TinTin
Forenprofi
- Mitglied seit
- 20. September 2010
- Beiträge
- 3.254
- Ort
- Berlin
Ich versuche hier mal die letzten acht Wochen der Zusammenführung von
a) Altkatze Micki (13) und
b) Jungspund Darko (5 Mon.)
ganz grob zu schildern, in der Hoffnung das der eine oder Andere dies hilfreich findet.
Zunächst sei vorangestellt dass ich nicht zu jenen Menschen gehöre die sich allzu schnell Sorgen machen, aber 100%tig zu denen die sich nicht kurz fassen können.
Zwecks Zusammenführung hatten wir unseren 3wöchigen Urlaub in die Ankunft des Kitten verlegt und auch Vorsorge getragen das Altkatze notfalls ins Gästezimmer ausweichen kann.
Bei der Auswahl waren uns damals mehrere Kriterien wichtig:
- Schwarz, weiß oder silber sollte ER sein
- aus guter, erfahrener Zucht kommen,
- sozial verträglich (also auf keinen Fall ein dominantes Tier)
- ach ja, und ein Maine Coon sollte es sein.
So blieben wir dann bei Darko kleben.
Am Abholungstag (wir sahen ihn dort zum ersten Mal) kam er – und siegte. Noch einen Schwatz mit der Züchterin, die Formalitäten erledigt und nach etwas über einer Stunde den Kater eingetütet und ab nach Hause – round about 300km.
Nun hab ich einen Lebensgefährten erwischt dessen Vater Landtierarzt war und so lernte mein LG das man mit Tieren nicht zuuu viel Gewese machen sollte, was dann in der Folge auch meine Idee mit der allmählichen Zusammenführung zunichtemachte.
Zu Hause angekommen haben wir den Cannel abgestellt, geöffnet, Kater Kopf raus, einmal nach rechts, einmal nach links geschaut und die neue Behausung erst mal für gut befunden – ergo – bloß raus aus dem Cannel und rein ins WZ (er wusste noch nicht was da auf ihn wartet – hihi).
Unsere Altkatze von dem ganzen Trubel neugierig geworden kam gerade in dem Moment aus der Küche getrottet (sie braucht schon mal ne Weile bis sie von der Küchenarbeitsplatte runter is) bog um die Ecke und da stand der Kater.
Uiiiaaahhhhh – ach du Schreck – was das denn? schienen ihre Augen recht entrüstet zu fragen und „wusch“ weg war sie.
Der Kater sorgte in den ersten paar Stunden dafür dass auch hinter unserer Couch mal Staub gewischt wird, kam aber immer öfters vor und erkundete die Gegend. Die ersten zwei Tage blieb er dann noch immer schön dicht bei mir, war aber ansonsten schon ein recht aufgewecktes Kerlchen.
Meine Altkatze bekam ich in den ersten Tagen nur zu sehen, wenn sie
- sich frühmorgens ihren Schluck Kaffeesahne abholte,
- sie auf KaKlo musste,
- ich zu ihr ins Gästezimmer ging um sie zu beschmusen,
- oder ich sie zum Futternapf tragen musste.
Das mit dem Fressen ging erstaunlicherweise sehr gut, ich hatte allerdings anfänglich einen Abstand von gut 2 Metern dazwischen. Nur eben freiwillig kam sie nicht zum Fressen aus dem Zimmer. Stellte ich sie dann vor dem Napf ab, war alles ok.
Guckte der Kater sie anfänglich auch nur an gab‘s einen Faucher, kam er ihr zu nahe gab’s einen Faucher. War er schon im Bad wenn sie kam, drehte sie sich auf dem Hacken um. Kurzum sie mied die Begegnung mit dem Kater wo immer sie konnte.
Klar, Streicheleinheiten und Leckerlis gab es weit mehr als sonst üblich – aber es half nicht viel. So nach einer Woche kam sie in regelmäßigen Abständen von einer Stunde nachsehen ob dieser „Schnösel“ immer noch da ist. ER war es und sie ging wieder. Irgendwann wurde es ihr dann aber zu langweilig und sie ließ sich zumindest partiell für längere Zeit außerhalb des Gästezimmers sehen. Hab sie immer schön brav gelobt wenn sie kam – aber Pustekuchen – null Wirkung. Im Gegenteil – ich wurde sogar noch angeknurrt (aber nur gaaannzz leise) Kam ihr der Kater dann wieder zu nahe gab’s nen Faucher.
Unser Katerchen machte bis dahin alles richtig. Er wusste aus seiner Kinderstube das er sich älteren Katzen ggü. respektvoll und defensiv verhalten muss, was er auch tat. Dies führte dann dazu, dass er sich ihr nach einer Woche schon auf einen halben Meter nähern durfte ohne angefaucht zu werden.
Nach ca. 7 Tagen der Langeweile änderte unsere Altkatze die Taktik. Von schnöder Ignoranz mit leichten Anflügen von demonstrierter Abneigung hin zu den etwas subtileren Mitteln. Sie beschloss einfach dem Kater das Futter wegzufressen wenn er nicht hinsah in der Hoffnung dass der dann wieder geht. Aber auch das blieb erfolglos, weil Frauchen immer wieder Futter nachlegte. Es hatte für mich auch noch einen angenehmen Nebeneffekt das unser Hungerharken von Altkatze mal ein paar Gramm mehr auf die Rippen bekam.
So ging das dann wieder ein paar Tage weiter bis unsere Alte merkte das dieser Trick nicht wirklich funktionierte.
Als nächstes überraschte sie mich dann mit einem übelsten Geruch aus dem Maul. Also war Gebiss abtasten und mal versuchen rein zusehen angesagt. Konnte ja ne Entzündung oder irgendwas sein. Abtasten verlief ohne Probleme – reinsehen ging überhaupt nicht. Ok, dann eben annersch. Badtür zu, Zähneputzen mit so einer kleinen Zwischenraumbürste für Menschen und anschließend ne Mündspülung erst mit verdünnter Kamille, dann nochmal mit Wasser. Ergebnis: Katze beleidigt, Mundgeruch weg.
Das mit dem Mundgeruch klärte sich dann später. Sie hatte tagelang, weil der Kater sich weigerte was anderes zu fressen, nur Thunfisch gefressen. Kaum konnte ich den Kater überreden Fleisch zu fressen (beide bekommen das Gleiche) war auch der Mundgeruch weg.
Nachdem sich der Kater die ersten 14 Tage vorbildlich verhalten hatte, beschloss er nun seinerseits dass es an der Zeit wäre endlich auch von der Katze als vollwertiges Mitglied der Familie akzeptiert zu werden. Gesagt – getan. Er missachtete zunächst die üblichen Faucher, pirschte sich schon mal von hinten an, missachtete den Faucher wieder und guckte sie nur aufgeschlossen und freundlich an. „Hey, ich will doch nur spielen.“ Fruchtete aber nicht. Also klebte er ihr fortan am Hacken. Er hatte einfach beschlossen ihr so lange auf die Nerven zu gehen bis sie ihn endlich lieb hatte. Mit schier unglaublicher Sensibilität schaffte der Kater auch stets die Gradwanderung zwischen dem „liebevollen-auf-die-Nerven-gehen“ und dem „ich-hau-jetzt-doch-besser-ab-auf-die-Nerven-gehen“.
Und was soll ich Euch sagen – es wurde besser. Wir sahen unsere Altkatze nun wieder öfter. Sie kommt seitdem auch wieder abends zu mir, holt sich ihre Streicheleinheiten ab
und liegt mit Darko gemeinsam (natürlich jeder auf seinem eigenen Stuhl) draußen auf der Terrasse.
Dann mussten wir wieder arbeiten gehen. Und nun geschah etwas Seltsames. Seit wir als Menschen da nicht mehr eingegriffen haben geht es immer besser und besser. Sicher, Liebe ist es immer noch nicht und den einen oder anderen Faucher gibt es auch noch, aber alles nur noch so lala – nicht wirklich ernst gemeint.
Unsere Altkatze nimmt wieder ihre alten Gewohnheiten an und lässt sich einfach nicht durch den Kater stören. Auch sitzen sie nun beide hinter der Tür nebeneinander und warten dass ich nach Hause komme.
Und heute früh sah ich dass die Altkatze ziemlich neugierig heimlich am Hintern des Katers schnüffelte als der das nicht mitbekam. Also, Alles nur noch Getue.
Und für die Beschäftigung unseres Katers fühle ich mich zuständig, was bisher auch sehr gut klappt, denn…
…der Kater ist Abends so knülle, das er die ganze Nacht durchschläft. Am Freitag sollte dann auch die Handpuppe da sein womit dann das „raufen“ beginnen kann.
LG Tina
a) Altkatze Micki (13) und
b) Jungspund Darko (5 Mon.)
ganz grob zu schildern, in der Hoffnung das der eine oder Andere dies hilfreich findet.
Zunächst sei vorangestellt dass ich nicht zu jenen Menschen gehöre die sich allzu schnell Sorgen machen, aber 100%tig zu denen die sich nicht kurz fassen können.
Zwecks Zusammenführung hatten wir unseren 3wöchigen Urlaub in die Ankunft des Kitten verlegt und auch Vorsorge getragen das Altkatze notfalls ins Gästezimmer ausweichen kann.
Bei der Auswahl waren uns damals mehrere Kriterien wichtig:
- Schwarz, weiß oder silber sollte ER sein
- aus guter, erfahrener Zucht kommen,
- sozial verträglich (also auf keinen Fall ein dominantes Tier)
- ach ja, und ein Maine Coon sollte es sein.
So blieben wir dann bei Darko kleben.
Am Abholungstag (wir sahen ihn dort zum ersten Mal) kam er – und siegte. Noch einen Schwatz mit der Züchterin, die Formalitäten erledigt und nach etwas über einer Stunde den Kater eingetütet und ab nach Hause – round about 300km.
Nun hab ich einen Lebensgefährten erwischt dessen Vater Landtierarzt war und so lernte mein LG das man mit Tieren nicht zuuu viel Gewese machen sollte, was dann in der Folge auch meine Idee mit der allmählichen Zusammenführung zunichtemachte.
Zu Hause angekommen haben wir den Cannel abgestellt, geöffnet, Kater Kopf raus, einmal nach rechts, einmal nach links geschaut und die neue Behausung erst mal für gut befunden – ergo – bloß raus aus dem Cannel und rein ins WZ (er wusste noch nicht was da auf ihn wartet – hihi).
Unsere Altkatze von dem ganzen Trubel neugierig geworden kam gerade in dem Moment aus der Küche getrottet (sie braucht schon mal ne Weile bis sie von der Küchenarbeitsplatte runter is) bog um die Ecke und da stand der Kater.
Uiiiaaahhhhh – ach du Schreck – was das denn? schienen ihre Augen recht entrüstet zu fragen und „wusch“ weg war sie.
Der Kater sorgte in den ersten paar Stunden dafür dass auch hinter unserer Couch mal Staub gewischt wird, kam aber immer öfters vor und erkundete die Gegend. Die ersten zwei Tage blieb er dann noch immer schön dicht bei mir, war aber ansonsten schon ein recht aufgewecktes Kerlchen.
Meine Altkatze bekam ich in den ersten Tagen nur zu sehen, wenn sie
- sich frühmorgens ihren Schluck Kaffeesahne abholte,
- sie auf KaKlo musste,
- ich zu ihr ins Gästezimmer ging um sie zu beschmusen,
- oder ich sie zum Futternapf tragen musste.
Das mit dem Fressen ging erstaunlicherweise sehr gut, ich hatte allerdings anfänglich einen Abstand von gut 2 Metern dazwischen. Nur eben freiwillig kam sie nicht zum Fressen aus dem Zimmer. Stellte ich sie dann vor dem Napf ab, war alles ok.
Guckte der Kater sie anfänglich auch nur an gab‘s einen Faucher, kam er ihr zu nahe gab’s einen Faucher. War er schon im Bad wenn sie kam, drehte sie sich auf dem Hacken um. Kurzum sie mied die Begegnung mit dem Kater wo immer sie konnte.
Klar, Streicheleinheiten und Leckerlis gab es weit mehr als sonst üblich – aber es half nicht viel. So nach einer Woche kam sie in regelmäßigen Abständen von einer Stunde nachsehen ob dieser „Schnösel“ immer noch da ist. ER war es und sie ging wieder. Irgendwann wurde es ihr dann aber zu langweilig und sie ließ sich zumindest partiell für längere Zeit außerhalb des Gästezimmers sehen. Hab sie immer schön brav gelobt wenn sie kam – aber Pustekuchen – null Wirkung. Im Gegenteil – ich wurde sogar noch angeknurrt (aber nur gaaannzz leise) Kam ihr der Kater dann wieder zu nahe gab’s nen Faucher.
Unser Katerchen machte bis dahin alles richtig. Er wusste aus seiner Kinderstube das er sich älteren Katzen ggü. respektvoll und defensiv verhalten muss, was er auch tat. Dies führte dann dazu, dass er sich ihr nach einer Woche schon auf einen halben Meter nähern durfte ohne angefaucht zu werden.
Nach ca. 7 Tagen der Langeweile änderte unsere Altkatze die Taktik. Von schnöder Ignoranz mit leichten Anflügen von demonstrierter Abneigung hin zu den etwas subtileren Mitteln. Sie beschloss einfach dem Kater das Futter wegzufressen wenn er nicht hinsah in der Hoffnung dass der dann wieder geht. Aber auch das blieb erfolglos, weil Frauchen immer wieder Futter nachlegte. Es hatte für mich auch noch einen angenehmen Nebeneffekt das unser Hungerharken von Altkatze mal ein paar Gramm mehr auf die Rippen bekam.
So ging das dann wieder ein paar Tage weiter bis unsere Alte merkte das dieser Trick nicht wirklich funktionierte.
Als nächstes überraschte sie mich dann mit einem übelsten Geruch aus dem Maul. Also war Gebiss abtasten und mal versuchen rein zusehen angesagt. Konnte ja ne Entzündung oder irgendwas sein. Abtasten verlief ohne Probleme – reinsehen ging überhaupt nicht. Ok, dann eben annersch. Badtür zu, Zähneputzen mit so einer kleinen Zwischenraumbürste für Menschen und anschließend ne Mündspülung erst mit verdünnter Kamille, dann nochmal mit Wasser. Ergebnis: Katze beleidigt, Mundgeruch weg.
Das mit dem Mundgeruch klärte sich dann später. Sie hatte tagelang, weil der Kater sich weigerte was anderes zu fressen, nur Thunfisch gefressen. Kaum konnte ich den Kater überreden Fleisch zu fressen (beide bekommen das Gleiche) war auch der Mundgeruch weg.
Nachdem sich der Kater die ersten 14 Tage vorbildlich verhalten hatte, beschloss er nun seinerseits dass es an der Zeit wäre endlich auch von der Katze als vollwertiges Mitglied der Familie akzeptiert zu werden. Gesagt – getan. Er missachtete zunächst die üblichen Faucher, pirschte sich schon mal von hinten an, missachtete den Faucher wieder und guckte sie nur aufgeschlossen und freundlich an. „Hey, ich will doch nur spielen.“ Fruchtete aber nicht. Also klebte er ihr fortan am Hacken. Er hatte einfach beschlossen ihr so lange auf die Nerven zu gehen bis sie ihn endlich lieb hatte. Mit schier unglaublicher Sensibilität schaffte der Kater auch stets die Gradwanderung zwischen dem „liebevollen-auf-die-Nerven-gehen“ und dem „ich-hau-jetzt-doch-besser-ab-auf-die-Nerven-gehen“.
Und was soll ich Euch sagen – es wurde besser. Wir sahen unsere Altkatze nun wieder öfter. Sie kommt seitdem auch wieder abends zu mir, holt sich ihre Streicheleinheiten ab
und liegt mit Darko gemeinsam (natürlich jeder auf seinem eigenen Stuhl) draußen auf der Terrasse.
Dann mussten wir wieder arbeiten gehen. Und nun geschah etwas Seltsames. Seit wir als Menschen da nicht mehr eingegriffen haben geht es immer besser und besser. Sicher, Liebe ist es immer noch nicht und den einen oder anderen Faucher gibt es auch noch, aber alles nur noch so lala – nicht wirklich ernst gemeint.
Unsere Altkatze nimmt wieder ihre alten Gewohnheiten an und lässt sich einfach nicht durch den Kater stören. Auch sitzen sie nun beide hinter der Tür nebeneinander und warten dass ich nach Hause komme.
Und heute früh sah ich dass die Altkatze ziemlich neugierig heimlich am Hintern des Katers schnüffelte als der das nicht mitbekam. Also, Alles nur noch Getue.
Und für die Beschäftigung unseres Katers fühle ich mich zuständig, was bisher auch sehr gut klappt, denn…
…der Kater ist Abends so knülle, das er die ganze Nacht durchschläft. Am Freitag sollte dann auch die Handpuppe da sein womit dann das „raufen“ beginnen kann.
LG Tina