etwas weniger als gedacht, aber er bekommt es. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Im Regelfall werden Kitten inseriert und sind am nächsten Tag vergeben.
Diejenigen, die etwas mehr verlangen, müssen vielleicht eine oder zwei Wochen warten, dann sind sie ihre Kitten auch los.
Und wenn nicht, dann wandern sie ins Tierheim oder auf die Straße.
Das sind dann meist die schwarzen oder getigerten, zur Zeit der Kittenschwemme, denn da gibt es ja soviele andere in schönen Farben.
Der handelsübliche Vermehrer hört selbst dann nicht auf, sondern läßt seine Hauskatze weiter gedankenlos werfen oder verlangt für seine Rassemixe das nächste Mal etwas weniger, dafür gibts dann nur noch Trofu vom Aldi.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin auch gegen diese Art der Vermehrerei.
Meiner Ansicht nach sollten, unter den momentanen Umständen, so gut wie keine zusätzlichen Kitten mehr kommen, auch keine Stammbaum-Rassekitten.
Aber dadurch, dass man diese "Vermehrerkitten" einfach hängenläßt und darauf hofft, dass sie dann ja irgendwann im Tierheim gerettet werden können, dadurch wird so gut wie kein einziger Vermehrer aufhören.
Den Kitten entgeht möglicherweise nur ein liebes, verantwortungsbewußtes Zuhause, und davon gibt es nicht sehr viele.
Ich selbst sehe mir schon lange keine Kleinanzeigen mehr an.
Wenn ich um Rat gefragt werde, rate ich immer zum Tierheim oder Tierschutz.
Oft erwähne ich auch die Vorzüge, die eine bereits erwachsene Katze hat und erzähle in epischer Breite, wie anstrengend Kitten sind.
Wenn aber jemand hier schreibt oder vor mir steht und bereits ein Kitten ins Herz geschlossen hat, dann kann ich es vor mir selbst nicht verantworten, diesem Kitten sein Zuhause möglicherweise zu entreißen und es einer ungewissen Zukunft auszusetzen, weil ich "politisch korrekt" handeln soll.
Niemals!
Um das Vermehren tatsächlich einzuschränken, müssen andere Geschütze aufgefahren werden. Es darf sich ganz einfach nicht mehr lohnen.
Ich wäre z.B. für eine Katzensteuer für unkastrierte Katzen.
Und zwar für alle unkastrierten Katzen, egal ob Freigänger oder Wohnungskatze, egal ob Vereinszüchter oder Bauer.
Sowas funktioniert nur wegen genau so einer Denkweise - "wenn ich sie nicht nehme, nimmt sie ein anderer, und bei mir sind sie ja wenigstens gut aufgehoben".
Die einzig richtige Denkweise, aus Sicht des Kittens.
Man muss schon bei sich selber anfangen. Ich verstehe nicht, dass es diesen Leuten gar nichts ausmacht, dass sie solche Praktiken damit nur unterstützen und zukünftiges Leid fördern. Und alles nur, weil man ein Rassekatzen-Lookalike will, aber nicht zum Züchterpreis. Es sitzen haufenweise Kitten in den THs! Und Rassenotfälle bei den Orgas, aber das sind natürlich häufig keine süßen, kleinen Kitten.
Die Mixkitten sind das Eine, es gibt aber auch unzählige vermehrte Hauskatzenkitten.
Und auch wenn ich selbst kein Mixkitten bräuchte, diese Kitten brauchen aber trotzdem ein Zuhause. Ein gutes Zuhause. Und wenn ich der Ansicht bin, da ist jemand, der kann das leisten, dann rede ich ihm das nicht aus.
Man kann im Vorfeld versuchen aufzuklären, für ein älteres Tier sprechen, für den Tierschutz.
Wenn es aber um ein konkretes Kitten geht, dann verstehe ich nicht, wie man guten Gewissens diesem Kitten das Zuhause wegnehmen kann.
Bei der hier genannten Vermehrerin stimmt auf jeden Fall was nicht, und egal was es ist, solchen Leuten gibt man kein Geld.
Vielleicht kann die TE den Kaufpreis ja mit der fehlenden Impfung verrechnen.
Dann würde kein Geld fließen, aber die Beiden wären gut aufgehoben.