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teppichkatze
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 27. Oktober 2012
- Beiträge
- 554
Mein Kater ist extrem ängstlich bei Neuem und Fremdem - und er wird immer ängstlicher. 😕
Abraxas ist vom Mai 2011 und kam mit 14 Wochen zusammen mit seinem Bruder zu mir - aus reiner Wohnungshaltung in reine Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon.
Die Mutterkatze war eine Fundkatze und ängstlich im Grundverhalten, bei vermeintlicher Bedrohung dann auch offensiv, hat zum Beispiel fauchend und spuckend den Staubsauger angegriffen - aber da hatte sie auch Kitten. Inzwischen ist sie eine gelassene Schmusekatze, aber ich vermute, dass ihr Verhalten meinen Kater entsprechend geprägt hat.
Abraxas war immer der Sensible aus dem Wurf, hat beim Tierarzt am meisten gezittert (sein Bruder hat sich kraulen lassen), bekam am schnellsten eine "Flaschenbürste", war bei neuen Menschen immer schon zurückhaltend. Sein Bruder ist ein Draufgänger, steht an der Tür wenn's klingelt, findet alles Neue spannend - deswegen dachten wir sie seien ein gutes Team (was sie auch grundsätzlich sind, wenn auch kein "Herz und eine Seele").
Jetzt fällt mir bei Abraxas auf, dass er immer ängstlicher wird statt mit zunehmendem Alter und Gewöhnung an immer gleiche Situationen sicherer. 😕
Früher hat er sich beim Klingeln an der Tür nicht mal verzogen, später ließ er sich von Fremden nicht mehr streicheln, kam aber bis auf einen Meter Sicherheitsabstand heran. Heute lauscht er beim Klingeln, was passiert - kommt jemand Fremdes in die Wohnung verkriecht er sich in seinem Sicherheitsplatz und bleibt da.
Als würde er sich bei jedem Klingeln die Bestätigung holen, dass es richtig ist Angst zu haben, weil dann was Schlimmes passiert. Wie kann ich das denn durchbrechen? Positive Bestätigung funktioniert nicht, er lässt sich auf nichts ein.
Ich übe schon mit ihm, dass ICH klingele und er differenziert jetzt: Hört er meinen Schritt ist es OK, bleibt jemand Fremdes (Paketdienst) an der Wohnungstür bleibt er im Wohnzimmer und kommt danach raus, kommt jemand in die Wohnung --> Flucht, ist es gar ein Mann --> helle Panik.
Als Kitten kam er sogar mit Kindern klar (die ja lauter und unbedachter sind), heute würde er die Wände hochgehen. Warum wird es immer schlimmer?
Gestern saß ich mit (vertrautem) Besuch am Küchentisch und Abraxas sprang auf meinen Schoß, entspannt, schnurrend. Der Besuch steht auf (normal, nicht hektisch, während entspannter Unterhaltung) und ich habe sämtliche Krallen eines zu Tode erschreckten Katers in mir, der sich mit voller Kraft von mir abstößt und flüchtet. Und das merkt er sich fürs nächste Mal. 🙁
Er ist grundsätzlich bei Bewegungen von fremden Menschen (also allen außer mir) angespannt, wenn ich zum Beispiel mit anderen (auch ihm vertrauten) Menschen koche, sitzt er nicht neugierig dabei (wie sein Bruder), sondern wart nicht gesehen. Stattdessen quengelt er übrigens hinterher umso mehr nach Beschäftigung, was für mich auch manchmal anstrengend sein kann.
Alle, die Katzen haben, sagen, dass hätten sie noch nie erlebt. Die Tierärzte sagen, huch, SO eine ängstliche Katze.
Und auch wenn ICH mal schneller mit Schuhen durch die Wohnung laufe ist er auf der Hut. Ich vermeide schon hektische Bewegungen und mache alles langsamer, kommentiere auch viel was ich mache, damit er sich nicht erschrickt. Das funktioniert - aber gleichzeitig frage ich mich, ob ich ihn damit nicht noch in seiner Angst bestätige?
Stress darf ich gar nicht haben, dann geht für ihn die Welt unter.
Es klingelt an der Tür (keine Sondersituation, passiert mindestens einmal täglich) und der Kater fährt entsetzt hoch, man kann richtig sehen wie ihm das Herz schlägt.
Er ist grundsätzlich sehr viel hektischer als sein Bruder, hat eine Wahnsinnsenergie, ist fordernder, schneller gelangweilt, hibbeliger als sein Bruder (der auch keine Schlaftablette ist, sondern ebenfalls sehr aktiv - aber ein gelassenes Grundwesen hat).
Vor drei Tagen hat Abraxas sich erschrocken, als ich ihn aus der Balkontür lassen wollte (ich weiß nicht wovor). Seitdem springt er auf, sobald ich die Tür öffne und rennt aus dem Raum. Das kann doch nicht normal sein?
Er hat nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht (mal abgesehen von den nötigen Tierarztbesuchen, die für ihn traumatisch sind, die er mir aber nicht nachträgt). Er wurde nie misshandelt, geschlagen oder geklapst, das "Härteste" an Erziehung ist ein leises Räuspern oder ein sanftes "Ey" von mir, wenn er ein Glas vom Tisch schubsen will oder ähnliches und auch darauf reagiert er wie von der Tarantel gestochen.
Im Umgang mit mir ist er sonst sehr entspannt, sucht meine Nähe, ist sehr anhänglich und verschmust und fordert sehr anhaltend Beschäftigung ein. Der Nachteil seiner Anhänglichkeit ist, dass er Stress hat wenn ich die Wohnung verlasse. Ich sehe es an seinem Verhalten und an seinem leicht gesträubten Fell.
Ich spiele mindestens eine Stunde am Tag nur mit ihm (manchmal sind es auch drei Stunden), plus die gemeinsame Spielzeit mit ihm und seinem Bruder und die beiden raufen und rangeln natürlich auch miteinander. Sie sind auch relativ ausgeglichen in der "Rangordnung" (ich kann eigentlich keine erkennen), zwar wird Abraxas manchmal von seinem Bruder von den Lieblingsplätzen runtergeschubst, andererseits "stalkt" er seinen Bruder aber auch und springt ihn an.
Ich habe ihn beim Tierarzt durchchecken lassen, ob er vielleicht Schmerzen hat, er ist aber allem Anschein nach ein Prachtkater in bester Verfassung. Ich gebe ihm seit 10 Tagen Zylkene, aber das scheint bisher keine Verbesserung zu bringen.
Es gibt Tage, da macht mich sein angespanntes, hektisches Verhalten mürbe. 😳 Ich möchte ja lieber glückliche und zufriedene Katzen haben. Wie kann ich ihm denn bloß helfen?
Abraxas ist vom Mai 2011 und kam mit 14 Wochen zusammen mit seinem Bruder zu mir - aus reiner Wohnungshaltung in reine Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon.
Die Mutterkatze war eine Fundkatze und ängstlich im Grundverhalten, bei vermeintlicher Bedrohung dann auch offensiv, hat zum Beispiel fauchend und spuckend den Staubsauger angegriffen - aber da hatte sie auch Kitten. Inzwischen ist sie eine gelassene Schmusekatze, aber ich vermute, dass ihr Verhalten meinen Kater entsprechend geprägt hat.
Abraxas war immer der Sensible aus dem Wurf, hat beim Tierarzt am meisten gezittert (sein Bruder hat sich kraulen lassen), bekam am schnellsten eine "Flaschenbürste", war bei neuen Menschen immer schon zurückhaltend. Sein Bruder ist ein Draufgänger, steht an der Tür wenn's klingelt, findet alles Neue spannend - deswegen dachten wir sie seien ein gutes Team (was sie auch grundsätzlich sind, wenn auch kein "Herz und eine Seele").
Jetzt fällt mir bei Abraxas auf, dass er immer ängstlicher wird statt mit zunehmendem Alter und Gewöhnung an immer gleiche Situationen sicherer. 😕
Früher hat er sich beim Klingeln an der Tür nicht mal verzogen, später ließ er sich von Fremden nicht mehr streicheln, kam aber bis auf einen Meter Sicherheitsabstand heran. Heute lauscht er beim Klingeln, was passiert - kommt jemand Fremdes in die Wohnung verkriecht er sich in seinem Sicherheitsplatz und bleibt da.
Als würde er sich bei jedem Klingeln die Bestätigung holen, dass es richtig ist Angst zu haben, weil dann was Schlimmes passiert. Wie kann ich das denn durchbrechen? Positive Bestätigung funktioniert nicht, er lässt sich auf nichts ein.
Ich übe schon mit ihm, dass ICH klingele und er differenziert jetzt: Hört er meinen Schritt ist es OK, bleibt jemand Fremdes (Paketdienst) an der Wohnungstür bleibt er im Wohnzimmer und kommt danach raus, kommt jemand in die Wohnung --> Flucht, ist es gar ein Mann --> helle Panik.
Als Kitten kam er sogar mit Kindern klar (die ja lauter und unbedachter sind), heute würde er die Wände hochgehen. Warum wird es immer schlimmer?
Gestern saß ich mit (vertrautem) Besuch am Küchentisch und Abraxas sprang auf meinen Schoß, entspannt, schnurrend. Der Besuch steht auf (normal, nicht hektisch, während entspannter Unterhaltung) und ich habe sämtliche Krallen eines zu Tode erschreckten Katers in mir, der sich mit voller Kraft von mir abstößt und flüchtet. Und das merkt er sich fürs nächste Mal. 🙁
Er ist grundsätzlich bei Bewegungen von fremden Menschen (also allen außer mir) angespannt, wenn ich zum Beispiel mit anderen (auch ihm vertrauten) Menschen koche, sitzt er nicht neugierig dabei (wie sein Bruder), sondern wart nicht gesehen. Stattdessen quengelt er übrigens hinterher umso mehr nach Beschäftigung, was für mich auch manchmal anstrengend sein kann.
Alle, die Katzen haben, sagen, dass hätten sie noch nie erlebt. Die Tierärzte sagen, huch, SO eine ängstliche Katze.
Und auch wenn ICH mal schneller mit Schuhen durch die Wohnung laufe ist er auf der Hut. Ich vermeide schon hektische Bewegungen und mache alles langsamer, kommentiere auch viel was ich mache, damit er sich nicht erschrickt. Das funktioniert - aber gleichzeitig frage ich mich, ob ich ihn damit nicht noch in seiner Angst bestätige?
Stress darf ich gar nicht haben, dann geht für ihn die Welt unter.
Es klingelt an der Tür (keine Sondersituation, passiert mindestens einmal täglich) und der Kater fährt entsetzt hoch, man kann richtig sehen wie ihm das Herz schlägt.
Er ist grundsätzlich sehr viel hektischer als sein Bruder, hat eine Wahnsinnsenergie, ist fordernder, schneller gelangweilt, hibbeliger als sein Bruder (der auch keine Schlaftablette ist, sondern ebenfalls sehr aktiv - aber ein gelassenes Grundwesen hat).
Vor drei Tagen hat Abraxas sich erschrocken, als ich ihn aus der Balkontür lassen wollte (ich weiß nicht wovor). Seitdem springt er auf, sobald ich die Tür öffne und rennt aus dem Raum. Das kann doch nicht normal sein?
Er hat nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht (mal abgesehen von den nötigen Tierarztbesuchen, die für ihn traumatisch sind, die er mir aber nicht nachträgt). Er wurde nie misshandelt, geschlagen oder geklapst, das "Härteste" an Erziehung ist ein leises Räuspern oder ein sanftes "Ey" von mir, wenn er ein Glas vom Tisch schubsen will oder ähnliches und auch darauf reagiert er wie von der Tarantel gestochen.
Im Umgang mit mir ist er sonst sehr entspannt, sucht meine Nähe, ist sehr anhänglich und verschmust und fordert sehr anhaltend Beschäftigung ein. Der Nachteil seiner Anhänglichkeit ist, dass er Stress hat wenn ich die Wohnung verlasse. Ich sehe es an seinem Verhalten und an seinem leicht gesträubten Fell.
Ich spiele mindestens eine Stunde am Tag nur mit ihm (manchmal sind es auch drei Stunden), plus die gemeinsame Spielzeit mit ihm und seinem Bruder und die beiden raufen und rangeln natürlich auch miteinander. Sie sind auch relativ ausgeglichen in der "Rangordnung" (ich kann eigentlich keine erkennen), zwar wird Abraxas manchmal von seinem Bruder von den Lieblingsplätzen runtergeschubst, andererseits "stalkt" er seinen Bruder aber auch und springt ihn an.
Ich habe ihn beim Tierarzt durchchecken lassen, ob er vielleicht Schmerzen hat, er ist aber allem Anschein nach ein Prachtkater in bester Verfassung. Ich gebe ihm seit 10 Tagen Zylkene, aber das scheint bisher keine Verbesserung zu bringen.
Es gibt Tage, da macht mich sein angespanntes, hektisches Verhalten mürbe. 😳 Ich möchte ja lieber glückliche und zufriedene Katzen haben. Wie kann ich ihm denn bloß helfen?