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Felini
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 16. Mai 2015
- Beiträge
- 5
Hallo liebes Katzen-Forum,
ich habe mich eben in diesem Forum angemeldet, da es mir momentan gar nicht gut geht und ich mir einfach alles, was mir gerade durch den Kopf geht, von der Seele schreiben möchte.
Es geht um den Senioren-Kater meiner Eltern, der nach einem schweren Unfall in ein paar Stunden (um 18 Uhr) operiert werden wird.
„Lutzie“ ist 1996 im Alter von ca. 10 Wochen zu uns gekommen. Damals war ich 8 Jahre alt und habe natürlich noch bei meinen Eltern gewohnt. Mittlerweile ist Lutzie fast 19 und ich lebe schon seit geraumer Zeit in einer eigenen Wohnung mit meinen eigenen bezaubernden Kätzchen. Natürlich habe ich Lutzie in den letzten Jahren nicht mehr regelmäßig gesehen und unser „Verhältnis“ ist nicht mehr ganz so eng wie früher. Trotzdem habe ich riesige Angst um ihn und kann die Stunden der Ungewissheit kaum ertragen.
Lutzies Unfall ereignete sich vor zwei Tagen - der Verursacher selbst war meine Mutter. Sie wollte wohl rückwärts aus der Hauseinfahrt ausparken und hat Lutzie dabei erwischt (ich mache meiner Mutter natürlich keine Vorwürfe; ihr geht es mit den Schuldgefühlen noch weitaus schlechter als mir. Wie sich der Unfall genau abspielte und wie es überhaupt dazu kommen konnte, weiß ich gar nicht im Detail). Der Kater wurde sofort zu unserem Tierarzt gebracht, der fast schon eine kleine Tierklinik betreibt. Es stellte sich noch am selben Tag spät abends heraus, dass die Hüfte beidseitig gebrochen ist. An diesem Abend meinte der Tierarzt auch, dass die Nerven der Hinterläufe vermutlich durchtrennt sind, da Lutzie nicht auf entsprechende neurologische Tests ansprach. Als Konsequenz wäre nur das Einschläfern in Frage gekommen. Am nächsten Tag gab es dann einen kleinen Lichtblick – Lutzie hatte abschwellende Medikamente bekommen und dieses Mal konnte der Tierarzt feststellen, dass seine Nerven im rechten Hinterbein noch funktionsfähig sind, während das linke Bein nur wenig – aber immerhin etwas – auf die Tests ansprach. Daraufhin meinte der Tierarzt, dass man unter diesen Umständen doch eine Hüftoperation in Erwägung ziehen könnte. Meine Eltern haben sofort zugestimmt. Natürlich wurde auch ein Blutbild gemacht, welches den Tierarzt zuversichtlich stimmte. Seine Nierenwerte sind für sein Alter offensichtlich auch noch im Normalbereich. Lunge und Herz sehen auf den Röntgenaufnahmen ebenfalls in Ordnung aus. Kurz und gut, der Tierarzt meinte, dass es keine Sicherheit geben wird, dass er jemals wieder mit allen vier Beinen laufen kann. Die Chance, dass er die Operation übersteht, soll angeblich bei 70% liegen.
Nichtsdestotrotz habe ich furchtbare Angst um Lutzie. Mit seinen fast 19 Jahren hat er ein stolzes Alter erreicht, was sich in den letzten Jahren auch deutlich bemerkbar gemacht hat. Er ist mittlerweile vollkommen taub, das Herz ist etwas schwach, weswegen er täglich Fortekor bekommt und außerdem ist er furchtbar dünn geworden, obwohl er Unmengen frisst. Gleichzeitig ist er aber unheimlich anhänglich und liebesbedürftig geworden.
Die letzten drei Tage haben wir ihn täglich besucht. Sein Zustand hat sich nach dem Schock vom Unfall von Mal zu Mal gebessert und er machte gestern und heute einen sehr wachen Eindruck. Wir haben ihm Laktose-freie Sprühsahne (schon immer seine Lieblingsmahlzeit) und Käse-Rollis mitgebracht. Er hat sich so sehr darüber gefreut und ganz gierig gefressen und immer mehr verlangt. Heute Vormittag hat er, als wir ihn besuchten, ununterbrochen und lauthals geschnurrt und gemaunzt (er hört sich ja selber nicht und ist daher immer sehr laut). Man hat richtig gemerkt, wie er sich gefreut hat und wie er unsere Anwesenheit und die Streicheleinheiten genossen hat. Aber das Bild, wie er da in dem Käfig mit drei einbandagierten Beinchen lag, vollkommen unfähig sich vom Kopf ab zu bewegen, hat mich gleichzeitig so unfassbar traurig gemacht.
Lutzie war immer schon so ein außergewöhnlich lieber, gutmütiger und lebensfreudiger Kater. Ich kann den Gedanken, dass ihm in diesem Alter noch ein Unfall inkl. aller möglichen Folgen widerfahren ist, einfach nicht ertragen. Auch wenn ich ihn in letzter Zeit nicht mehr oft gesehen habe und mich natürlich mehr auf meine eigenen Katzen konzentriert habe, verspüre ich immer noch eine unheimlich starke Zuneigung zu ihm. Er hat mich immerhin durch meine ganze Kindheit und Jugend begleitet.
Ich hoffe so sehr, dass er die Operation gut überstehen wird. Aber ganz tief im Inneren habe ich ein ungutes Gefühl und rechne unweigerlich mit dem Schlimmsten. Dabei wünsche ich es ihm (und natürlich auch meinen Eltern und mir) so sehr. Ich bin sehr traurig und fühle mich der Situation ausgeliefert. Ablenkung funktioniert nicht, die Gedanken kommen immer wieder – „Warum? In diesem Alter? Wie unfair…“
ich habe mich eben in diesem Forum angemeldet, da es mir momentan gar nicht gut geht und ich mir einfach alles, was mir gerade durch den Kopf geht, von der Seele schreiben möchte.
Es geht um den Senioren-Kater meiner Eltern, der nach einem schweren Unfall in ein paar Stunden (um 18 Uhr) operiert werden wird.
„Lutzie“ ist 1996 im Alter von ca. 10 Wochen zu uns gekommen. Damals war ich 8 Jahre alt und habe natürlich noch bei meinen Eltern gewohnt. Mittlerweile ist Lutzie fast 19 und ich lebe schon seit geraumer Zeit in einer eigenen Wohnung mit meinen eigenen bezaubernden Kätzchen. Natürlich habe ich Lutzie in den letzten Jahren nicht mehr regelmäßig gesehen und unser „Verhältnis“ ist nicht mehr ganz so eng wie früher. Trotzdem habe ich riesige Angst um ihn und kann die Stunden der Ungewissheit kaum ertragen.
Lutzies Unfall ereignete sich vor zwei Tagen - der Verursacher selbst war meine Mutter. Sie wollte wohl rückwärts aus der Hauseinfahrt ausparken und hat Lutzie dabei erwischt (ich mache meiner Mutter natürlich keine Vorwürfe; ihr geht es mit den Schuldgefühlen noch weitaus schlechter als mir. Wie sich der Unfall genau abspielte und wie es überhaupt dazu kommen konnte, weiß ich gar nicht im Detail). Der Kater wurde sofort zu unserem Tierarzt gebracht, der fast schon eine kleine Tierklinik betreibt. Es stellte sich noch am selben Tag spät abends heraus, dass die Hüfte beidseitig gebrochen ist. An diesem Abend meinte der Tierarzt auch, dass die Nerven der Hinterläufe vermutlich durchtrennt sind, da Lutzie nicht auf entsprechende neurologische Tests ansprach. Als Konsequenz wäre nur das Einschläfern in Frage gekommen. Am nächsten Tag gab es dann einen kleinen Lichtblick – Lutzie hatte abschwellende Medikamente bekommen und dieses Mal konnte der Tierarzt feststellen, dass seine Nerven im rechten Hinterbein noch funktionsfähig sind, während das linke Bein nur wenig – aber immerhin etwas – auf die Tests ansprach. Daraufhin meinte der Tierarzt, dass man unter diesen Umständen doch eine Hüftoperation in Erwägung ziehen könnte. Meine Eltern haben sofort zugestimmt. Natürlich wurde auch ein Blutbild gemacht, welches den Tierarzt zuversichtlich stimmte. Seine Nierenwerte sind für sein Alter offensichtlich auch noch im Normalbereich. Lunge und Herz sehen auf den Röntgenaufnahmen ebenfalls in Ordnung aus. Kurz und gut, der Tierarzt meinte, dass es keine Sicherheit geben wird, dass er jemals wieder mit allen vier Beinen laufen kann. Die Chance, dass er die Operation übersteht, soll angeblich bei 70% liegen.
Nichtsdestotrotz habe ich furchtbare Angst um Lutzie. Mit seinen fast 19 Jahren hat er ein stolzes Alter erreicht, was sich in den letzten Jahren auch deutlich bemerkbar gemacht hat. Er ist mittlerweile vollkommen taub, das Herz ist etwas schwach, weswegen er täglich Fortekor bekommt und außerdem ist er furchtbar dünn geworden, obwohl er Unmengen frisst. Gleichzeitig ist er aber unheimlich anhänglich und liebesbedürftig geworden.
Die letzten drei Tage haben wir ihn täglich besucht. Sein Zustand hat sich nach dem Schock vom Unfall von Mal zu Mal gebessert und er machte gestern und heute einen sehr wachen Eindruck. Wir haben ihm Laktose-freie Sprühsahne (schon immer seine Lieblingsmahlzeit) und Käse-Rollis mitgebracht. Er hat sich so sehr darüber gefreut und ganz gierig gefressen und immer mehr verlangt. Heute Vormittag hat er, als wir ihn besuchten, ununterbrochen und lauthals geschnurrt und gemaunzt (er hört sich ja selber nicht und ist daher immer sehr laut). Man hat richtig gemerkt, wie er sich gefreut hat und wie er unsere Anwesenheit und die Streicheleinheiten genossen hat. Aber das Bild, wie er da in dem Käfig mit drei einbandagierten Beinchen lag, vollkommen unfähig sich vom Kopf ab zu bewegen, hat mich gleichzeitig so unfassbar traurig gemacht.
Lutzie war immer schon so ein außergewöhnlich lieber, gutmütiger und lebensfreudiger Kater. Ich kann den Gedanken, dass ihm in diesem Alter noch ein Unfall inkl. aller möglichen Folgen widerfahren ist, einfach nicht ertragen. Auch wenn ich ihn in letzter Zeit nicht mehr oft gesehen habe und mich natürlich mehr auf meine eigenen Katzen konzentriert habe, verspüre ich immer noch eine unheimlich starke Zuneigung zu ihm. Er hat mich immerhin durch meine ganze Kindheit und Jugend begleitet.
Ich hoffe so sehr, dass er die Operation gut überstehen wird. Aber ganz tief im Inneren habe ich ein ungutes Gefühl und rechne unweigerlich mit dem Schlimmsten. Dabei wünsche ich es ihm (und natürlich auch meinen Eltern und mir) so sehr. Ich bin sehr traurig und fühle mich der Situation ausgeliefert. Ablenkung funktioniert nicht, die Gedanken kommen immer wieder – „Warum? In diesem Alter? Wie unfair…“