dieMiffy
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Hallo,
ich muss mal eine Frage zur Tabbyvererbung stellen, da ich diese bisher nicht verstehe und erst Recht verstehe ich nicht, wie Bengalen dann genetisch aussehen 😳 Achtung, es wird etwas ausführlicher 😳
Ich wollte hier im Lexikon (Post 8) zunächst die 4 normalen Tabbymuster beschreiben und dann die Eigenheiten der Bengalen, Marbled und Rosetted:
http://www.katzen-forum.net/katzen-sonstiges/191862-farblexikon.html
Somit habe ich die Dominanzverhältnisse innerhalb der 4 Tabbymuster nachgelesen und dann recherchiert, was bei Bengalen anders ist. Da ich vorher schonmal gelesen hatte, dass Marbled auf Classic basiert und Rosetted auf Spotted, bin ich davon ausgegangen, dass es bei Bengalen ein zusätzliches Gen/Polygen/Modifikatoren gibt, die dieses Muster abändern (von der ALC kommend).
Nachgelesen habe ich im Buch "Das kleine 1x1 der Genetik" von Claudia Ricken, Zitate kommen jetzt in kursiver Schrift.
Als Abkürzungen für die Muster werden folgende Zeichen im Buch verwendet:
Ta = Ticked Tabby
T = Mackerel Tabby
tb = Classic Tabby
Sp = Spotted Tabby
Gleich am Anfang des Kapitels kam der folgende Satz, der meine Vermutung eines zusätzlichen Gens bei den Bengalen bestätigte:
"Durch eine gezielte Zuchtauswahl und ein zusätzliches Gen entstand aus dem Classic Tabby das Marbled Tabby und aus dem Spotted Tabby das Rosetted Tabby der Bengalen." (Seite 91, 93).
Dann werden zunächst veraltete Theorien zur Vererbung der Tabbymuster vorgestellt:
Da wurde vermutet, alle liegen auf einem Gen. Ticked dominant über Classic und Mackerel, Mackerel dominant über Classic. Spotted kommt durch eine Mischung der Tabby-Allele und Polygene zustande. Soweit so gut, hab ich verstanden.
Auf Seite 94 werden noch 2 weitere Theorien zum Spotted vorgestellt. Die eine vermutet es als eigenes Allel, rezessiv gegenüber Ticked, dominant über Classic und Mackerel.
Die zweite Theorie vermutet einen anderen Genort, nennt es Pmf (Pattern modifier) und es wirkt überdeckend über den normalen Tabbygenort mit den anderen Mustern. Auch alles klar soweit.
Auf Seite 95 kommt man zu der aktuellen geltenden Theorie von Heather Lorimer (1995). Demnach gibts wohl 3 Genorte: Am ersten Genort ist Ticked, am zweiten Classic und Mackerel, am dritten sind modifizierende Gene. Ticked ist epistatisch über Classic und Mackerel, Mackerel ist dominant über Classic. Alles klar soweit.
Jetzt wird es interessant: Dort steht
"Die modifizierenden Gene scheinen sich in zwei Gruppen zu unterteilen: Die erste Gruppe modifiziert Mackerel und Blotched. Die vertikalen Streifen des Mackerel werden zu kurzen Riegeln oder Spots. Die Modifikation von Blotched ergibt runde "Ocicat"-artige Spots. Zuchtberichte zeigen, dass es sich hierbei um ein dominantes, modifizierendes Gen (Sp) handelt, welches für das Spotted Tabby Muster verantwortlich ist. Die rezessive Allele wird mit sp gekennzeichnet und bewirkt keine "Ocicat"-artigen Spots.
Die zweite Gruppe modifiziert sich selbst. Es kommt zu einer größeren Deutlichkeit in der Ausbildung der Spots. Es werden rundere, deutlichere Spots in zufälligen Mustern gebildet.
Um die Vielzahl der Streifen- und Tupfenvarianten zu erklären, gibt es ohne Zweifel noch andere modifizierende Gene. (Seite 95-96)
Daraus würde ich jetzt schließen, egal welche Tabbygene meine Katze hat, sobald sie das Sp hat, ist sie Spotted? Eine Spotted-Katze, die keine Bengal ist, hat also Sp- tbtb oder Sp- Ttb.
Leider steht an der Stelle nicht, in welchem Verhältnis Ticked und Spotted stehen. Ich bin an der Stelle davon ausgegangen, dass Ticked überdeckend über Spotted wirkt, was ich später an anderer Stelle nochmal nachgelesen hab:
"Ist eine Katze Ticked Tabby, kann man nicht sehen, welche Gene/Allele sich am Spotted-Genort oder am Mackerel/Classic-Genort befinden, weil das Ticked Tabby Gen Ta einen epistatischen Effekt über die anderen zuvor genannten Tabby-Gene hat." Quelle: http://www.katzengenetik.com/vererbung-tabbymuster/
Davon ausgehend war meine Schlussfolgerung für eine normale nicht-Bengal Spotted-Katze also
tt (kein Ticked) Sp- (dominantes Spotted) tbtb (Classic) oder
tt (kein Ticked) Sp- (dominantes Spotted) T- (Mackerel)
Nun kommt die Buchautorin zum Bengalenmuster, und das versteh ich nicht:
"Ein Erbe dieser wilden Vorfahren trägt die gezüchtete Bengalkatze in Form ihrer Fleckenzeichnung in ihrem Erbgut. Man geht davon aus, dass bei ihr, zusätzlich zu den bekannten Tabbygenen, ein weiteres Spotted Gen vorliegt, dass wir bereits durch die angeführte Zuchtstudie von Heather Lorimer kennen und welches die bengaltypische Fleckenzeichnung hervor ruft. Ich spreche vom dominanten Gen Sp." (Seite 96)
So, und da dachte ich: 😕😕😕
Was hat denn dann eine nicht-Bengal für Gene, wenn sie Spotted-Muster zeigt? Es wurde doch oben beschrieben, wie das Sp bei Classic und Mackerel aufbricht, und so haben das doch auch Hauskatzen, die Spotted sind, oder Orientalen mit Spotted,oder ägyptische Mau etc. Was genau ist dann der Unterschied zwischen Bengal und nicht-Bengal, wenn beide Spotted sind?
Die Marbled Bengal hat laut Buch Seite 96 folgendes Erbbild:
"A- tbtb Spsp oder A- tbtb SpSp"
Warum ist diese Katze phänotypisch dann nicht Spotted, Sp bricht Classic doch zu Spots auf? Marbled sieht aber dem Classic ähnlich.
Die Rosetted Bengal hat laut Buch Seite 97 folgendes Erbbild:
"A- Tatb Spsp oder A- Tatb SpSp oder A- tbtb SpSp"
Die letzte Variante A- tbtb SpSp wurde auf der Seite vorher als Marbled aufgeführt 😕 Ein Druckfehler?
Und warum ist A- Tatb Spsp roetted? Das müsste doch phänotypisch Ticked Tabby sein, laut dem was hier steht:
"Ist eine Katze Ticked Tabby, kann man nicht sehen, welche Gene/Allele sich am Spotted-Genort oder am Mackerel/Classic-Genort befinden, weil das Ticked Tabby Gen Ta einen epistatischen Effekt über die anderen zuvor genannten Tabby-Gene hat." Quelle: http://www.katzengenetik.com/vererbung-tabbymuster/
Ich hoffe ihr versteht, was mein Problem oder Denkfehler ist 😳
Ich hatte das auch schon mit Nadine (echo) besprochen, da wir ja das Lexikon zusammen machen. Sie hat mein Problem verstanden, aber zu einer wirklichen Lösung sind wir auch nicht gekommen 😳 Sie vermutete nachdem was im Buch stand, eine Co-Dominanz von Spotted und Ticked, dass bei der Rosetted Bengal also phänotypisch beides ausgeprägt wird.
ich muss mal eine Frage zur Tabbyvererbung stellen, da ich diese bisher nicht verstehe und erst Recht verstehe ich nicht, wie Bengalen dann genetisch aussehen 😳 Achtung, es wird etwas ausführlicher 😳
Ich wollte hier im Lexikon (Post 8) zunächst die 4 normalen Tabbymuster beschreiben und dann die Eigenheiten der Bengalen, Marbled und Rosetted:
http://www.katzen-forum.net/katzen-sonstiges/191862-farblexikon.html
Somit habe ich die Dominanzverhältnisse innerhalb der 4 Tabbymuster nachgelesen und dann recherchiert, was bei Bengalen anders ist. Da ich vorher schonmal gelesen hatte, dass Marbled auf Classic basiert und Rosetted auf Spotted, bin ich davon ausgegangen, dass es bei Bengalen ein zusätzliches Gen/Polygen/Modifikatoren gibt, die dieses Muster abändern (von der ALC kommend).
Nachgelesen habe ich im Buch "Das kleine 1x1 der Genetik" von Claudia Ricken, Zitate kommen jetzt in kursiver Schrift.
Als Abkürzungen für die Muster werden folgende Zeichen im Buch verwendet:
Ta = Ticked Tabby
T = Mackerel Tabby
tb = Classic Tabby
Sp = Spotted Tabby
Gleich am Anfang des Kapitels kam der folgende Satz, der meine Vermutung eines zusätzlichen Gens bei den Bengalen bestätigte:
"Durch eine gezielte Zuchtauswahl und ein zusätzliches Gen entstand aus dem Classic Tabby das Marbled Tabby und aus dem Spotted Tabby das Rosetted Tabby der Bengalen." (Seite 91, 93).
Dann werden zunächst veraltete Theorien zur Vererbung der Tabbymuster vorgestellt:
Da wurde vermutet, alle liegen auf einem Gen. Ticked dominant über Classic und Mackerel, Mackerel dominant über Classic. Spotted kommt durch eine Mischung der Tabby-Allele und Polygene zustande. Soweit so gut, hab ich verstanden.
Auf Seite 94 werden noch 2 weitere Theorien zum Spotted vorgestellt. Die eine vermutet es als eigenes Allel, rezessiv gegenüber Ticked, dominant über Classic und Mackerel.
Die zweite Theorie vermutet einen anderen Genort, nennt es Pmf (Pattern modifier) und es wirkt überdeckend über den normalen Tabbygenort mit den anderen Mustern. Auch alles klar soweit.
Auf Seite 95 kommt man zu der aktuellen geltenden Theorie von Heather Lorimer (1995). Demnach gibts wohl 3 Genorte: Am ersten Genort ist Ticked, am zweiten Classic und Mackerel, am dritten sind modifizierende Gene. Ticked ist epistatisch über Classic und Mackerel, Mackerel ist dominant über Classic. Alles klar soweit.
Jetzt wird es interessant: Dort steht
"Die modifizierenden Gene scheinen sich in zwei Gruppen zu unterteilen: Die erste Gruppe modifiziert Mackerel und Blotched. Die vertikalen Streifen des Mackerel werden zu kurzen Riegeln oder Spots. Die Modifikation von Blotched ergibt runde "Ocicat"-artige Spots. Zuchtberichte zeigen, dass es sich hierbei um ein dominantes, modifizierendes Gen (Sp) handelt, welches für das Spotted Tabby Muster verantwortlich ist. Die rezessive Allele wird mit sp gekennzeichnet und bewirkt keine "Ocicat"-artigen Spots.
Die zweite Gruppe modifiziert sich selbst. Es kommt zu einer größeren Deutlichkeit in der Ausbildung der Spots. Es werden rundere, deutlichere Spots in zufälligen Mustern gebildet.
Um die Vielzahl der Streifen- und Tupfenvarianten zu erklären, gibt es ohne Zweifel noch andere modifizierende Gene. (Seite 95-96)
Daraus würde ich jetzt schließen, egal welche Tabbygene meine Katze hat, sobald sie das Sp hat, ist sie Spotted? Eine Spotted-Katze, die keine Bengal ist, hat also Sp- tbtb oder Sp- Ttb.
Leider steht an der Stelle nicht, in welchem Verhältnis Ticked und Spotted stehen. Ich bin an der Stelle davon ausgegangen, dass Ticked überdeckend über Spotted wirkt, was ich später an anderer Stelle nochmal nachgelesen hab:
"Ist eine Katze Ticked Tabby, kann man nicht sehen, welche Gene/Allele sich am Spotted-Genort oder am Mackerel/Classic-Genort befinden, weil das Ticked Tabby Gen Ta einen epistatischen Effekt über die anderen zuvor genannten Tabby-Gene hat." Quelle: http://www.katzengenetik.com/vererbung-tabbymuster/
Davon ausgehend war meine Schlussfolgerung für eine normale nicht-Bengal Spotted-Katze also
tt (kein Ticked) Sp- (dominantes Spotted) tbtb (Classic) oder
tt (kein Ticked) Sp- (dominantes Spotted) T- (Mackerel)
Nun kommt die Buchautorin zum Bengalenmuster, und das versteh ich nicht:
"Ein Erbe dieser wilden Vorfahren trägt die gezüchtete Bengalkatze in Form ihrer Fleckenzeichnung in ihrem Erbgut. Man geht davon aus, dass bei ihr, zusätzlich zu den bekannten Tabbygenen, ein weiteres Spotted Gen vorliegt, dass wir bereits durch die angeführte Zuchtstudie von Heather Lorimer kennen und welches die bengaltypische Fleckenzeichnung hervor ruft. Ich spreche vom dominanten Gen Sp." (Seite 96)
So, und da dachte ich: 😕😕😕
Was hat denn dann eine nicht-Bengal für Gene, wenn sie Spotted-Muster zeigt? Es wurde doch oben beschrieben, wie das Sp bei Classic und Mackerel aufbricht, und so haben das doch auch Hauskatzen, die Spotted sind, oder Orientalen mit Spotted,oder ägyptische Mau etc. Was genau ist dann der Unterschied zwischen Bengal und nicht-Bengal, wenn beide Spotted sind?
Die Marbled Bengal hat laut Buch Seite 96 folgendes Erbbild:
"A- tbtb Spsp oder A- tbtb SpSp"
Warum ist diese Katze phänotypisch dann nicht Spotted, Sp bricht Classic doch zu Spots auf? Marbled sieht aber dem Classic ähnlich.
Die Rosetted Bengal hat laut Buch Seite 97 folgendes Erbbild:
"A- Tatb Spsp oder A- Tatb SpSp oder A- tbtb SpSp"
Die letzte Variante A- tbtb SpSp wurde auf der Seite vorher als Marbled aufgeführt 😕 Ein Druckfehler?
Und warum ist A- Tatb Spsp roetted? Das müsste doch phänotypisch Ticked Tabby sein, laut dem was hier steht:
"Ist eine Katze Ticked Tabby, kann man nicht sehen, welche Gene/Allele sich am Spotted-Genort oder am Mackerel/Classic-Genort befinden, weil das Ticked Tabby Gen Ta einen epistatischen Effekt über die anderen zuvor genannten Tabby-Gene hat." Quelle: http://www.katzengenetik.com/vererbung-tabbymuster/
Ich hoffe ihr versteht, was mein Problem oder Denkfehler ist 😳
Ich hatte das auch schon mit Nadine (echo) besprochen, da wir ja das Lexikon zusammen machen. Sie hat mein Problem verstanden, aber zu einer wirklichen Lösung sind wir auch nicht gekommen 😳 Sie vermutete nachdem was im Buch stand, eine Co-Dominanz von Spotted und Ticked, dass bei der Rosetted Bengal also phänotypisch beides ausgeprägt wird.
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