Aber zurück zu dem, was einigermaßen sicher ist. Auch wenn das Scheckungsgen einen noch so unberechenbaren Charakter hat, so folgt die Ausprägung doch gewissen Regeln. Zunächst einmal eine Tatsache, die vielleicht schon viel früher hätte erwähnt werden sollen. Weiß ist keine Farbe, sondern das Fehlen jeglicher Pigmentierung. Warum in manchen Hautbezirken die pigmentbildenden Zellen fehlen und damit die Haare dort ungefärbt bleiben, das erkläre ich später für die, die es ganz genau wissen wollen. Wir merken uns jetzt nur, es handelt sich um einen genetisch bedingten "Defekt" der dazu führt, daß in den betroffenen Bereichen die Haare pigmentlos, also weiß bleiben. Die Entstehung der weißen Flecken oder Flächen hat nichts mit der Bildung der Orange-Flächen bei Schildpatt zu tun, beeinflußt aber die Größe der orangen Fellpartien entscheidend. Die Ausbreitung der weißen Flächen von Grad 1 bis 9 folgt gewissen Regeln, die mit der Embryonalentwicklung zu tun haben, es handelt sich aber nicht um einen Chromosomeninaktivierungsmechanismus, wie wir ihn schon kennengelernt haben.
Die ersten Anzeichen von Scheckung treten an Bauch, Brust (Medaillon) und den Vorderpfoten auf (Grad 1). Dann kommen Nacken, Kinn, Flanken, Kopf und Hinterpfoten dazu (Grad 2-4). Schließlich fließen die weißen Flecken zusammen und die Grundfarbe wird in Spots mit abnehmender Größe aufgebrochen (Grad 4-7). Zuletzt bleibt die Grundfarbe nur noch am Kopf oder im Bereich der Ohren und immer am Schwanz oder zumindest der Schwanzspitze sichtbar (Grad 8-9).