Ausgewachsener Kater zieht ein - Probleme

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gruenekekse

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10. April 2014
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Hallo zusammen,

ich bin ne hier im Forum und habe mich angemeldet, weil bald der Kater eines Bekannten zu mir und meinem Freund ziehen wird (leider kann er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kümmern). Der Kater ist nun um die zehn Jahre alt und wurde bisher als Einzelkater in der Wohnung gehalten. Ich kenne das Tier recht gut und freue mich auch sehr auf ihn, allerdings habe ich so meine Zweifel daran, ob ich ihm auch gerecht werden kann.

Ich glaube der Kater fühlt sich in der Wohnungshaltung nicht wirklich wohl. Er neigt zu aggressivem Verhalten (anspringen, angreifen, festbeißen...) und ich führe das darauf zurück, dass er schlicht und ergreifend gelangweilt ist. Er liebt es auf dem Balkon zu sitzen, leider haben wir aber keinen. Ich würde ihm auch sehr gerne Freigang gewähren, aber da wir an einer recht befahrenen Straße wohne, traue ich micht das nicht so recht. Zwar darf die Katze unserer Vermieterin (wohnt im selben Haus) raus, allerdings war sie auch noch sehr klein, als sie herkam - mein neuer Mitbewohner ist ja schon um die zehn Jahre alt und kennt es im Freien nicht. ;( Was meint ihr dazu? Alternativ kann ich ihm vor einem unserer Dachfenster ein Podest einrichten, so dass er trotzdem in der Sonne sitzen und hinausschauen kann (ist aber ja auch nicht das Wahre)...

Die Alternative, die mir im Kopf rumschwirrt, wäre eine Zweitkatze dazuzuholen - vielleicht eine Katzendame aus dem Tierheim in seinem Alter?! Allerdings weiß ich auch hier nicht, ob ihm das gefallen würde oder ob er eher einen "Gegner" in der neuen Katze sehen würde... Ich will mir ja auch kein neues Tier anschaffen, welches ich dann gleich wieder abgeben muss - das arme Tier.

Ich bin einfach besorgt, dass der Kater sich bei mir nicht wohlfühlen könnte... Ich freue mich schon sehr auf hilfreiche Tips und Meinungen eurerseits und bedanke mich schon einmal im Vorfeld!

Liebe Grüße
 
A

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Schwierige Situation.
Rauslassen würde ich den Kater unter den Bedingungen nicht. Er wäre sehr gefährdet überfahren zu werden.

Wenn ein Katzenkumpel, dann ein etwa gleichaltriger Kater, der einen ähnlichen Charakter hat.

Das Verhalten das Du beschreibst rührt daher, dass der Kater wahrscheinlich zu früh von seiner Katzenfamilie getrennt wurde und nicht ausreichend sozialisiert wurde.

Hat er schon mal Kontakt zu anderen Katzen gehabt? Manche Tiere werden zu Einzeltieren und man kann sie nicht an Artgenossen gewöhnen.

Die Idee mit dem ausgebauten Dachfenster ist super. 🙂
 
Erstmal finde ich es toll, dass du dich seiner annimmst.
Rauslassen würde ich ihn auf keinen Fall, so wie du das beschreibst sind die Verhältnisse eher ungeeignet.
Dass der Kater aggressiv reagiert kann eine Übersprungshandlung aus Langeweile sein. Vermutlich wurde sich mit ihm nicht viel beschäftigt. Ich würde es mal mit Fummelbrettern und Klickertraining probieren.
Den fehlenden Balkon kann man vielleicht mit gesicherten Fenstern kompensieren. Ob ich ihn in dem Alter zum 1. Mal vergesellschaften würde, weiss ich nicht..
 
Wow, das ging ja schnell! Vielen Dank euch Beiden für eure Antworten! 🙂

@Jule390: Ja, du bestätigst meine Sorge, also wird es wohl wieder auf eine reine Wohnungshaltung hinauslaufen... Das finde ich nur sehr schade für den Kleinen und habe das Gefühl damit „wider seiner Natur“ zu handeln... ;(

Das mit der zu frühen Trennung von seiner Mutter kann ich nur bestätigen. Als der kleine gefunden wurde, war er gerade mal um die sechs Wochen alt, ein richtig kleiner Winzling. Das war eindeutig zu früh. Aber von seiner Mutter war damals wohl weit und breit keine Spur, er lag einsam in einer Mülltonne, auf dem Hinterhof eines Asia-Restaurantes.

Kontakt zu anderen Katzen hatte er, soweit ich informiert bin, bisher nicht...

@DaisyPuppe: Das mit dem Freilauf hat sich nun wohl erledigt, ich danke auch dir, für deine Meinung zu dem Thema. Schade, aber ändern kann ich es wohl nicht. Die Idee mit dem Fummelbrettern finde ich toll, bevor er bei uns einzieht, werde ich sowas mal bestellen, das wird ihm gefallen! 🙂 Fangen wird erstmal mit was leichtem an, dann kann man sich auch noch steigern, so dass er eine Weile Spaß daran findet! Klickertraining ist mir nur durchs Hundetraining geläufig, ich wusste gar nicht, dass man das auch mit Katzen trainieren kann – auch hier werde ich mich mal schlau machen!

Wir haben in unserer Dreizimmerwohnung auch ein großen Gäste-Abstellzimmer – ich habe mir überlegt daraus eine Art „Spielzimmer“ zu machen und viele Kartons und anderes Katzenspielzeug aufzustellen (Kartons liebt er über alles). Was kann ich noch machen, um ihm die Langeweile zu vertreiben? Vergesellschaftung wäre ja schon toll, aber ob ihm das auch gefällt... Ich weiß eben nicht, ob er mittlerweile auf eine „Einzelhaltung besteht“ oder sich über Gesellschaft freuen würde, wie ihr schon meint, das ist kompliziert...
 
Ich weiß eben nicht, ob er mittlerweile auf eine „Einzelhaltung besteht“ oder sich über Gesellschaft freuen würde, wie ihr schon meint, das ist kompliziert...

Wie sieht denn euer Alltag aus? Wie lange wäre er denn jeden Tag allein?
 
Da wir noch im Studium sind und recht verschiedene Zeiten haben, wäre er im Durchschnitt nicht länger als ca 2 Stunden am Tag allein. Klar, am Abend werden wir auch ab und an mal was unternehmen, sowas kommt dann noch dazu...
 
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Da wir noch im Studium sind und recht verschiedene Zeiten haben, wäre er im Durchschnitt nicht länger als ca 2 Stunden am Tag allein. Klar, am Abend werden wir auch ab und an mal was unternehmen, sowas kommt dann noch dazu...

Das ist ja halb so wild.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass er mit der Zeit bei euch zugänglicher wird, als er es jetzt ist. Dann könnte man es vielleicht mit einer langsamen Vergesellschaftung versuchen. Komplett ausschließen würde ich es jetzt nicht. Aber momentan wäre der Ortswechsel und eine Zweitkatze zu viel auf einmal für ihn. Wartet ab bis er bei euch richtig angekommen ist und wie er sich weiterentwickelt. Das wird schon 😉
 
Kartons sind schon mal super. 🙂

Dann kannst Du relativ einfach ein Fummelbrett bauen. Alle möglichen Gegenstände wie Pappröhren, Stäbe aus Holz... auf einer Platte oder Karton befestigen. Dazwischen wird dann Trockenfutter oder ähnliches "versteckt" und er muss es rausfummeln.

Du kannst Dinge von draussen mitbringen, mal etwas Gras, ein paar Blätter oder Zapfen. Das riecht total interessant.

Wenn er gerne klettert und erhöht liegt kannst Du einfache Bretter mit Winkeln an der Wand befestigen und eine Art Catwalk bauen.

An Spielzeug gibt es unendlich viel. Guck Dich einfach mal um: Angeln, Bällchen, Speilschienen, Federn, Laserpointer, Hexbugs, ferngesteruerte Autos.. 😉

Ach ja, Seifenblasen finden manche Katzen auch toll.
 
Ich hätte da noch eine Frage; ich bin aus meiner alten Heimat weggezogen und müsste den Kater mit dem Auto abholen. Allerdings sind das 5 Stunden Autofahrt, die er nicht wirklich leiden kann... Da er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist das ja mit zusätzlichem Stress verbunden. Ich wollte vorher mal mit einem Tierarzt sprechen, ob man eventuell ein leichtes Beruhigungsmittel füttert - oder ob das keine gute Idee ist.. Habt ihr da Erfahrung? Ich möchte das Ganze mit so wenig Stress wie möglich für ihn verbinden...
 
Das ist so traurig. 🙁

Ich habe den Thread mal hier aufgenommen, in der Hoffnung, dass es wenigstens ein paar Menschen davor bewahrt, Katzen so etwas anzutun.

Ich sehe wenig Hoffnung, aber ich wünsche euch sehr, dass ihr noch Tipps bekommt und einen Weg findet.

In 10 Jahren sozial total verkümmert - das sind extrem schwierige Voraussetzungen für eine Vergesellschaftung.

Und die Auffälligkeiten sind SO typisch für einzeln aufgewachsnee Katzen, das tut in der Seele weh, so sehr zeigen sich da die Folgen, wenn elementare Bedürfnisse des Tieres nicht befriedigt werden.

Alles, alles Gute für euch. Ihr tut ein gutes Werk!

Vielleicht, ganz vielleicht könntet ihr Pflegestelle für einen sehr sozialen Kater in vergleichbarem Alter machen.

Dann eine extrem langsame Zusammenführung (Anleitung gibt es hier im Forum) und ganz vielleicht habt ihr Glück.

So würde ich es wahrscheinlich versuchen.
 
Kartons sind schon mal super. 🙂

Dann kannst Du relativ einfach ein Fummelbrett bauen. Alle möglichen Gegenstände wie Pappröhren, Stäbe aus Holz... auf einer Platte oder Karton befestigen. Dazwischen wird dann Trockenfutter oder ähnliches "versteckt" und er muss es rausfummeln.

Du kannst Dinge von draussen mitbringen, mal etwas Gras, ein paar Blätter oder Zapfen. Das riecht total interessant.

Wenn er gerne klettert und erhöht liegt kannst Du einfache Bretter mit Winkeln an der Wand befestigen und eine Art Catwalk bauen.

An Spielzeug gibt es unendlich viel. Guck Dich einfach mal um: Angeln, Bällchen, Speilschienen, Federn, Laserpointer, Hexbugs, ferngesteruerte Autos.. 😉

Ach ja, Seifenblasen finden manche Katzen auch toll.

Das klingt toll, das werde ich die Tage gleich mal angehen, damit alles vorbereitet ist, wenn er hier eintrifft! 🙂 Vielen lieben Dank für die super Ideen und eure Hilfe im Allgemeinen, das hat mich alles schon ein wenig erleichtert und ich muss das einfach mal ansprechen - ein sehr lieber Empfang ist das hier bei euch im Forum!!! 🙂
 
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Ich hätte da noch eine Frage; ich bin aus meiner alten Heimat weggezogen und müsste den Kater mit dem Auto abholen. Allerdings sind das 5 Stunden Autofahrt, die er nicht wirklich leiden kann... Da er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist das ja mit zusätzlichem Stress verbunden. Ich wollte vorher mal mit einem Tierarzt sprechen, ob man eventuell ein leichtes Beruhigungsmittel füttert - oder ob das keine gute Idee ist.. Habt ihr da Erfahrung? Ich möchte das Ganze mit so wenig Stress wie möglich für ihn verbinden...

Ich würde es mit Zyklene versuchen. Das kannst du seinem jetzigen Besitzer vorschlagen - bekommt man beim TA. Es gibt auch einen Feliway-Spray, damit könntest du die Unterlage im Kennel einsprühen. Vielleicht wäre es nicht schlecht, den Kennel mit ein paar Windeln auszulegen. Falls er pinkeln muss..sitzt er nicht die ganze Zeit im Feuchtem. Außerdem würde ich den Kennel während der Fahrt mit einem großen Handtuch oder eine Decke zudecken. Auf offene Fenster oder Radio während der Fahrt eher verzichten.
 
Ich hätte da noch eine Frage; ich bin aus meiner alten Heimat weggezogen und müsste den Kater mit dem Auto abholen. Allerdings sind das 5 Stunden Autofahrt, die er nicht wirklich leiden kann... Da er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist das ja mit zusätzlichem Stress verbunden. Ich wollte vorher mal mit einem Tierarzt sprechen, ob man eventuell ein leichtes Beruhigungsmittel füttert - oder ob das keine gute Idee ist.. Habt ihr da Erfahrung? Ich möchte das Ganze mit so wenig Stress wie möglich für ihn verbinden...

Es gibt Zylkene, das ist ein natürliches Mittel, sollte aber schon einige Tage vorher gegeben werden.
http://www.ebay.de/sch/i.html?_trks...e+katze&_nkw=zylkene+katze&_sacat=0&_from=R40
Und Felyfriend, ein Pheromon Spray, das könnte man in die Transsportbox sprühen.
http://tiershop.de/Katzen/Katzenarz...sche.html?listtype=search&searchparam=feliway
Und Notfall Bachblüten (ohne Alkohol, die für Tiere). 🙂
http://www.bodyguardapotheke.com/ve...18.html?p=16&gclid=CPb7oreL1r0CFW7MtAodwVkAaQ
Beruhigungsmittel würde ich nicht geben!
Ansonsten einfach nicht beachten, auch wenn er jammern sollte. Das verstärkt nur das Verhalten.
Und nicht den Kennel öffnen! Erst wenn er zu Hause ist und die Tür verschlossen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte da noch eine Frage; ich bin aus meiner alten Heimat weggezogen und müsste den Kater mit dem Auto abholen. Allerdings sind das 5 Stunden Autofahrt, die er nicht wirklich leiden kann... Da er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist das ja mit zusätzlichem Stress verbunden. Ich wollte vorher mal mit einem Tierarzt sprechen, ob man eventuell ein leichtes Beruhigungsmittel füttert - oder ob das keine gute Idee ist.. Habt ihr da Erfahrung? Ich möchte das Ganze mit so wenig Stress wie möglich für ihn verbinden...

Das Herz ist ok?

Auf Beruhigungsmittel würde ich verzichten, das kann auch nach hinten losgehen.

Lieber Zylkene und Notfalltropfen bereits einige Tage vorher damit anfangen, die Box beduften und das neue Zuhause.

Luftschlangen sind auch beliebt zum Spielen.
Hm, Gesellschaft, lernt ihn erstmal kennen und holt Ech noch so viel Wissen wie möglich über den Kerle.

Checkt ihn gesundheitlich richtig durch einschließlich geriatrischem Blutbild und Zahnstatus (röntgen).

Als Gesellschaft könnte ich mir vielleicht auch eine gestandene katzendame vorstellen, furchtlos aber nicht konkurrierend.
Was zum gegenseitigen Anhimmeln.

Wichtig wäre, dass Ihr alle Zeit der Welt lasst und separieren könnt, auch mittels Gittertür.

Ein separates Spiel-Zimmer für den Herrn wird u. U. nicht funktionieren.
Wenn Ihr da seid,, wird er da sein wollen, wo Ihr seid.
 
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