Tigger braucht Zeit. Das ist eine massive Umstellung, ich erinnere mich, dass der Nickerkater damit anfänglich auch etwas Schwierigkeiten hatte.
Wenn das Fressen eine Zeit lang komplett eingestellt wurde oder auf Sparflamme lief (mal losgelöst von der Ursache), geht der Neuanlauf nicht selten etwas holprig. Bei Mercy war das beispielsweise der Fall, als sie vier Wochen mit dem Chylothorax auf Station war. Sie wurde i. v. ernährt zeitweise, und als sie aus der Klinik entlassen wurde, war sie 1,5 kg leichter (von 4 kg auf 2,5 kg); sie sah aus wie der Tod auf Pfoten.
Interesse an Futter war gar nicht da, und ich musste sie über eine Woche lang zwangsernähren, teilweise auch mit sowas wie Reconvales. Bei Mercy musste sich erst innerlich iwie ein Schalter umlegen, bis sie wieder eigenständig fressen mochte, das hatte mit Gesundheit eigentlich nix zu tun.
Als sie vergangenen Herbst eine Woche in der Klinik war und dann noch einige Wochen im Hasenstall leben sollte (damit die Rippen wieder heilen konnten), hatten wir wieder dasselbe Spielchen. Sie fraß elend schlecht, obwohl es keinen physischen Grund dafür gab, und ich konnte dann auch tatsächlich sehen, wie sich im Kopf bei ihr der Schalter umlegte.
Nicki hatte, meine ich, ein ähnliches Problem, als seine große FORL-OP gewesen war. Alles heilte sehr gut, aber das Fressen war ein Problem. Zwangsernährung war bei ihm keine Option, er hätte meine Hände geschreddert, egal wie nett er mich generell fand. Und dass er von seinen beiden Weibern (die Bezaubernde Jeannie und Nine Katharine) umhegt und gepflegt wurde, war im zwar durchaus recht, aber fürs Fressen reichte das auch nicht.
Wie alt Nicki damals genau war, weiß keiner; vielleicht 11, 12 Jahre, vielleicht auch 13? Jedenfalls war Interesse da, aber es funzte einfach nicht. Aber als Nicki wieder angelaufen war, ging es fresstechnisch auch soweit recht gut. Er schlang halt alles runter ohne Kauen; das funzte bei Leckerli und Trofu und auch bei den handgeschnitzen Häppchen, die ich aus seinem geliebten Teilbarf (rohes Hähnchenbrustfilet) fisselte: vielleicht so groß wie der halbe Daumennagel. Da war natürlich nix dran zum Kauen.
😀
Es ist zu lange her, deswegen kann ich nicht sicher sagen, ob beim Nickerkater auch so eine Blockade im Kopf war wie bei Mercy. Aber ich habe noch in Erinnerung, dass er nach der OP schon allein wegen der Narkose reichlich schlapp war und dass er auch futtertechnisch in untypischer Weise arg zögerte.
Eine ganze Woche oder länger, wie bei Mercy, war es wohl nicht, aber einige Tage, würde ich sagen. Also wo Nicki entweder gar nicht oder nur ganz schlecht fressen mochte. Egal ob mit oder ohne Metacam.
Für Tigger wünsche ich euch alles Gute und dass er nun wieder schnell auf die Beine kommt und fressen mag!
🙂
Gib ihm ggf. noch eine Weile Reconvales zusätzlich zu seinem normalen Fressen, und biete ihm auch ruhig Schrott an oder Trofu, wenn du das Gefühl hast, dass das besser reingeht. Hochwertiges Futter kannst du ihm mit Sicherheit gut wieder anbieten, wenn er wieder besser beieinander ist.
🙂
Go, Tigger, du packst das!