Killerkater vs. Kampfamazone

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Madam Mim

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Hallo werte Dosenöffner und Leibeigene,

ich stecke derzeit mitten in einer Zusammenführung (ca. 2 Monate) und fürchte, nachdem es anfangs wirklich super lief, bewegen wir uns derzeit rapide rückwärts. Es herrscht Katzenkrieg im Hause Mim.

Die Kriegsparteien sind:

Sir Henry Hutchinson, ca. 6-8 Jahre alter Perser-Mix, groß, kräftig, 6,5 kg Idealgewicht, derzeit leicht drüber und

Lilly aus Örenburg, ca. 3-5 Jahre alte EKH, klein, zart, max 3 kg eher weniger (sie will nicht auf die Waage, typisch Frau)

Beide kastriert. Er Freigänger (Katzenklappe), sie geht auch schon ein bisschen raus, aber noch nicht viel und lange.

Ich habe Henry vor knapp 3 Jahren aus dem TH geholt und wollte gerne eine Katze alleine haben, weil ich arg wenig Platz hatte. Henry war dafür genau der Richtige und mit sich und mir allgemein sehr zufrieden. Mir wurde damals mit auf den Weg gegeben „der mag keine anderen Katzen“, grummeliger Alleinherrscher also. War mir ja nur Recht.

Vor zwei Jahren sind wir dann in ein Häuschen umgezogen und Dickerchen wurde sehr begeistert zum Freigänger. Dort zeigte er gleich, dass die Aussage „der mag keine anderen Katzen“ zutrifft und verprügelte alles, was ihm vor die Pfoten kam.

Der geneigte Leser fragt sich jetzt „Liebelein, das hier ist der Zusammenführungs-Thread. Du bist bei DEM Kater doch nicht auf die Idee gekommen, eine Zweitkatze zu holen?“ Doch, bin ich. Zu meiner Verteidigung möchte ich sagen, dass ich dieses 1) nicht leichtfertig getan habe, 2) JAHRElang drüber nachgedacht habe 3) eine Katzenpsychologin zur Hilfe geholt habe und 4) Henry langsam weich wurde.

Ausschlaggebend war aber, dass eine von Henry’s weniger schönen Eigenschaften langsam zu einem echten Ärgernis und für Frauchen blutig wurde. Henry beisst nämlich. Nicht diese entzückenden Liebesbisse. Nein, richtig doll, bis auf’s Blut. Ich hatte mehrmals den 6,5 kg Kater am Gebiss im Arm hängen (wie ein Pitbull). Der versuchte regelrecht mein Handgelenk zu durchbeißen.

In mehreren Foren hatte ich gelesen, dass eine Zweitkatze helfen könne, denn evtl. sei er ja nicht ausgelastet. Nun wollte ich auf gar keinen Fall eine Katze als Sparingspartner resp. Punchingball holen. Deshalb habe ich besagte Tierpsychologin zu Rate gezogen.

Henry tat das, was er am besten kann und wickelte die TP binnen Minuten um seine besonders reizende Pfote, während Frauchen Rede und Antwort stand. Raus kam, doch doch, das mit der Zweitkatze ginge schon, es müsse nur die Richtige sein, nämlich ein Mädchen, nicht zu jung, nicht zu alt, nett, aber auch nicht zu nett, muss ihm auch mal kontra geben. Raus kam: Lilly.

Die Zusammenführung verlief überraschend smooth. Ich habe Lilly in ihrer Transportbox mitten ins Wohnzimmer gestellt und der dicke Kater verschwand erstmal unterm Bett. Gebe zu, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Nach ein paar Minuten kam er aber wieder und hat sich Lilly mal angesehen. Die Beiden waren sehr aufgeschlossen, haben sich beschnuppert und dann in Ruhe gelassen. Das ging in den nächsten Tagen wirklich richtig gut. Lilly hat den Kater beschnuppert und Köpfchen gegeben, er fand das etwas befremdlich, blieb aber ganz ruhig.

Das blieb leider nicht so. Die wilde Jagd durchs Haus begann, sie schmissen sich gegenseitig aus dem Bett, Henry hat ihr 2 Tage lang verboten, unterm Bett rauszukommen, dann hat sie ihm verboten, auf meinen Schoß zu klettern etc. etc. Zwischendurch gab es auch immer wieder Highlights. Sie schlafen zusammen im Bett, einen Abend haben sie zu zweit auf meinem Schoß auf dem Sofa gelegen. Aber davon sind wir derzeit ganz weit entfernt.

Ich muss dazu sagen, er benimmt sich typisch Kater, subtil dominant. Kommt immer von oben, macht sich größer. Aber er haut nie. Er ist nie offen aggressiv. Sie hingegen hat mittlerweile die Faxen dicke und macht richtig Stress. Immer wieder lauert sie ihm aus Verstecken auf und verprügelt ihn dann. Der große Kater ist schon ganz eingeschüchtert, hat sich nächtelang nicht mehr ins Bett getraut und geht in den Zimmern große Bogen, um ihr aus dem Weg zu gehen.

Die derzeitige Situation ist für mich wirklich schlimm. Wenn einer mein Dickerchen haut, hört bei mir der Spaß auf. Außerdem ist das gar nicht ungefährlich. Ich kenne ja meinen Kater. Der hat hier ein Jahr lang Stress mit dem Nachbarskater Kalle gehabt. Ich war monatlich mit dem Kater beim Tierarzt und musste ihn zusammenflicken lassen. Aber Henry hat am Ende gewonnen. Kalle ist des Reviers verwiesen und kommt nicht mehr. Von daher mache ich mir Sorgen, dass Henry diese Attacken irgendwann nicht mehr mitmacht und dann sieht es für Lilly gar nicht gut aus.

Meint Ihr, das wird wieder? Es sah doch schon so gut aus. 🙁

LG Mim
 
A

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Jeeeeh. Da passt gar nix. Gerade bei dieser Konstellation hättest du die Katzen sehr langsam und bedacht zusammenführen sollen.

Jetzt noch separieren und neu anfangen wird nichts bringen.
Bestell dir Zylkene und gib das beiden. Auf den ganzen Pheromon-Stecker Käs kannst du pfeifen.

Und du musst die Regie übernehmen, und zwar konsequent. Aggression (zwischen beiden) gleich im Ansatz unterbinden.
Wenn der feine Herr dich angehen will, dann musst du auf den Putz hauen. Das geht gar nicht. Der kennt ja gar keine Grenzen.
Die scheinen beide echte Defizite in der Sozialisation zu haben.

Der Tip der Tierpsychologin halte ich für grottenfalsch.
 
Was sind das denn für Attacken? Ist es eher spielerisch? Oder eher mit Gefauche, Geknurre und Gebrüll? Wie oft kommt das in etwa vor? Stündlich? Täglich?

Beschreib mal bitte die ganzen Kampfszenen etwas genauer.
Wie verhälst du dich den Katzen gegenüber? Mischt du dich in diese Situationen ein?
Was hast du bis jetzt getan, um die Situation zu verbessern? (Feliway, Zyklene?)
Hast du noch mal versucht eine andere Tierpsychologin zu kontaktieren, damit diese sich die Situation anschaut?
 
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Hallo und Danke für Eure Meinungen.
Das klingt ja nicht gut. Die Katzenpsychologin habe ich nicht noch einmal kontaktiert, weil ich mit ihr im Nachhinein auch nicht so zufrieden bin. Sie war mir vom Tierheim empfohlen worden. (edit: Achso, Du meintest eine andere. Ich weiß nicht, wen. Die scheinen hier in HH alles miteinander verbandelt zu sein 🙁)

Ich weiß nicht, ob ich es vlt. zu negativ geschildert habe, aber wenn ich Eure Reaktionen so lese, habe ich das Gefühl, hier eine viel schlimmere Situation zu haben, als ich es selber einschätze. Derzeit ist auch alles ruhig.

Was sind das denn für Attacken? Ist es eher spielerisch? Oder eher mit Gefauche, Geknurre und Gebrüll? Wie oft kommt das in etwa vor? Stündlich? Täglich?
Die Attacken in dieser Form sind ja recht neu, erst seit dieser Woche. Lilly versteckt sich irgendwo (z.B. hinter der Tür) oder liegt so, dass man sie nicht sehen kann und wenn Henry ganz normal vorbei geht, greift sie mit Gefauche, Geknurre und Krallen an. Henry weint dann und versucht deeskalierend aus der Situation zu kommen. Nur wenn sie gar nicht nachlässt und ihn in die Ecke drängt, wehrt er sich. Das kam jetzt zweimal vor. Vorher eher mal, dass sie unter Bett liegt und wenn er dann ins Bett will, hat sie ihm eine geknallt. Oder, wie gesagt, sie haben sich gegenseitig aus dem Bett gejagt.

Henry wiederrum versucht eher mit ihr zu spielen. Er hascht nach ihr oder lauert ihr powackelnd auf – aber nicht versteckt, wie sie, sondern ganz offen –
Die Situation hat sich jetzt auch im Schlafzimmer wieder wie vorher. Die letzten Tage war grundsätzlich nur eine Katze bei mir. Abwechselnd, aber eben nicht gemeinsam. Heute Morgen waren sie wieder beide im Bett. Sie teilen mich dann auf, einer links, einer rechts. Das ganze ohne Geknurre und Gemurre.

Meine Reaktionen sind sicherlich verbesserungswürdig. Ich habe mich bisher meistens daran gehalten, mich nicht einzumischen. Wenn einer den anderen nicht durch die Tür lassen will, gehe ich einfach mal zwischen beiden durch, ohne was zu sagen, das hilft eigentlich immer und einer von Beiden nutzt die Gelegenheit, um ohne Gesichtsverlust wegzugehen 😉
Als die Beiden in den ersten Tagen sich mitten in der Nacht im Schlafzimmer gestritten haben, habe ich beide zwei Nächte nicht mehr ins Schlafzimmer gelassen. Dann wurde sich nicht gestritten. Es geht eben um Frauchen. Und als die Beiden sich jetzt die letzten Tage so gezankt haben, bin ich allerdings dazwischen gegangen. Wie kleine Kinder, sitzen sie dann gemeinsam unterm Bett „boah, Mama hat schlechte Laune“

@ sozialisiert
Henry ist nicht gut sozialisiert, das stimmt. Deshalb beißt er ja auch. Er ist aus einer Zucht, wo irgendso’n Heini versucht Perser mit sonst was zu mixen, vlt. hält er sich für nen BKH-Züchter. Die Tiere landen irgendwie alle über kurz oder lang auf der Straße. Das hat das TH aber jetzt erst herausgefunden, nachdem sie ständig neue Henrys aufsammeln mussten.

Lilly sollte eigentlich gut sozialisiert sein. Sie hat ihr Leben lang mit einem Kater zusammengelebt und hatte bis vor einem Jahr auch eine Familie. Die haben sie und ihren Bruder dann allerdings einfach zurückgelassen.
Ich hoffe, ich habe alle Fragen beantwortet?

Ich hatte Feliways-Stecker probiert. Hatte aber das Gefühl, die wirken nur auf Henry.


LG Mim
 
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Er macht sich klein und versucht langsam wegzukommen. Ich weiß nicht, wie ich das Weinen beschreiben soll. Es ist aber nicht dieses kehlige Angriffsjaulen. Sie schmatzt dann auch so komisch. Kennt Ihr das?
Sie greift ihn an und wenn es an der Zeit ist, auseinanderzugehen, dann schmatzt sie so komisch.

Wenn er sich auf den Rücken drehte, würde er ja alle vier Pfoten zum Angriff frei haben, das weiß ich schon, dass das das Gegenteil von Deeskalation ist 😉

Ihr lauern hinter der Tür könnte spielerisch sein, wenn sie bisher ein Interesse an Spielen mit dem Kater gezeigt hätte. Da sie allerdings wild mit den Krallen fuchtelnd über ihn herfällt, sieht das für mich nicht sehr spielerisch aus. Meine bisherigen Katzen haben zumindest anders gespielt und gerauft. Mag aber sein, dass das bei ihr und ihrem Bruder unter dem Oberbegriff spielen lief 🙁
 
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Hallo Ihr Lieben,

ich bräuchte wirklich Hilfe. Mittlerweile greift Lilly Henry an, sobald er nur die Nasenspitze um die Ecke schiebt. Es fing gestern Abend an, dass sie ihn wieder so schlimm verhauen hat und ich sie in meiner Verzweiflung ins Schlafzimmer gesperrt habe. Als sie wieder rausdurfte, war Henry gerade auf Mäusejagd. Als er nachhause kam, griff sie ihn gleich wieder an. Also wieder ins Schlafzimmer mit ihr. Danach hat sie sich dann erstmal gut benommen und ihn in Ruhe gelassen.

Mit ins Bett kam dann erstmal nur Henry, sie blieb im Wohnzimmer. Nachdem er dann in den frühen Morgenstunden wieder auf Mäusejagd los ist, kam sie ins Bett. Da hatte ich schon böse Vorahnungen und tatsächlich, als er nachhause kam, fiel sie ihn gleich wieder an. Also musste sie raus aus dem Schlafzimmer.

Als wir dann alle aufstanden, ist sie mit mir ins Bad und hat sich ihre Morgenschmuser abgeholt, kaum steckte Henry ganz vorsichtig die Nase aus dem Schlafzimmer, griff sie an.

Ich fühle mich mit dem Wegsperren nicht wohl, da ich der Meinung bin, sie wird dadurch ja nur gefrustet und lässt das erst Recht an Henry aus 🙁 Wenn irgendjemand noch ne Idee hat, ich bin für alles offen.

Sie versucht definitiv den Kater hier zu verjagen. Er soll möglichst wegbleiben. Ihr Frauchen!

Wenn sich das nicht wieder ändert (und zwar schnell, der Kater ist schon ein einziges Nervenbündel), muss ich sehen, ob ich jemanden finde, der sie nimmt. Notfalls zurück zur Tierhilfe. Klingt furchtbar. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich sowas mal denken, geschweige denn aussprechen, würde 😳 🙁 🙁

LG Mim, sehr verzweifelt
 
Das Problem ist, das die Tierpsychologin Dir keine guten Dienst erwiesen hat.
Katzen und Kater haben ein ganz unterschiedliches Spielverhalten. Kater raufen lieber und Katzen jagen gerne durch die Bude. Wenn sie nun vor ihm wegrennt und an eine schöne Verfolgungsjagd denkt, denkt er SUPER, auf sie mit Gebrüll. Kater schmeißen sich dann von hinten auf die Katze und ringen sie zu Boden. Ein andere Kater denkt, KLASSE mache ich mit. Die Katze denkt, der hat sie doch nicht alle und ist beleidigt. Das kann soweit gehen, das die Katze schon in den Gegenangriff übergeht, wenn er sich nur nähert....Kann das bei Euch der Fall sein?

Dazu ist Dein Kater schlecht sozialisiert. Kann er die Katzensprache? Ich meine das ganz ernst. Ich habe mal einen kleinen Kater erlebt, der konnte das nicht. Er ist immer wieder freudig auf eine Katze zugegangen, die alles möglich an Körpersprache eingesetzt hat, um den Herrn klarzumachen, dass er nicht zu nahe kommen soll. Er hat es nicht gepeilt und regelmäßig eine Geschallert bekommen. Reagiert Dein Kater auf Signale der Katze?

Wie Balli schon schrieb, musst Du in dieser Situation dazwischen gehen. Wenn Du siehst das er kommt und sie es noch nicht gemerkt hat, dann lenk sie ab. Evtl. kannst Du sie für die erste Zeit mit Leckerchen ablenken.

Er hat Dich nicht anzugehen, das musst unterbinden. Das geht gar nicht.

Es hört sich immer doof an, aber Du musst die Chefin werden. Du sagst was geht und was nicht geht. Wenn z.B. einer von beiden meint einen Durchgang kontollieren zu müssen, dann musst Du eingreifen. Wenn einer den anderen in eine Ecke drängt ist es schon zu spät. Wenn Du siehst das sich einer groß macht, den anderen fixiert, dann geh dazwischen z.B. indem Du Dich in die Sichtachse stellst und den Aggressor fixierst.

Was machst Du, wenn sie schon angreift, sobald der die Nase durch die Tür steckst. Schreist Du, klatscht Du in die Hände, nimmst Du eine Sprühflasche oder irgendetwas? Denn in der Situation mit den Händen dazwischen zu gehen, halte ich für keine gute und gesunde Sache.

Problem ist und bleibt, das es keine gute Kombi ist und das die Zusammenführung hätte langsam und kontrolliert passieren müssen. Das läßt sich nun nicht mehr ändern...so hilft nur, das Du Dich als Chefin bei beiden durchsetzt und Du die Regeln bestimmst.
 
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Dem Beitrag von Mondsüchtig kann ich mich nur anschließen.

Du wurdest schlichtweg schlecht beraten, es sollte ein gleichgeschlechtlicher Kumpel sein sein und das Alter auch näher beieinander - gerade bei schlecht sozialisierten Tieren ist das enorm wichtig. Und eine langsame Zusammenführung ist bei etwas älteren Tieren, die lange allein waren, eigentlich selbstverständlich...

Nun ist die Kombination eben so... dass sie unterschiedliche Spiel- und Raufverhalten haben, wird sich nie ändern, aber sie sind beide keine Teenies mehr und das Interresse an spielen, Dominanzgehabe etc wird mit der Zeit immer weniger werden.
Deswegen und weil du geschrieben hast, dass es durchaus friedliche Momente gab, meine ich, könnte es schon klappen, dass sie sich doch noch zusammenraufen 🙂

Ok, die friedlichen Momente waren kurz und nur anfangs, das heißt aber, dass sie sich im Grunde mögen und dauerhaft wieder da hin könnten.

Hast ja schon viele gute Tipps bekommen. Schau auch, dass du erstmal mit beiden getrennt voneinander viele Extra-Spielstunden einlegst. So können sich Aggressionen abbauen und Energie wird anders als zum Belauern etc benutzt 😉
Mach Spiele, in denen sie sich (erstmal getrennt) schön auspowern können. Achte darauf, dass du dabei kein Körperteil einsetzt (Hände etc - Menschen verletzen sollte tabu sein) und dass es mit viel Lob und Erfolgserlebnissen zu tun hat. Aber auch Intelligenzspiele sind für solche 2 Wirbelwinde toll, konzentrieren die Energie.

Wie sieht es momentan aus mit friedlichen Momenten? Futtern sie gemeinsam friedlich? Hocken auch mal nebeneinander? Schau, dass du so oft es geht, positive Momente, die sie miteinander haben förderst, fein loben, wenn es so ist bzw selbst initiierst. Aber nicht drängeln, nur eben positiv bestärken.
Wenn beide für sich ein wenig ausgelasteter sind, kannst du versuchen, Spiele zu 3. zu machen, die du ersmal kontrollierst, Spiele, in denen es nicht so wild zugeht, aber beide eben positives miteinander erleben. Verlang erstmal nicht zu viel, anfangs reicht es, wenn beide z B nur ner Angel zuschauen, die sich hin und her bewegt 😉 Es kommt erstmal nur darauf an, dass du ihnen zeigst, dass es spannenderes gibt, als sich zu bekabbeln.
Vielleicht hilft das langfrisig auch etwas 🙂
 
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Danke für Deine ausführliche Antwort.

Du hast Recht, das Spielverhalten der Beiden ist sehr unterschiedlich und hat ganz sicher einiges, was am Anfang gut lief, kaputt gemacht, weil er doch sehr grob mit ihr spielen wollte. Wie oft ich schon gedacht habe, ein kleiner Kater wäre viel besser gewesen, kann ich gar nicht mehr zählen.

Henry versteht die Katzensprache m.E. Ich hatte mal eine Katze, die die Katzensprache nicht konnte, Henry benimmt sich aber anders.

@Dazwischengehen
Da muss ich wohl noch dominanter und konsequenter werden. Ich habe immer noch im Kopf "nicht einmischen". Naja, ist ja auch schön bequem 😳

Ablenken und dazwischenstellen habe ich gestern alles probiert. Funktioniert nicht. Lilly lässt sich nicht ablenken, sie ist total auf den Kater fixiert. Schon wenn sie die Katzenklappe hört, gehen bei ihr alle Alarmglocken an und sie lässt sich nicht mehr ablenken. Henry musste gestern abend an ihr vorbei, um zum Saufnapf zu kommen. Er ist den weitestmöglichen Weg gegangen und ich habe mich dann in die Sichtachse der Beiden gestellt. Half nichts, als er da wieder wegwollte, griff sie an.

Mit den Händen muss ich nicht eingreifen. Lilly ist noch zu kurz hier und hat noch nicht soviel Vertrauen, dass sie denkt "die tut nichts". Sobald ich pöbel und einfach nur groß und furchteinflößend daneben stehe oder notfalls mit dem Fuß aufstampfe, flitzt sie weg. Aber den Angriff an sich, kann ich vorher nicht verhindern, da geht sie dann um mich rum 😡

Ich werde jetzt diese Woche versuchen, da konsequenter einzugreifen und Beiden klar zu machen, wer hier der Boss ist. Drückt mir die Daumen.

LG Mim

edit: Hallo catma,
Entschuldige, ich hatte Deinen Beitrag noch nicht gelesen, als ich geantwortet habe. Vielen Dank für die aufmunternden Worte.

Spielen und Schmusen habe ich gestern versucht, werde das aber intensivieren. (Das klingt, als wenn ich sonst nicht spiele und schmuse. Gestern habe ich bewusst versucht, Lilly auszupowern. Hatte irgendwie die gegenteilige Wirkung *seufz*)

Nachdem Lilly gestern zum zweiten Mal im Schlafzimmer gelandet war, konnten sie sich beide wieder benehmen. Was sie nicht davon abhielt, heute Nacht wieder Stress zu machen. Heute den Tag über gibt es kleine Kabbeleien. Er will sie nicht im Garten haben, sie rächt sich, indem sie ihn nicht durch die Tür lässt ...

@Fressen
Ja, sie fressen friedlich zusammen, ca. 80 cm Abstand. Allerdings war das Henry heute morgen unheimlich und ich dachte schon, ich müsste sein Napf auf den Flur stellen, zum Glück ging es dann doch. Lilly wollte ihn dann beschnuppern, da wäre er am liebsten weggelaufen. Er hat im Moment echt Bammel vor der Lütten. Und ich habe einfach Sorge, dass das umschlägt. Er ist nicht der Typ, der einer Rauferei aus dem Weg geht. Bisher hat sie Püppie-Schutz bei ihm, aber wenn sie so weiter macht, zeigt er ihr demnächst, das er reichlich kampferprobt ist.

Wie gesagt, er hat ein Jahr gebraucht, aber danach hatte er den viel sportlicheren und größeren Nachbarskater besiegt.

Nochmal edit:
Zu dem, dass Henry mich beißt: Das ist wohl das Einzige, was positiv bei der TP rausgekommen ist. Sie hat mir gesagt, wie ich mich verhalten muss und das funktioniert auch. Ich drücke ihn kurz runter, 21, 22, und lasse los. Dann kuckt er ganz verdattert, dass Frauchen stärker ist als er und gut ist. Früher hat er dann einfach nochmal zugebissen, das tut er nicht mehr. Und er fängt sogar an, statt gleich zu beißen, erst mit der Pfote einen Schlag anzudeuten, als Zeichen "ich will nicht", das hat er vorher nie gemacht, immer gleich gebissen.
 
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Ich habe immer noch im Kopf "nicht einmischen".
Das ist auch richtig so, betrifft aber Katzen, die ihre Position zueinander bereits gefunden haben und eben mal über die Stränge schlagen, oder eben wenn alles im üblichen Rahmen abläuft - bei euch besteht eben die Gefahr, dass sich das Verhalten einschleift und da würde ich (erstmal) im Zweifelsfall lieber zu früh als zu spät dazwischen gehen, einfach um immer wieder klare Zeichen zu setzen.
Lilly lässt sich nicht ablenken, sie ist total auf den Kater fixiert.
Dann schnapp sie dir und schwupps ins andere Zimmer. Nur kurz. Es reicht wirklich kurz, denn es kommt eigentlich nur darauf an, dass die Situation (sie ist so fixiert) unterbrochen wird, damit sie merkt, so geht es nicht weiter. Ablenkung ist bereits eine Unterbrechung und wenn das nicht geht, dann kurz schnappen, damit sie runterkommen kann.
Gestern habe ich bewusst versucht, Lilly auszupowern. Hatte irgendwie die gegenteilige Wirkung *seufz*)
Ja, zum Auspowern gehört auch das wieder-runterkommen 😉, also lass das Spiel langsam ausklingen, lass sie noch eine Weile mit der "Beute" spielen, herumpfoteln und dann schön loben - und dann gibts erstmal was zu futtern 😀. Das ist wichtig, immer vor den Futterzeiten spielen, so gut es sich eben einrichten lässt.

Achte weiter darauf, dass das Fressen friedlich bleibt. Evtl die Näpfe etwas weiter auseinander stellen. Notfalls stehst du daneben und lobst sie schön und sowie Aggro aufkommt ermahnen, damit sie wissen, wo der Hase lang laufen soll 😉

Als ich hier Chaos hatte, habe ich täglich mehrmals alle möglichen Kater einzeln bespielt und war nur mit Loben und ermahnen (und notfalls eben trennen) beschäftigt - aber wenn man ein paar Tage das konsequent durchzieht, stellen sie sich darauf ein, dann kannst du natürlich alles wieder etwas lockern.
Zusammenraufen werden sie sich dann schon selbst - nur eben dass du sie erstmal unmissverständlich in die richtige Richtung schubst 😉
 
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Er ist den weitestmöglichen Weg gegangen und ich habe mich dann in die Sichtachse der Beiden gestellt. Half nichts, als er da wieder wegwollte, griff sie an.

Aber den Angriff an sich, kann ich vorher nicht verhindern, da geht sie dann um mich rum 😡

Heute den Tag über gibt es kleine Kabbeleien. Er will sie nicht im Garten haben, sie rächt sich, indem sie ihn nicht durch die Tür lässt ...

Das darfst Du nicht mehr zulassen! Stell Dich notfalls neben den Saufnapf und lass es nicht zu, dass sie angreift. Lass ihr nicht die Chance um Dich herum zu laufen, um ihn anzugreifen....kleine Kabbeleien gibt es im Moment nicht. Er entscheidet nicht, wer in den Garten darf oder nicht und sie kontrolliert nicht die Tür. Du entscheidest das. Geh mit ihr mit in den Garten und verhindere das sie die Tür bewacht. Wenn Du da jetzt nicht eine klare Grenze setzt, dann kontrolliert bald einer das Katzenklo....und kommt zu Deinem Problem Unsauberkeit noch dazu.

Das wirst Du nicht ewig machen müssen, aber im Moment musst Du sehr präsent sein. Du und nur Du entscheidest. Du wirst sehen nach einiger Zeit brauchst Du in Stressstitationen nur ermahnend den Namen des Übeltäters rufen und gut ist. Ich sage zu meinen Kinder immer: "Mama hört, sieht und weiß alles." Genau das müssen Deine Katzen jetzt erleben....mussten meine Katzen übrigens auch schon. Nur so schaffst Du es, das sie denken, ok Madam Mim hat sie Situation im Griff, ich brauche hier nicht den Larry machen.
 
OK, danke. Ich bin schon tapfer dabei.

Der Kater wollte eben eigentlich rein. Sie liegt an ihrem Lieblingsplatz unter dem Esstisch und da muss er vorbei. Drei Anläufe, ich immer mit. Er hat sich aber trotzdem entschieden, nichts zu riskieren und lieber durch die Katzenklappe in den Keller zu gehen. Dort schläft er jetzt.

Hab die ganze Nacht kaum geschlafen, weil ich immer drauf gehorcht habe, ob einer den anderen versucht, aus dem Schlafzimmer zu verjagen oder fern zu halten 🙄

Als es dann tatsächlich los ging, hat zum Glück ein Händeklatschen genügt und Lilly hat sich verzogen.

Zum Glück habe ich diese Woche frei, da habe ich ordentlich Zeit zu üben. 😀
 
Hurra, endlich mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis. Sie liegen gemeinsam im Schlafzimmer und das Ganze ging vollkommen ohne Geknurre und Gefauche und ich musste auch nichts sagen (muss nämlich zugeben, dass ich das nicht richtig mitgekriegt habe, weil ich Lilly, die sich hinter der Gardine versteckt hat, nicht gesehen habe)

Also Henry durfte ins Schlafzimmer und sogar ins Bett und Lilly ist nicht aus ihrem Versteck auf ihn losgestürmt. 😀

Achja, über was für Kleinigkeiten ich mich mittlerweile freue. Vor Kurzem war das noch total normal, da haben sie ja auch gemeinsam im Bett gelegen (Bild angehängt von vor Kurzem, bevor Lilly Miss Oberzicke wurde).

edit:
Ich habe Zylkene bestellt. Mal sehen, ob das was bringt. Will nichts unversucht lassen. Müssen sie das täglich bekommen? Hoffentlich verträgt Henry das. Er ist nämlich Nahrungsmittelunverträglich.
 

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Update (ich hoffe, es interessiert jemanden 😉):

Ich brülle und gehe dazwischen. Das ist für alle Beteiligten nervig, zeigt aber tatsächlich Wirkung. Beide benehmen sich recht gut derzeit, d.h. sie geben sich Mühe, sich gegenseitig einfach zu ignorieren, das ist zwar sicher nicht perfekt, aber sehr viel besser als der Terror vor wenigen Tagen. Vorhin sind sie sich aus Versehen auf dem Flur begegnet, Lilly hat Henry leise angemauzt. Klang für mich nach "Tu mir nichts, dann tue ich Dir nichts." und dann sind beide in eine andere Richtung weggegangen.

Das Zyklene ist heute angekommen, erste Gabe mit dem Abendessen. Bin gespannt und hoffnungsfroh.
 
Na, das hört sich doch gut an.:smile:

Wenn das jetzt nach ein paar Tagen schon so gut läuft, dann brauchen Deine beiden offensichtlich nur etwas Führung. Jetzt aber nicht nachlassen, das wäre zu früh. Erstmal am Ball bleiben. Denn die beiden haben die Sache ja noch im Hinterkopf und wenn sie jetzt merken, das Du nicht mehr soooo aufpasst, dann wird es bei nächsten Mal für Dich um so härter Dir Gehör zu verschaffen.
Vielleicht werden sie nie miteinander kuscheln oder sich putzen (tun meine auch nicht), aber sie werden sich akzeptieren und dann evtl. irgendwann miteinander spielen.
 
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...Ich brülle und gehe dazwischen. Das ist für alle Beteiligten nervig, zeigt aber tatsächlich Wirkung. Beide benehmen sich recht gut derzeit, d.h. sie geben sich Mühe, sich gegenseitig einfach zu ignorieren, das ist zwar sicher nicht perfekt, aber sehr viel besser als der Terror vor wenigen Tagen. Vorhin sind sie sich aus Versehen auf dem Flur begegnet, Lilly hat Henry leise angemauzt. Klang für mich nach "Tu mir nichts, dann tue ich Dir nichts." und dann sind beide in eine andere Richtung weggegangen.

Das Zyklene ist heute angekommen, erste Gabe mit dem Abendessen. Bin gespannt und hoffnungsfroh.
:smile:
Das wird :zufrieden: Wie Mondsüchtig bereits schrieb, jetzt einfach am Ball bleiben.

Zu dem dazwischengehen etc nochmal - wichtig ist auch, dass du dabei ruhig und besonnen bleibst. Natürlich muss es manchmal schnell gehen (wenn sie drohen zu fetzen), aber versuch die Situation einzuschätzen und so wenig wie möglich zu tun. Manchmal reicht ein Händeklatschen oder ein leises aber bestimmtes "nein" oder ablenken, oder wie zufuffällig durch die 2 hindurchgehen etc. oder eben im Notfall eine schnappen.
Was ich damit meine - Sinn des Ganzen ist, Ruhe in die Situation zu bringen und genau diese Botschaft soll deutlich rüberkommen. Lass dich von ihrer Wuseligkeit nicht anstecken. Je lauter und vielleicht hektischer du reagierst, desto mehr Unruhe bringst du in die Situation 😉 und sie reagieren eher erschrocken als gedämpft, es soll aber kein Stress rein, sondern raus, waistwasimain...
Denk nicht daran, dass sie lernen sollen, sich friedlich zu verhalten, also sie zu erziehen (versteht das jetzt) sondern lieber daran, dass du ihnen ganz direkt zeigst, was nun angesagt ist (Ruhe jetzt).
Dann ist es für alle auch weniger nervig.
Du bringst Ruhe rein... Das sollte dein Mantra sein 🙂
 
Ich brülle und gehe dazwischen.

Grenzen setzen ist ganz wichtig, aber bitte nicht mit brüllen.

Ausserdem wäre es gut, wenn Du Ersatzhandlungen anbietest. Bringe neues Spielzeug mit, stelle Kartons mit interessanten Dingen wie Laub, Kastanien etc hin.
Biete den Katzen Dinge an, damit sie beschäftigt sind, denn Ablenkung und Neugier auf neue Sache hilft weiter.
 
...Ausserdem wäre es gut, wenn Du Ersatzhandlungen anbietest. Bringe neues Spielzeug mit, stelle Kartons mit interessanten Dingen wie Laub, Kastanien etc hin.
Biete den Katzen Dinge an, damit sie beschäftigt sind, denn Ablenkung und Neugier auf neue Sache hilft weiter.
Ja, aber pass auf, dass du das nicht unmittelbar machst. Also nicht auf eine brenzlige Situation mit "Spiele anbieten" reagieren, sonst kommen Katzingers schnell auf die Idee "wenn ich mich so verhalte, spielt Dosi mit mir" 😉.
Also Alternativen anbieten, aber erst wenn sich die Situation entspannt hat bzw unabhängig davon.
 
Moin,

Brüllen ist bei mir eher ein Rufen, also ein ermahnendes, strenges "Henry/Lilly". Das hilft gut. Dann geht derjenige, der gerade Stunk machen wollte, einfach weg. Wenn ich merke das hilft nichts, und/oder ich bin zu weit weg (z.B. im Bett 😉) klatsche ich in die Hände.

Ansonsten jedes Mal, wenn sie sich begegnen ganz ruhig "Seid lieb/brav, es ist alles in Ordnung".

Neue Kartons und Spielzeug etc. gibt es hier eigentlich ständig. Henry ist dafür leichter zu begeistern. Lilly ist noch zu nervös. Dafür erkundet sie mittlerweile voller Begeisterung die Teile des Hauses (Keller), die ihr bisher zu unheimlich waren. Und natürlich der Garten und die Nachbarschaft. Da entwickelt sich Klein-Lilly langsam zu einem richtigen Rumtreiber und bleibt jeden Tag etwas länger weg. Umso größer ist die Freude, wenn sie nachhause kommt und das neue Frauchen freut sich, sie zu sehen 😀

Heute Nacht haben sie wieder ohne Stress zusammen im Bett geschlafen. Henry durfte sich sogar frei von einer Seite zur anderen bewegen. Als Lilly dann heute morgen anfing unruhig hin und her zu laufen (Hunger 🙄), wurde Henry etwas unruhig und wollte wohl mal hinter ihr her. Einmal ein energisches "Henry, nein" und er blieb einfach im Bett.

Ich bleibe weiter am Ball. Muss ich, denn ich könnte es mir nie verzeihen, wenn Lilly wieder weg müsste, weil ich nicht konsequent bin 🙁

LG Mim
 

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