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mrs.filch
Forenprofi
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- 7. März 2008
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- Düsseldorf
Katzentransport und Fahrkette: Was ist zu beachten?
Nachdem wir vor einiger Zeit eine Fahrkette geplant, durchgeführt und erfolgreich beendet haben, wollen wir euch mit diesem Thread an unseren Erfahrungen teilhaben lassen, damit alle aus unseren Erfahrungen lernen können.
Die Organisation
Die Organisation ist der schwierigste Teil der Kette. Du hast dich verliebt, aber dein Tier ist 600 km weit weg und eine Fahrkette die einzige Möglichkeit? Also:
Suche in ALLEN Katzenforen, die du kennst, nach Unterstützung.
Sammle evtl. Termine, wo viele zu können scheinen.
Melde dich bei Mitfahrzentralen für Menschen und für Tiere
Sortiere DEINEN Terminkalender nach einem Termin, der gut wäre, damit du dich in den ersten Tagen um den Neuling kümmern kannst, und frage gezielt: wer fährt am xx.xx. von A nach B???
In unserem Fall hat der Versuch: „Wer fährt wann von wo nach wo?“ nur zur logistischen Katastrophe geführt. Wenn der geplante Termin dann doch nicht passt, suchst du in einem neuen Thread unter neuem Datum weiter und informierst die „alten“ Willigen per PN.
Plane evtl. eine Zweitbesetzung: “Ich würde dich gerne als Sicherung in der Hinterhand behalten. Bitte, nimm dir nichts vor, falls ich dich doch noch brauche.“
Telefoniere mit allen, mache dir einen Eindruck von der Zuverlässigkeit.
(Anmerkung: letztendlich ist in unserer Kette keiner mehr gefahren, der ohnehin von A nach B musste. Wir sind alle für den Kater gefahren und waren glücklich damit.)
Falls ihr selbst die Box für den Kater stellt, sollte sie nicht zu groß sein, damit sich das Tier im Fall eines Unfalls nicht verletzt. Selbstverständlich gehört die Box über den Sicherheitsgurt angeschnallt. Ein noch besserer Ort ist der Fußraum quer hinter einem Sitz.
Der Tag X – die Vorbereitung
Jemand – nicht zwingend Neu-Dosi – muss die Organisation in EINE Hand nehmen. Jeder muss von jeder Person alle verfügbaren Kontaktdaten haben, dazu gehören Name, E-Mail, Haustelefon- und Handy-Nummer sowie KFZ-Zeichen und evtl. Foren-Nick wg. PN. Der Hauptorganisator muss immer über alles informiert sein, was einzelne Teilnehmer untereinander abgesprochen haben.
Jeder muss von jedem alle wichtigen Einzelheiten wissen: A kann erst ab 14h ans Handy, B hat um 15 Uhr Feierabend, C hat PC-Probleme.
Der erstellte Fahrplan muss allen in gleicher Form vorliegen, damit jeder bei Verschiebungen rückrechnen kann. Der Tierempfänger sollte immer vor dem Bringer am Ziel sein.
Handy ist absolutes Muss, notfalls leihen. Natürlich mit vollem Akku und Konto.
Navi ist sehr sinnvoll. Auch das kann man leihen.
Treffpunkte kann man durch gute Nutzung von guten Karten planen, gut in unmittelbarer Umgebung von Autobahnabfahrten, oder an Rasthöfen oder Parkplätzen, wenn der Tierempfänger bereit ist, die Schleife zu fahren. Der Erstankommende sollte ein Erkennungszeichen haben (mindestens Kennzeichen) und bei Ankommen sofort Einzelheiten per Handy übermitteln (korrekter Straßenname mit Hausnummer, Erkennungsmerkmale wie z.B. hinter Post usw.)
Begleitpersonen sind hilfreich. So kann sich Einer auf das Fahren und der Andere auf Tier, Handy oder Navi konzentrieren. Bei Problemen ist man auch viel relaxter.
Der Tag X – die Durchführung
Kontakt halten
Am Wichtigsten: Bleibt in Kontakt!
Wir hatten eine Infokette: jeder informiert seinen Nachfolger. Als der Start der Kette 30 Minuten zu früh erfolgte, wussten nach 5 Minuten alle was los ist, und konnten sich darauf einstellen. Permanent in Kontakt zu bleiben ist der wichtigste Tipp von allen. Das gilt übrigens für den ganzen Tag: Wer am Morgen fuhr, interessiert sich dennoch für den weiteren Verlauf.
Verhalten
Mitnehmen: Leitungswasser (zum Trinken und um ggf. die Box zu säubern)
Papiertücher zum Säubern der Box
Futter ist i.d.R. nicht nötig
mehrere alte Handtücher oder, noch besser, Inkontinenzunterlagen zum leichten Wechseln bei Einnässen oder -koten
großes Tuch, z.B. altes Bettlaken, das man über die Box legt; bei heißem Wetter dieses Tuch leicht anfeuchten
Box nur öffnen, wenn unbedingt absolut nötig und natürlich nur, wenn alle Türen und Fenster geschlossen sind; erst testen, wie Tier reagiert (Ausbruchsversuche, beissen); Tier NICHT anfassen
evtl. Lederhandschuhe mitnehmen.
allgemeines Verhalten:
In der Regel beruhigt sich die Katze nach 5 km Fahrt oder spätestens auf der Autobahn.
Nur bei besonderen Umständen die Katze vor Fahrtantritt etwas sedieren (Rescue-Tropfen oder in Absprache mit dem Tierarzt zugeschnittene Medikamente)
Katze in Ruhe lassen; nicht zu ihr setzen/beugen, das macht noch mehr Angst;
auf Miauen nicht mit "beruhigendem" Zureden reagieren, denn das beruhigt sie nicht, besser mit Mitfahrern unterhalten oder leise Radio laufen lassen;
Box mit Tuch abdecken, Katze ganz in Ruhe lassen
Die beteiligten Personen
Ist, wie in unserem Fall, die im Tierheim abholende Person nicht die künftige Dosi, muss sie einen provisorischen Schutzvertrag unterschreiben. Also Ausweis und ggf. Geld mitnehmen.
Jeder Beteiligte sollte sich auf zwei Dinge einstellen, die uns total überrascht haben:
1. Du wirst u.U. fast genau so aufgeregt sein wie der spätere Besitzer. Die emotionale Anspannung ist enorm groß. Da ist zum einen die Frage, ob alles klappt, zum anderen erlebt man noch einmal die eigenen „Wir-bekommen-Zuwachs“-Tage. Im Zweifelsfall helfen Rescue-Tropfen
2. Es kann sein, dass in dem Moment, in dem du deinen Teil erledigt hast, eine große Müdigkeit oder Erschöpfung einsetzt, so als hättest du einen Umzug hinter dir. Plane das besser ein.
Die Nachbereitung
Ihr habt eine tolle Aktion gemeinsam durchgezogen. Würdigt das und bleibt
noch einige Zeit (Ende offen) in Kontakt.
Vor allem interessieren sich natürlich alle sehr für das Ergehen des Tieres im neuen Heim. Aber auch die SMS: „Bin gut wieder zuhause angekommen“ der Etappenfahrer ist eine willkommene Info.
Unsere Form der Nachbereitung haben wir gefunden, indem wir gemeinsam entschieden, diesen Bericht zu erarbeiten, damit andere aus unseren Erfahrungen, Fehlern und Beobachtungen lernen.
Für alle, die es genauer wissen wollen, folgen der detaillierte Fahrbericht sowie die Links zur kompletten Story.
Wenn ihr noch ergänzende Tipps habt, würden wir uns darüber freuen.
Liebe Grüße von
Tamara, Sabine, Annett, Petra, Miri, Chantal und unserem Hauptakteur Yojo
Nachdem wir vor einiger Zeit eine Fahrkette geplant, durchgeführt und erfolgreich beendet haben, wollen wir euch mit diesem Thread an unseren Erfahrungen teilhaben lassen, damit alle aus unseren Erfahrungen lernen können.
Die Organisation
Die Organisation ist der schwierigste Teil der Kette. Du hast dich verliebt, aber dein Tier ist 600 km weit weg und eine Fahrkette die einzige Möglichkeit? Also:
Suche in ALLEN Katzenforen, die du kennst, nach Unterstützung.
Sammle evtl. Termine, wo viele zu können scheinen.
Melde dich bei Mitfahrzentralen für Menschen und für Tiere
Sortiere DEINEN Terminkalender nach einem Termin, der gut wäre, damit du dich in den ersten Tagen um den Neuling kümmern kannst, und frage gezielt: wer fährt am xx.xx. von A nach B???
In unserem Fall hat der Versuch: „Wer fährt wann von wo nach wo?“ nur zur logistischen Katastrophe geführt. Wenn der geplante Termin dann doch nicht passt, suchst du in einem neuen Thread unter neuem Datum weiter und informierst die „alten“ Willigen per PN.
Plane evtl. eine Zweitbesetzung: “Ich würde dich gerne als Sicherung in der Hinterhand behalten. Bitte, nimm dir nichts vor, falls ich dich doch noch brauche.“
Telefoniere mit allen, mache dir einen Eindruck von der Zuverlässigkeit.
(Anmerkung: letztendlich ist in unserer Kette keiner mehr gefahren, der ohnehin von A nach B musste. Wir sind alle für den Kater gefahren und waren glücklich damit.)
Falls ihr selbst die Box für den Kater stellt, sollte sie nicht zu groß sein, damit sich das Tier im Fall eines Unfalls nicht verletzt. Selbstverständlich gehört die Box über den Sicherheitsgurt angeschnallt. Ein noch besserer Ort ist der Fußraum quer hinter einem Sitz.
Der Tag X – die Vorbereitung
Jemand – nicht zwingend Neu-Dosi – muss die Organisation in EINE Hand nehmen. Jeder muss von jeder Person alle verfügbaren Kontaktdaten haben, dazu gehören Name, E-Mail, Haustelefon- und Handy-Nummer sowie KFZ-Zeichen und evtl. Foren-Nick wg. PN. Der Hauptorganisator muss immer über alles informiert sein, was einzelne Teilnehmer untereinander abgesprochen haben.
Jeder muss von jedem alle wichtigen Einzelheiten wissen: A kann erst ab 14h ans Handy, B hat um 15 Uhr Feierabend, C hat PC-Probleme.
Der erstellte Fahrplan muss allen in gleicher Form vorliegen, damit jeder bei Verschiebungen rückrechnen kann. Der Tierempfänger sollte immer vor dem Bringer am Ziel sein.
Handy ist absolutes Muss, notfalls leihen. Natürlich mit vollem Akku und Konto.
Navi ist sehr sinnvoll. Auch das kann man leihen.
Treffpunkte kann man durch gute Nutzung von guten Karten planen, gut in unmittelbarer Umgebung von Autobahnabfahrten, oder an Rasthöfen oder Parkplätzen, wenn der Tierempfänger bereit ist, die Schleife zu fahren. Der Erstankommende sollte ein Erkennungszeichen haben (mindestens Kennzeichen) und bei Ankommen sofort Einzelheiten per Handy übermitteln (korrekter Straßenname mit Hausnummer, Erkennungsmerkmale wie z.B. hinter Post usw.)
Begleitpersonen sind hilfreich. So kann sich Einer auf das Fahren und der Andere auf Tier, Handy oder Navi konzentrieren. Bei Problemen ist man auch viel relaxter.
Der Tag X – die Durchführung
Kontakt halten
Am Wichtigsten: Bleibt in Kontakt!
Wir hatten eine Infokette: jeder informiert seinen Nachfolger. Als der Start der Kette 30 Minuten zu früh erfolgte, wussten nach 5 Minuten alle was los ist, und konnten sich darauf einstellen. Permanent in Kontakt zu bleiben ist der wichtigste Tipp von allen. Das gilt übrigens für den ganzen Tag: Wer am Morgen fuhr, interessiert sich dennoch für den weiteren Verlauf.
Verhalten
Mitnehmen: Leitungswasser (zum Trinken und um ggf. die Box zu säubern)
Papiertücher zum Säubern der Box
Futter ist i.d.R. nicht nötig
mehrere alte Handtücher oder, noch besser, Inkontinenzunterlagen zum leichten Wechseln bei Einnässen oder -koten
großes Tuch, z.B. altes Bettlaken, das man über die Box legt; bei heißem Wetter dieses Tuch leicht anfeuchten
Box nur öffnen, wenn unbedingt absolut nötig und natürlich nur, wenn alle Türen und Fenster geschlossen sind; erst testen, wie Tier reagiert (Ausbruchsversuche, beissen); Tier NICHT anfassen
evtl. Lederhandschuhe mitnehmen.
allgemeines Verhalten:
In der Regel beruhigt sich die Katze nach 5 km Fahrt oder spätestens auf der Autobahn.
Nur bei besonderen Umständen die Katze vor Fahrtantritt etwas sedieren (Rescue-Tropfen oder in Absprache mit dem Tierarzt zugeschnittene Medikamente)
Katze in Ruhe lassen; nicht zu ihr setzen/beugen, das macht noch mehr Angst;
auf Miauen nicht mit "beruhigendem" Zureden reagieren, denn das beruhigt sie nicht, besser mit Mitfahrern unterhalten oder leise Radio laufen lassen;
Box mit Tuch abdecken, Katze ganz in Ruhe lassen
Die beteiligten Personen
Ist, wie in unserem Fall, die im Tierheim abholende Person nicht die künftige Dosi, muss sie einen provisorischen Schutzvertrag unterschreiben. Also Ausweis und ggf. Geld mitnehmen.
Jeder Beteiligte sollte sich auf zwei Dinge einstellen, die uns total überrascht haben:
1. Du wirst u.U. fast genau so aufgeregt sein wie der spätere Besitzer. Die emotionale Anspannung ist enorm groß. Da ist zum einen die Frage, ob alles klappt, zum anderen erlebt man noch einmal die eigenen „Wir-bekommen-Zuwachs“-Tage. Im Zweifelsfall helfen Rescue-Tropfen
2. Es kann sein, dass in dem Moment, in dem du deinen Teil erledigt hast, eine große Müdigkeit oder Erschöpfung einsetzt, so als hättest du einen Umzug hinter dir. Plane das besser ein.
Die Nachbereitung
Ihr habt eine tolle Aktion gemeinsam durchgezogen. Würdigt das und bleibt
noch einige Zeit (Ende offen) in Kontakt.
Vor allem interessieren sich natürlich alle sehr für das Ergehen des Tieres im neuen Heim. Aber auch die SMS: „Bin gut wieder zuhause angekommen“ der Etappenfahrer ist eine willkommene Info.
Unsere Form der Nachbereitung haben wir gefunden, indem wir gemeinsam entschieden, diesen Bericht zu erarbeiten, damit andere aus unseren Erfahrungen, Fehlern und Beobachtungen lernen.
Für alle, die es genauer wissen wollen, folgen der detaillierte Fahrbericht sowie die Links zur kompletten Story.
Wenn ihr noch ergänzende Tipps habt, würden wir uns darüber freuen.
Liebe Grüße von
Tamara, Sabine, Annett, Petra, Miri, Chantal und unserem Hauptakteur Yojo
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