Ängstlicher Kater

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giacomo

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30. April 2015
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Hallo,
ich habe ein Problem mit einem unserer Kater, bei dem ich nicht recht weiß, wie ich es angehen soll. Folgendes:

Wir haben seit vielen Jahren einen kleinen, zierlichen und etwas ängstlichen Kater. Unser zweiter Kater ist letzte Woche leider gestorben. Jetzt haben wir seit Montag einen jungen Kater (ca. knappes Jahr), der sonst im Tierheim gelandet wäre. Er ist total zutraulich und verschmust.

Jetzt ist es aber so, dass unser "alter" Kater seitdem die Küche nicht mehr freiwillig verlassen hat. Er traut sich kaum an sein Futter, aufs Klo (haben wir eins in die Küche gestellt), traut er sich auch erst abends. Über Nacht machen wir die Küchentür zu, damit er mal frisst und aufs Klo geht.

Obwohl der neue Kater ganz freundlich ist, bleibt unser "alter" verängstigt. Ich habe auch das Gefühl, dass es eher schlimmer als besser wird. Ins Wohnzimmer kommt er nur, wenn wir ihn bis zum Sofa tragen und er sich bei uns auf den Schoß legen kann.

Wie verhalten wir uns am besten? Einfach die Sache aussitzen lassen und hoffen, dass er in ein paar Tagen seine Angst verliert? Die Tür nachts auch offen lassen, damit er sich dran gewöhnen MUSS, dass da der neue Kater um die Ecke kommen kann?

Wie gesagt: der neue Kater ist lieb und tut ihm nichts. Er ist am ersten Tag auf unsern "alten" zugerannt. Das hat gereicht, um ihn in diese Panik zu versetzen. Ich hätte nie gedacht, dass wir ein solches Problem bekommen könnten. Eher hatte ich damit gerechnet, dass unser alter Kater seine älteren Rechte geltend macht und dem neuen klar macht wer das Sagen hat. Er ist noch nie der mutigste gewesen, aber so krass war es noch nie. Heute ist der neue Kater kastriert worden und wollte danach einfach nur in die Küche auf die Bank zu unserm alten Kater. Der hat aber so böse gefaucht und geknurrt, dass der neue sich verzogen hat.

Tut mir leid, dass es ein langer Text ist. Aber die ganze Situation ist wirklich schwer zu beschreiben.

Wir haben seit dreißig Jahren Katzen, aber jetzt weiß ich echt nicht weiter. So eine verfahrene Sache hab ich noch nie erlebt.
 
A

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Hallo giacomo,

wenn sich die Katzen nichts antun, dann würd ich es lassen. Die Tür in der Nacht auch nicht zumachen.

Fauchen und Knurren ist nicht schlimm, ist halt Katzenkommunikation und wie es sich anhört, hört der Neue auch drauf.

Du machst es schon richtig, dem ängstlichen Kater in der Küche Klo und auch Futter anbieten. Schenke ihm viel Aufmerksamkeit, iwo ihn hintragen, würd ich ihn nicht.

Versuche mit dem Neuen, vor der Küche zu spielen, so dass der Ängstliche ihn auch sieht, dass er gar nicht so furchtbar ist.
 
Dein Kater verhält sich eigentlich ziemlich normal. Unser grosser Bär hat auch 5 Tage lang nur gefaucht und geknurrt, als wir Neuzugang hatten und das obwohl wir alles "nach dem Buch" gemacht haben. Also keineswegs die Katzen schon am Tag 1 aufeinander losgelassen.

Vielleicht liest Du dich erstmals in Sachen Katzenzusammenführung ein? Und ja, wenn der Kater eh ängstlich ist, wird es mehr als 4 Tage brauchen, um keine Angst vor solch riesigen Veränderungen mehr zu haben, bzw. eine neue Katze in seinem Revier zu akzeptieren. Vorsorglich kannst Du aber schon mal Feliway besorgen.
 
ich sehe es genau so wie krissi 07:
Wenn sie sich nicht aggressiv gegenüber dem anderen verhalten, keine räumliche Trennung - so geht die Vergesellschaftung am schnellsten voran. Dennoch kann sowas auch mal Wochen oder gar Monate dauern, da darf man nicht die Geduld verlieren.

Für deinen Kater ist es sicher auch eine schwierige Zeit, meiner Erfahrung nach vermissen Katzen einen Partner, den sie verloren haben sehr - er hat also im Moment zwei "Baustellen", die ihn vlt. in eine psychische Ausnahmesituation versetzen.
 
Hallo Giacomo,

willkommen im Forum.

Wie alt ist Euer alter Kater?

Heute ist der neue Kater kastriert worden und wollte danach einfach nur in die Küche auf die Bank zu unserm alten Kater. Der hat aber so böse gefaucht und geknurrt, dass der neue sich verzogen hat.

Das ist auch eher ungünstig gewesen. Euer alter Kater hat ohnehin Probleme mit dem Jungkater und jetzt riecht er dazu noch nach TA und Narkose. Das allein macht vielen Katzenfreunden schon zu schaffen.
 
Der junge Kater ist ein Jahr alt? Dann war er schon potent. Und wenn er erst vor kurzem kastriert wurde, dann "riecht" er immernoch nach Kater, das vergeht erst in einigen Wochen. Unkastrierte Tiere sind ranghöher (sagt man das so bei Katzen?). Auf jeden Fall kann ich mir gut vorstellen, dass dein alter Kater auch deswegen Angst vor ihm hat.
 
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Danke schonmal für die vielen Antworten.

Die Kastration heute war nötig, weil der Kater in der Wohnung ist und seeehr deutlich markiert hat. Er hat es aber gut überstanden und läuft schon wieder munter hier rum.

Ich warte also einfach noch ab. Letzten Endes müssen sie sich irgendwie arrangieren. Die Tür bleibt ab sofort auch auf.
 
Natürlich war die Kastration richtig, es ging mir nur darum, dass der Geruch Deinen älteren Kater zusätzlich verunsichert.

Wie alt ist er?
 
Der ältere wird im Sommer elf. Aber er ist immer noch sehr verspielt, jagt (normalerweise) morgens hingebungsvoll seinen Schwanz und galoppiert jedem Spielzeug begeistert hinterher.
 
Hi Giacomo,

Der ältere wird im Sommer elf. Aber er ist immer noch sehr verspielt, jagt (normalerweise) morgens hingebungsvoll seinen Schwanz und galoppiert jedem Spielzeug begeistert hinterher.

ein 11jähriger Kater mag zwar gerne spielen,aber wird einem Jungspund von einem Jahr nicht mehr gerecht.


Ich warte also einfach noch ab. Letzten Endes müssen sie sich irgendwie arrangieren.

hoffentlich nicht "müssen...egal wie" 😳
 
Ja, ganz schön großer Altersunterschied, ist eher ungünstig.

Schauen wir mal, wie sich die Tage alles noch entwickelt.
 
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Nein, natürlich nicht "egal wie". Dafür hängen wir viel zu sehr dran. Deshalb mach ich mir diese Gedanken ja auch. Ich möchte unserm alten Kater möglichst viel Stress ersparen. Aber jetzt ist der neue halt da und deshalb müssen sie auf Dauer miteinander klarkommen.

Wie gesagt: der neue wurde ausgesetzt und wäre im Tierheim gelandet wenn wir ihn nicht genommen hätten. und das wollten wir ihm ersparen.
 
Ehrlich gesagt, hast Du gleich mehrere Fehler hintereinander gemacht. Das mit dem Alter mal aussen vor: dein alter Kater hatte noch gar keine Zeit, die Abwesenheit seines verftrauten Kumpels zu verarbeiten. Der neue Kater kam unkastriert in die Wohnung (das hätte ich nie gemacht) und hat sogar markiert, allein das ist geruchsmässig extrem entfremdend für den alten. Dann hast Du sie warscheinlich auch zu früh aufeinander losgelassen, ohne dass der Alte erstmals Zeit hatte, den neuen geruchs und- geräuschmässig kennenzulernen und sich halbwegs daran zu gewöhnen. Es kann noch gut gehen, aber es braucht Zeit und Geduld. Schaffe für den Alten Rückzugsräume und beschäftige Dich viel mit ihm, mit der Zeit wird er hoffentlich die neue Situation akzeptieren.
 
giacomo, das Verhalten deines ängstlichen Katers muss nicht nur durch den Neuen so sein. Er scheint ja freundlich zu sein.

Er hat seinen bisherigen Gefährten gerade verloren (wie kamen sie eigentlich miteinander aus?), es ist sicher auch noch trauer. Der Neue war nach nur paar Tagen u. U. einfach zu früh.

Also, verwöhne deine Kater und versuche mit ihnen, positive Momente zu schaffen.
 
Also die Nacht hat gut geklappt. Wir haben die Türen offen gelassen. Ich denke, das ist ein guter Weg. Es wirkt ein ganz kleines bisschen entspannter. Ich kümmere mich intensiv um unseren "alten" Kater, ohne den neuen zu vernachlässigen. Mal sehn wie es sich entwickelt. Ich werde euch auf dem laufenden halten.
 
Mal so in den Raum gefragt: Wäre es bei der Kombi nicht eh ganz praktisch, demnächst noch einen jungen Kater aufzunehmen? Als Kumpel für den jetzigen jungen und zur Entlastung für den alten. Ausserdem gibt es sonst ja in hoffentlich vielen Jahren wieder einen Kater, der allein bei euch ist.
 
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