3jährigen Wildling an 'drinnen' gewöhnen?

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Gini

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Weiß jemand von Euch, ob das klappt?

Diese Katze wurde vor genau 3 Jahren draußen geboren und hat seitdem immer draußen gelebt. Sie ist mittlerweile Menschen gewöhnt und zu ihren Bezugspersonen sehr zutraulich und verschmust, außerdem bleibt sie immer in Hausnähe, sitzt teilweise wirklich stundenlang bis tief in die Nacht auf dem Fenstersims und früh morgens schon wieder und schaut in die Wohnung, so dass man das Gefühlt hat, sie möchte rein und dazugehören.
Ein Versuch vor zwei Jahren, sie ins TH zu bringen, schlug fehl, dort ist sie die Glaswände hochgegangen und wurde zu einer richtig wilden Wildkatze, sie musste wieder abgeholt und in die Freiheit entlassen werden. Einfangen musste man sie dazu mit einem Kescher.

Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, ob man solche Katzen zu reinen Wohnungskatzen - ohne unbegrenzten Freigang - machen kann? Wenn man sich die vielen Auslandskatzenvermittlungen anschaut, man weiß ja oft gar nicht, wie lange diese Katzen auf der Straße gelebt haben, und sie werden größtenteils doch auch in Wohnungshaltung vermittelt und es scheint zu klappen?

Ich würde mich freuen, wenn mir dazu jemand was sagen könnte.
 
A

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Ich kann mir nicht vorstellen das es geht. Ich denke das die Katzen aus dem Süden die Hölle erlebt haben draußen. Und deshalb in der Wohnung gehalten werden können.

Ich hatte auch einen Straßenkater, er war nur 4 Monate alt als er in die Wohnung kam, aber die Zeit bis nach der Kasta waren die Hölle.
Wenn ich das dann mit 3 Jahren vergleiche..... Ich denke es ist nicht möglich.
 
Schwierig hier ne Antwort zu geben....

Mein Cäsar war auch 1 Jahr nur draußen und wurde dort auch geboren und wenn einer nicht raus will und schon Panik kriegt, wenn ich mal die Bakontür zumache und er noch draußen ist, dann er! Ich habe ihn mit ca. 1 Jahr bekommen...

Mit dem TH kann einfach auch sein, das ihr da zuviele Katzen waren, alles war fremd und dann noch eingesperrt...

Ich denke, es ist einen Versuch wert, wenn sie in die Wohnung so reingdrängt, eine Bezugsperson hat, der sie vertraut.

Mir stellt sich aber die Frage, warum die Katze denn nicht weiterhin Freigang haben kann? Ist das nicht möglich?

Ich würds probieren.
 
also ich kenne einen fall, in dem es gut ging.
aber es kommt wohl, wie überall immer auf die katze an.

du kennst ja noch zippi, gabi.
die hatte doch eine futterstelle mit streunern und eine katz war dabei, die halt etwas zutraulicher war, als alle anderen.
die hat sie ja auch vermittelt und diese katze wollte gar nicht mehr raus, hauptsach sie hatte ihre omi um sich.

aber wenn man den groben durchschnitt nimmt, ist es wohl schwierig.
 
Ich glaube das es schwierig wird, einen Freigänger zu einer Wohnungskatze zu machen.

Es mag Katzen geben, bei denen das geklappt hat. Da die Katze auch schon 3 Jahre Freigänger ist, würde ich sie nicht zu einer Wohnungskatze *umpolen. Ich glaube, damit tut man dem Tier keinen Gefallen. Eine Mischung aus Freigang und Wohnung wäre opitmal für die Katze.
 
Meine Schwiegermutter lebte früher auf einem Bauernhof, wo einige Katzen rumliefen, die nur draußen waren und auch mehr oder weniger wild aufgewachsen waren.
Als die altershalber in die Stadt zog nahm ich eine Katze mit Kitten zu mir und die anderen, die schon kastriert waren bekamen auch neue Besitzer.
Bis auf zwei, die wieder auf einem Hof sozusagen ausgewildert werden mußten, sind alle anderen begeisterte Wohnungskatzen geworden, die nicht mal rausgingen, wenn die Türen aufstanden. Oder höchstens mal zwei Schritte vor die Tür.
Kommt eben wohl doch auf das jeweilige Temperament der Katzen an, viele scheinen doch die Gemütlichkeit und Sicherheit der Wohnung dem Ausgang vorzuziehen.
 
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Es ist sehr interessant, das zu hören, Angela!
Ich denke, es kommt darauf an, was die Katze draußen für Erfahrungen gemacht hat. Ich kann mir vorstellen, wenn sie draußen Hunger, Durst und Kälte erleben musste, weiß sie ein warmes und sicheres Heim zu schätzen und fürchtet sich eher vor einem "Rückfall" in die Freiheit.
Eine ganz normal versorgte Hauskatze dagegen, die sowohl die Wohnung als auch die Freiheit draußen nutzen kann, wird man nicht mehr komplett einsperren können.
 
Wir haben hier momentan einen richtigen Wildling, einen Streuner der sich nicht anfassen liess und jetzt nach einem Dreivierteljahr so weit ist, daß er sich manchmal streicheln lässt und menschliche Gesellschaft duldet.

Der Franz ist 5/6 Jahre alt, hat in der Nähe unseres Hauses als Streuner gelebt und musste wegen Krankheit und Verletzungen mit der Falle eingefangen werden. Er ist FIV-positiv und lebt mit einem jungen Geschwisterpärchen bei meinem Exmann in der Wohnung. Die Katzenklappe und den gesicherten Garten nutzt er überhaupt nicht, der Franz fühlt sich im Haus wohl, geniesst die Gesellschaft der anderen Katzen und hat keinen Drang nach draussen, er ist kein zahmer Streichelkater aber er ist sesshaft geworden.

Dasselbe habe ich mit einem anderen schwerverletzten zugelaufenen Kater erlebt. Der Ötz war ebenfalls FIV-positiv, unkastriert, ca. 5 Jahre alt, und so schwer verletzt, daß er bis zu seiner Genesung im Haus bleiben musste, da er regelmässig gespritzt werden musste und seine Wunden versorgt werden mussten, es vergingen fast 12 Wochen bis er wieder einigermassen fit war.

In dieser Zeit ist er vom Rühr-mich-nicht-an-oder-ich-kill-dich zu einem ausgesprochenen Schmusemonster mutiert, im Winter ist er keinen Schritt vor die Tür gegangen, im Sommer hat er sich in der Einfahrt oder auf der Terrasse etwas gesonnt und ist einmal um das Haus getrottet, das Grundstück hat er nicht verlassen.

Ich habe allerdings an der Futterstelle auch schon Katzen eingefangen, behandeln und kastrieren lassen, die hätte ich keine Minute länger als unbedingt notwendig im Haus behalten obwohl sie draussen deutlich zahmer und zutraulicher waren als der Franz oder der Ötz, sie sind im Haus wirklich im wahrsten Sinne des Wortes die Wände hochgegangen.

Man kann in so einer Situation fast keine Prognose wagen, weil einfach jede Katze anders ist, einen Versuch ist es immer wert aber auf Biegen und Brechen nicht, wenn die Katze leidet und sich unwohl fühlt ist ihr eher gedient wenn sie draussen zuverlässig versorgt wird und einen Unterschlupf hat.

Jetzt im Sommer bietet es sich doch an, Fenster und Türen aufzulassen und einfach zu versuchen die Katze durch Fütterung immer mehr ins Haus zu gewöhnen, wie sie sich dann verhält sieht man ja.

Liebe Grüsse
Anja
 
Vielleicht denke ich dumm, aber wer weiß, warum sie die Glaswände hoch gegangen ist? 😕 Vielleicht war sie sauer, weil sie etwas gesehen hat, wo sie hin wollte und wurde sauer, weil etwas unsichtbares sie nicht weiter gelassen hat. 😕

Die Mama von Melia und Mogli ist auch als wilde Wildkatze eingefangen worden. Mehrere Versuche, sie einzufangen sind fehlgeschlagen. In der Wohnung war sie binnen kürzester Zeit sehr zutraulich und hat sogar die Pflegemama an die frisch geborenen Bäbchen gelassen, um sie zu wiegen etc. Bei der Pflegemama hat sie keinerlei Anstalten gemacht, raus zu wollen.

Klar, der Versuch kann scheitern. Aber ich würde die Begebenheiten im TH nicht als Grund sehen, es nicht zu versuchen, denn die dort gegeben Situation ist IMHO unvergleichbar. 😕
 
Vielen Dank für Eure Meldungen!

Um diese Schönheit geht es übrigens. Sie ist sehr klein und sehr zart, hat sicherlich grad mal 2,5 kg und wenn ich an den nächsten Winter denk, wird mir ganz anders.


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😱😱😱

Probiert es aus...mehr als schiefgehen kann es nicht.
Man, ist die süss. :pink-heart:
 
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Gini..mach mal Platz in deinem Postfach....😀


Edit: hat sich erledigt
 
Sie ist sehr klein und sehr zart, hat sicherlich grad mal 2,5 kg und wenn ich an den nächsten Winter denk, wird mir ganz anders.

ich wollt doch noch weiterschreiben...

Wie oft saß ich mit der zitternden Katze im Treppenhaus auf der obersten Stufe der Kellertreppe, hatte sie auf dem Schoß und unter meine Jacke gepackt und sie warm gerubbelt, teilweise direkt in ihr Fell geatmet, damit ihr wieder warm wird. Wie gern würd ich ihr das ersparen, wieder so frieren zu müssen
 
meine güte ist die bildschön :pink-heart:

mein gideon ist auch ne *strassenkatze*...lebt nun ein jahr bei uns als wohnungskatze mit balkon.
trotzdem kommt sein drang nach draussen immer wieder durch, und wenn er gelegenheit hat würde er sofort ausbüxen..hatten wir schon, er kam aber nach 3-4 stunden zurück.

denke mal auch das es sehr schwer sein wird mit der umgewöhnung, wenns überhaupt möglich ist.

kann man ihr nicht son häuschen bauen, wo sie sich gerade an kalten zeiten warm halten kann?

sie is wirklich bildschön 🙂
 
Ein Draußen-Häuschen bauen wäre auch eine Option, wenn sie nicht drinnen bleiben will - aber versuchen würde ich schon, ob sie nicht doch zur Wohnungskatze mutieren will.
So eine Schöne
 
Es stehen hier 3 kleine, isolierte Streunerhütten inkl. Snuggle-Safe zur Verfügung und eine größere Hundehütte, dort können sie auch zu dritt drinnenliegen.
 
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Lass die Tür auf

und unsere anderen Katzen nach draußen? 😱

Erstmal müsste ich sie sowieso beim TA durchchecken lassen, bevor überhaupt weitere Schritte eingeleitet werden

Sie hat noch keine Erfahrungen mit Menschen gemacht, außer mit uns. Ich 'kenne' sie aus der Entfernung, seitdem sie ca. 4-6 Wochen alt war.

Ich würde unsere Bindung als sehr eng bezeichnen, soweit man das bei Wildlingen kann. Bei jedem Gang unsererseits in den Garten, zum Auto, zum Mülleimer kommt sie quakend aus irgendeinem Busch hervor, schmeißt sich auf den Rücken vor die Füße und möchte gekrault werden oder begleitet uns einfach zum Parkplatz und wieder zurück. Auf Rufen kommt sie mehr oder weniger sofort angerannt, je nachdem in welchem Garten sie grad hockt.
 
Sie hat noch keine Erfahrungen mit Menschen gemacht, außer mit uns. Ich 'kenne' sie aus der Entfernung, seitdem sie ca. 4-6 Wochen alt war.

Ich würde unsere Bindung als sehr eng bezeichnen, soweit man das bei Wildlingen kann. Bei jedem Gang unsererseits in den Garten, zum Auto, zum Mülleimer kommt sie quakend aus irgendeinem Busch hervor, schmeißt sich auf den Rücken vor die Füße und möchte gekrault werden oder begleitet uns einfach zum Parkplatz und wieder zurück. Auf Rufen kommt sie mehr oder weniger sofort angerannt, je nachdem in welchem Garten sie grad hockt.

Na dann ist sie ja so gut wie "Eure" 😀😀😀

Das mit den Streunerhütten und Snuggle Safe finde ich total Klasse!
 
Wenn sie jetzt schon so zutraulich ist und sich sogar unter die Jacke stecken läßt, dann gewöhnt sie sich sicher auch an die Wohnung.
Sie kennt dich ja schon, das macht es einfacher, im Tierheim wo plötzlich wildfremde Gegend und wildfremde Leute sind ist die Reaktion logischerweise ganz anders.
 
Handelt es sich bei dem "Wildling" denn um eine echte Europäische Wildkatze oder nur um eine draußen geborene Hauskatze? Falls es eine Europäische Wildkatze ist, so wird diese nicht zu zähmen sein. Die Katzen behalten ihre Wildheit und sind absolut nicht für die Haltung im Haus geeignet. Leider werden immer noch Europäische Wildkatzen aus der freien Wildbahn mit nach Hause genommen, da viele gar nicht wissen, dass es sie bei uns noch gibt.
Die Europäische Wildkatze ist aber in freier Natur stark gefährdet (Rote Liste) und steht unter strengem Schutz. Jede Mitnahme einer Katze schwächt den Bestand. Häufig ist auch bei vermeintlich allein gelassenen Wildkatzen die Mutter noch stundenlang in der Nähe und kommt nur wegen der Nähe des Menschen nicht zum Vorschein.
Bitte laßt Wildkatzen unbedingt im Wald/im Feld oder bringt sie sofort zurück falls sie versehentlich mitgenommen wurden.
gute Informationen zur Wildkatze gibt es hier:
http://www.wildkatze.info/
und hier:
http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/rettungsnetz_wildkatze/die_wildkatze/
 

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